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#231 DEUTSCHE CRANK
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Weißt du, Kinder waren früher nicht so wichtig. Das, meine Damen und Herren, war Franky, mein Vater, in irgendeinem Gespräch, wo er einfach den Satz gesagt hat, Kinder waren früher nicht so wichtig.
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Und das hat in dem Kontext richtig Sinn ergeben. Das Ding ist, ich weiß den Kontext nicht mehr, deswegen steht mein Vater jetzt schlecht da in der Öffentlichkeit, aber ey, so ist es.
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Und damit herzlich willkommen zu einer neuen Folge Gemischtes Hack. Mein Name ist Felix Lobrecht.
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Mir gegenüber sitzt wie immer der wunderbare Tommi Schmitt. Und er sitzt mir heute wirklich face to face gegenüber. Wir haben es letzte Woche schon angesagt.
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Und wir sind, weißt du Tommi, es gibt so Leute, die labern. Früher hat man gesagt, so Storymaker oder so Schnacker.
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So nicht wir.
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So nicht wir.
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Ich weiß nicht, worauf du hinaus willst.
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Naja, darauf, dass wir letzte Woche angekündigt haben, dass wir uns in der nächsten Folge gegenüber sitzen werden. Und wir reden nicht nur, wir machen.
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Wir machen. Kein Ausmühen scheut.
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Felix ist mit dem Bierbike quer durch Deutschland bis nach Köln gefahren. Wir sitzen hier in Köln im Gloria, in der Venue, wo du gleich auftrittst, im Keller.
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Genau, wir sind hier im Theater vom Gloria.
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Ich hätte hier schon Pete Doherty irgendwo hingekotzt. Die Leute von BAP hatten hinten schon Sex und so. Und alles an einem Abend.
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Wer ist BAP?
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Kölsche Band. Jetzt kriegst du viele böse Nachrichten.
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Die sollen alle kommen. Ich liebe Düsseldorf.
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Geografie Comedy. Weste.
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Jetzt sind wir in Braunschweig. Hannoveraner, oder?
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Buuh, die sind alle schwul.
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Ich finde Frankies Satz geil. Das erinnert mich an den Satz von Heinz Erhardt, der einfach so random sagt, wie alt wird so ein Kind?
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Ich glaube, der Kontext war, mein Vater hat so ein bisschen aus seiner Jugend erzählt.
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Und es war ja dann wirklich, wann ist mein Vater geboren? 59. Also irgendwann so Mitte, also von Mitte 60er bis Mitte 70er so, da waren Kinder wirklich so ein Stück weit egal.
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Da war wirklich so, geh raus, komm irgendwann wieder an. Und wenn du nervst, gibt's Schläge.
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Das ist echt ein geiles Konzept. Kinder sind heutzutage zu wichtig. Ich glaube, wenn ich Kinder hab, dann erziehe ich die so richtig oldschool.
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Man soll Kinder jetzt auch mal anders denken. Also einfach so, nimm dich nicht so wichtig, Kind. Also ans Kind appellieren.
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Jetzt könnte es so ein FDP-Plakat sein, so Kinder neu denken.
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Kinder neu denken. Ja, aber ich habe auch mit einem Kumpel jetzt gesprochen, wo das Kind, die Tochter eingeschult wurde.
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Und da geht es so viel um den Schulweg und hinbringen und sonst was.
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Und bei uns war das doch früher so, nach der Einschulung so, ja, weißt du jetzt, wo das ist? Jetzt geh halt hin.
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Also es wäre wirklich so.
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Ja, natürlich.
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Jetzt hast du immer diesen SUV-Strich da, wie alle da die Leute, die Kinder zur Schule bringen.
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Hoffentlich sind das direkt nur das Leute, die die Kinder zur Schule bringen.
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Hoffentlich geht das in die Richtung.
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Da stehen doch immer diese weißen Vans von den Grundschulen, die die Kinder irgendwie abholen mithaben.
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Wir hoffen alle, dass es in die Richtung geht und nicht andersrum.
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Wir sitzen, muss man sagen, auf ganz komischen Stühlen. Das wäre ein richtig unbequemer anderthalb Stunden.
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Das ist so, wir sind so ausrangierte Kinosesseln, dass sich früher Studenten 2015, wann war denn diese Chebbi-Schick-Zeit?
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Wir hatten sowas in meiner WG in Marburg, hatten wir genau sowas.
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Du kannst auch nicht cool drauf sitzen.
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Ich war mal in Prenzlauer Berg, war das, in so einem Café, natürlich, und da saß am Nebentisch einer von den 187ern.
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Ich glaube, bei uns war das.
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Und das war so ein Café, wo auch so Schulstühle zusammengewürfelt werden.
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Du zahlst trotzdem für Ex-Benedikt 25 Euro, aber du sitzt auf so Schulstühlen, die ausrangierten.
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Und selbst dem wurde dir jegliche Autorität in dem Moment genommen, weil dann so ganz klein musst du die Beine so als X zusammendrücken,
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damit du da irgendwie drauf sitzen kannst.
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Ich glaube, das war bei uns, weiß ich nicht mehr.
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Aber dieses Möbel, ja, das ist nicht gut.
00:03:37
Nee.
00:03:37
Das ist nicht gut.
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Ich will einfach ganz normale Stühle.
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Ja, es gibt so ein paar Sachen, da kann man sich einfach so, die können wir einfach so lassen.
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Stühle, war doch eigentlich ein Wichtigspiel.
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Stühle, Stühle, das ist so, das haben wir.
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Das ist so wie das Seil, was wir hier schon oft besprochen haben.
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Es gibt Sachen, die sind fertig.
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Ein Stuhl ist fertig.
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Stuhle haben wir, haben wir denen aber vielleicht noch in unbequem und wackelig.
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Weil das, so würden wir gerne unser Café einrichten.
00:04:00
Ja, das hätten wir da.
00:04:01
Aber das war wirklich so diese Chebbi-Schick-Zeit, wo so WGs wie deiner und auch bei mir,
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wo man irgendwie um den Sperrmüll so rumgeschlawinert ist.
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Guck mal hier, das Radio, was nicht mehr funktioniert, das wäre doch was für uns.
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Nicht rumschlawinert, gekreist wie die Geier.
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Ja, aber wirklich.
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Wie die Arsgeier, da irgendwie so das letzte Hab und Gut von so einer Zwangsversteigerung,
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von so einer armen Assi-Familie.
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Ja, so die letzte Kommode von Moni, ey, noch mit.
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Mitnehmen, alles.
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Das ist jetzt unse.
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Da stellen wir so eine Monstera-Pflanze drauf, ist doch klar, auf das Radio, was nicht mehr geht.
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Was war das für eine Zeit?
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Ist gut, dass es jetzt wieder vorbei ist, Vintage weg, Leute wieder Sachen neu kaufen aus China.
00:04:41
Ist richtig gut.
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Ja, mehr Scheinwagen.
00:04:44
Ja, mehr Scheinerwagen.
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Ich habe eine Bezugnahme zur nächsten Folge.
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Und zwar hatte ich ja die Frage in den Raum gestellt, ab wann es so was wie die Isis-Bar oder so was geben wird.
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Also ab wann die Verbrechen lang genug herrschen, dass es wieder witzig ist anscheinend.
00:05:01
Ähnlich wie die Esko-Bar.
00:05:01
Ähnlich wie die Esko-Bar oder die Mafia-Bar.
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Und dann hast du gesagt, es wird nie eine Hitler-Bar geben.
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Dann habe ich gesagt, ja, aber eine Rommelbar.
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Und darauf habe ich ganz viele Nachrichten bekommen und zwar alle aus derselben Richtung, nämlich alle aus Erlangen.
00:05:15
Und eine davon lese ich jetzt vor.
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Der Haki schreibt Bezugnahme Rommelbar.
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Hey Felix, in Erlangen gibt es tatsächlich als größtes Studentenwohnheim das Erwin-Rommel-Wohnheim.
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Es ist also für tausende Studierende völlig normal, auf das alljährliche Rommel-Sommerfest zu gehen und in der Rommelbar ein helles zu trinken.
