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#159 FAIRE SEIFE
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All die Fische, die mich fragen, wie viel kostet die Uhr und wie viel kostet dieser Wagen. Das, meine Damen und Herren, war RIN auf so einem Freestyle namens Sado. Sehr, sehr, sehr zu empfehlen das Ding.
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Und damit herzlich willkommen zu einer neuen Folge Gemischtes Hack. Mein Name ist Felix Lobrecht. Mir gegenüber sitzt wie immer der wunderbare Tommi Schmitt und ich glaube wir sind so gleich im Arsch ungefähr, oder? Du siehst auch ein bisschen Macho aus.
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Ja, wir sind irgendwie so ein bisschen durch. Man sieht, dass du einfach ein Wochenende in Berlin warst.
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Ja, so sieht man dann aus. Zwei Tage Berlin machen das schon mit mir. Wie ist es, wenn es länger dauern würde?
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Berlin ist eine Stadt, die zieht dich wie so, keine Ahnung, kennst du das, wenn in Filmen, in so Thrillern, wenn dann so Profiler und FBI-Agenten so Malbücher von so Kindern finden, die irgendwas Schlimmes erlebt haben.
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Und dann sind da so schwarze Männer oder so dunkle Wolken oder irgendwas. So ist Berlin.
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Tommi meint mit schwarzen Männern, wir kriegen jetzt keine Afro-Deutschen.
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Nein, oh Gott, nein. Ich meine, du weißt, was ich meine.
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Tommi Schmitt, Rassist, jetzt ist es raus.
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Wir starten direkt mit Rassismus in dieser Folge. Nein, schwarze, wie nennt man das denn jetzt? Dunkle, oh Gott, ich teufel's Küche hier gerade. Hilf mir! Hilfe! Hilfe!
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Komm, wir fangen mal neu an.
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Nein, auf gar keinen Fall, das ist fantastisch. Dunkle, wie nennt man das? Dunkel angemalte Strichmännchen, die irgendwie, das ist doch immer so.
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Ach so, du meinst Thomas Gottschalk.
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An Karneval.
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Du meinst Thomas Gottschalk an Karneval. Thomas Gottschalk an einem ganz privaten Dienstag.
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Also auch geil, wenn der FBI-Agent so sagen würde, der guckt sich das so an und denkt nicht, oh Gott, was hat das Kind erlebt, sondern,
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sollen wir jetzt das Blackfacing hier? Und gibt dem Kind einfach so eine Schelle aus dem Nix. Das sind die neuen US-Thriller.
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Nein, ihr wisst, was ich meine. So eine dunkle Gestalt, so ist Berlin, was einen in seinen Bann zieht und sagt, ich lass dich nie wieder gehen.
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So ist Berlin für mich. Und Berlin ist für mich konnotiert einfach mit so drei, vier, fünf Grad.
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Richtig bist du immer noch nicht aus der Nummer raus, finde ich.
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Nee, ich rede einfach ganz viel, bis die Leute es vergessen haben.
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Voll bis zu deinem Punkt, glaube ich.
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200 Gramm Schmand, Carrot Cake. Nein, also es ist wirklich, Berlin ist für mich konnotiert immer mit Kälte und so war es jetzt auch wieder.
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Es waren einfach so drei Grad nachts. Warum?
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Ich finde, Berlin zieht einen gleichzeitig hoch und runter.
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Das stimmt, ja, das ist sehr gut.
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Also es peitscht dich hoch und zieht dich währenddessen runter. Das ist ganz komisch.
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Apropos ganz komisch, ich habe hier gerade richtig komisches Klima in meinem Zimmer.
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Ich nehme ja hier immer, wenn ich zu Hause bin, Podcasts in meinem, ich nenne es das Gaga-Zimmer, weil es ist einfach so,
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ursprünglich war es mal als Kleidungszimmer gedacht, aber wie es dann immer so ist, dann steht auf einmal ein Fahrrad da.
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Dann werden hier auf einmal so leere Kartons, die man erstmal so aus dem Blick haben will, aber zu faul ist, zum Müllhaus zu laufen.
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Hier ist jetzt einfach so das Gaga-Zimmer. Hier wird jetzt auch die Wäsche aufgehangen.
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Und ich war vier Tage nicht zu Hause oder viereinhalb fast und hatte die ganze Zeit im Gaga-Zimmer das Fenster auf Kipp.
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Und jetzt bin ich gerade das erste Mal wieder rein zum Podcast aufnehmen und jetzt war es übertrieben kalt hier drin.
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Es war so richtig arschkalt hier drin, Tommi.
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Und dann habe ich natürlich die Heizung jetzt einfach aufgerissen auf fünf, weil ich hier nicht bei Kälte aufnehmen will.
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Und jetzt ist es hier so halb, halb. Das ist so ganz komisch.
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Irgendwas passiert, wenn man aus dem Nix einfach so eine Heizung unwirtschaftlich aufdreht.
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Kommt irgendein Vater, muss nicht deiner sein, irgendein Vater kommt gleich rein und dreht die ein bisschen runter.
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Dann kann das Ganze ausgehen. Einfach so unkommentiert.
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Irgendein Typ, der läuft gerade mit seiner Familie unten bei dir an der Straße und guckt so hoch, so wissend.
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Irgendwas passiert ja. Und dann klettert er an der Wand hoch, dreht es kurz runter und sagt nichts für ungut und läuft wieder runter.
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Das wird passieren gleich.
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Das erinnert mich hier, das Klima hier in meinem Zimmer erinnert mich an einen meiner ersten Jokes ever.
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Der war irgendwie sowas. Ich lasse beim Lüften im Winter immer die Heizung an und dann knallt die ganze kalte Luft auf die warme Luft.
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Long story short, wir hatten neulich eine kleine Devitter im Wohnzimmer.
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Eigentlich ein ganz niedlicher Witz.
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Ja, so ein Otto Witz.
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Ja, der ist so niedlich.
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Ich war in Köln und in Oberhausen bei den 1LIFE XXL Nights. Unter anderem im Lineup war Markus Krebs.
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Und der ist schon witzig.
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Der ist einfach der One-Liner-King.
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Markus Krebs ist so wie Zeit für Brot. Selbst wenn man es doof finden will, einfach einen guten Job.
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Das ist einfach so. Ich muss auch immer lachen.
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Er hatte so einen Joke, er war in irgendeinem Elektrofachmarkt und da stand irgendwie Waschmaschinen jetzt zum halben Katalogpreis.
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Bin ich zum Verkäufer gegangen und hab gesagt, was kostet so ein Katalog bei euch?
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Das ist einfach ein guter Joke.
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Absolut.
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Übrigens, viele Leute haben mich gefragt, ich war bei beiden XXL Nights in Oberhausen, das war nur ne Live-Show.
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Und in Köln, das war dann mit Aufzeichnung und Fernsehen.
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Und in Oberhausen habe ich ganz normal 20 Minuten Set gemacht, also Material gespielt.
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Und in Köln habe ich nur, errätst du den Song, eigentlich gegen die Wolter Twins, aber Benni Wolter war leider krank,
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deswegen habe ich es nur gegen Dennis gespielt und gewonnen, wie es zu erwarten war.
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Und viele haben mich dann gefragt, warum ich nicht aufgetreten bin und das hat einen ganz pragmatischen Grund,
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also warum ich keinen Comedy gemacht habe, das hat einen ganz einfachen Grund.
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Ich kann einfach jetzt nicht 20 Minuten Material ins Internet feuern.
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Ich bin ja gerade dabei, mein neues Programm zu schreiben.
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Ich kann jetzt nicht einfach 20 Minuten neues Material rausballern, das geht ja gar nicht.
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Wenn du Altes nimmst, sagen alle, was ist mit neuem Material mal?
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Ja genau, auf altes Zeug habe ich keinen Bock und neues Zeug kann ich jetzt nicht einfach raushauen.
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Und wenn man dann in so einer Kulisse auftritt, dann will man da natürlich auch killen und einfach geiles Zeug spielen.
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Dann müsste ich jetzt einfach meine besten 20 Minuten da rausfeuern und das wäre einfach total dumm,
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weil ich im Frühling einfach mit dem neuen Programm auf Tour gehen will.
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Also das war einfach nicht möglich und dann hatten die die coole Idee da einfach,
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errätst du den Song live zu spielen, dann dachte ich mir, das ist eine gute Idee ist das.
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Aber wie kommt so ein Booking zustande? Wirst du dann angefragt und dann kannst du sagen,
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ja ich komme, aber ich kann halt nichts machen.
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Ja im Wesentlichen war es genau so.
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So Coldplay bucht irgendwie die O2 World und sagt dann, ja wir kommen, aber Musik ist leider nicht drin.
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Wir können ein Kanaus bauen zusammen.
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Ja es war tatsächlich ziemlich genau so.
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Also ich habe gesagt, auftreten kann ich frühestens 2023 wieder, weil ich werde kein Material mehr ins Internet hauen.
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Das dankt einem auch keiner.
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Also natürlich die Leute freuen sich, aber für die Live Shows ist es kacke und das bringt irgendwie nichts.
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Aber vielleicht wo wir gerade schon mal so ganz grob beim Thema sind,
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weil ich auch zuletzt vermehrt wieder Nachrichten bekommen habe, was jetzt eigentlich ist mit verschobenen Terminen und so,
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die wegen Corona irgendwie alle anderthalb Jahre, zwei Jahre fast verschoben wurden.
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Es gibt Anfang Dezember News auf Instagram.
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Es gibt News und ich sage mal so, ich würde mir, wenn ich Tickets schon hätte für die alte Tour,
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also die gelten gleichzeitig für das neue Programm oder ihr könnt sie einfach wieder zurückgeben,
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dann würde ich mir im April und Mai nichts vornehmen.
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So viel sage ich jetzt mal.
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Aber Details folgen noch.
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Ey Tom, ich habe sowas komisches gelesen.
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Ich weiß gar nicht, ob du es mitbekommen hast.
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Das ist ein richtiger Themenwechsel.
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Oh Gott.
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Hast du es mitbekommen?
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Pottwale haben ja gar nicht so eine große Flosse wie eigentlich angenommen.
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Pottwale haben wirklich kleine Flossen, muss man sagen.
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Aber es sind Pottwale, die mit den Riesen pimmeln?
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Wahrscheinlich.
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Ich glaube, die sind alle ganz gut bestückt da unter der Meeresoberfläche.
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Aber ein Pottwal ist der mit dem dicken Kopf.
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Der speichert auch Wasser, um dann zu sinken.
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Weißt du?
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Ah ja, stimmt.
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Das ist eigentlich ein lebendes U-Boot.
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Eigentlich ist ein Pottwal ein lebendes U-Boot.
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Es ist auch so komisch, dass Wale einfach so ein Loch im Kopf haben.
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Kennst du noch die Zeit im Hortalter, wo das so ein großes Thema war,
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dass jeder mal ein Loch im Kopf hatte?
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Kennst du das noch?
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Wer hat ein Loch im Kopf?
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Stimmt, ich auch.
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Ich habe Pfangen gespielt bei Karstadt mit meinem Bruder.
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Der hat sich eine CD ausgesucht.
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Ich wollte einen Poster.
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Wir haben uns gejagt.
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Und ich bin einfach mit dem Kopf in so eine Wand rein.
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Auch mal hier in Karstadt.
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Was ist denn da los?
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Einfach so Glasregale.
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Schön auf Kinderkopfhöhe.
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Als Erwachsener muss man da natürlich Tennisbälle drauf klatschen.
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So kleine, aufgeschnittene Tennisbälle.
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Da habe ich einfach gegen gerannt.
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Loch im Kopf.
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Alle hatten immer ein Loch im Kopf im Hort.
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Und ich dachte, ich will auch ein Loch im Kopf.
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Ich will auch jemand sein, der sagen kann, dass er ein Loch im Kopf hat.
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Aber das habe ich nicht.
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Spätestens wenn du in die Schulklasse angekommen bist,
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hatten sie irgendwann zwangsläufig ein Loch im Kopf.
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Wahrscheinlich, kann ich mir vorstellen.
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Ich habe mir im Hort mal richtig brutal das Schienbein gebrochen.
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Und zwar beim Fußballspielen mit gleichaltrigen Hortkinder.
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Kennst du diese Hortkinder, die so einfach mit 7 schon 1,60 Meter sind?
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Ja klar, die haben auch schon einen Schlüssel.
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Die haben einen Schlüssel schon um den Hals.
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Einen Schlüssel hatte ich auch relativ früh.
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Der war zu stark einfach.
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Der war immer so alt wie ich.
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Mit dem habe ich gespielt.
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Da hat er mir volle Kanone mit der Pike gerade aufs Schienbein getreten.
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Einmal komplett durch.
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Einfach das komplette Schienbein durch.
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Die haben direkt so, Mann, Frau Rademacher, alle sind draußen.
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Die 4B auch.
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Solche Kinder.
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Die haben so Freunde, die sind älter als sie,
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sind aber noch nicht so weit.
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Die sind aber kleiner.
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Die haben voll Respekt vor denen.
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Die sehen dann immer aus wie der Dinosaurier von Toy Story.
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Die laufen so mit, hallo.
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Die sind auch viel zu stürmisch.
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Ich glaube, jeder Kindergarten hatte so einen Typen.
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Die waren auch immer voll versessen auf Feuerwehr und sowas.
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Das stimmt.
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Feuerwehr-Spleen.
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Die großen Kinder haben auch immer einen besonderen Zugang zu Taschenlampen.
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Ja, alles.
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Aber denen geht wirklich einer ab.
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Die lieben das, wenn es irgendwo brennt,
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und dann Autos kommen mit Lampen drauf.
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Das ist deren Ding.
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Ich weiß nicht, was Kinder immer mit so Einsatzfahrzeugen.
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Wahrscheinlich wie wir im Zoo.
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Es ist einfach selten.
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Es ist einfach selten.
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Das ist der Grund.
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Deswegen findet man es geil.
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Ich wurde mal so vor meinem Vater zusammengeschissen.
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Wegen genau so einem Verhalten.
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Da ist ein Krankenwagen in unsere Siedlung gefahren.
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Da war ich noch ein Kind.
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Es waren ein paar Aufgänge weiter.
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Dann sind die wieder gefahren.