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Ich wohne im Rommel, komme eher von ungeduschten, sozial inkompetenten Informatikern über die Lippen, als von rechtsgesinnten Idioten.
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Rüssel aus Erlangen.
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Wahnsinn.
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Also Rommel hat es schon geschafft.
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Es gibt auch die Erwin-Rommel-Kaserne und so.
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Ey, wenn ich das nächste Mal in Erlangen bin, mach ich ne Aftershow um Rommel, Alter.
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Einfach für den Move.
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Ja, aber ich glaube, darüber hinaus wird es nichts geben.
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Wie meinst du? Achso, meinst du aus dem Hitler-Staff?
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Jaja, glaub ich nicht.
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So Staff-T-Shirts drunter?
00:06:10
Drunter?
00:06:12
Ne, so drunter.
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Wie hieß dieses fette Schwein, Alter?
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Göring.
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So ein XXL-Staff-T-Shirt.
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In so einem Hitler-Artwork.
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Ich glaube, von dem wird es keine Kneipe geben.
00:06:25
Ja, ne, wird es nicht geben.
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Maximal Sperr noch, wegen der Architektur.
00:06:29
Jaja.
00:06:30
Aber so Artwork-mäßig.
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Tommi, das hat schon, wie sagt man so in so Hipster-Startups, das hat schon alles eine Sprache gesprochen.
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Also Bildsprache und so.
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War on point.
00:06:41
Ja.
00:06:42
Aber ich glaube, wir haben ja jetzt andere Verbrechen.
00:06:44
Also, ich hatte doch auch gesagt, der Kannibale von Rotenburg hätte das potenziell, weil der so abgekultet wird.
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Aber so ein, ich glaube nicht, das ist in Österreich so ein Josef Ritzel-Steakhaus und so, das ist zu hart.
00:06:54
Das ist ja zu hart.
00:06:55
Ja.
00:06:55
Das wird es nicht geben.
00:06:56
Ne, das muss schon irgendwie.
00:06:57
Oder so ein Josef Ritzel-Jump-House oder so.
00:07:00
So ganz andere Sachen, weißt du?
00:07:02
Also nicht irgendwie in Gastro-Denken, sondern so andere Sachen auch.
00:07:10
Josef Ritzel-Jump-House, ey, das ist stark.
00:07:13
Das ist ja nicht schlimm.
00:07:15
Aber ich muss gerade dran denken, ich habe neulich so zwei Kumpels bei einem Gespräch belauscht, die sich an dem Abend kennengelernt haben.
00:07:21
Wir waren einfach zu dritt unterwegs.
00:07:23
Ja, genau.
00:07:24
Zwei Kumpels belauscht.
00:07:25
Ja, genau, aber ich habe halt nicht mitgeredet, deswegen habe ich die belauscht.
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Und die haben sich an dem Abend kennengelernt und die sind beides junge Väter.
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Und dann haben die so über, es gibt in Berlin anscheinend irgendwie so ein Kinder-Action-Paradies.
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Also so was wie ein, das heißt Bim und Bummland.
00:07:38
Okay.
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So, was irgendwie so klingt, als wenn man sich das mal angucken sollte.
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Aber gibt es Bim und Bummland?
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Da hat mal einer Kumpel so von seinen Erfahrungen da erzählt, dass das Krieg ist.
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Dass er sich da mal fast mit anderen Eltern irgendwie geschlagen hätte, weil die Kinder da halt so völlig frei drehen.
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Und dann meinte mein Kumpel Josef, ey Dicker, das selbe hatte ich im Dinoland.
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Das ist einfach so ein guter Satz.
00:07:58
Das selbe hatte ich im Dinoland.
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Hatte ich im Dinoland, würde ich schon mal vorschlagen als theoretischen Folgentitel.
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Hatte ich im Dinoland, finde ich gut.
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Ich wurde übrigens nach der letzten Folge, ich habe da auch nochmal reingehört und muss sagen, völlig zu Recht.
00:08:10
Ich wurde nochmal darauf hingewiesen, dass ich in der letzten Folge mehr berlinert habe als sonst.
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Ist doch schön.
00:08:16
Ja, ist auch schön.
00:08:16
Es war auch nicht negativ.
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Es ist den Leuten einfach nur so aufgefallen.
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Und ich kann auch erklären, warum.
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Weil ich war mit meinem Bruder und mit meinem Trainer Nico im Pumpurlaub, der für mich nichts geworden ist.
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Aber Nico ist halt auch so ein harter Köpenicker Ostler, Alter.
00:08:32
Und die sind halt richtig stabil am Berlinern.
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Und wenn ich irgendwie das eine Woche am Stück höre, dann verfall ich auch wieder.
00:08:38
Hast du noch einen anderen Dialekt, den du ganz schnell adaptierst?
00:08:41
Ja.
00:08:42
Norddeutschland, ne?
00:08:42
Nee.
00:08:43
Also nicht Dialekt, sondern halt so, wie sagt man es ohne Kenneck zu sagen, die Neukölln-Sprache halt.
00:08:50
Ja, okay.
00:08:51
Das ist ja so ein bisschen aufgewachsen.
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Ich bin ja zum Beispiel nicht aufgewachsen in Norddeutschland.
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Aber sobald ich irgendwie, also ab Bremen rede ich halt so ein bisschen schneller.
00:09:00
Also ich übernehme das dann aber gar nicht, um irgendwie so lustig zu sein.
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Man fängt dann so ein bisschen an, so lockerer zu reden.
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Also ich sag ja auch Moin dann und so, wie so ein richtiger Touri.
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Also ich bin ja ein bisschen sozialisierter.
00:09:11
Mein Bruder ist in Lübeck geboren und so.
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Meine Eltern haben sich da auch kennengelernt, da oben.
00:09:16
Aber ich hab da nie irgendwie Fuß gefasst.
00:09:20
Aber trotzdem fängt man an, schneller irgendwie so zu reden dann.
00:09:23
Das ist ganz komisch.
00:09:24
Ich find's witzig, dass du den Geburtsort deines älteren Bruders einfach als Beleg dafür legst,
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dass du da sozialisierst.
00:09:29
Ja, ich hab's doch gerade gedacht.
00:09:30
Eben nicht.
00:09:31
Eben nicht.
00:09:31
Das ist so, als wenn ich sagen würde, ja, ich kenn Rihanna ja auch ganz gut,
00:09:35
weil A$AP Rocky hat mit ihr geschlafen.
00:09:36
Ich bin quasi der Vater von ihrem Kind.
00:09:41
Ja, Schweden.
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Also meine Eltern hatten mal ein Volvo.
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Ich kenn die ganz gut, die Jungs.
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Ne, aber wenn ich so mit alten Freunden aus der Neukölln-Zeit rumhänge,
00:09:50
dann verfall ich auch schnell in denen Sprech.
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Und so im Optimalfall, im Normalen, ist meine Ausdrucksweise irgendwo ein Mittel.
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Aber letzte Woche war ein bisschen zu fair Berlinern.
00:10:00
Das ist mir dann auch aufgefallen.
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Warum? Ich find das aber gut.
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Warum denn? Schämst du dich?
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Ne, ich schäme mich da überhaupt nicht für.
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Ich find's total schade.
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Und das glaub ich auch echt fast nur ein Berliner Ding,
00:10:12
dass Berlinern so als Dialekt voll ausstirbt,
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weil in den anderen, also auch so die cool Kids im Schwabenländle oder im Bayern oder so,
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die reden schon alle noch so mit.
00:10:23
Also die können ihren Dialekt wenigstens noch.
00:10:23
Ja, aber ich mag dieses dreckige Berlin.
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Das hört man so selten noch.
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Also ich hör da als absoluter Nordrhein-Westfale Hochdeutsch,
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nur Hochdeutsch gelernt, mega langweilig,
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hör ich da immer noch so Unterschiede.
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Also das ist auch so, ne?
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Also du redest jetzt ein anderes, du redest mehr so ein Ostler-Berlinerisch, oder?
00:10:41
Das ist aber...
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Ist das Quatsch?
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Also es gibt auf jeden Fall einen Unterschied zwischen Ostler und Westberliner.
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Also du redest zum Beispiel anders als Finch.