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Dann bin ich neben dem Krankenwagen hergejoggt,
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weil ich sehen wollte, was los ist.
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Da höre ich nur meinen Vater von, komm, komm zurück.
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Hol das Handy, Film rein.
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Davon kriegen wir bei Bild als Leser-Reporter noch mal ein Fuffi.
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Halt das rein, Felix.
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Was das für eine Zeit war früher.
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Einfach so Väter aus der Siedlung.
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Wir haben alle die ganzen Kinder zusammen rumgehangen
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und irgendeine Scheiße gemacht.
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Dann kamen Väter von einem von denen,
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haben uns 5 Mark in die Hand gedrückt
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und uns zum nächsten Kiosk geschickt Kippen kaufen.
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Das ging einfach so als Kind.
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Mitte der 90er konnte man als Kind
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irgendeinem versoffenen Vater eine Packung Fluppen holen.
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Das ging einfach.
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Ganz komische Zeit.
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Was ich erzählen wollte, Tommi.
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Der Übergang, der jetzt gar nicht mehr so random ist.
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Du kamst irgendwann zum Hort.
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Ich versuche es die ganze Zeit wieder hinzukriegen.
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Was war das Thema, was du ansprechen wolltest?
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Das hatte gar nichts mit Hort zu tun.
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Wir sind über den Potwal zum Hort gekommen.
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Da hast du ein Loch im Rücken.
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Da habe ich mich immer gefragt,
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wenn wir auch so entwickelt worden wären von Evolution,
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vielleicht werden wir es ja noch,
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biologisches, glattes, dünnes Eis hier gerade.
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Dann würden unsere Klamotten wahnsinnig kurios aussehen.
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Wenn wir hinten einfach so, wir müssten alles umschneidern.
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Wenn wir hinten so einen Anzug, hinten noch so ein fettes Loch drin.
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Einfach mal drüber nachdenken.
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Genau dieser alte Witz, wie würden Stühle aussehen,
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wenn wir die Knie hinten hätten.
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Ist auch ein komisches Gedankenspiel.
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Was wolltest du denn sagen, Felix?
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Ich habe gemerkt, die beiden Sachen haben gar nicht gezündet.
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Die sind gerade richtig gebombt bei der Arbeit.
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Nightwatch, kennt ihr das?
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Stichwort Wale, hinten Loch im Rücken.
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Da habe ich mir überlegt,
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wie wäre das, wenn wir hinten so ein Loch in den Klamotten hätten.
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Und dann beim Abgang hätte ich natürlich dieses Loch da.
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Aber würde mich schon schämen,
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weil der Joke schon nicht funktioniert hat.
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Und der Callback dann natürlich auch auf mich.
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Dann sugelst du dich richtig in den Bombing.
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Es gibt übrigens nichts Schlimmeres,
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als wenn du so neue Jokes ausprobierst.
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Wenn die Prämisse bombt,
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also wenn es anscheinend kein Thema ist,
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oder es einfach nicht witzig ist.
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Und du dann aber noch ein Act-out zu dem Thema hast.
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Wo du das dann noch mal so anspielst.
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Dann spielst du das so halbgar.
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Wenn ein Act-out bombt, dann fühle ich mich immer wie ein Clown.
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Wenn du auf der Bühne rumhampelst
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und da passiert erstmal Janisch im Publikum.
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Wenn das wirklich überhaupt nichts aufmacht.
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Ich hatte auch mal so die Idee von so einem ...
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Also das heißt die Idee, aber auch so Comedians,
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die so zu viele Infos geben,
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die so gar nicht wichtig sind für die Story.
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Wie ich bei der Joko-Geschichte.
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Die Joko-Kaffee-Siena-Geschichte, Jakob Lund.
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Da drei Folgen zurückspulen.
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Jedenfalls, was ich erzählen wollte.
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Ich weiß nicht, ob du es mitbekommen hast.
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Irgendwie wurden so ein paar deutsche Ex-Soldaten festgenommen.
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Wegen irgendwas mit Terrorverdacht.
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Hast du es mitbekommen?
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Es war einfach so eine Privat-Marius.
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So eine Marius.
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Die wollten jetzt so Milizen spielen.
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Ja, die wollten ...
00:14:14
Aber so richtig random im Jemen
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wollten die einfach so eine Armee aufbauen.
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Ja, so Fremdlegion-mäßig gegen Geld.
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Wir schießen auf ...
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So Autos mit so Werbebrand. Wir schießen auf alles.
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Ja, und die wollten einfach so ...
00:14:26
In deren Kalkulation war so richtig fest mit einberechnet,
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dass Saudi-Arabien das einfach bezahlt.
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Und die haben dann einfach so einen Brief an Saudi-Arabien geschrieben,
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dass wir würden hier gerne Armee in Jemen aufbauen.
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Und wir bräuchten so und so viel.
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100 Millionen oder was weiß ich, was das kostet.
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Weißt du, was es ist, Tommi? Das ist so eine Kiffer-Idee.
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Das ist einfach ...
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Ich schätze, die Idee kam nach denen, die da gesessen haben
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und gesagt haben, lass mal eine Bar aufmachen.
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Ja, genau.
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Wir haben jetzt hier einen kaputten Leopard-2-Panzer.
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Wir haben sechs Handgranaten noch.
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Sieben! Ich habe ja noch eine gefunden.
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Okay, wir haben vier Pistolen.
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Und dafür, liebe Löwen, brauchen wir 30 %.
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Wir brauchen 50.000 Euro für unsere Idee.
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Nee, aber wirklich, völlig kurios.
00:15:12
Das ist wie, was ich auch mal zu dir gesagt habe,
00:15:13
wenn so Leute ernsthaft sich überlegen, Detektiv zu werden,
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dann gibt es ja diesen einen Moment,
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wo dann das Administrative geklärt ist.
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Aber dann müssen die halt losgehen, sich Ausrüstung kaufen.
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Und spätestens da, wenn ich mal so als 50-jähriger Mann oder Frau so ...
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Du stehst in deinem Laden und guckst dir eine Lupe an.
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Ist das ein cooler Detektivmantel?
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Da musst du doch irgendwann mal die Vernunft einsetzen.
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Ah, ich weiß nicht, ob das so ...
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Vernunft oder das Umfeld, da muss das Umfeld intervenieren.
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Ich hatte auch mal so diese Vorstellung, Tommi.
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Ich war am Wochenende in einem Buchladen,
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weil ich gucken wollte, ob mein Buch
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Sonnenbeton als Graphic Novel schon ausliegt.
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Lag es. Das ist egal.
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Aber da habe ich gesehen,
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das Guinness-Buch der Rekorde gibt es immer noch.
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Hast du mal reingeblättert?
00:16:00
Was wird so aufgeführt mittlerweile?
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Was ist gelistet?
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Nee, habe ich natürlich nicht.
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Aber ich war erstaunt, dass es es immer noch gibt.
00:16:06
Da sind ja dann so Sachen drin wie,
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der hat irgendwie hier die meisten Koladosen oder so was.
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Und das heißt doch, Tommi, dass es irgendwie ...
00:16:14
Die meisten Koladosen.
00:16:16
Ja, wirklich, Tommi.
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Und dann irgendwann gibt es diesen Moment,
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wo dieser Mensch so bei sich zu Hause sitzt
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und sich dann einfach so umguckt und sich dann so denkt so,
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ich glaube, ich habe am meisten.
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Ich glaube, ich habe die meisten.
00:16:30
Und dann muss der da anrufen bei diesem Guinness-Komitee
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und einmal sagen, ich glaube, ich habe die meisten.
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Ihr müsstet hier mal zählen kommen,
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weil ich glaube, ich bin der arme Idiot,
00:16:41
der am meisten Koladosen hat.
00:16:44
Diese arme Sau, ey.
00:16:46
Das ist nie eine gute Geschichte.
00:16:47
Da kann man mit nichts anfangen.
00:16:48
Nein.
00:16:50
Ich habe ja beim Guinness,
00:16:51
Leute, die da mal arbeiten, sollen mir das mal erklären.
00:16:54
Es gab ja früher eine Show.
00:16:56
Reinhold Beckmann hat die, glaube ich, moderiert, die Guinness-Show.
00:16:59
Da fanden wir voll auf Rekorde aus.
00:17:01
Das war so vor dem 11. September die Zeit,
00:17:03
wo irgendwie so alles okay war, bis auf den deutschen Fußball.
00:17:05
War alles irgendwie so, ja, wird schon.
00:17:07
Grillen war im Sommer, ab dem Winter so ein bisschen Schneeballschlacht.
00:17:10
Und irgendwann sind wir tot.
00:17:11
Das war ja unsere Denke zu der Zeit.
00:17:13
Und da fanden wir Rekorde, Superlative, glaube ich, richtig geil.
00:17:16
Das war so diese Zeit.
00:17:18
Und da fand ich es immer kurios, wie kommen die zustande?
00:17:21
Also eigentlich müsste das Guinness,
00:17:22
was wird abgelehnt vom Guinness-Komitee und was nicht?
00:17:25
Ich könnte jetzt einfach sagen,
00:17:27
ich werfe neun Casio-Uhren vom Balkon und sage,
00:17:30
ich bin der Typ, der die meisten Casio-Uhren
00:17:32
innerhalb von einer Minute vom Balkon geworfen hat.
00:17:33
Hat wahrscheinlich noch nie einer gemacht.
00:17:35
Wird das dann aufgeführt?
00:17:36
Warum auch?
00:17:37
Ja, aber wer sagt im Komitee, ja, das ist krass genug.
00:17:41
Also wird da mit Pepsi-Dosen,
00:17:43
wer hätte das dann auch reingeschafft oder nicht?
00:17:45
Ich weiß es nicht.
00:17:47
Aber stimmt, das war so eine ganz komische Zeit.
00:17:52
Das war auch diese Zeit, als es noch so Domino-Day gab im Fernsehen.
00:17:56
Ja, diese Superlative, alles so groß, alles so Monster.
00:18:00
Und auch MTV Cribs.
00:18:03
Stell dir mal vor, du würdest jetzt in dieser Zeit so, ey,
00:18:05
guck mal, mein Riesenhaus, meine acht Autos.
00:18:08
Das ist alles nicht mehr so geil gerade in dieser Understatement-Zeit.
00:18:11
Im Rap vielleicht schon noch.
00:18:12
Aber so die Kardashians oder die Paris Hilton-Sendungen
00:18:18
und so diese ganzen Reality-Soaps, wo Leute irgendwie ihren Reichtum zeigen,
00:18:24
da muss es schon so strange sein wie die Geissens.
00:18:28
Aber ich kann mich noch daran erinnern, bei diesem komischen Domino-Day,
00:18:33
da waren irgendwie immer die Deutschen,
00:18:35
die so einen Weltrekordversuch aufgestellt haben
00:18:37
und dann immer gegen irgendwelche ominösen Chinesen.
00:18:40
Kannst du dich daran noch erinnern?
00:18:42
Beim Domino-Day.
00:18:44
Angeblich gab es immer noch die Chinesen,
00:18:46
die noch irgendwie ein paar Steine mehr gelegt haben.
00:18:48
Die waren immer ein bisschen besser, ne?
00:18:49
Ja, und diese Chinesen hat man nie gesehen oder gehört.
00:18:52
Ich glaube, das haben die wirklich nur so richtig billig gemacht,
00:18:54
um da einfach so eine Fallhöhe aufzubauen.
00:18:56
Das war auch noch die Zeit, Tommi,
00:18:57
wo es richtig viele Holländer im deutschen Fernsehen moderiert haben.
00:18:59
Ich wollte sagen, das war doch Linda de Mool, oder nicht?
00:19:02
Ja, was soll denn das eigentlich?
00:19:03
Linda de Mool, jetzt wirft die erste Stein um,
00:19:06
jetzt wird es so richtig doll hier.
00:19:08
RTL war das, glaube ich, ne?
00:19:09
Ja, wahrscheinlich.
00:19:12
Ich habe das auch geguckt.
00:19:15
Ich habe das auch geguckt, aber ich fand es als Kind schon gaga.
00:19:18
Ja, aber lag es daran, dass es einfach nicht mehr gab?
00:19:23
Was? Weil es so minimalistisch war?
00:19:28
Was heißt minimalistisch?
00:19:30
Nein, die Unterhaltung minimalistisch war,
00:19:32
dass es einfach wenig Sachen gab.
00:19:34
Es gab halt dann, ich weiß nämlich noch,
00:19:36
dass meine Eltern, die so was niemals gucken würden,
00:19:39
mit denen habe ich teilweise die Finalshows
00:19:42
von der ersten Staffel DSDS geguckt.
00:19:45
Weil das einfach, glaube ich, so etwas Neues war.
00:19:48
Das haben ja alle geguckt, diese Alexander-Klars-Staffel.
00:19:51
Aber die Vorstellung, mein Vater guckt jetzt DSDS,
00:19:54
oder wie Dieter Bohlen sagen würde, DSDS, mega geile Nummer.
00:19:59
Niemals.
00:20:00
Aber ich glaube, das war einfach diese Verknappung damals.
00:20:03
Tatort, mal so eine Show.
00:20:04
Das ist ja auch meine Angst,
00:20:05
dass das einfach nur eine ganz normale Show war.
00:20:08
So wie Hirschhausens Quiz des Elefanten und so was.
00:20:12
Einfach so eine ganz normale Fernsehshow.
00:20:14
Und wir haben die einfach in der Retrospektive
00:20:15
immer nur so als so krasse Show in Erinnerung.
00:20:18
Ganz, ganz, ganz komische Geschichte über Eckhard Hirschhausen.
00:20:22
Wir hatten mal, ich hatte mal eine Show,
00:20:25
ich glaube in Ravensburg, in der Oberschwabenhalle.
00:20:28
Und am Tag davor war anscheinend Eckhard Hirschhausen da.
00:20:32
Und der hat da dann im Backstage wahrscheinlich
00:20:34
oder irgendwo in der Halle mein Plakat gesehen
00:20:36
und hat dann so richtig lieb den Veranstaltern gesagt,
00:20:39
ah, Felix ist morgen hier.
00:20:40
Wir haben uns noch nie persönlich getroffen,
00:20:42
aber er wollte einfach, ah, Felix ist morgen hier.
00:20:44
Er hat da irgendwie so eine CD oder so ein Buch von sich unterschrieben
00:20:48
mit so einem Zettel für mich und den Veranstalter gebeten,
00:20:51
mir das am nächsten Tag zu geben.
00:20:52
Und da stand einfach so, hey, Felix, bla, hier,
00:20:55
vielleicht macht es dir ja Spaß, kannst dich ja mal melden
00:20:58
und hat irgendwie seine Nummer dazu geschrieben, okay.
00:21:01
Und dann wollte ich mich einfach nur so bedanken,
00:21:03
hab ihm so ein WhatsApp oder SMS oder irgendwas geschrieben.
00:21:07
Hey, habt ihr die CD bekommen? Vielen Dank.
00:21:10
Und dann kam einfach keine Antwort.
00:21:14
Wo ich dachte, sag mal, du wolltest doch den Kontakt.
00:21:17
Ich wollte ja nichts.
00:21:19
Ich bin hier nur freundlich und höflich und nichts kam.
00:21:22
Der hat mich sofort geghostet, nach dem ersten Kontakt geghostet.
00:21:26
Aber irgendwie auch clever.
00:21:27
Und eigentlich auch perfekt für dich.
00:21:29
Du hast dich bedankt, aber jetzt auch keine weitere Konversation.
00:21:33
Ja, aber ich finde, das ist doch keine Art.
00:21:37
Vor allem für einen Arzt.
00:21:40
Stören, stell dir mal vor, du gehst zum Arzt,
00:21:43
lässt deine Nummer da und er meldet sich einfach nicht mehr.
00:21:45
Ja, sorry.
00:21:46
Also wir haben jetzt MRT gemacht, wir melden uns dann morgen.
00:21:49
Da wirst du einfach vom Arzt geghostet.
00:21:50
Ich konnte einfach einfach geghostet.
00:21:53
Wieder was gehört.
00:21:54
Tommi, ich wollte ...
00:21:55
Eine Frage, ja.
00:21:57
Weil ich muss von ...
00:21:57
Du musst du erst.
00:21:58
Ich hab mal seit Langem, das heißt seit Langem mal wieder,
00:22:01
aber seit Langem sage ich es mal wieder so im Podcast als Rubrik.
00:22:05
Ich hatte einen Fail der Woche.
00:22:06
Und zwar einen riesengroßen.
00:22:09
Und du und alle, die hier jetzt gerade zuhören wahrscheinlich,
00:22:13
waren live dabei.
00:22:15
Und zwar habe ich mich in der letzten Folge,
00:22:17
wie ich dem Feedback auf Instagram entnahm,
00:22:20
anscheinend bis auf die Knochen blamiert,
00:22:24
weil es heißt wohl nur in Berlin Marienchenkäfer.
00:22:28
Ah, ja stimmt.
00:22:29
Das ist auch an mich herangetragen worden.
00:22:31
Die heißen einfach Marienkäfer.
00:22:34
Und in Berlin sagt man Marienchenkäfer.
00:22:36
Ja, ich fand das aber süß.
00:22:38
Ja, und alle fanden das süß.
00:22:39
Aber wie peinlich ist das denn?
00:22:40
Ich bin ein 32-jähriger Mann.
00:22:42
Ich sage die ganze Zeit Marienchenkäfer.
00:22:44
Das ist die ganze Zeit so, Tommi, als würde man ...
00:22:45
Du dachtest, es heißt so.
00:22:47
Ja, Tommi, das ist so, als würde man irgendwie von Katzen reden
00:22:50
und die ganze Zeit so Kätzchen sagen, so als Erwachsener.
00:22:54
Und das habe ich hier gemacht on-air die ganze Zeit.
00:22:57
Ich habe bestimmt 13-mal Marienchenkäfer gesagt.
00:22:59
Das ist aber süß.
00:22:59
Aber weil ich es nicht besser kenne.
00:23:01
Und dann hat mir irgendein findiger Hacki so einen Link geschickt,
00:23:05
dass Marienchenkäfer anscheinend ein Wort aus dem berlinischen Raum ist.
00:23:09
Deshalb kenne ich das nur so.
00:23:11
Aber da habe ich mich natürlich in den Augen aller Nicht-Berliner
00:23:15
extremst blamiert.
00:23:16
Und das ist schon ein ziemlicher Fail.
00:23:18
Marienchenkäfer.
00:23:19
Ja, aber das ist immer krass, wenn einem so Dinge auffallen,
00:23:22
dass irgendwann spät erst auffällt, wie die Dinge eigentlich heißen.
00:23:26
Es gibt ja diese klassischen Beispiele wie,
00:23:28
ach krass, Fruchtiger heißt deswegen einfach Fruchtiger.
00:23:32
So was.
00:23:33
Und das ist mir jetzt auch erst wie Schuppen von den Augen
00:23:36
im Supermarkt gefallen.
00:23:37
Das weiß wahrscheinlich jeder, nur ich wieder nicht.
00:23:40
Das habe ich dann auch gegoogelt.
00:23:41
Das ist tatsächlich so von der Firma Kraft.
00:23:44
Das ist eine amerikanische Firma, glaube ich.
00:23:47
Was ja natürlich einfach Miracle Whip heißt.
00:23:49
Und nicht Mirakel Whip.
00:23:51
Wie wir es einfach immer so...
00:23:53
Weißt du, ich bin da vorbeigegangen
00:23:54
und man liest ja immer mehr Englisch durchs Internet.
00:23:57
Überall englische Begriffe.
00:23:58
Dadurch war es direkt in meinem Kopf als Englisch abgespeichert
00:24:02
und dann so Miracle Whip gedacht.
00:24:04
Warte mal.
00:24:05
Ich hatte mega Zeitdruck.
00:24:06
Wir sehen da auch Leute, die mich beobachten haben,
00:24:08
so der erwachsene Mann,
00:24:09
der mit seinem Einkaufswagen nochmal einen Rückwärtsgang einlegt.
00:24:11
Stand ich so davor, so 21, 22,
00:24:13
mir sie an die Stirn gehauen, gegoogelt.
00:24:16
Tatsächlich, das haben wir einfach so eingedeutscht,
00:24:19
damit das funktioniert.
00:24:21
Miracle Whip.
00:24:22
Aber was heißt denn Miracle Whip?
00:24:23
Miracle Whip, das ist so creme.
00:24:24
Miracle Whip.
00:24:25
Ja, was ist denn Miracle Whip?
00:24:27
Schlagsahne?
00:24:27
Ich weiß gar keine.
00:24:28
Das ist glaube ich so eine Mayonnaise, wo noch irgendwie,
00:24:30
keine Ahnung, da ist noch irgendwie...
00:24:33
Mit der Extraportion Liebe vom Bandmitarbeiter.
00:24:39
Irgendwie so, damit es besonders cremig ist.
00:24:41
Ich weiß nicht, aber Stichwort Berlin.
00:24:42
Marientchenkäfer.
00:24:43
Ich hatte jetzt wieder so einen Moment,
00:24:45
ich will jetzt nicht wieder über Berlin, Köln, Gastro und sonst was,
00:24:48
aber was ich wirklich kurios finde,
00:24:50
vielleicht kannst du es sagen,
00:24:51
weil du beobachtest ja auch gern Menschen.
00:24:53
Wie schafft man es in Berlin,
00:24:55
Menschen mit seinem Äußeren noch zu beeindrucken?
00:24:59
Beziehungsweise, wieso glauben Menschen noch,
00:25:01
dass sie das können?
00:25:02
Also, es ist ja krass, wenn du durch Prenzlauer Berg,
00:25:06
natürlich, und bin da so durchgelaufen.
00:25:08
Das ist ja Wahnsinn.
00:25:09
Also da ist ja jeder, in Anführungszeichen,
00:25:12
cool sein ist Geschmackssache,
00:25:14
aber für seinen Kopf cool angezogen.
00:25:16
Aber es ist doch irgendwie,
00:25:19
die sind ja alle so wenig individuell dadurch,
00:25:21
dass es alles schon wieder uniformiert aussieht.
00:25:23
Völliger Quatsch.
00:25:24
Und jetzt ist meine Theorie,
00:25:26
dass deshalb auch irgendwie diese Nerd-Mode entstanden ist.
00:25:29
Weißt du, diese Essex-Schuhe,
00:25:31
einfach irgendeine nichtsagende Jeanshose,
00:25:33
die so einfach so drauffällt,
00:25:34
irgendein viel zu kurzes Fleece, so ein Nerd-Mode.
00:25:37
Weil dann, glaube ich, irgendwann der Umkehrschluss war,
00:25:39
okay, um mich hier abzugrenzen,
00:25:40
muss ich einfach wieder ganz normal aussehen.
00:25:43
Und ich glaube, dadurch entstand diese Mode.
00:25:45
Kann das sein?
00:25:46
Beobachtest du es auch so, dass man irgendwie,
00:25:47
also es ist doch superschwer, noch aufzufallen in Berlin.
00:25:52
Du musst ja irgendwie komplett anders sein.
00:25:53
Und anders sein heißt ganz normal wahrscheinlich.
00:25:56
Kann das sein?
00:25:57
Ja, es ist eine interessante Theorie,
00:26:00
müsste man jetzt ein bisschen drüber nachdenken.
00:26:01
Aber ja, also...
00:26:04
Anstrengend, boah.
00:26:04
Habe ich auch im Podcast erzählt,
00:26:06
was wirklich noch meine Aufmerksamkeit gebündelt hat,
00:26:08
war der Penner mit dem Geweih.
00:26:11
Vielleicht war der einfach nur so ein Balenciaga-Manager,
00:26:14
der so ein neues Ding irgendwie geplant hat, um aufzufallen.
00:26:17
Also den habe ich nicht kommen sehen.
00:26:20
Aber ansonsten ist das wirklich...
00:26:22
Aber man stumpft so extrem ab.
00:26:23
Also wenn ich mich hier nach jedem umdrehen würde,
00:26:25
der irgendwie komisch...
00:26:26
Also ich finde, das Beste, was man diesen Leuten,
00:26:29
die so gewollt crazy aussehen wollen, auch antun kann,
00:26:32
ist, wenn man die einfach gar nicht beachtet.
00:26:35
Also wenn man wirklich überhaupt keine Notiz davon nimmt.
00:26:38
Weil ich mir denke, wenn ich jeden hier angucke,
00:26:41
der irgendwie aussehen will wie ein komischer Vogel,
00:26:43
dann laufe ich durch die Stadt wie so ein Uhu, Alter.
00:26:45
Ich drehe hier die ganze Zeit meinen Kopf.
00:26:48
Deswegen ist es mir doch egal.
00:26:50
Dann zieh doch das an, was du da hast. Das juckt.
00:26:55
So eine Situation habe ich mal sehr kurios erlebt,
00:26:57
wo wir dann alle drei auch sehr lachen mussten.
00:26:59
Da saßen zwei so junge Typen in einem, ich gehe mal davon aus,
00:27:04
gemieteten Lamborghini auf den Kölner Ringen,
00:27:07
weil das Nummernschild war rot, saßen da drin.
00:27:10
Rote Ampel standen davor, ich stand an der Ampel.
00:27:12
Die haben in einer Tour den Motor aufheulen lassen.
00:27:17
Bei einem Lamborghini, das macht ja schon,
00:27:19
da fliegen schon die Vögel weg.
00:27:21
Dann stand ich da und genau das dachte ich auch.
00:27:23
Nee, ich gönne denen das jetzt nicht.
00:27:24
Ich habe einfach, wie man nie sein würde,
00:27:27
konsequent einfach auf die Ampel geguckt, bis sie grün wird.
00:27:32
Irgendwann sagte einer von denen so sinngemäß,
00:27:35
du willst uns auch einfach nur ignorieren.
00:27:37
Jetzt guck doch wenigstens einmal.
00:27:39
Da mussten wir halt alle drei so mega lachen.
00:27:41
Das war mega die gute Situation.
00:27:43
Und das extra so ganz langsam weggefahren.
00:27:45
Aber es war wirklich genau das.
00:27:47
Ich wollte ihnen das nicht gönnen, war aber dabei in dem Moment.
00:27:49
Genauso uncool, weil es so offensichtlich war.
00:27:52
Ja, das ist so wie Leute, die so in einer U-Bahn mitbekommen,
00:27:56
wie sich da gerade jemand offensichtlich fehlverhält.
00:27:59
Und jetzt eigentlich so ein Moment für Zivilcourage wäre.
00:28:01
Und dann guckt man so gewollt weg.
00:28:04
Als wenn man das so gerade gar nicht mitbekommt.
00:28:07
So eine Deutschen, die gerade nichts mitbekommen.
00:28:10
Ja, genau so.
00:28:11
Genau so habe ich auf die Ampel geguckt.
00:28:13
Wo man auf einmal so ganz konzentriert sich festhält.
00:28:17
Ey, aber von diesen Leuten
00:28:19
könnten sich aber ein paar andere Deutsche mal eine Scheibe abschneiden.
00:28:23
Hast du es mitbekommen, Alter?
00:28:25
Irgendwie kommen ja gerade als politisches Druckmittel
00:28:28
über Belarus durch Polen irgendwie Menschen aus Afghanistan rüber.
00:28:36
Ja.
00:28:36
Nach Deutschland.
00:28:37
Und da gibt es jetzt so eine Irren.
00:28:39
So eine richtigen Idioten Deutschen,
00:28:41
die da irgendwie sich so privat organisiert haben
00:28:43
und an der deutsch-polnischen Grenze patrouillieren.
00:28:46
Ja, weil es auch die Arabien, die abgelehnt hat.
00:28:48
Ja, weil es auch die Arabien, die abgelehnt hat.
00:28:50
Aber jetzt mal ganz ehrlich, was sind das denn für Leute?
00:28:54
Was wollt ihr denn machen?
00:28:56
Wollt ihr die erschießen?
00:28:58
Wollt ihr die schlagen?
00:28:59
Seid ihr Wahnsinn?
00:29:00
Was macht ihr denn da?
00:29:02
Geht nach Hause zu euren Kindern?
00:29:04
Geht nach Hause zu euren Frauen, ihr Idioten?
00:29:07
Das sind so Deutsche,
00:29:08
die würden am liebsten so private Rückführungen organisieren
00:29:11
für so Flüchtlinge.