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Ja, Finch ist ja ein Ostler.
00:10:49
Ja, genau.
00:10:49
Ja, ich bin Wessi.
00:10:50
Okay, also ihr redet verschieden.
00:10:51
Finch ist ja auch Brandenburger.
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Ihr redet verschieden, ne?
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Wir reden verschieden.
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Der redet wirklich anders als dem...
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Das ist bekannt, dass er eine Tochter hat, ne?
00:11:00
Also er postet sehr oft auf Instagram.
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Okay, weil ich hab ihm dazu gratuliert,
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und er meinte, also ich kann das nicht nachmachen,
00:11:05
ich versuch's jetzt ganz schlecht nachzumachen,
00:11:06
aber er meinte so, jetzt gratulierst du oder so?
00:11:10
Und dann so, die ist doch schon zwei, die kann doch schon rochen.
00:11:13
Hat er gesagt.
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Und da wusste ich, okay, ich mag diesen Dialekt irgendwie.
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Ich find ihn irgendwie nett.
00:11:18
Ja, aber Finch redet ja dann wirklich eher so Brandenburgerisch.
00:11:21
Okay.
00:11:21
Weil der da irgendwo aus dem Hinterletzten Wald bei Fürstenwalde kommt,
00:11:25
glaub ich.
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Ist auch real.
00:11:27
Nee, aber nee, ich mag's bei mir, wenn's ne Mischung ist.
00:11:31
Aber insgesamt find ich's schade,
00:11:32
dass Berlin dann so ein bisschen ausstirbt,
00:11:34
weil früher auch so die ersten und zweiten Generationen,
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vor allen Dingen die Kinder der ersten Gastarbeitergeneration in Berlin,
00:11:44
so die alten Kreuzberger, so 36 Boys und so,
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die haben auch alle Berlinert.
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Das find ich voll geil.
00:11:48
Ja, krass.
00:11:49
So, und das wird aber immer weniger.
00:11:52
Meine eine Tante meckert mich immer an,
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wenn ich in der Öffentlichkeit zu wenig Berliner.
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Sie findet's immer schade, wenn ich zu hochdeutsch rede.
00:12:00
Ich auch.
00:12:01
Ja.
00:12:01
Ich mag das.
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Ich bin mal in Köln am Fröbelplatz, das ist ein Ehrenfeld,
00:12:05
bin ich vorbeigegangen und dann hat ein Junge,
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war da so ein Junge, der war so, keine Ahnung, 8 oder sowas.
00:12:11
Wie erkennt man den Unterschied zwischen 6 und 10?
00:12:13
Keine Ahnung.
00:12:15
Mir fällt kein...
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Pflaster am Knie.
00:12:18
Weiß ich nicht.
00:12:18
Ich weiß nicht.
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Auf jeden Fall hatte der ein Handy.
00:12:22
Wurde angerufen und dann hat er gesagt,
00:12:24
der hat einfach Kölsch geredet.
00:12:26
Das ist das Lustigste, weil so,
00:12:27
Opa, ich bin auf dem Spittelplatz.
00:12:30
Und das find ich geil,
00:12:30
weil dann wird dem das scheinbar gelehrt
00:12:32
und dann bin ich weitergegangen und dachte,
00:12:34
irgendwie ist das wahrscheinlich,
00:12:35
und das fand ich dann richtig süß,
00:12:38
wahrscheinlich ist das so ein Ding zwischen dem Enkel und dem Opa.
00:12:40
Ah ja.
00:12:41
Dass der mit dem anders redet, wie Bilingual.
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Weißt du, der redet mit den Eltern hochdeutsch,
00:12:44
weil es nicht mehr gelehrt wird.
00:12:45
Aber Opa, der Schwale immer so, was erzählst du, Junge?
00:12:48
Er ist in der Mathematik in der Schule und sowas.
00:12:50
Und dann redet er mit dem halt, ich bin auf dem Spittelplatz, Opa.
00:12:53
Das fand ich irgendwie dann,
00:12:54
das hat mir ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert.
00:12:56
Ja.
00:12:56
Du redest mit deiner Tante ja sehr wahrscheinlich auch härter
00:13:00
als mit deinem Bruder, oder?
00:13:01
Ja, ja.
00:13:01
Und vor allen Dingen mit meiner Oma.
00:13:04
Die Jute Ute.
00:13:05
Die Jute Ute.
00:13:06
Die Jute Ute, die ist so eine richtige.
00:13:07
Kannst du die imitieren?
00:13:09
Nee.
00:13:09
Oder hat die so eine, hat die so eine Catchphrase?
00:13:12
Nee, ja.
00:13:13
Nichts, was politisch korrekt schießt.
00:13:15
Nichts, was nicht gegen Türken schießt.
00:13:18
Sagen wir mal so.
00:13:21
Nee, aber Shoutout an Ute, waren andere Zeiten.
00:13:26
Hey, ich wollte.
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Waren andere Zeiten 2023.
00:13:30
Ja, ja.
00:13:31
Nee, ich hatte mir mal, ich meine, das klingt jetzt edgy,
00:13:34
aber ich probiere es mal zu erzählen, sodass es nicht gemein klingt.
00:13:36
Okay.
00:13:37
Aber es gibt ja so diesen, also meine Oma hatte so,
00:13:41
diese Generation sagt ja, was so Ausländer angeht,
00:13:44
so gar nicht mal diesen böse gemeinten Rassismus,
00:13:47
sondern einfach so, das werden auch immer mehr.
00:13:49
So, und dann, ja, genau.
00:13:50
Und das klingt einfach, das ist offensichtlich,
00:13:52
klingt das rechts.
00:13:53
Und je nachdem, wer das mit welcher Intention sagt,
00:13:55
ist es das auch.
00:13:56
So, aber dann dachte ich mir, ja, okay,
00:13:58
jetzt denke ich mich mal an meine Oma rein.
00:14:00
Okay, die ist irgendwie so 1940 irgendwas geboren.
00:14:04
So, dann Krieg, alles kaputt.
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So, und dann ist sie da irgendwie so 50er, 60er Jahre in Berlin.
00:14:12
So, alles, die restlichen Leute, die da waren,
00:14:15
waren halt die Deutschen, die den Krieg irgendwie so überlebt haben.
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Und dann die ersten Gastarbeiter so, ja, na ja.
00:14:23
Und die wohnt ja auch noch mitten in Neukölln, so grob gestattet.
00:14:27
Und dann einfach so, ja, das werden schon immer mehr.
00:14:29
Also, das stimmt total aus ihrer Beobachtung.
00:14:32
Also, weißt du, einfach,
00:14:33
du musst dir wirklich nur die Zeitachse angucken.
00:14:35
Also, wenn man jetzt von 1960 einfach bis jetzt 2023 anguckt,
00:14:39
das sind schon wirklich mehr geworden.
00:14:41
Also, das muss man schon ganz klar so sagen.
00:14:43
Ja, natürlich.
00:14:44
Ja, also, das ist ja völlig wertungsfrei.
00:14:46
Aber der Satz klingt halt immer so gemein.
00:14:49
Ja, vor allem, weil es das Dat ist.
00:14:51
Das ist halt so, das ist wie Se.
00:14:54
Ja, das werden auch immer mehr.
00:14:55
Ja, stimmt, die Se.
00:14:58
Willst du den Sketch mal, glaubst du, den clownt?
00:15:00
Glaubt dir jemand, wenn du den erklärst?
00:15:01
Tommi rekurriert nämlich gerade auf eine Sketch-Idee,
00:15:05
die er hatte und die haben wir mal im Auto,
00:15:07
haben wir so ein bisschen weiter drauf rumgefreestyled.
00:15:10
Ich weiß auch nicht, ob du die im Podcast schon mal erzählt hast.
00:15:11
Nee, aber live, glaube ich, weiß ich nicht, ob im Podcast,
00:15:13
aber die Sketch-Idee, dass man ähnlich wie bei Specter,
00:15:18
bei Bonn so einen Geheimbund gibt, nämlich die Se.
00:15:20
Weil egal, ihr kennt das von euren Eltern, die sagen ja immer so,
00:15:23
jetzt haben sie da hinten wieder einen Rewe hochgezogen.