00:29:12
Weißt du, was ich meine?
00:29:14
Dafür ist dann Zeit.
00:29:15
Dafür ist dann Zeit.
00:29:16
Was ist da denn los?
00:29:17
Und warum greift da niemand ein?
00:29:19
Kann die mal jemand da wegholen, Deutschland?
00:29:21
I'm talking to you, Deutschland, ey.
00:29:23
Wie können die einfach sein,
00:29:24
dass irgendwelche Privatpersonen da an der Grenze patrouillieren?
00:29:27
Weil du es ja immer so ansprichst.
00:29:28
Wie wird Deutschland aussehen als Mensch?
00:29:31
Boah.
00:29:32
Warte mal, wir müssen erst mal ...
00:29:33
Wie viele Männer und Frauen?
00:29:36
Wie meinst du?
00:29:37
Wie viele Frauen gibt es, wie viele Männer?
00:29:40
Was, in Deutschland?
00:29:41
Ja.
00:29:42
Naja, 50-50.
00:29:44
Ja, bestimmt nicht genau.
00:29:45
Naja, aber plus minus auf jeden Fall.
00:29:48
Gesetz der großen Zahl, Tommi.
00:29:50
50,7 % sind weiblich.
00:29:52
Heißt, wir reden von einer Frau.
00:29:55
Also, es ist eine Frau.
00:29:55
Wie sieht diese Frau aus?
00:29:57
Boah, auf jeden Fall dicke, Alter.
00:30:01
Einfach ohne Grund.
00:30:04
Deutschland-Sozialstaats-Titte, ey.
00:30:06
Aber wenn du sagst, Deutschland, ich spreche dich an,
00:30:08
hol mal die Leute da weg.
00:30:10
In wessen Zimmer landet dieses Formular,
00:30:12
diese Anregung von dir,
00:30:14
dieser E-Mail, dieser Leserbrief von Felix Lobrecht?
00:30:16
Das ist, glaube ich, so wie Erika von Stromberg, glaube ich.
00:30:20
So ist Deutschland.
00:30:22
Nicht eine Erika, aber meine alte Ausbilderin.
00:30:25
U.
00:30:27
Wie viele U's gibt es?
00:30:29
Also, sorry.
00:30:31
Dann Ute W.
00:30:32
Um dir mal einen alten Simpsons-Joke aufzuwärmen.
00:30:36
Ute W.
00:30:37
Meine alte Ausbilderin.
00:30:39
Ich habe einmal ein Jahr lang so eine Ausbildung
00:30:41
als Industriekaufmann bei der Linde AG gemacht, komischerweise.
00:30:44
Im Industriegebiet in Neukölln,
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in dem klischee-mäßig hässlichst möglichen Bürogebäude,
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was man sich so vorstellen kann.
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Wo einfach den ganzen Tag
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unwichtige, sinnlose Sachen gemacht wurde.
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Ich hatte so den Gedanken,
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ey, wenn man diesen Standort
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hier 3 Wochen am Stück unangekündigt zumachen würde,
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Tommi, niemand auf der Welt würde das merken.
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Das wäre wirklich für alle und alles komplett egal.
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Diese ganze Veranstaltung
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war eine einzige Beschäftigungstherapie für sich selber.
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Und meine dortige Ausbilderin Ute,
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die ist einfach, die ist Deutschland.
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Das ist so eine kurzhaarige,
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ich schätze mal Mitte, Ende 40-jährige Frau.
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So.
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Sport länger nicht gemacht.
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Und die ist auf eine Art so eine ganz korrekte,
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also so penibel korrekt,
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also so auf die Art.
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Aber gleichzeitig auch so total aus der Zeit gefallen,
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überhaupt nicht am Zeitgeist,
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überhaupt nicht modern.
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Und irgendwie so,
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dann macht sie ganz viele so Dada-Flüchtigkeitsfehler.
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Also so ist Deutschland für mich.
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Also irgendwie so wirkt sie im ersten Moment so korrekt und solide,
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aber macht so an allen Ecken und Enden Fehlern.
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Und das ist dann sowas wie,
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bei ihr war es immer,
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dass sie immer falsch ans Telefon gegangen ist,
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obwohl sie seit 25 Jahren da gearbeitet hat.
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Wie geht man falsch ans Telefon?
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Ja, naja, die Firma hieß Linde
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und sie hat immer gesagt,
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Linden Berlin.
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Sie hat sich immer dabei verhackelt.
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Ganz schön sie.
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Das sind zwei Silben.
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Sie hat nie Linde Berlin,
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sondern immer Linden Berlin.
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Sag mal, Ute, du bist seit 40 Jahren,
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arbeitest du hier, Alter.
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Oh, das wäre ihre Catchphrase.
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Die Kunden haben das mittlerweile auch so erwartet,
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so als Kult.
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Ich muss garantiert den Namen rauspiepen,
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sonst kriege ich hier Ärger.
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Aber so, das ist Deutschland für mich.
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Ja, stimmt.
00:32:45
Und das ist so jemand,
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da ist so eine Süßigkeitsschüssel
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mit so ganz vielen Süßigkeiten
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und dann hält die so die Hand drüber so.
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Oh, ich soll doch eigentlich nicht.
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Und dann greift sie irgendwann so zu.
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Und bringt Kuchen mit, bringt immer Kuchen mit.
00:33:00
Aber keinen guten.
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Die bringt so einen geschweißten Herrenkuchen mit.
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Ja, ja, klar.
00:33:05
Von Bahlsen.
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Und so, ich chef du nix Tasse.
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Mit so ganz dünnem Kaffee so.
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Ja, die kauft sich im Urlaub auch aus Gags
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so einen kleinen Handventilator fürs Gesicht.
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Ey, es gibt übrigens, ich glaube,
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meine Theorie, Menschen haben...
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Auf dem Monitor oben steht der.
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Und da steht auch diese Blume,
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die so wackelt wie ein Wackeldackel.
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Menschen haben so ein,
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anscheinend haben Menschen so ein
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urmenschliches Grundbedürfnis
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nach so Mistscheiße.
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Weißt du? Also nach so Schnickschnack.
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Nach so...
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Nanunana. Begründet darauf sein ganzes Erfolg.
00:33:47
Nach so Nanunana oder nach so
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alles rund um die Hawaii-Kette.
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Also diese ganze kleine
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Kackscheiße.
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Wo man beim Kaufen schon weiß, ich schmeiß es weg.
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Diese ganze Mistpisse.
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Aber dafür gibt es ja wirklich einen Markt.
00:34:01
Und ich hab hier ein absolutes,
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eine absolut geniale Geschäftsidee.
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Und ich werde sie eh nicht machen.
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Deswegen gebe ich sie jetzt den Leuten.
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Ökologisch nachhaltige
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Mistscheiße. Da liegt die Zukunft.
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Weil die Menschen brauchen diese Kacke.
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Die brauchen diese Drecks-Hawaii-Ketten.
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Die brauchen ihre
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Bierhelme. Die brauchen irgendwie einen Hut,
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wo du unten anziehst und dann klatscht irgendwas.
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Die brauchen so Golf
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und Billard in klein.
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Und Tischkicker.
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Leute brauchen diese Scheiße.
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Aber irgendwann
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wird es nicht mehr funktionieren mit dem ganzen
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Plastik. Aber wenn man das alles
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auf nachhaltig macht, es ist ein Millionenmarkt.
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Die armen Arbeiterinnen und
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Arbeiter in beispielsweise Bangladesch
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denken glaube ich mittlerweile, die Europäer sind total klein.
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Weil die diese kleinen Miniatur,
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für Butlers, diese kleinen Miniatur
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Tischkicker und so machen müssen.
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Oder Kinan hat so einen Joke, da sagt er,
00:34:53
die Kinder in Bangladesch,
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die für die fetten Deutschen die T-Shirts
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nähen, so 7XL, so für wen ist das?
00:35:00
Für wen ist das?
00:35:02
Ja.
00:35:04
Kurze Werbung.
00:35:05
When I say Lütze, you say live.
00:35:08
Lütze! Live!
00:35:09
Lütze! Live!
00:35:12
Hi, ich bin Luisa Neubauer
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und ich bin Host vom 1,5 Grad
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Podcast. Wir waren in einer längeren
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Pause und sind jetzt wieder da. Ich freue mich
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mega. In der ersten Folge
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nehme ich euch mit nach Lützerath.
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Behind the scenes, in den
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Matsch, dort wo der Protest,
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der Konflikt und viel, viel mehr
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stattgefunden hat, wo Greta und ich zusammen
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gefragt haben, was zum Henker mit der
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Welt passiert. 1,5 Grad.
00:35:36
Die neue Folge, jetzt auf
00:35:38
Spotify.
00:35:42
Werbung Ende.
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Aber das wäre eigentlich eine,
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weil ich ja einer der Fünf-Fragen-Menschen heute
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bin in diesem Podcast, hatte ich eine
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der Fünf-Fragen, die können wir jetzt hier...
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Ja eben, können wir hier ganz schnell mal
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jetzt schon rein...
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Wir können generell die einfach jetzt Fragen machen.
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Oder so, dann fange ich einfach mit der an.
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Wir friemeln jetzt hier einfach mal rein.
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Und zwar gibt es eine erfolgreiche,
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weil wer ich gerade nach Nunana sagte und du
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so einen Laden meintest,
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gibt es irgend so eine erfolgreiche Kette
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in Fußgängerzonen,
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die wahnsinnig erfolgreich ist, die aber
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in deinem Leben überhaupt keine Rolle spielt?
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Wo du nie bist?
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Würde ich dir sagen, was ich meine? Okay, dann bitte.
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Äh, Zara.
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Ich war noch nie in meinem Leben
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in einem Zara. Weil irgendwie
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Zara gibt es ja noch nicht so
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krass lange in Deutschland, würde ich jetzt einfach mal
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sagen. Also
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2005, 6, 7 oder so was
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würde ich jetzt schätzen. 8. Echt?
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Schon. Also ich glaube, ich habe mich
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also früher war mein Go-To-Laden halt
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also als ich kein Geld hatte, war mein Go-To-Laden
00:36:41
einfach immer H&M.
00:36:45
Und irgendwie
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habe ich nie die Notwendigkeit für Zara gesehen,
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als es dann neu kam, weil es gab ja H&M.
00:36:50
Und dann irgendwie als Zara
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dann so richtig big war,
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hatte ich nicht mehr
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den Bedarf nach so Billo-Klamotten.
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Deshalb, ich war noch nie
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in meinem Leben in einem Zara.
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Boah, jetzt habe ich gerade mal gegoogelt.
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Der Startschuss für die
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Zara Deutschen GmbH fiel am 19. Oktober
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1999 mit der Eröffnung der ersten
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Filiale. Wo natürlich? In Köln.
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Da leben wir,
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da leben wir, the fast fashion
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und the flimsy.
00:37:15
Aber Zara ist doch jetzt in den letzten 5
00:37:18
bis 10 Jahren präsenter als
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früher, oder? Es ist mir ja nie
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aufgefallen früher.
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Jaja, aber
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2010. Also ich fand H&M hat so
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krass dominiert. 64 Läden.
00:37:32
Also
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H&M hat
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auf jeden Fall in Berlin oder meiner Wahrnehmung
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zumindest extrem dominiert.
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Und wo ich auch noch nie
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drin war, ist dieser komische Seifenladen.
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Ich weiß nicht mal, wie man es ausspricht.
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Ritschlusch. Achso jetzt Rituals,
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hätte ich jetzt gedacht, meinst du. Oder Rituals.
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Ja, aber die Idee ist Luschlusch. Stimmt.
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Ja, es ist auch so ein Produkt, egal
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wie viel Geld ich verdienen würde, ich würde jetzt für Seife
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nicht so Unmengen Geld ausgeben.
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Oder für Seife? Kam doch bislang
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auch ganz gut damit durch. Also
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Verstehe. Seife ist so
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ein, ich war, als wir in Wien auf Tour waren,
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da gab es so einen kleinen Wiener Seifenladen.
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Und da habe ich dann so teure Seife
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gekauft, so als Geschenk. Das ist so ein
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perfektes Geschenk. Ja, ja.
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Seife ist irgendwie ein gutes Geschenk.
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Übrigens These, Geschäftskonzept von Ditsch
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ist überall sein.
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Ah, sehr gut. Ja, Ditsch bin ich jetzt
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das erste Mal, genau, das wäre eine dieser Firmen
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gewesen, die ich jetzt gesagt hätte.
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Habe ich vorher noch nie,
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also eine Ditsch Filiale habe ich vorher noch nie
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konsultiert, als ich Hunger hatte.
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Aber im Berliner Hauptbahnhof war es soweit, da bin ich mir
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über die Pizzazungen hergefallen. Waren außen
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lecker, in der Mitte so ein bisschen noch nicht so ganz
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durch. Die sind nie so ganz durch.
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Magengrummeln eingebildet.
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Ja, das war irgendwie nicht so geil, muss ich sagen.
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Berliner Bahnhof E, zu
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viel Angebot. Das ist so krass.
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Das ist so, ich hatte Hunger.
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Wo würdest du hingehen, wenn du Hunger hast? Und ich hatte
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noch so eine halbe Stunde, bis mein Zug fuhr.
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Da gibt es so ein Gosch.
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Ja, aber ich kann doch nicht
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in so einem Hauptbahnhof, wo
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das Bahnhofs-Klo
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schon so riecht, wie die Auslage von Gosch.
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Da kann ich doch keine, da riecht doch kein Hunger
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auf so eine, ich esse doch jetzt kein
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Matjes zwischen so zwei verpusten
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Gleisen, Alter. Das geht nicht.
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Und du kannst es ja auch nicht im ICE essen.
00:39:12
Ich kann nicht im ICE plötzlich so ein
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Seehechtbrötchen auspacken und die Schuhe
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ausziehen.
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Du hast ja gerade gesagt, dass du noch eine halbe Stunde Zeit hast.
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Deswegen würde ich das schön da,
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wie so eine richtige Ute, einfach
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im Foodcourt essen.
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Foodcourt ist oben da, wo Burger King ist, ne?
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Ja genau, wo man da schön noch sein
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Brettchen danach wegbringt, so, und
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sich einfach danach schlechter fühlt als vorher.