00:15:25
Oder den Ulf, den haben sie überfallen am Kreisverkehr.
00:15:29
Tommi, da, guck mal, da bauen sie auch schon wieder.
00:15:31
Da bauen sie auch schon wieder.
00:15:32
Und wer sind denn Se?
00:15:33
Das müssen ja so Leute sein im Anzug, die irgendwie so irgendwo sitzen
00:15:38
und das alles machen.
00:15:39
Das sind Se.
00:15:39
Und dann gibt es so einen Geheimagenten, der dann plötzlich bei denen ist
00:15:44
und dann wird ihm das auch so vorgestellt.
00:15:45
Hier, Jungjährungsstraße.
00:15:47
Und hier, was haben wir noch?
00:15:51
Den Edeka dahinter in der Ecke.
00:15:52
Das waren alles wir.
00:15:53
Das waren alles wir.
00:15:55
Du kannst ja wirklich auf alles sagen.
00:15:56
Bei Corona, so, jetzt lassen sie uns nicht mehr raus.
00:15:59
So, lasst uns raus.
00:16:03
Ja, genau, ich glaube, die Sketch-Idee ist nämlich daran gescheitert damals,
00:16:07
dass dir und auch mir, als ich damit angefangen habe drüber nachzudenken,
00:16:10
keine gute Schlusspointe eingefallen ist.
00:16:11
Nee, das ist dann auserzählt.
00:16:13
Ja, die Beobachtung ist halt der, also die Prämisse ist der Joke quasi.
00:16:17
Also es gibt irgendwie kein, gibt irgendwie nichts.
00:16:21
Ja, der landet wahrscheinlich irgendwann bei 6er-Pack 2.0 oder so.
00:16:25
Gibt es sowas?
00:16:25
Nee, ich glaube, der ist seit 17 Jahren bei extra 3.
00:16:28
Du Schwein.
00:16:29
Gib mich mal in Teufelsküche.
00:16:31
Mir ist das Schlimmste überhaupt passiert.
00:16:33
Schü, ich weiß.
00:16:34
Wirklich.
00:16:35
Mir ist was Schönes passiert.
00:16:37
Was wollen wir zuerst den Leuten erzählen?
00:16:38
Dann erst was Schönes.
00:16:39
Ja?
00:16:39
Ja.
00:16:40
Es ist wirklich schlimm.
00:16:41
Ja, echt schlimm?
00:16:42
Schlimm.
00:16:43
Also, ich glaube, das ist die Horror-Vorstellung von ganz vielen Menschen,
00:16:47
die mir wirklich passiert ist.
00:16:48
Hat das was mit dem Gips zu tun, den du gerade quer durchs Gesicht hast?
00:16:51
Voll spät.
00:16:52
Essa weht.
00:16:53
Tommi einfach.
00:16:54
Sitzen wir wie die Mumie.
00:16:56
Richtig spät angesprochen.
00:17:00
Lieg einfach im Bett.
00:17:01
Hab die Hand in so einer Schlaufe.
00:17:04
Okay, jedenfalls.
00:17:06
Also, dann erzähl ich jetzt erst mal was Schönes.
00:17:08
Also, ich hab ja erzählt, dass...
00:17:09
Geiler Cliffhanger.
00:17:10
Muss ich uns erst mal verloben.
00:17:11
Niemand schaltet jetzt ab.
00:17:12
Nee.
00:17:13
Ich sag, warte mal.
00:17:15
Wir machen jetzt erst mal Werbung.
00:17:16
Kein Spaß.
00:17:18
Nee.
00:17:18
Also, ich hab ja letztes Mal...
00:17:20
Ich war ja in Portugal für den Pump-Urlaub, der gebombt ist für mich,
00:17:24
weil ich eine Dachassel war und krank im Bett lag.
00:17:26
Und dann bin ich aber länger da geblieben,
00:17:28
weil ein Kumpel von mir seine Freundin geheiratet hat.
00:17:31
Die sind jetzt ein Ehepaar.
00:17:32
Und die haben in Portugal geheiratet.
00:17:33
Ich weiß nicht, ob ich deren Namen sagen darf.
00:17:36
Deswegen sag ich einfach mal alles Gute.
00:17:39
War eine sehr schöne Feier.
00:17:39
Danke, dass wir da sein durften.
00:17:41
So.
00:17:41
Gerne.
00:17:43
Richtiger Plottwist.
00:17:45
Plottwist.
00:17:46
Einfach Tommi.
00:17:46
Tommi hat mit seinem komischen Gips am Kopf geheiratet.
00:17:49
Ich hab Kathi Karrenbauer geheiratet.
00:17:51
Lässt du das nochmal?
00:17:54
Hallo von Frau...
00:17:55
Wie heißt es?
00:17:55
Hintergeht halt der Frauenknast.
00:17:57
Hallo Felix.
00:17:59
Egal, erzähl weiter.
00:18:00
Die hatte tatsächlich in der Grundschule,
00:18:03
hatte ich einen Klassenkameraden,
00:18:03
dessen Mutter eins zu eins so aussah und geredet hat.
00:18:06
Das war, glaube ich, auch der,
00:18:08
wo ich das mal im Podcast erzählt habe,
00:18:10
bei denen hat es so geisteskrank nach Rauch in der Wohnung gerochen.
00:18:13
So, wenn der mit seinem Hund draußen war,
00:18:15
der Hund hat nach Rauch gerochen.
00:18:17
Der wurde erstmal gelüftet,
00:18:20
als er zu dir ging.
00:18:21
Der Hund hat nach Rauch gerochen.
00:18:22
Er hat sich auch überlegt,
00:18:23
wie schlecht ist eigentlich innerhalb,
00:18:25
oder habe ich jetzt einen chemischen oder physikalischen Denkfehler,
00:18:29
wie schlecht ist eigentlich innerhalb eines Raumes die Luft,
00:18:31
dass man innerhalb eines Raumes Klamotten nicht lüften kann.
00:18:35
Ah ja.
00:18:36
Weißt du, was ich meine?
00:18:36
Also wie wenig Luftaustausch gibt es eigentlich in so einem Raum.
00:18:39
Einfach in einem Raum.
00:18:41
Aber wenn du es raushängst in der Nacht,
00:18:42
es riecht ja alles fantastisch.
00:18:43
Wenn es drin ist, riecht es genauso scheiße wie vorher.
00:18:45
Das ist so ein Kiffergedanke von mir, ohne breit gewesen zu sein.
00:18:48
Aber irgendwie war sich schlechte Luft anscheinend in einem Raum drin, oder?
00:18:51
Egal.
00:18:52
Das stimmt.
00:18:52
Jedenfalls, die haben geheiratet in Portugal.
00:18:54
Ja.
00:18:55
Und die Hochzeit war irgendwo in so einem schönen Haus,
00:18:58
mit einem schönen Garten, was sie da angemietet haben.
00:19:00
Und die nächste Stadt davon war eine kleine Stadt namens Braga.
00:19:05
Ja.
00:19:05
Und dann sind wir am Abend vor dem Hochzeitstag,
00:19:09
sind wir halt,
00:19:10
alle Hochzeitsgäste sind dann so für sich nach Braga angereist.
00:19:13
Übrigens, klimamäßig,
00:19:15
ich weiß nicht, ob man 100 Leute nach Portugal einladen muss für eine Hochzeit.
00:19:21
Aber gut.
00:19:22
Wie gesagt, alles Gute euch.
00:19:24
Und dann bin ich mit meinem Bruder abends in Braga angekommen.
00:19:29
So eine kleine Stadt, ich kannte die nicht.
00:19:31
Als Fußballfan, sehr bekannt übrigens.
00:19:33
Ja, habe ich dann auch gesehen.
00:19:33
Da gibt es einen Fußballverein, ja.
00:19:35
So eine kleine Stadt, ich würde mal schätzen,
00:19:36
so vielleicht 50.000, 60.000 Einwohner.
00:19:38
Tatsächlich, von der Architektur,
00:19:40
so ein bisschen so fachwerkmäßig oder so.
00:19:43
Also so eine richtig kleine, nette Stadt.