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Da sitzt Felix Lobrecht manchmal und isst
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bei Gosch. Das ist so dein
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Sylt-Moment, wenn du im Berliner Hauptbahnhof
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bist und fährst dann auch wieder in deine Wohnung.
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Du bist gar nicht auf Durchreise und fährst
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in den Hauptbahnhof zum Essen.
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Ich war ja noch nie auf Sylt, also ich war Sylt nie näher,
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als im Berliner Hauptbahnhof bei Gosch, Alter.
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Du musst einfach nur nach Düsseldorf.
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Oder was meistens auch,
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Lifehack, was meistens an so
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größeren, kompetenteren Bahnhöfen
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schadensbegrenzungsmäßig
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das beste Essen ist, wobei
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beste wirklich da so relativ gesehen werden muss,
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sind diese
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Asia-Imbisse.
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Die sind...
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Ja, aber auch nicht übers Herz dann da.
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Aber da gibt's ja so Sachen,
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da kannst du nicht völlig falsch machen. Einfach so ein bisschen
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Eierreis, da kann nicht so viel
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eklig sein. Also, das ist besser als
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so ein Ekelmeckes
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oder so diese ganze Kacke da so.
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Aber es wirkt immer, in
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Hauptbahnhöfen wirken die Restaurants, die man von
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außerhalb der Hauptbahnhöfe auch kennt, immer unhygienischer.
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Obwohl sie es wahrscheinlich gar nicht sind. Wahrscheinlich sind sie
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hygienischer, weil andere Standards oder so, das kann ich mir auch
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vorstellen. Aber es ist immer,
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es wirkt immer so ein bisschen...
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Deswegen ist meine größte Freude, dass
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im Kölner Hauptbahnhof
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so ein Rewe-To-Go aufgemacht hat.
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Und Rewe oder
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überhaupt alle Supermärkte, die es noch so gibt,
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es wird ja immer mehr hier so,
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gerade wenn man im urbanen Raum lebt,
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immer mehr so wie in New York. Es gibt ja manchmal gar keinen
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Grund mehr zu kochen. Das ist ja absurd. Ich koche
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ja voll gerne. Aber es ist, keine Ahnung,
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es ist 21.30 Uhr, du gehst in den Supermarkt,
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egal wo, jetzt nicht im Hauptbahnhof,
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denkst du, ach, der und der Salat wär geil oder so
00:41:01
oder so eine Bowl in Anführungszeichen
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selber machen oder was weiß ich was. Und dann gibt es das
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halt alles schon genau da.
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Es ist bis 0 Uhr frisch gemacht.
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Und dann denkst du, okay, ich könnte mir jetzt,
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das ist natürlich wieder irgendeine Plastikkacke,
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ich könnte mir das jetzt auch selber machen, aber bei meinem
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scheiß Medienjob weiß ich selber, dass ich die Hälfte davon
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wieder wegschmeißen werde. Also hole ich es mir
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komprimiert für eine Mahlzeit.
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Das ist schon kurios. Also ich koche immer weniger.
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Ist das bei dir auch so? Du kochst eh nicht viel, ne?
00:41:26
Ich koche leider eh nicht so viel.
00:41:27
Ich koche gerne, aber selten.
00:41:28
Okay.
00:41:30
Bei mir übrigens kettenmäßig ist es,
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obwohl ich Fan von Papier bin
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und Schreibwaren und so,
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McPaper.
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Gibt's in jeder Stadt.
00:41:40
Fahrt sie erfolgreich.
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Was willst du denn auch bei McPaper?
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Feinleinern mal so zwischendurch, mal so in Ocker
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fahren mit Feinleinern.
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Nee, aber das sind wieder so Leute,
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bei Vox werden die so begleitet
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und haben so zwei Yachten, dann steht da so
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McPaper Gründer oder sowas drunter.
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Solche Leute.
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Ich wollte als Kind immer diese Feinleiner haben,
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die in so einem großen Feinleiner sind, weißt du?
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Ja, genau. Feinleiner-Box.
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Wo der große Feinleiner die Box ist.
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Ist doch immer meine Referenz,
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was Pferdemädchen immer auch dabei hatten.
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Hochkant.
00:42:10
Ja, ey.
00:42:14
So.
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Nächste Frage.
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Obwohl, warte mal,
00:42:20
Fußgängerzone.
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Ja, erzähl.
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Ja, ich bin in Köln auch durch die Fußgängerzone
00:42:24
gelaufen, als ich nach
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einer Buchhandlung gesucht habe.
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Übrigens, sehr wenig Buchhandlung in Köln.
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Ja, geht. Großstadt,
00:42:31
Innenstadt, ja, aber Schildergasse und so.
00:42:33
Aber wenn du so im belgischen Viertel bist
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oder in Ehrenfelder,
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gibt es schon sehr, sehr viele und sehr, sehr große vor allem auch.
00:42:39
Aber da gab es nur diese riesige mayerische
00:42:41
Buchhandlung irgendwo am Heumarkt oder Neumarkt
00:42:44
oder irgendwie sowas.
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Und da ist ja alles
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an Shopping. Das kann doch hier unmöglich der einzige
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Bücherland sein. Ist ja egal. Jedenfalls auf dem Weg
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dahin bin ich durch die Fußgängerzone gelaufen.
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Und da ist mir auch so ein Laden
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aufgefallen, der ist mir schon tausend Mal, den gibt es gefühlt
00:42:57
in jeder Fußgängerzone. Und ich weiß nicht
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mal, was die verkaufen. Und zwar
00:43:02
Claire's. Kennst du das?
00:43:03
Claire's? Claire's.
00:43:05
C-L-A-I-R-E-S.
00:43:07
Claire's. Sieht aus wie sowas.
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Sieht so aus wie so ein, also könnte sowas wie
00:43:11
Pimpki sein oder sowas. So ein Klamottenladen
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für so 14-jährige Mädels.
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Ich weiß nicht, was Claire's
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verkauft, aber den sehe ich. Claire's.
00:43:19
In jeder Fußgängerzone sehe ich diesen Laden.
00:43:21
Noch nie gehört, Claire's.
00:43:24
Oder Calcedonia.
00:43:26
Calcedonia kenne ich.
00:43:27
Die werben immer mit so
00:43:30
knapp bekleideten
00:43:31
Frauen. Werben die immer.
00:43:33
Mit so
00:43:35
Radermode. Das verdichtet's auf
00:43:37
eine Firma.
00:43:43
Oh Gott, oh Gott.
00:43:46
So.
00:43:47
Nächste Frage, Felix.
00:43:48
Ah ne, ich wollte ja noch, Klammer, aufsetzen.
00:43:50
Und Mode auch. Gutes Thema.
00:43:53
Vintage.
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Unsere Generation, so
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90, 89, 88,
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91. Uns tangiert das nicht mehr so.
00:44:00
Dieses, was jetzt gerade so modern
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ist, Vintage- beziehungsweise Secondhand-
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Klamotten zu kaufen. Also das ist Wahnsinn.
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In Köln, diese Läden, da sind Schlangen davor.
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Das kannst du dir nicht.
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Ja, sowas. Und da auch
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gegenüber gibt's auch einen Laden. Wahnsinn,
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was da los ist. Wahnsinn. Die Leute
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haben da voll Bock drauf. Und das ist alles, wenn du die Leute beobachtest,
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sehr junge, also
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so Jahre 95 aufwärts, würde ich mal
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sagen. Interessant. Natürlich auch
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sehr nobel, sehr cool. Aber
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krass. Das macht ja auch total Sinn.
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Weil die Klamotten, also dieser
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Style ist ja einfach grad Style.
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So. Also hier ist
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90er, Anfang 2000er.
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Gaga. Und dann kannst du
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quasi diese Sachen, also in dem
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Style einfach die Sachen in ultra billig kriegen.
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Also es macht total Sinn,
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für diese Generationen einzukaufen.
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Ich find nur, in Secondhand-Läden
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dieser Geruch,
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ich weiß nicht, was da diesen Geruch
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ausmacht, aber diese
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alte, stockige Klamotten-Geruch,
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also das ist
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das stört mich wirklich an Secondhand-
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Klamotten. Ansonsten find ich das eigentlich ne ziemlich gute Sache.
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Vielleicht kann mir irgendjemand, hier arbeitet doch
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garantiert irgendjemand, der uns
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zuhört, oder der oder die uns zuhört,
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arbeitet in einem Secondhand-Laden.
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Woher kommt dieser Geruch?
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Weil ich mich auch mal gefragt hab, woher kommt dieser typische
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Bioladengeruch? Also wenn du in einen Bioladen
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reingehst, riecht es immer gleich.
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Aber wonach, also was ist das,
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was diesen Bioladen-Geruch ausmacht?
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Weißt du, was ich meine? Die Kunden.
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Sind's wirklich die Kunden?
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Sind's diese weißen mit Dreadlocks?
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Ich weiß es nicht. Diese weißen mit Dreadlocks
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und so Muscheln drin. Also weiße, die so
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Muscheln in den Haaren haben.
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Leinsamen,
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Kunden und so
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offengelegter Käse.
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Oder so faire Seife oder sowas.
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Also irgendwas.
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Faire Seife ist ein schöner Folgentitel.
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Faire Seife, ja ey.
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Faire Seife, oh man.
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Aber hast du den Geruch in der Nase gerade von so einem Secondhand-Laden?
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Ja, ich glaube es ist aber
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einfach altes Leder, glaube ich.
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Ist es Leder? Ja, ich glaube schon.
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Es ist einfach altes Leder.
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Das ist, ja.
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Aber die Leute lieben ja auch dieses Stöbern plötzlich.
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Ich war in Florenz
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in einem Secondhand-Laden. Klar, so beginnt jede gute Geschichte.
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Und da
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war das auch alles extra.
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Ich hab die dann auch gefragt, woran
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das liegt. Und das ist extra, weil die Leute
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Bock haben auf dieses Stöbern.
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Unfassbar unsortiert.
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Also einfach so alles rein.
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Größen, scheißegal.
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Und die Leute stöbern und verbringen so
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zwei, drei Stunden in diesem Laden.
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Aber das ist für mich als Deutscher natürlich so,
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nee, das mach ich nicht. Ich bin nicht nach Italien.
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Ich bin jetzt hier nicht
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1000 Kilometer hier runter geheizt, um jetzt die
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so, weißt du, niemals.
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Ja, und Secondhand-Läden sind für mich tatsächlich
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auch nicht gut, weil
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meine Körperproportionen
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nicht allgegenwärtig
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genug sind. Weißt du, wie ich meine?
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Ich könnte niemals in einem Secondhand-Laden wahrscheinlich
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eine Hose kaufen. Außer in den 90ern
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hätte mal jemand gelebt, der genauso komische Proportionen hat
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wie ich.
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Also Secondhand-Läden sind, glaube ich, richtig gut
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für so Typen,
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die so 1,80 bis
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1,85 bis 1,90 sind.
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So tall skinny dudes
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und tall skinny girls. Ich glaube, die finden da
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richtig geiles Zeug.
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So, aber für so,
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wie hat mein Vater früher gesagt,
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wenn er nicht sagen wollte, dass ich ein bisschen
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klein bin, für so Kompakte
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wie mich ist das
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immer ein bisschen schwierig da.
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Sweet.
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Nächste Frage.
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Jetzt haben wir das Jahr
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2021.
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Was glaubst du,
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welchen Job hättest du so vor so
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121 Jahren gemacht?
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Vor 121 Jahren? Also im Jahr
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1900. Oder
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sagen wir so 1880, so diese Zeit.
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Diese so komische
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Zeit. Was glaubst du jetzt?
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Wir können es auch aufs Mittelalter.
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Wir können auch mal durchgehen. Was hättest du
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im Mittelalter für einen Job gemacht? Da kommt es ja auch immer darauf an,
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wo man so reingeboren wird.
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Naja, also wenn ich quasi
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in der Äquivalenzschicht
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zu der Schicht,
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in die ich in der echten Welt
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reingeboren wurde, dann wäre ich
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mit 14 bei der
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Minenarbeit gestorben.
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Und ja,
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dann, ich weiß gar nicht, Anfang,
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Anfang 19. Jahrhundert,
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Ende 19. Jahrhundert,
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war gerade so Manchester-Kapitalismus,
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so Industrialisierung.
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Das war so diese richtig eklige Zeit.
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Die Städte geraucht.
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In irgendeiner Fabrik
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kaputtgearbeitet und wäre wahrscheinlich jetzt mit
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32 schon tot.
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Du wärst immer noch Ärztesohn, Tommi.
00:48:32
Du wärst wahrscheinlich auch
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Arzt geworden. Ja, aber ich hatte ja dieses kreative
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Ding dann trotzdem.
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1900 war niemand kreativ.
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Doch, das hast du ja da in dir. Aber ich glaube,
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ich hätte es nicht ausleben können, weil Familien
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das da nicht zugelassen hätten. Ich wäre
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eines einsamen, traurigen Todes
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irgendwann gestorben, weil ich einfach
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immer mich ein völlig
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natürlich absolut
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narzisstisch geprägtes,
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verkanntes, künstlerisches Enigma
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gehalten hätte, während ich irgendwie versucht hätte, Medizin
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zu studieren, was überhaupt nicht geklappt hat, um
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mich mit meinem Vater zu beeindrucken. So was
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wäre dann wahrscheinlich aus mir geworden. Aber gerne
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gemacht hätte ich, glaube ich, so
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ich hätte gerne so eine Zeitung. Zeitungen waren
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so ein Riesending. Das ist ja wie Silicon Valley.
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Wenn du so einen Zeitungskiosk gehabt hättest,
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boah, das ist, glaube ich,
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das ist schon richtig gut.
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Übrigens, wo wir gerade
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über sowohl
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Kinderarbeit in Minen als auch
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über Zeitungen war ein riesiges Ding.
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Wenn man die beiden Sachen zusammen
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bringt, ich hatte mal so den Gedanken,
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also, es gibt
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schon ein paar Arbeiten, die Kinder machen können.
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Wenn du dir mal überlegst,
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Tommi, aus so alten Filmen,
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so diese dusseligen neunjährigen
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Jungs mit ihrer Batschkapp auf, die
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so Zeitungen verkaufen, das können die heute
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schon machen, finde ich.