00:19:45
Mein Bruder und ich sind so um neun, halb zehn abends da so angekommen.
00:19:51
So, wollten eigentlich nur so schnell in unser kleines Hotelzimmer da pennen
00:19:55
und am nächsten Tag dann halt da hochzeitmäßig.
00:19:57
Man trinkt dann immer nochmal, warum auch immer, ein Bier.
00:19:59
Ja, jedenfalls, Tommi.
00:20:00
Und dann kommen wir da an, wir fahren in die Innenstadt
00:20:02
und dann auf einmal ist da übertrieben viel Verkehr.
00:20:05
Ich dachte mir so, was ist denn los hier?
00:20:07
In dieser kleinen Stadt hier irgendwie Freitagabend.
00:20:11
Warum ist hier so krass viel Verkehr?
00:20:13
Und überall laufen so richtig schick gestylte, weiß angezogene Leute.
00:20:19
Alle komplett weiß angezogen.
00:20:21
Laufen da alle so in eine Richtung.
00:20:23
Das sah richtig aus wie so eine...
00:20:24
Kuckluss, klar.
00:20:24
Ja, genau.
00:20:25
Oder wie so eine Sekte,
00:20:27
die gleich so einen kollektiven Suizid begeht.
00:20:29
Also sind da alle so in eine Richtung.
00:20:32
Okay, alle klar.
00:20:32
Auto abgeparkt.
00:20:34
Dann waren wir da mitten in der Innenstadt
00:20:34
und überall diese Leute, überall Musik.
00:20:37
Aber alle sind in eine Richtung gegangen.
00:20:38
Ja, genau.
00:20:39
Alle sind so in eine Richtung gegangen
00:20:40
und wir mussten dann auch langfahren, haben dann da geparkt.
00:20:43
Und dann waren wir halt mitten in der Stadt
00:20:44
und dann war auf einmal alles voller Menschen,
00:20:47
die komplett in weiß gekleidet waren.
00:20:49
Überall übertrieben laute Musik.
00:20:51
Überall Bühnen aufgebaut.
00:20:53
Und wirklich so von ganz jungen,
00:20:55
also von drei, vier, fünfjährigen Kindern
00:20:57
bis wirklich ins Oma-Opa-Alter
00:21:00
waren da alle, die komplette Stadt war da auf den Beinen.
00:21:03
Und irgendwie so hier und da an so Ständen was trinken.
00:21:07
Überall da lief Mucke.
00:21:08
Alle am Tanzen, alle am Mitsingen.
00:21:10
Das war völlig abgefahren.
00:21:12
Und ich wusste überhaupt nicht, was da los ist.
00:21:14
Ich guck mir das jetzt hier einfach mal an.
00:21:15
Und dann war das einfach zufällig so ein riesiges,
00:21:18
ich weiß nicht, ob es ein portugauerweites Ding ist
00:21:20
oder nur ein Braga-Ding.
00:21:21
Aber war da so ein einmal im Jahr stattfindendes,
00:21:24
richtig wichtiges Stadtfest.
00:21:27
Nämlich die Nocta Blanca.
00:21:29
Also die Weiße Nacht.
00:21:30
Das geht irgendwie drei Nächte lang.
00:21:34
Und das war so abgefahren,
00:21:36
wie da einfach die komplette Stadt auf den Beinen war.
00:21:39
Und eben nicht, wie wenn sowas in Berlin sein würde.
00:21:41
Und deswegen gibt es sowas in Berlin auch nicht.
00:21:44
Es war nicht der Fokus so komplett auf Saufen und Schlägereien
00:21:48
und überall Bullen, die da stehen.
00:21:50
Und jeden Moment irgendwie nur dulden,
00:21:52
damit die da auf irgendwelche Leute einkloppen können,
00:21:54
weil irgendeine Scheiße wieder passiert.
00:21:55
Sondern es war einfach nur positiv.
00:21:58
Und alle da am Tanzen und Singen miteinander.
00:22:01
Und wirklich generationenübergreifend.
00:22:02
Das war völlig abgefahren.
00:22:05
Ich bin da so allein langgelaufen und habe es einfach so geguckt.
00:22:08
Wie toll ist das denn hier?
00:22:11
Und dann kennst du das, wenn du ein Lied irgendwie das erste Mal hörst.
00:22:15
Und dann denkst du, okay, zur Kenntnis genommen,
00:22:18
interessiert mich nicht weiter.
00:22:19
Und dann hörst du das Lied irgendwann anders, in einem anderen Kontext.
00:22:22
Und auf einmal hast du das Gefühl, das Lied zu verstehen.
00:22:25
Und findest es auf einmal richtig geil.
00:22:27
So ging es mir da.
00:22:29
Weil da lief, ich weiß gar nicht,
00:22:31
ob das in Deutschland so ein bekanntes Lied ist.
00:22:32
Ich dachte aber eigentlich schon, weil ich kannte es sofort.
00:22:36
Das ist von so einem Latino.
00:22:37
Das heißt Papers.
00:22:39
Kennst du das?
00:22:40
Wenn ich es höre, vielleicht.
00:22:41
Ja, also ich blamier mich jetzt.
00:22:42
Aber ich glaube nämlich, du kennst es.
00:22:44
Und das ist eigentlich so ein bisschen Reggaeton.
00:22:47
Aber auch so ein bisschen mit Elektrotechno.
00:22:50
So ein Partylead.
00:22:51
Das kann in jeder Großraumdisco laufen.
00:22:54
Und da gibt es einen, so eine Stelle.
00:22:56
Das ist quasi so die Bridge zur Hook.
00:22:59
Wo dann so ein spanischer Text so gerufen wird.
00:23:05
Spanisch oder Portugiesisch?
00:23:06
Spanisch.
00:23:07
Aber die Portugiesen konnten es trotzdem.
00:23:09
Und da waren bestimmt 10.000 Leute,
00:23:11
die dieses Lied da gleichzeitig gehört haben.
00:23:13
Und der komplette Platz.
00:23:14
Und wie gesagt,
00:23:14
alle Altersgruppen haben diese Stelle einfach mitgegrölt.
00:23:17
Und ich stand da so mittendrin.
00:23:19
Das war so ein maximaler Gänsehaut-Moment.
00:23:22
Das ist dieses...
00:23:23
Ach so, nein, natürlich kenne ich das.
00:23:29
In der Nikotheka.
00:23:30
Und dann kommen alle Brüllen.
00:23:31
Und ich stehe so richtig Gänsehaut.
00:23:33
Und dann...
00:23:34
Geht aber auch gut ab.
00:23:35
Ja, das war wirklich ein crazy Moment.
00:23:38
Und seitdem mag ich das Lied.
00:23:39
Und da habe ich mich auch mit dem Lied beschäftigt.
00:23:41
Und worum geht es da?
00:23:42
Um Ecstasy nehmen.
00:23:42
Wusste ich nicht.
00:23:43
Oder auf jeden Fall um Party-Drogen nehmen.
00:23:46
Weil Papers ist irgendwie so das Slang-Wort.
00:23:48
Ist so wie Molly oder Emma oder so.
00:23:50
Also das Slang-Wort für so Ecstasy.
00:23:53
Und der Text ist einfach...
00:23:55
Ich bin ja jetzt auch Latino.
00:23:56
Und ich habe ja auch Spanisch gelernt.
00:23:57
Deswegen kann ich das jetzt hier simultan übersetzen.
00:24:00
Paper.
00:24:00
Also das sind diese Drogen.
00:24:02
So Pillen.
00:24:02
Yagua Palaseca.
00:24:04
So und ein Schluck Wasser.
00:24:06
Gegen den trockenen Mund.
00:24:07
Also gegen die Mundwüste.
00:24:08
Wahnsinn, ne?
00:24:08
Paper, Yagua Palaseca.
00:24:10
Und ich denke die ganze Zeit, es geht irgendwie um...
00:24:11
Ja, um etwas Schönes.
00:24:12
Um Liebe.
00:24:12
Ja genau, das Leben.
00:24:14
Wir holen uns...
00:24:14
Wir sind jetzt einfach...
00:24:16
Wir leben das Leben.
00:24:17
Hedonismus.