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Also, so ein Kind kann ja wohl ein paar Zeitungen
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verkaufen. Das wollte ja wohl da drin sein,
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um mir auch mal ein bisschen was beizutragen.
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Oder?
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Absolut.
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Das wird denen nicht schaden, sagt man doch dann immer.
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Das wird denen nicht schaden. Das werden die ja wohl
00:50:00
noch hinkriegen, da irgendwie mal, hier, Sir,
00:50:03
der neue völkische
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Anzeiger, Sir.
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Eine Mark, danke. Tschüss.
00:50:10
Geh weiterarbeiten, ey.
00:50:11
Die Zeitung verkauft die nicht von alleine, ey.
00:50:13
Extrablatt, extrablatt.
00:50:14
Ja, ey. Das wird ja wohl so ein Neunjähriger
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hinkriegen.
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Wenn so 60-Jährige erzählen, dass sie früher so
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zusammengeschlagen wurden von den Eltern und so,
00:50:22
und hat es uns geschadet, dann zittern die so.
00:50:24
Und man denkt so, ja, doch.
00:50:27
Du pisst dich ein bei Vollmond,
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aber sonst glaube ich schon nicht, dass es dir geschadet hat.
00:50:31
Ey, das ist richtig krass. In unserer
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Elterngeneration war es ja noch ein völlig
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normales Erziehungsmittel, seine Kinder zu schlagen.
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Das ist ja crazy.
00:50:40
Ich höre das auch immer,
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wenn Leute in dem Alter das erzählen.
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Ich wurde dann von meinem alten
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verdroschen.
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Verdroschen ist schon
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so ein deutsches Wort für
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mehr als vier.
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Verdroschen.
00:50:56
Boah, ey.
00:50:56
Bei uns gab es auch eine Siedlung weiter.
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So ein armer Junge, der wurde so
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krass misshandelt von seinen, wahrscheinlich
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seinem Vater. Boah, hat der mir leid getan.
00:51:04
Ganz, ganz übel.
00:51:06
Ja, dude.
00:51:07
Nächste Frage.
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Oh Gott, weißt du,
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was die Frage ist? Gibt es Rituale
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in deiner Familie?
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Boah, was für ein Übergang, oh Gott.
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Egal, müssen wir jetzt durch.
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So ist das Leben. Felix, gibt es Rituale
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in deiner Familie, die so irgendwie,
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egal ob es Weihnachten ist,
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jemand hat Geburtstag,
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da muss man das und das machen, oder das
00:51:30
andere Familien vielleicht nicht machen?
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Ja, also
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man kann natürlich nicht mehr alles
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leben, weil vieles davon auf
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Zusammenwohnen basiert hat.
00:51:40
Damals zum Beispiel, solange alle,
00:51:42
also als wir noch alle zu Hause gewohnt
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haben und vermutlich auch als ich ausgezogen
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bin und dann noch mein Bruder und meine Schwester da waren,
00:51:48
was immer ein Ding war,
00:51:50
wenn einer von uns Kindern Geburtstag hatte,
00:51:52
dann wurden wir immer geweckt
00:51:55
mit Stevie Wonder
00:51:56
Happy Birthday auf Schallplatte.
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Hat Franky immer morgens
00:52:00
angemacht und dann
00:52:04
Happy Birthday.
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So süß.
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Und dann kann man so als kleines
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Kind so verschlafen aus dem Zimmer
00:52:10
oder dann später als so destruktiver 16-Jähriger,
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wo man eigentlich so zu cool dafür ist
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und dann steht da so Franky so,
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alle Tüte größer.
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Die Haare wuscheln.
00:52:20
Und dann läuft da Stevie Wonder.
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Also das auf jeden Fall.
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Ich wurde auch immer geweckt, immer mit so einem kleinen Kuchen,
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mit so Kerzen drauf.
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Aber es gab keine Musik.
00:52:30
Bei uns lief immer Stevie Wonder.
00:52:31
Das waren so fremde Männer, die dann bei uns
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zu Hause waren.
00:52:36
Aber Musik,
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ja singen.
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Happy Birthday, glaube ich.
00:52:41
Tatsächlich, ja.
00:52:43
Und mittlerweile, wo wir beim Thema Weihnachten
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gerade kurz waren,
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beziehungsweise bei meinem Geburtstag, der ja an Weihnachten
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ist,
00:52:51
früher war das immer so, wir mussten dann alle
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raus aus dem Wohnzimmer.
00:52:55
So.
00:52:56
Punkt.
00:52:58
Wir mussten alle raus.
00:53:00
Und dann haben die Erwachsenen sich besoffen
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und dann war Weihnachten vorbei.
00:53:04
Und dann wurde immer so geklingelt.
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Ja, krass, bei mir auch.
00:53:09
Exakt.
00:53:09
Und dann durften wir wieder reinhuschen.
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Früher war auch oft mein Cousin
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noch da und so.
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Das war früher voll das Thema.
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Und mittlerweile ist es so, machen wir keine große Geschenke-Session mehr
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an Weihnachten, sondern wenn alle
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irgendwie da sind, dann treffen wir uns immer irgendwo.
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Mittlerweile meistens eher
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bei mir oder bei meinem Bruder.
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Weil die Wohnungen größer sind.
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Und
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wir machen nicht mehr jeder schenkt allen was,
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sondern wir machen immer Jul-Club.
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Oder wie man außerhalb Berlins sagt, Wichteln.
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Also jeder zieht
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ein und besorgt dann,
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also jeder besorgt nur ein Geschenk und jeder kriegt dann
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auch nur ein Geschenk.
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Aber wie geht ein allgemeingültiges Geschenk, was sowohl deiner Schwester
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als auch deinem Vater gefallen würde?
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Also du kannst jetzt irgendwie nicht eine Trainingshose von
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NRG Cottbus kaufen.
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Was soll denn mein Vater damit?
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Nee,
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jeder zieht einen Namen und dann auf den Namen hin
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kaufst du das Geschenk.
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Ah, okay, im Vorfeld.
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Aber allgemeingültiges Wichteln wäre auch geil.
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Wenn es vor Ort dann, das wäre auch eine Idee.
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Das ist ja quasi Schrottwichteln auf eine Art, oder?
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Ja, klar, wahrscheinlich.
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Aber man würde dann glaube ich sehr viel auf so allgemeingültig
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wären dann ja so Hygieneartikel
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vor allem. Obwohl, meine Mutter kann ja kein
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Herrenparfüm benutzen. Kann sie schon, aber das würde sie
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nicht machen. Aber ich glaube,
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boah, schwer.
00:54:25
Schwer.
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Feuerholz.
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Sechs Holzscheite.
00:54:32
Warum?
00:54:32
Warum wollen sie das alle?
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Jetzt wird geklingelt.
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Jetzt ist ein so ein Brauch,
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oder es hat sich so eingebürgert, ist,
00:54:41
dass ich moderiere immer diese
00:54:42
die Geschenkübergabe.
00:54:44
Ach, geil.
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Also ich mache dann immer ein bisschen den Entertainer.
00:54:49
Da sind dann meistens noch zwei von meinen Tanten
00:54:50
sind noch da. Mein einer Onkel ist meistens
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noch da. Oft noch meine Oma, mein Vater,
00:54:54
seine Freunde, meine beiden Geschwister.
00:54:56
Und ich moderiere das Ding nah weg.
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Das ist eigentlich meistens noch ganz witzig.
00:55:00
Die Tante, die ich kennengelernt habe, die coole,
00:55:02
vor zwei Jahren.
00:55:04
Die damals neue Hörer
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kennen die Geschichte noch nicht. Ich war bei Felix zu Gast,
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hab mich da reingeklingelt. Felix war noch nicht da.
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Seine Tante allerdings, die gerade seine Wohnung
00:55:12
ein bisschen renoviert hatte. Und da meinte ich so,
00:55:14
ach, das sieht aber cool aus. Haben sie das gemalt?
00:55:16
Dann hat sie mich so von oben herab angeguckt.
00:55:18
Das ist nicht gemalt. Das habe ich gestaltet.
00:55:22
Das habe ich gestaltet.
00:55:24
Aber da kam auch kein so
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entladendes Lachen.
00:55:27
Es war einfach so, was ist denn das jetzt hier
00:55:30
für ein Kauz?
00:55:32
Felix hat ja viel erzählt, aber nicht, dass da so
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ein Tonto kommt.
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Das habe ich immer noch
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im Kopf.
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Nicht, dass jemand über Malen
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so redet. Das ist gestaltet.
00:55:43
Was ist denn bei dir?
00:55:44
Oder bei euch? Tatsächlich auch dieses
00:55:46
Klingeln. Als hätten wir zusammen Weihnachten
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feiern. Wir mussten immer
00:55:50
raus. Und auch noch relativ lang.
00:55:52
Ich glaube, mein Bruder war schon schwerstpubertär.
00:55:55
Darüber hinaus.
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17 oder so. Hat das aber noch so mitgemacht.
00:55:59
Dieses mit Klingeln. Und ich war dann so
00:56:01
14.
00:56:03
Auch schwerpubertär.
00:56:04
Wie viel älter ist denn dein Bruder als du?
00:56:06
Drei Jahre.
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Und das ist wirklich immer so,
00:56:09
dieses Klingeln, das ist einfach so eine Tradition.
00:56:12
Das wird auch nie hinterfragt. Aber irgendwann
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war es ja das letzte Mal. Weil wir machen es nicht mehr,
00:56:16
das Klingeln. Weil wir aber auch nicht mehr so richtig.
00:56:18
Früher haben wir dann auch immer noch gesungen.
00:56:19
So ein Weihnachtslied zusammen gesungen.
00:56:22
Wir waren nie eine Singfamilie.
00:56:24
Nee, war auch immer so, gerade in der
00:56:25
Pubertär immer super unangenehm für mich.
00:56:27
Fand ich immer super unangenehm. Wenn so vier Leute
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einfach irgendwo in so einer kleinen Stadt zusammen singen.
00:56:31
Und der Hund so. Was ist denn das jetzt für eine Kacke?
00:56:35
Aber
00:56:36
natürlich irgendwie auch sweet. Und irgendwie auch
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schön. Wenn du kleine Kinder hast. Ich werde es wahrscheinlich
00:56:39
genauso
00:56:41
machen.
00:56:44
Aber...
00:56:45
Ja klar. Aber
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Geschenke machen wir auch nicht mehr. Wir spenden jetzt immer was.
00:56:49
Jeder spendet irgendwo was hin.
00:56:52
Jaja.
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Ist immer aber auch so ein kleiner
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Downer. Wir sagen dann so kurz vor dem
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Essen, so reden wir kurz drüber, wer jetzt wo
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hingespendet hat. Das sind immer irgendwelche traurigen
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Sachen. So. Jaja.
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Die Krebsstation. Blablabla. Naja.
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Guten Appetit. Boah, die Rouladen schmecken aber auch.
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Das ist halt so.
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Wie kommst du von Genitalverstümmelung
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in Eritrea
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jetzt zum Essen?
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Obwohl, das schaffen wir thematisch bei
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gemischtes Hack auch sehr einfach. Also
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für mich ist das natürlich ein leichtes.
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Ähm.
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Weißt du, warum irgendwann bei euch diese
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Klingel das letzte Mal geläutet hat?
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Ein Vater, die
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im Suff zertreten hat.
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Ich bin hart.
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Kaputt.
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Ne, aber die.
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Wo kam der jetzt her?
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Aber das Bild ist lustig.
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Ähm.
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Was wollte ich sagen? Ach ja und Frühstücken ist bei uns ein Riesending.
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Frühstücken wir ein Riesending immer bei uns draus gemacht.
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Sollten wir alle zusammensitzen. Frühstücken
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immer gerne zusammensitzen.
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Weihnachten gehen wir aber auch nicht immer in die Kirche.
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Seid ihr immer in die Kirche gegangen? Wir gar nicht.
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Niemals.
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Ich war glaube ich
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nicht einmal in meinem Leben bei einem Gottesdienst.
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Doch. Als mein Opa
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gestorben ist. Ich finde es aber auch immer ein bisschen
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verlogen. Also ich finde es immer so,
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an Weihnachten in die Kirche zu gehen,
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weiß nicht. Also dann,
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wenn ich Pastorin oder Pastorin wäre, würde ich auch
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denken so, ja jetzt kommt ihr ihr Schweine.
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Also das ist so,
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wie wenn Leute komplett
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atheistisch leben, aber dann, wenn sie heiraten,
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aber es ist so schön da in so einer Kirche.
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Nee, dann sei auch konsequent und heirate auf irgendeinem
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Feld in so einem Sportfestzelt.
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Dann sei auch so konsequent. Oder?
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Also für das, was ich an Kirchensteuer
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jedes Jahr bezahle, könnte eigentlich ruhig mal
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so ein Pastor zu mir kommen.
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Ey, das ist auch,
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ey, ich muss unbedingt austreten
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aus dieser Kackkirche.
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Das ist so, ja nein,
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das ist ein richtiger Akt. Du musst da, Tommi,
00:58:43
du musst da an so einem Kinderort, du musst da
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ins Rathaus.
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Du kannst dir einfach hier irgendwie,
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das ist ja wie in Deutschland, das ist wie der Ute.
00:58:50
Du kannst dir einfach sagen, hier Ute,
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ich hab mit der Kirche nie was am Hut.
00:58:54
Ich hab mich nicht selber getauft.
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Kann ich nicht für, will ich nicht mehr.
00:58:58
Nee, du musst da zum Rathaus
00:59:00
scheißern. Zum Rathaus.
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Ich weiß nicht mal, wo das Rathaus in Kreuzberg ist.
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Im Rathaus.
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Im Benjamin-Blümchen-Ort.
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Wer kommt dann da? Pichler, Alter?
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Muss ich dann bei Pichler da irgendwas
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unterschreiben?
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Benjamin-Blümchen-Ort.
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Ein kleiner Marienchenkäferort ist das.
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Ja, so ein Marienchenkäfer.
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Das Einwohnermeldeamt
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in Lindenthal, wollte ich nur mal sagen.
00:59:24
In Köln.
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Die sind total nett da, aber das ist ganz tragisch,
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weil in diesem Warteraum hat man kein Handyempfang.