00:24:17
Sonst in Wirklichkeit geht es ums Ballern.
00:24:19
Ja, genau.
00:24:20
Also Paper, Yagua Palaseca.
00:24:21
Todo el mundo.
00:24:24
Todo el mundo.
00:24:25
Empatía.
00:24:26
Also die ganze Welt ist hier auf Sendung.
00:24:29
En la discoteca.
00:24:30
In der Disco.
00:24:31
Das ist es.
00:24:32
Das ist alles, ne?
00:24:32
Einfach Ecstasy, Wasser.
00:24:34
Die ganze Welt ist hier gerade drauf im Club.
00:24:37
Das ist einfach die Hook.
00:24:37
Und es brüllen da alle mit.
00:24:39
Vom kleinsten Kind bis zur Oma.
00:24:40
Das war völlig abgefahren.
00:24:41
Aber ich frage mich dann, ob so studentische Portugiesen das dann cringe finden und sagen,
00:24:46
oh Gott, die Assis.
00:24:47
So wie wenn wir...
00:24:48
Ja, ja.
00:24:49
Weißt du?
00:24:50
Das ist ja bei uns auch so ein gestörtes Verhältnis zu so...
00:24:53
Keine Ahnung.
00:24:54
Wenn das Äquivalent im Deutschen wäre, weine nicht, wenn der Regen fällt.
00:24:58
Und da sind irgendwelche Portugiesen zu Gast in Oberfranken und erzählen jetzt in ihrem
00:25:03
Podcast in Portugal.
00:25:04
Da war ich in Oberfranken und da haben so 10.000 Deutsche Damm, Damm, Damm, Damm gerufen.
00:25:08
Und dann, ach, die Deutschen.
00:25:09
Das ist noch eine Kultur.
00:25:10
Das ist cool.
00:25:11
Weißt du, was ich meine?
00:25:13
Ich weiß.
00:25:13
Aber irgendwie habe ich immer das Gefühl, da machen das auch die Coolen.
00:25:18
Die bayerische Kultur in Deutschland wird ja auch immer so ein bisschen cringe gefunden.
00:25:23
So Leute mit Federn im Haar, Schuhplattlern und so.
00:25:25
Wenn man jetzt aber irgendwie auf Bali ist oder was weiß ich und sieht dann Leute in
00:25:27
so traditionellen Gewänden, dann sagt man, oh, das ist ja cool.
00:25:30
Aber warum ist das eigentlich so?
00:25:32
Warum finden wir das selber einfach so beknackt?
00:25:34
Das hatten wir im Podcast auch schon.
00:25:36
Meine These ist ja, dass es in Deutschland, deswegen gibt es in meinen Augen auch einfach
00:25:39
keine deutsche Kultur.
00:25:40
Deswegen fand ich diese Debatten über deutsche Kultur geht verloren.
00:25:45
Was denn?
00:25:46
Also dass wir weniger Schwein essen?
00:25:47
Die deutsche Schweinekultur, das kann ja nicht, das kann ja unmöglich alles sein.
00:25:52
Aber weil es in Deutschland so gefühlt und es liegt vielleicht auch daran, dass ich
00:25:57
halt in Berlin aufgewachsen bin, was ja jetzt nicht repräsentativ für den Rest von Deutschland
00:26:00
ist.
00:26:01
Aber lass mich kurz mal einen Punkt machen.
00:26:02
Es gibt irgendwie nichts, was so generationenübergreifend funktioniert.
00:26:06
Also es gibt nichts, wo sich so alle darauf einigen können.
00:26:08
Es gibt nicht die Musik, die, wie gesagt, dann waren da auch Bühnen.
00:26:12
Später kamen da auch so dann wahrscheinlich portugiesische Stars, die so ein bisschen
00:26:16
Rap gemacht haben oder eher gesungen haben.
00:26:17
Aber alle sind immer da geblieben.
00:26:19
Also es war einfach so.
00:26:20
Also alle hatten da gemeinsam Spaß.
00:26:23
Und dadurch, dass es halt auch ein Dresscode gab, nämlich man muss sich weiß anziehen,
00:26:27
waren irgendwie auch alle gleich angezogen, was auf eine Art auch was sehr Demokratisches
00:26:31
hat.
00:26:31
Das ist ja quasi auch so die Grundidee von einer Schuluniform beispielsweise.
00:26:34
Da gab es, also da waren alle gleich cool.
00:26:37
Ja, deswegen bin ich halt so ein Karneval-Fan.
00:26:40
Wirklich, ich meine das ernst.
00:26:41
Weil das was Integratives auch dadurch hat, dass halt alle sind verkleidet.
00:26:45
Ja, ja, genau.
00:26:45
Und alle, du erkennst nicht am Hand des Kostüms, ob jemand Kohle hat oder nicht, ob jemand
00:26:50
das macht oder nicht.
00:26:51
Aber was du, glaube ich, meinst oder was ich dazu denke, ist, dass diese kulturellen Dinge
00:26:58
in Deutschland halt regionale Phänomene sind.
00:27:00
Also Bayern, dann im Rheinland eben, dann hast du ja auch, aber auch woanders Fasching
00:27:05
und nicht Karneval.
00:27:06
Du hast ja auch so Volksfeste in Norddeutschland, da hast du die Schützenfeste und so.
00:27:10
Aber wo ich dir recht gebe, ist, das ist nichts, was diese 83 Millionen Menschen zusammen
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irgendwie so, also oder es fällt mir jetzt irgendwas nicht ein, weil Religion wird ja
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auch immer weniger, also die christlichen Feste.
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Ja, ja, das gibt's.
00:27:23
Am Ende ist es der Fußball, Felix, das ist wirklich.
00:27:26
Ja, es ist wirklich.
00:27:27
Es ist der Fußball, glaube ich.
00:27:28
Hatte ich ja im Kopf.
00:27:28
Ich glaube, es ist der Fußball.
00:27:29
Wir sind ja auch das Land, das nur eine Sportart hat.
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Alle anderen sind ja immer, also klar, Gratulation nochmal, wir haben das letzte Mal zu früh
00:27:36
aufgenommen an die Basketball-Nationalmannschaft, fantastisch.
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You're welcome.
00:27:43
Aber zur Wahrheit gehört ja auch, dass jetzt nicht viel geguckt wird, die Liga, das Handball
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nicht so viel geguckt wird, wie, natürlich gucken das ein paar Leute und Tennis gucken
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auch immer mal wieder Leute, aber es gibt nichts Vergleichbares zu Fußball, gar nichts.
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In allen anderen Ländern gibt's meistens eine Sportart, die auch noch so groß funktioniert.
00:28:00
Vielleicht Biathlon, aber es ist ja auch ein temporäres Phänomen.
00:28:04
Ja, aber selbst Fußball, also hat irgendwie so dieses, aber nicht alle stehen zu ihrer
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Fußball-Leidenschaft, weißt du?
00:28:11
Also wie viele Leute gibt's bei der WM oder bei der EM, die dann irgendwie so gegen Deutschland
00:28:16
sind?
00:28:16
Wo ich mir denke, ey, also ja, okay, we got it, du bist kein Nazi, du kannst trotzdem
00:28:20
für Deutschland sein.
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Also wirklich so, wie dumm kann man sein, dass man so irgendwie glaubt, man muss gegen
00:28:27
Deutschland sein, um zu zeigen, dass man kein Nazi ist.
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Weißt du, warum man das auch immer merkt, wenn Leute nicht Deutschland sagen können
00:28:32
oder immer?
00:28:33
Deutschland!
00:28:34
Ich krieg das nicht über die Lippen.
00:28:34
Ja, so immer als Joke, ey.
00:28:36
Das muss man aufwachen.
00:28:37
Ja, oh ja, ey, ihr seid auch so peinlich alle, ey.
00:28:41
Also wirklich, ey, sorry, aber ihr seid doch mal Deutsche, ey, das ist doch okay, alter.
00:28:47
Nein, wir sind Deutsche.
00:28:49
Deutsche, da kann alles nur unironisch, ey, die One-Love-Binde jetzt, ey, One-Love-Binde
00:28:54
immer tragen.
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Das ist ein Take, da müssen wir jetzt wieder länger drüber diskutieren.
00:28:59
Das ist nicht so einfach.
00:29:00
Da würde ich jetzt in den Infight gehen.
00:29:02
Ja, geh in den Infight.
00:29:03
Ich find's komplett lächerlich.
00:29:04
Egal.
00:29:06
Aber was die grad zum Fußball noch sagen.
00:29:07
Guck mal, alter, wie sollst du denn?
00:29:09
Also Deutschland diskutiert über diese…
00:29:11
Jetzt hör auf mit der Bündnis, jetzt müssen wir eine Stunde darüber reden.
00:29:13
Ja, okay.
00:29:13
Aber erzähl mit dem Phänomen.
00:29:15
Nee, mit dem Fußball meinte ich, weil das hatte ich auch mal im Podcast erzählt, glaube
00:29:18
ich, als ich in Dortmund war für Shows.
00:29:22
Da hat auch Dortmund gespielt an dem Tag und da hab ich auch erzählt, wie krass das war,
00:29:25
weil da wirklich so alle Schichten, alle Races, alle, alles einfach in gelb-schwarz
00:29:33
unterwegs waren.
00:29:34
Also das war voll das…
00:29:35
Also in der Stadt hat das voll funktioniert als so einigendes Element.
00:29:38
Ja, das kann Fußball leisten.
00:29:39
Ja, aber so gesamtgesellschaftlich, also in Berlin das Fest, wo so eine Stimmung aufkommt,
00:29:45
ohne dass alle todesbesoffen sind.
00:29:47
Wahl.
00:29:47
Oder ohne dass es Schlägerei gibt.
00:29:49
So, also das kenn ich noch nicht.
00:29:52
Bei Karneval der Kulturen ist das irgendwie dann auch nicht.
00:29:54
Doch alle zusammen hassen den Marathon.
00:29:56
Das ist richtig.
00:29:57
Oder Berlin ist dann im Hass verbunden.
00:29:58
Ja, ja, ja.
00:29:59
Weil Marathon ist halt scheiße.
00:30:00
Machen wir uns nichts vor, wenn du sagst, du läufst mit.
00:30:02
Ja, ja.
00:30:02
Ich hab doch beim Marathon, das ist ein paar Jahre her, das führt ja immer direkt bei
00:30:08
mir vorm Haus lang und ärgert mich dann immer, weil ich halt wegen denen immer um sieben Uhr
00:30:12
wach werde, weil die die Scheiße aufbauen und ihre Kackmusik da abspielen und so.
00:30:16
Da war immer so ein witziges Bild, weil der erste war Deep Black, ein tiefschwarzer Mann,
00:30:20
der ganz vorne weggerannt ist und am Kotti lang.
00:30:23
Und dann standen halt so Bullen am Straßenrand, die ihm so zugeklatscht haben.
00:30:27
Und dann dachte ich, das ist gerade das erste Mal, dass ein Schwarzer beim Wegrennen einfach
00:30:30
von dem Polizisten bejubelt wird.
00:30:33
Am Kotti.
00:30:34
Ja, ja.
00:30:34
Einfach so.
00:30:36
Naja, okay.
00:30:37
Jedenfalls, das war ein sehr schöner Moment.
00:30:39
Irgendwie hab Gänsehaut und ich hab auch eine Story gemacht.
00:30:41
Ich kann die nochmal, ich kann die nochmal reposten.
00:30:44
Dann sieht man, wie es da aussah.
00:30:48
Und wie in dem Lied Papers möchte ich euch auch exzessieren.
00:30:52
Nee, okay, aber jetzt müssen wir über das Schlimme reden.
00:30:56
Oh Gott, das war so schlimm.
00:30:57
Was denn Schlimmes passiert?
00:30:58
Ich war in Detmold.
00:30:59
Das ist nämlich das Schlimme.
00:31:00
Ich war in Detmold, war da zu Besuch wegen eines einjährigen Geburtstags.
00:31:05
Also nee, das hat mir mal mein Dozent gesagt.
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Der Geburtstag ist nicht einjährig, sonst geht da ja ein Jahr, der Geburtstag.
00:31:11
Sondern wegen eines ersten Geburtstages war ich da.
00:31:13
Ja, der Geburtstag ist 24 Stunden.
00:31:15
Genau, das ist wie wenn Leute sagen, ich feiere ein 20-jähriges Jubiläum.
00:31:19
Da hat der Dozent immer so eine lange Party.
00:31:22
Warte mal.
00:31:23
Das ist sehr genau.
00:31:24
Also.
00:31:25
Leute, die sowas anmerken, sind aber auch tendenziell die,
00:31:27
die nach einer Party allein nach Hause gehen.
00:31:29
Nee, die kommen gar nicht zur Party.
00:31:31
Die kommen gar nicht hin.
00:31:32
Die kommen nicht zur Party.
00:31:33
Im schönen Zuhause gucken die auf Abend oder so.
00:31:35
Die kommen so abends nochmal auf Arbeit, weil sie irgendwas vergessen haben.
00:31:38
Und so, oh, ach, ihr seid ja alle hier.
00:31:40
Wusste ich gar nicht, dass hier heute Abend ein Umdruck in unserer Firma stattfindet.
00:31:43
Wir können auch mal privat irgendwie was machen.
00:31:44
Ich hab einen Bowlingmann gemeldet.
00:31:45
Wir können doch alle mal zusammen.
00:31:47
Nee?
00:31:47
Okay, dann geh ich.
00:31:48
Also, ich war in Detmold.
00:31:51
Meine Eltern waren nicht da.
00:31:53
Also, wenn ich da bin, übernachte ich bei meinen Eltern.
00:31:56
Du hattest sturmfreie Bude.
00:31:57
Ja.
00:31:58
Pass auf.
00:31:59
Oh Gott, wenn ich daran denke, es hat was.
00:32:02
Und man redet ja, das Wort wird inflationär verwendet,
00:32:05
aber es hat was Traumatisches tatsächlich auch hinterlassen.
00:32:08
Also.
00:32:09
Darf ich da ganz kurz reingehen?
00:32:10
Bitte.
00:32:10
Die Leute glauben heutzutage, dass zu viele kleine Sachen ein Trauma sind.
00:32:15
Das Wort Trauma ist ein bisschen zu.
00:32:16
Das meinte ich ja, inflationär verwendet.
00:32:17
Ja, genau.
00:32:18
Aber ich find's geil, dass die Gen Z, also die ganz Jungen der Gen Z,
00:32:23
die sagen, triggern jetzt bezogen auf, es nervt mich.
00:32:28
Das find ich witzig.
00:32:29
So irgendwie, boah, die Schuhe sind immer aufs triggert mich mega.
00:32:31
Ja, ja, ja.
00:32:32
Das ist halt so krass.
00:32:34
Also, ich glaub, jeder Psychiater und jeder Psychologe fasst sich immer in den Kopf,
00:32:38
nein, nein, das dürfen wir jetzt nicht so verwenden, das Wort bitte nicht.
00:32:42
Also, ich.
00:32:43
Also ein bisschen wie das Wort geil, hat der auch so eigentlich so.
00:32:45
Also, weißt du, geil bedeutet der auch nicht.
00:32:48
Also, es ist eigentlich ein sexuelles Wort.
00:32:50
Das haben irgendwann die Boomer sich gekrallt auch, ne?
00:32:52
Also, ich hab immer noch, wenn ich von meiner Oma geil gesagt hab,
00:32:54
hat die mir so in die Augen.
00:32:56
Weil das ist, ich kann mir auch vorstellen, jetzt sind wir wieder bei den Omas.
00:32:59
Das ist halt auch komisch, wenn du damit aufwächst, dass das.
00:33:01
Also, es hatte ja mal eine ganz andere Bedeutung,
00:33:03
dann hat's diese Bums-Bedeutung bekommen.
00:33:05
Jetzt hat's so eine cool Bedeutung bekommen.
00:33:07
Ja, genau.
00:33:07
Geil heißt ja quasi genau dasselbe, wie wenn man Horny wirklich so wörtlich übersetzt.
00:33:13
Und niemand würde ja sagen, so zu einem leckeren Essen, oh, ist das horny.