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Ah ja.
00:59:32
Das ist Folter. Wirklich.
00:59:35
Ich weiß nicht, ob das Absicht ist,
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aber das ist wirklich, wenn du da
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keine Zeitung mit hast oder so.
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Ich hab da schon vier Prospekte durchgelesen
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über Führerscheinentzug oder so.
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Einfach so aus Langeweile.
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Da gibt's da nicht immer
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diese Lesezirkel-Sachen, wo dann irgendwie
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so Magazine
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so ausliegen?
00:59:53
Da war nix.
00:59:53
Da ist da hinten rechts in der Ecke so eine Spielecke,
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wo so Kinder spielen können.
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Und aus Langeweile hab ich da auch so hingestarrt
01:00:00
und so ein bisschen zu lang.
01:00:02
Ich hab so ein bisschen zu lang die Kinder beobachtet beim Spielen.
01:00:05
Im Nachhinein.
01:00:06
Ich muss ja auch mal meinen Blick wieder nach vorne richten.
01:00:09
Was war früher so
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dein Lieblings-Kinder-Action-Spiel?
01:00:15
Also so als
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sowas wie Looping Louie oder sowas, was ja eigentlich ein Kinderspiel ist.
01:00:19
Ja.
01:00:20
So aus diesem Style.
01:00:22
Was war da dein Lieblingsspiel?
01:00:24
Boah, gute Frage.
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Meins war Looping Louie. Wir hatten Looping Louie zu Hause.
01:00:27
Und wir hatten einen so ein komisches Krokodil.
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Du merkst, dass es ein Suff-Spiel ist, so wie bei Elo-Trans,
01:00:32
dass man gemerkt hat, oh, ist gar nicht gegen Durchfall.
01:00:34
Nee, aber ich kenn Looping Louie eigentlich nur,
01:00:36
ich hab's nie als Suff-Spiel gespielt.
01:00:37
Wir hatten Looping Louie und wir hatten einen so ein komisches
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ich weiß nicht, ob du's kennst,
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das ist so das Maul von so einem Krokodil.
01:00:44
Ja, ja, auf die Zähne draufdrücken.
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Genau, musst du auf die Zähne draufdrücken und irgendwann schnappt
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der zu. War das eine Nervenkitzel mit acht.
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Ja, super. Solche Action-Spiele fand ich
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immer gut, hatten wir aber nie. Wir waren so eine Playmobil-Familie.
01:00:54
Aber Freunde von mir hatten das, auch
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dieses Krokodil. Und die hatten so ein kleines
01:00:58
Ding, das sah aus wie so eine Miniatur-Motorhaube.
01:01:00
Da war so ein Cockpit,
01:01:02
da war so ein Lenkrad dran.
01:01:03
Und in der
01:01:06
Armatur war quasi so die Straße.
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Und das konnte man mit Batterie betreiben
01:01:10
und konnte auf dieser Straße so ein bisschen fahren.
01:01:13
Schwer zu erklären.
01:01:14
Aber totaler Wahnsinn.
01:01:15
Und mein Kumpel Michi hatte einen Wrestling-Ring mit Action-Figuren.
01:01:19
Das war richtig geil.
01:01:20
Das war richtig, richtig geil.
01:01:22
Und sonst das
01:01:24
Brettspiel Hotel fand ich krass.
01:01:26
Hotel kenn ich nicht.
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Muss man richtig auch Hotels aufbauen und so.
01:01:29
Das fand ich auch gut.
01:01:32
Ich mochte Monopoly.
01:01:34
Ja, ich bin ja,
01:01:35
ich bin kein Spieler, also ich kenn das alles.
01:01:37
Ich hab Monopoly, glaube ich, einmal gespielt.
01:01:40
Ist auch lang.
01:01:41
Es gibt auch gar keine richtigen Regeln.
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Aber ansonsten haben wir viel so Karten gespielt.
01:01:45
Also ich weiß nicht, wie das außerhalb Berlins heißt.
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In Berlin heißt das Schwimmen.
01:01:49
Jeder hat drei Karten, da liegen noch drei
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in der Mitte. Du musst irgendwie auf 31 Punkte kommen.
01:01:53
Schwimmen fand ich richtig geil.
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Mau Mau fand ich richtig geil.
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Mit sowas konnte ich mich
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schon viel beschäftigen.
01:02:00
Null.
01:02:04
Nächste Frage.
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Ist es die vierte oder die fünfte?
01:02:07
Vierte, glaube ich.
01:02:09
Ah ja.
01:02:11
Ich glaube, es ist die vierte.
01:02:13
Felix.
01:02:16
Ich habe letztens
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so eine Theorie gelesen in so einem
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unseriösen Internetforum. Da konnte ich nicht schlafen.
01:02:21
Und da hat jemand behauptet,
01:02:23
es gibt so Leute, die glauben
01:02:25
daran, dass man
01:02:26
jede Form eines Lebens
01:02:29
irgendwie mal so durchmachen muss.
01:02:31
Also dass man wiedergeboren wird
01:02:32
und im nächsten Leben ist man dann plötzlich
01:02:34
so ein reicher Unternehmer.
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Oder ein ganz armer Mensch. Oder jemand, der
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mit sieben schon stirbt.
01:02:40
Dass man jede Form des Lebens,
01:02:42
jede Emotion,
01:02:44
jede Glückseligkeit und jedes Traurige
01:02:46
einmal durchmachen muss und wiedergeboren wird.
01:02:49
Du bist jetzt quasi
01:02:50
in deinem Leben der
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aufstrebende Comedian.
01:02:54
Oder der erfolgreiche Comedian.
01:02:56
Fändest du das gut?
01:02:58
Ich habe da ganz lange drüber nachgedacht. Ich finde das total gruselig.
01:03:00
Ich habe da seitdem total Angst vor.
01:03:03
Weißt du, was ich meine?
01:03:04
Oder was die meinen?
01:03:05
Das ist natürlich Quatsch. Wahrscheinlich zu 99,9%.
01:03:08
Aber es ist eine interessante Theorie.
01:03:11
Ja, das klingt
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so ein bisschen wie so falsch gelesener
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Buddhismus, oder? Ja, ja, exakt.
01:03:15
Ist das nicht so Karma? Ja.
01:03:17
Ja, nee, glaube ich
01:03:20
nicht dran. Habe ich auch keine Angst vor.
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Weil wenn dem so wäre, dann wüsste man das ja.
01:03:24
Also dann würde man sich ja zurückerinnern.
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Daher kämen Deja-Vus, behaupten die.
01:03:28
Das sind Situationen, die man schon mal irgendwie erlebt hätte.
01:03:30
Oder so.
01:03:31
Aber das funktioniert ja auch nicht.
01:03:33
Ja, nee, das funktioniert ja auch nicht.
01:03:37
Also
01:03:40
in meinem letzten Deja-Vu saß ich
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in meinem Auto und mein Bruder saß neben mir.
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Das ist dir genau schon mal so passiert,
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als du in Chile aufgewachsen bist, oder?
01:03:48
Ja, eben, als ich in Chile als Kindersoldat
01:03:50
aufgewachsen bin.
01:03:51
Man kennt die Kindersoldaten in der S-Klasse.
01:03:54
Ich weiß schon, das war irgendwie, glaube ich, so Seite 3
01:03:56
von Google in dem Forum, wo ich da reingeraten bin.
01:03:58
Aber ich fand die Idee irgendwie interessant.
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Da hat doch tatsächlich Jan Böhmermann
01:04:01
eine ganz witzige Rubrik
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beim Neo Magazin,
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nee, jetzt heißt es ja ZDF Magazin,
01:04:07
dieses Falschabgebungen im Internet.
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Ja, ja.
01:04:12
Ich bin da sehr
01:04:13
falsch abgebungen im Internet. Aber ich habe da lange
01:04:15
drüber nachgedacht. Weil plötzlich
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macht einem dann nichts mehr Freude, weil man denkt,
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okay, ist jetzt schön, aber die Schattenseiten
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kommen auch noch, spätestens im nächsten Leben.
01:04:23
Ich hoffe, das Gucken hören gerade keine Leute zu,
01:04:25
die gerade gekifft haben.
01:04:27
Das ist, glaube ich, keine
01:04:29
gute Idee, dann diese Folge zu hören,
01:04:31
oder diese Stelle.
01:04:33
Die bleiben dann so in diesem komischen
01:04:35
Spleen hängen, ey.
01:04:38
Die sind so richtig fettig, ey.
01:04:40
Hast du, gibt es eigentlich,
01:04:41
was ich mir vorhin aufgeschrieben hatte,
01:04:43
einmal kurz, was jetzt keine
01:04:45
richtige Frage ist, aber gibt es eigentlich Marktlücken
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in Berlin, die dir fehlen, oder fehlt dir
01:04:49
irgendwas in Berlin? Ich war jetzt da.
01:04:51
Gibt es irgendwas, wo du denkst, fuck, warum gibt es das hier nicht?
01:04:54
Ja, also, naja, nicht in Berlin,
01:04:55
aber auf jeden Fall hier bei mir in der Gegend,
01:04:57
rund um den Kotti, fehlen mir so
01:04:59
ein paar,
01:05:01
ich kann es nicht anders sagen, so ein paar gute
01:05:03
deutsche Läden. Also mir fehlt hier
01:05:06
ein guter Bäcker.
01:05:07
Also wirklich so ein guter,
01:05:09
muss jetzt nicht mal so der krasse fancy irgendwas Bäcker sein.
01:05:11
Einen richtig guten Bäcker hätte ich auch gerne in der Nähe, ja.
01:05:13
Einfach einen guten Bäcker und eine gute Fleischerei.
01:05:16
Gibt es hier einfach nicht.
01:05:17
Das ist irgendwie so,
01:05:19
hier gibt es halt 37
01:05:20
Bowl-Läden und so und ist ja auch in Ordnung
01:05:23
alles, aber ich
01:05:25
hätte gern auch irgendwie so
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einen Go-To-Platz für gutes Brot.
01:05:29
Da wundere ich mich eh drüber,
01:05:31
warum es so wenig in den hippen
01:05:33
Vierteln, so wenig
01:05:34
gute Metzgereien gibt, weil wenn du
01:05:36
Leute irgendwo antriffst, die
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sagen, ich kaufe Fleisch, aber wenn dann nur
01:05:41
ausgesucht, wo ist denn dieses
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ausgesucht? Ist da das ausgepackte
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im Rewe? Das ist doch einfach nur das, was vorher eingepackt
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war, ist jetzt da in der Fleischtheke ausgepackt.
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Das ist doch Quatsch.
01:05:51
Ich verstehe das nicht. Wo gibt es diese
01:05:53
Metzger in der Innenstadt?
01:05:55
Die gibt es doch immer nur so auf dem Land, oder nicht?
01:05:57
Ne, es gibt zum Beispiel
01:05:58
Rathaus Neukölln, gibt es
01:06:00
so die Fleischerei Kluge in der
01:06:02
Fulda-Straße, die ist jut.
01:06:06
Also es gibt
01:06:07
schon hier und da mal welche, aber jetzt
01:06:08
wirklich so unmittelbar hier bei mir in meinem Radius
01:06:11
und als Berliner lebst du ja im Endeffekt
01:06:12
auch nur in deinem Radius, also ich bin
01:06:15
ja dann am Ende doch irgendwie jetzt
01:06:16
immer nur in Kreuzberg unterwegs, mehr oder weniger.
01:06:19
So plus, minus. Und hier gibt es
01:06:21
das nicht. Hier gibt es auch keine gute Currywurst.
01:06:23
Also das ist irgendwie so ein paar Sachen,
01:06:26
die fehlen hier
01:06:27
einfach so. Ist dir irgendwas
01:06:29
aufgefallen, als du da warst?
01:06:31
Ähm... Wieso warst du eigentlich in
01:06:32
Prenzlberg? War da das Hotel oder was?
01:06:34
Ich bin so sehr viel rumspaziert.
01:06:37
Ganz, ganz viel am Sonntag.
01:06:40
Aber es ist...
01:06:40
Wo pennt man eigentlich in Berlin?
01:06:42
Ich wüsste gar nicht, wo in Berlin
01:06:44
das coole, was in Berlin ein gutes Hotel ist.
01:06:46
Ich war in so einem kleinen Hotel.
01:06:48
Bei so einem Trip schlägt
01:06:50
Lage alles. So einem kleinen...
01:06:52
Ah ja.
01:06:54
Ne, was mir in Berlin ja immer fehlt ist,
01:06:56
da haben wir auch schon oft drüber geredet, ist so ein bisschen
01:06:58
Back to the Roots feiern.
01:07:01
Also, dass man mal einfach eine Bar
01:07:02
hat, wo ganz normale Musik läuft, wo nicht
01:07:04
irgendein super gelangweilt und gleichzeitig
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arrogant und überheblicher Türsteher steht, der direkt
01:07:08
sagt, vier Männer, auf keinen Fall kommen die hier rein.
01:07:10
Und du denkst, Alter, es ist nicht 2005,
01:07:13
beruhig dich mal. Das finde ich das Geile
01:07:14
in Köln, da kommst du schon in jeden Laden mit,
01:07:16
da musst du nur eine Hose anhaben. Und wenn dann am Ende
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nur Männer drin sind, dann sind da halt nur Männer drin.
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Keine Ahnung, das ist einfach so...
01:07:22
Ich finde das in Berlin wirklich so, oder es sind nur
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Frauen drin, es sind halt nur Frauen drin. Aber in Berlin
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ist wirklich immer so von oben herab so,
01:07:28
man ist mal in irgendeiner Bar, dann will man
01:07:30
weitergehen und dann muss es immer einen in der Gruppe geben,
01:07:32
der irgendwie den Besitzer kennt oder
01:07:34
irgendeinen Türsteher. Und dann hast du
01:07:36
geschrieben, kommen wir da mit sechs Leuten rein?
01:07:38
Das sind so Probleme, die hast du in Nordrhein-Westfalen
01:07:40
überhaupt nicht. Du gehst einfach in den Laden rein.
01:07:42
Und wenn du dich nicht benimmst, wirst du halt komplett durchgelassen
01:07:44
und wieder rausgeworfen.
01:07:46
Das ist die viel schönere Variante.