00:33:15
Ja, ja, genau.
00:33:17
Ja, genau, aber irgendwann hat man das ja auch als Bezeichnung, als Adjektiv so,
00:33:20
ich finde das geil.
00:33:22
Also, das findest du ja auch nicht horny,
00:33:23
dann hat's nochmal eine Metamorphose durchgemacht,
00:33:25
sondern du findest das irgendwie, das war ja auch auf Personen auch angelegt,
00:33:28
ich find die geil oder den geil.
00:33:31
Und dann, glaub ich, wenn so eine Oma das hört irgendwie,
00:33:33
Oma, der Mohnkuchen ist aber geil.
00:33:34
Ja, ja.
00:33:35
So, dann denkt sie, was?
00:33:36
Ja.
00:33:37
Bleib schön, lass schön die Hose an, die.
00:33:40
Egal.
00:33:41
Übrigens, American Pie fand ich immer scheiße.
00:33:43
Den Film und diese komische Szene, wie er da den Kuchen bumst.
00:33:46
Also, sorry, Alter.
00:33:48
Lohnt sich nicht unter uns, oder?
00:33:49
Lohnt nicht und sorry, aber wie schlecht geschrieben ist dieser Film, egal.
00:33:55
Ja.
00:33:55
Aber da kannst du nicht mitreden, Tommi, denn du bist ja nie ein fertig geschriebener Autor.
00:33:59
Naja.
00:34:00
Naja, das stimmt.
00:34:06
So, erzähl.
00:34:07
Ich bin in Detmold.
00:34:09
Ich gehe, bin bei diesem Geburtstag, der dann irgendwann zur Folge hatte,
00:34:13
dass das Kind, was eins geworden ist, schlafen gegangen ist.
00:34:15
Die Erwachsenen haben dann einfach getrunken.
00:34:18
Dann bin ich irgendwann nach Hause gegangen, so gegen, sagen wir, eins.
00:34:23
Hab mich ins Bett gelegt, bin alleine in dem Haus.
00:34:26
Leg mich ins Bett, wache gegen zwei auf von einem Knall,
00:34:32
so was habe ich in meinem Leben noch nicht gehört.
00:34:35
Wirklich.
00:34:36
Kannst du den Knall beschreiben?
00:34:37
Rabatz!
00:34:39
Rabau!
00:34:40
Das war wirklich so ein Scheppern.
00:34:43
Ein Scheppern.
00:34:44
Aber was ich noch nie gehört habe.
00:34:45
Ja, genau, weil ein Scheppern schon was anderes als ein Knall ist.
00:34:46
So, dann ist natürlich das Problem, du hast so vier Bier getrunken,
00:34:50
das habe ich mir geträumt, was ist das?
00:34:52
Gott, wie wenn du irgendwie einen Wecker mit in deinen Traum einbaust, ne?
00:34:56
Denkst du irgendwie so eine Zeitbombe oder so.
00:34:58
Nee, das war, das schepperte noch so ein bisschen nach.
00:35:01
Was ist das?
00:35:02
Dann dachte ich so, fuck, Einbrecher, safe.
00:35:05
Safe Einbrecher.
00:35:06
Safe Einbrecher.
00:35:07
Scheiße, was mache ich?
00:35:08
Kinderzimmer, erstmal einmal Schlüssel kurz umgedreht,
00:35:12
einmal abgeschlossen.
00:35:13
Wollte einmal hören, ob ich Stimmen höre und dann Bullen rufen halt.
00:35:16
Weil das Haus war komplett dunkel, keine Autos vor der Tür,
00:35:20
deswegen werde ich davon ausgehen, die Einbrecher dachten,
00:35:22
es ist niemand zu Hause, dementsprechend war mein erster Gedanke.
00:35:24
Aber du hast dich selber eingeschlossen erst mal?
00:35:26
Genau.
00:35:26
In meinem Zimmer erst mal, weil ich dachte, okay,
00:35:30
die denken bestimmt, es ist niemand da.
00:35:32
Und wenn jetzt so vier Einbrecher sind, macht auch nicht viel Sinn,
00:35:34
da zu sagen, hier, verpisst euch.
00:35:35
Dann sagen die, nee, machen wir nicht.
00:35:37
So.
00:35:38
Und dann dachte ich, okay, was mache ich jetzt?
00:35:39
Bullen anrufen, klar, habe ich schon das Handy geholt.
00:35:41
Auf einmal höre ich.
00:35:43
Und ich so, was ist das denn?
00:35:48
Und dann immer weiter und ich so, fuck, das ist Wasser.
00:35:52
Ja.
00:35:53
Schlagartig die Tür auf, rennen ins Badezimmer.
00:35:57
Ja.
00:35:57
Es ist das komplette Waschbecken, ein riesen Waschbecken runtergeknallt.
00:36:03
Ah.
00:36:03
Runtergeknallt.
00:36:04
Und jetzt kommt es, normalerweise, ich bin,
00:36:07
du wirst sehr überrascht sein, kein Ingenieur.
00:36:09
Normalerweise dürfte dann da eigentlich kein Wasser austreten.
00:36:15
Sonst gibt es da irgendwelche Stopp-Dinger, keine Ahnung.
00:36:17
Ja.
00:36:18
Und da schoss aus zwei Leitungen aus der Wand
00:36:21
wie ein Hochdruckreiniger Wasser fünf Meter durch den Raum.
00:36:27
Aber zwei so harte Wasserstrahlen.
00:36:28
Ich wusste nicht, okay, was mache ich jetzt?
00:36:30
Scheiße.
00:36:31
Und der Raum füllte sich einfach mit,
00:36:33
also wirklich so eine Horrorsituation,
00:36:35
und das meine ich mit Horrorsituation.
00:36:36
Ich glaube, ganz viele Leute denken manchmal,
00:36:38
wenn jetzt irgendwie so die Waschmaschine explodiert,
00:36:40
oder Spülmaschine, was macht man dann?
00:36:43
Ich hatte keine Chance.
00:36:44
Ich wollte diese Dinger, das war wie so,
00:36:46
ich muss mir vorstellen, wie so ein harter Draht,
00:36:48
weil so ein bisschen was guckte aus der Wand raus.
00:36:49
Wollte die so in so einen Eimer.
00:36:51
Ja.
00:36:51
Der ist so, puh, drei Meter durchs Badezimmer geflogen.
00:36:55
Das Wasser füllte sich.
00:36:57
Ich stand halt wirklich tief, nicht tief, aber ich wusste.
00:37:00
Ziehtief, ja.
00:37:00
Nee, das noch nicht, aber ich wusste, das wird gleich passieren.
00:37:03
Und dann ist das Haus in Totalschaden.
00:37:05
Also wirklich.
00:37:05
Komplett alleine zu Hause.
00:37:06
In dem Moment war ich acht,
00:37:07
ich war kurz davor so rum, Mama, zu rufen.
00:37:09
Und dann natürlich schlagartig eingefallen, Haupthahn, klar.
00:37:14
So Situation, die dir im Affekt natürlich,
00:37:17
renne ich runter in den Keller.
00:37:20
Nee, pass auf, das muss ich dazu sagen.
00:37:21
Ich halte ab diese.
00:37:22
In welcher Etage sind wir gerade?
00:37:24
Erste Etage.
00:37:25
Okay.
00:37:26
Ich habe diese Leitung so zur Wand gedrückt,
00:37:29
dass die Richtung Dusche ging.
00:37:31
Aber wenn du die loslässt,
00:37:33
schnellen die einfach wieder zurück und füllen den Raum.
00:37:36
Und dann dachte ich, habe ich so dahin gehalten,
00:37:38
dachte so, okay, ich muss jetzt.
00:37:39
Ich muss jetzt diese Wasserleitung einfach alleine lassen.
00:37:44
Für mindestens, weil so ein alter Haupthahn in so einem alten Haus,
00:37:47
da drehst du auch mal so zwei Minuten dran.
00:37:49
Ich muss die jetzt hier alleine lassen.
00:37:51
Volldampfwasser.
00:37:52
Wasser sollte nicht in ein Haus reinschießen.
00:37:56
So, ist aber passiert.