01:07:48
Weil Berlin feiern ist so ein Sport,
01:07:50
das ist so anstrengend.
01:07:52
Wer kennt wen?
01:07:54
Das ist ein bisschen wie in dem Film American Psycho,
01:07:56
wo die sich damit gegenseitig battlen, wer wo eine Reservierung
01:07:58
bekommen hat, in welchem Restaurant.
01:08:00
So muss es in Berlin mit dem Feiern gehen. Ach krass, der kriegt neun
01:08:02
Männer gleichzeitig ins Watergate?
01:08:03
Wer kennt der denn? Blablabla. Was?
01:08:05
Dann bin ich sofort schon raus. Dann sitze ich mir irgendwo
01:08:07
ans Holz, trinke ein Bier und höre mir irgendeine
01:08:09
Geschichte an von irgendeinem Typen.
01:08:11
Keine Ahnung. Aber es ist ein bisschen
01:08:13
Wahrnehmungs-Bias. Es gibt ja auch so völlig normale Bars.
01:08:17
Aber ja, dieses
01:08:21
Hipster
01:08:22
Hipsterige, wer kennt wen,
01:08:23
ist das schon wirklich nervig. Aber ich kenn's halt
01:08:25
mein Leben lang. Also wie gesagt, ey, wir sind
01:08:28
nicht in Clubs reingekommen
01:08:30
since 2005.
01:08:32
Also ich komme,
01:08:33
bin nie in Clubs reingekommen. Ich komme
01:08:35
wahrscheinlich immer noch nicht in Clubs rein. Ich hab's lange nicht probiert.
01:08:38
Aber das, ja,
01:08:39
das ist einfach
01:08:42
nix.
01:08:43
Aber ich kann's auch verstehen. Ich denke mir halt
01:08:45
auch so, ja, ich versteh's.
01:08:47
Also warum sollte man
01:08:48
ich denke mir so, okay, ich würde uns
01:08:51
fünf besoffene Männer auch nicht reinlassen.
01:08:54
Nein, natürlich nicht.
01:08:55
Aber wir sind ja normal, also es ging
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jetzt auch gar nicht in dem Beispiel um mich und
01:08:59
meine Freunde, sondern generell, das habe ich schon
01:09:01
oft erlebt, so in, dass diese
01:09:03
das kenn ich aus NRW nur so aus
01:09:05
2008, 9, 10, wo Türsteher
01:09:07
so einen so arrogant angucken und so
01:09:09
und ich mir so, alter.
01:09:11
Ich find's immer viel arroganter, ich find's immer viel arroganter,
01:09:13
wenn Türsteher einen gar nicht angucken.
01:09:15
Wenn die so wegreden.
01:09:17
Ich hab kein gutes Gefühl bei dir.
01:09:20
Hä? Was? Wenn die so ihrem Kollegen
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mehr oder weniger sagen.
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Und das ist immer so, obwohl Berlin natürlich so
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progressiv und weiter
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ist in allem, sind sie da wirklich
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sehr, sehr 2010.
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Also das ist so, das ist kurz vor
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mit weißen Schuhen kommst du hier nicht rein.
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Also das verstehe ich nie, diese Art.
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Das ist doch keine Art irgendwie, dass man Spaß zusammen hat.
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Der kann mir ja nett sagen oder
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wem auch immer. Heute
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nicht, aber tut mir leid, super.
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Aber immer dieses so, verpisst euch.
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Das ist immer so, aber es ist vielleicht auch diese schroffe Art.
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Das ist ja kein Klischee,
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dass die Taxifahrer auch so hart sind.
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Und um 3 Uhr hast du als Türsteher auch schon
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wurdest du als Türsteher
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wahrscheinlich auch schon 17 Mal mit Mutter beleidigt.
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Weil du unbedingt nach Saudi-Arabien wolltest
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und da kämpfen.
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Das war eigentlich die Idee.
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Ich muss da nochmal Daniel Wolfson
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zitieren mit dem besten Tweet 2020.
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Berliner
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Clubs 2019, sorry du kommst
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hier nicht rein, Berliner Clubs 2020,
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bitte rettet uns.
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Ja, sehr gut.
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Aber ich habe auch eine schöne Geschichte erlebt
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bei Hertha.
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Ich war ja bei Hertha gegen Gladbach.
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Ihr habt verloren, kannst du ruhig sagen.
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Ja, genau und wir sind da hin
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und dachten so, komm wir sind doch eigentlich
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bis auf das letzte Spiel
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eigentlich so ganz gut drauf. Gerade Hertha
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punktemäßig auch, aber spielerisch
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nicht so, wir gewinnen da irgendwie und haben irgendwie Bock drauf.
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Komm wir holen den Auswärtssieg.
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Und dann auf dem Weg zum Stadion sind wir ins Gespräch gekommen
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mit so einem Kumpel von mir,
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besser gesagt mit so einem älteren Mann.
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Der ihm dann sagt,
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die kam dann ins Gespräch, wie lange der schon
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zu Hertha geht und so. Und dann sagt er
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irgendwann so, ich kann das jetzt
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nicht gut nachmachen, ich habe schon ganz lange
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hier eine Dauerkarte.
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Weiß nicht, 40 Jahre
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oder so, jetzt gehe ich zu Hertha.
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Aber letztes Jahr oder vor
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zwei Jahren mal nicht, ein Jahr, weil ich
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meine Frau verloren, da war ich nicht
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so gut drauf, aber jetzt gehe ich wieder zu Hertha.
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Und dann dachten wir so,
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ich will gar nicht mehr gewinnen heute, kann der
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bitte einfach gewinnen.
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Das war für das Mindset, um in ein Stadion
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zu gehen, ein absoluter Tiefschlag.
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So, kann der Mann bitte
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6-0 gegen uns gewinnen, ich will einfach nur,
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er hätte auch zwei Sitzkissen mit
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und wir wissen beide, dass er das einfach
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nur von seiner Frau, das war alles traurig.
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Und dann haben die gewonnen 1-0
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und dann kam sie, ich bin
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wirklich schlecht drauf gewesen, weil wir echt
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schlecht waren, wir waren richtig schlecht.
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Auch wenn ich diese Mannschaft mag, aber
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das kann man einfach mal sagen, das war richtig Scheiße.
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Das war ein richtig Scheißspiel.
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Muss ich einfach mal sagen, die ersten 20 Minuten waren gut, aber dann war es richtig Scheiße.
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Aber dann gab es diesen kleinen
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Moment, als ich aus dem Stadion ging und an diesen Mann gedacht
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habe, das war so ein Hollywood-Moment.
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Ach guck mal, der hat sich gefreut.
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Hat der Mann den Namen seiner Frau gesagt?
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Nee, aber
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wenn er lustig und härter wäre.
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Das wäre ziemlich witzig. Aber rest in peace,
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rest in peace an diese unbekannte Frau.
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Ja.
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Ich habe mich gefreut für den.
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Naja.
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Wir haben noch eine letzte Frage.
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Kannst du noch schnell
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draufknallen, weil es passt sehr gut
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zu dem Thema gerade. Es gibt so kleine Dinge im Alltag,
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Situationen, alles was man nicht kaufen kann,
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was dich glücklich
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macht, wenn du was beobachtest.
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Zum Beispiel sowas wie gerade die Situation.
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Oder was ich immer krass finde, wenn
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Rentner und Kinder nett zueinander
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sind oder Rentner Kindern nett anlächeln
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und so. Oder
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wenn Menschen nett zueinander sind
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oder Menschen extrem nett sind, von denen man es nicht
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glaubt, weil man irgendwie so ein Schubladendenken
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hat. Ich glaube,
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deswegen sind auch bei Facebook diese Videos so beliebt,
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wo so Rocker so Mobbing
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Opfern helfen und sowas.
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Ja, ey, aber das war auch...
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Was war denn die Aussage von dem Video
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eigentlich? Ja, da gibt es auch tausende Videos,
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wie so irgendein Kind wird gemobbt und dann kommen so
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Hells Angels vorbei und schütteln dann
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bisschen immer richtig die Haare.
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Ja, nee, also
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es ist genau wie du sagst, so diese kleinen
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Alltagsmomente, wo man einfach beobachtet,
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wie gerade fremde Menschen so nett
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zueinander sind. Ja.
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Finde ich immer auf eine Art
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rührend und
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finde ich einfach so schön. Leute, die so mitdenken,
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Leute, die so nett zueinander sind,
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einfach irgendwelche
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jungen Kreuzberger Ghetto-Boys,
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die da einfach so eine alte deutsche Oma
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irgendwas hochtragen, also
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sowas ist immer cool. Ja, und da auch wieder dieses
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Menschen, von dem man es nicht denkt,
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weil man in so scheiß Kategorien
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oder manchmal auch rassistischen Kategorien,
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keine Ahnung, ich hatte mal die Situation,
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da war ich in Köln am Wiener Platz
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und da ist so ein Junkie,
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der
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voller Blut war, vorher schon vom Spritzen
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oder was weiß ich was,
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super runter der Typ,
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Arme voller Blut,
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hat sich glaube ich auch eingeschissen und so,
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ist aus seinem Rollstuhl,
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nee, ist er von seinem Rollstuhl,
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das ist jetzt lange her, ich weiß nicht, von seinem Rollstuhl,
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doch, von seinem Rollstuhl, glaube ich, rausgefallen.
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Hat aber vorher schon so rumgeblöckt und so,
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war so richtig am Ausrasten,
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so ein ganz wilder Typ.
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Und ist ja rausgefallen,
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aber nicht doll so,
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hat sich jetzt nicht wehgetan, dabei ist er einfach nur so langsam,
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weil er einfach so besoffen oder drüber war.
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Und dann haben so ein Typ und ich,
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so eine Frau und ich überlegt,
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also wir wollten ihm jetzt gerade helfen, haben uns überlegt,
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weil er halt voller Blut war und sonst was,
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okay, lass mal irgendwie die Hände vorher dicht machen,
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um den dann reinzuhieven wieder
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in den Rollstuhl. Und in dem Moment kam auch so,
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wie du es gerade genannt hast,
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so ein Klischee, wenn im Tatort
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ein U-Bahn-Schläger gebaut wird.
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Weißt du, so ein Typ,
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so Kalkani, Mütze,
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Adidas, schwarze Adidas-Hose,
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so schnelle weiße Schuhe,
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schwarzes Oberteil,
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wirklich so. Und er hat uns quasi
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jetzt so beiseite geschoben
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und in welchen Sekundenbruchteilen den Typ einfach so
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unter die Schulter gepackt, reingesetzt und dann so,
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Wallah, helft ihm schneller, hat er gesagt und ist weitergegangen.
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Und er hatte absolut recht,
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wo wir da so überlegt haben,
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okay, wie kommen wir möglichst gut
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aus dieser Situation raus,
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und trotzdem helfen wir diesem Mann, hat er einfach geholfen
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und ist weitergegangen, ohne irgendwas.
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Und das waren auch so Momente, wo ich dachte, ja,
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da habe ich sehr viel gelernt in der Situation
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über mich, aber auch, wie man es
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besser macht in Zukunft.
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Das sind wirklich so Momente, die mich dann echt
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bewegen. Also mich freuen auch diese
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Sachen, wo es jetzt gar nicht irgendwie
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so vermeintlich gegen
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irgendwelche Klischees geht, sondern einfach
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so, wenn man so sieht, da sind gerade
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fremde Menschen nett zueinander.
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Irgendwie macht das was mit einem.
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Ja, ja.
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Weil man sich in diesen Momenten immer denkt,
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ja, also es könnte ja funktionieren.
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Also es ist ja irgendwie möglich.
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Im Kleinen funktioniert es ja irgendwie
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auch. Also irgendwie
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diese Probleme, also ganz viele so
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gesellschaftliche Probleme,
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kommen dann irgendwie so über die Masse.
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Also über so Gruppendynamiken.
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Also weißt du, ich meine,
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aber es geht doch.
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Also im Kleinen funktioniert es ja irgendwie auch.
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Ja, natürlich.
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Also ich
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weiß es nicht.
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Naja.
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Das ist so ein schönes Folgenende, glaube ich.
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Damit kann man hier.
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Das passt ja auch perfekt gerade zu meiner
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Catch-Schlussphrase, nämlich
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seid lieb zueinander. Das lässt sich oft
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wirklich einfach
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darauf runterbrechen, so ein bisschen
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aufmerksam so mitdenken,
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so auch helfen.
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Einfach so mal so
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ein sinnvolles Mitglied dieser Gesellschaft
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sein. Rücksichtsvoll sein auch.
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Rücksichtsvoll sein auch.
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So. Leute, das war gemischtes Hack
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für diese Woche. Bleibt gesund, bleibt stabil,
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seid lieb zueinander, haben wir gerade schon gesagt.
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Ja, ey.
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Studio Schmitt, Donnerstag, 22 Uhr
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irgendwas auschecken.
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Thore Knaak und Christoph Kramer.
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Thore Knaak und Christoph Kramer,
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die Handball-Edition.
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Ansonsten, Sonnenbeton
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als Graphic Novel auschecken, ist jetzt draußen.
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Vielen Dank für das sehr, sehr
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schöne Feedback. Freut uns natürlich
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enorm. Gibt's überall.
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Wir hören uns nächste Woche
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wieder. Mittwoch ist und bleibt Hacktag.
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Mein Name ist Felix Lobrecht. Die letzten Worte
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hat doch wie immer der wunderbare
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Tommi Schmitt. Hat er doch, wie er macht.
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Ich werfe jetzt Casio-Uhren vom Balkon.
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Zehn Stück schaffe ich.
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Zehn Stück schaffe ich. Und hier für ASMR
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ganz kurz. Hab ich mir immer überlegt, mal zu machen, weil
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er liegt hier rum. Die Leute lieben das, wenn wir
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mal essen in der Folge.
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Ich beiß jetzt in einen Apfel. Gucken, wie das klingt.
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Es gibt jetzt Leute, die haben gerade ejakuliert
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und Leute, die haben gekotzt.
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Und das zeigt doch so ein bisschen die Gesellschaft
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zwischen uns. Weil manche Leute finden es voll eklig,
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wenn man so Podcasts macht.
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Und manche richtig geil.
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Tschüss.
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Tschüss.