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#89 HENKERSMAHLZEIT
00:05:09
Ja, das hab ich ja auch schon mal, ich weiß nicht, bei irgendeinem Live-Auftritt von uns gesagt, das ist total schwer. Ich merke das immer wieder, wenn sich Leute so an anderen Podcasts abarbeiten wollen, egal, ob es jetzt andere Podcasts sind oder Journalistinnen und Journalisten, es ist mega schwer, irgendwie feuilletonistisch das Phänomen zu begreifen, weil du kannst, es bringt kaum was, das zu bewerten.
00:05:47
Deswegen ist es ganz schwer, also ich hab mal irgendeinen Text in irgendeiner Zeitung gelesen, der hat sich irgendeinen anderen Podcast behandelt und du hast gemerkt, wie der Journalist versucht hat, das irgendwie blöd zu finden, aber er hatte keinen Anhaltspunkt. Du denkst dann immer, in jeder Zeile trieft einfach nur dann meine Meinung raus, die dann heißt, ja, dann mach doch aus. Also das ist ja für jeden was dabei, da im großen Schlaraffenland von Spotify.
00:13:47
Ich wollte so richtig, das war so vor 4, 5 Jahren, also warte mal, vor 4 Jahren, ich wollte irgendwie ein neues Handy haben, ich wollte so und so viele Freiminuten, ich wollte ditte, ditte, ditte und am besten nur 20 Euro zahlen im Monat, weil Tommi, sonst bin ich weg und das könnt ihr ja nicht wollen.
00:16:49
Ja, mittlerweile fragen die echt so, ja, so nach dem Motto, ja, was gibst denn? Ja, wie, was will ich, ich will irgendjemanden sprechen, weil folgendes mega spezielles, komisches Problem.
00:19:40
und dann zeige ich denen die Stadt, weil so dritte Semester war auch die Zeit, wo ich Marburg so voll gerne mochte, weil das war irgendwie cool, coole Zeit und ey, ich hatte so eine Gurken-Truppe, das war so unglaublich, ey, die waren so langweilig, ich dachte mir so, Leute, sag mal, jetzt habt doch mal Spaß, Alter, was ist denn los mit euch?
00:19:59
So, Trink, Feier, du bist, was ist mit dir? Die haben dann echt nur so inhaltliche Fragen gestellt, so, ja, wann melden wir uns in der Bibliothek an? Ja, Trink, in meinem Team meldet sich niemand in der Bibliothek an, hier wird ja Party gemacht, ihr Lachser, was ist denn los mit euch?
00:20:24
Ey, Mann, Alter, und dann hatten wir so den ersten oder zweiten Abend, war dann irgendwie so Bar-Hopping anberaumt von der Fachschaft irgendwie und dann bin ich da, hab mich dann mit denen abends getroffen so und dann haben sich da echt alle so gesessen, so, ja, einen kleinen Apfelwein, ja, ich würd ein kleines Alster, was für ein kleines Alster? Trink!
00:20:44
So, und dann irgendwie so nach zwei Stunden, weil die so langweilig waren, hab ich einfach meine Freunde, die ich da schon hatte, alle in diese Bar geholt, hab mich da komplett mit meinen Freunden weggeledert, meine ersten sind da so pöa pöa sind die einfach gegangen, so, und Ende vom Lied war, dass ich am nächsten Tag einfach den Unigrundgang hab ich einfach verkatert, verpennt und hab da einen Fahrer dahin geschickt, hab die das machen lassen, ey, das war so eine langweilige Truppe, ey, hallalala.
00:30:58
Es ist dann ja so de facto, aber es ist halt, was ich an der Widerspruchsregelung gut finde, ist, dass sie halt keine Pflicht ist zur Organabgabe, sondern halt eine Pflicht, sich zu entscheiden und du bist also quasi verpflichtet, dich damit zumindest auseinanderzusetzen und ich glaube, es ist so faul, wie wir Menschen einfach als Gruppe funktionieren, glaube ich, dass das die einzige Möglichkeit ist, dass die Leute sich wirklich damit auseinandersetzen.
00:31:50
Aber insgesamt finde ich es schade, vor allem, wenn du jetzt einfach Leute aus Krankenhäusern und Praxen und Pflegende und Schwestern und Ärzten, die du dir anhörst, die regelrecht erschüttert darüber sind, dann denke ich immer so, ja gut, die sind vom Fach, die müssen es wissen, wenn die es blöd finden, dann haben wir da wohl irgendeine Chance vertan, so sehe ich das tatsächlich.
00:32:09
Ja und vor allen Dingen, so Umfragen zufolge sind 85 Prozent der Deutschen sind irgendwie generell bereit, Organe zu spenden, aber nur irgendwie ein paar 30 Prozent, wie gesagt, haben diesen Ausweis, sodass da einfach richtig viel Spenderpotenzial irgendwie verschwendet wird mit dieser komischen alten Lösung und genau wie du sagst, Alter, guck mal, stell dir mal vor, du bist auf dem Amt, Alter, mega genervt, weil du eine halbe Stunde gewartet hast, willst du irgendwie nur deinen scheiß Reisepass verlängern oder was und die Menschen, die da in den Ämtern arbeiten, sind ja jetzt auch nicht so,
00:32:39
die geborenen Verkäufer, das ist dann irgendeine Annika, Alter, die da sitzt und sagt so, ja, weiß ich auch nicht, wollen sie ein Organspender werden? Nee? Gut, so fertig, das ist ja jetzt nicht so, dass die da irgendwie mit irgendwelchen Fakten um die Ecke kommen und diese komischen Magazine und Broschüren, die da rumliegen, Alter, die liest sich ja auch keinen Schwanz durch, aber es ist ein interessantes Thema und ein ganz kurzer Einspann an der Stelle,
00:33:05
danke an alle Hackis und lobrecht Jüngerinnen und Jünger, dass die Aktion Attention Please so gut aufgenommen wird, wir werden diese Woche, also quasi morgen 18 Uhr, Donnerstag 18 Uhr, geht's weiter mit Attention Please auf meinem Instagram und diesmal werden wir genau Thema Organspende aufgreifen, weil das extrem einfach ist, sich als Organspender, Organspenderin aufnehmen zu lassen, das ist wirklich eine Sache von ein paar Sekunden und dafür werden wir die Attention bündeln wollen,
00:33:35
okay Tommi, nächste Frage, ja warte, was ich noch zu dem Thema sagen will, ich fände es einfach cool, wenn man, also ich habe die Debatte komplett geguckt auf Phoenix und du hast gemerkt, das war eine andere Debatte als sonst im Bundestag, es war sehr emotional, jeder hatte irgendwie einen Bezug dazu, allen war wichtig, dass man mehr Organe spendet, das war allen wichtig, das war Konsens, dass mehr Organe gespendet werden müssen, dass es mehr Spender geben muss, es gab nur andere Herangehensweisen, ich finde nur, also das ist meine persönliche Meinung, man muss bei dem Thema ein bisschen,
00:34:04
also klar, ich verstehe das, der Staat hat direkt Eingriff, Zugriff auf dich und was ist das für ein Verständnis von Mensch und Staat und wie auch immer, aber ich glaube, man muss ein bisschen von der Moralisierung wegkommen bei dem Thema, also ein bisschen, ich finde es halt irgendwie den Gedanken schön, dass man auch über den Tod hinaus Teil von der Gesellschaft quasi ist, irgendwie, du musst dich einfach entscheiden, ja oder nein, also würdest du einen Wohnort angeben, einfach, oder bei einem Amt, einfach ja oder bist du Organspender, ja oder nein und ich, ich verstehe das nicht,
00:34:33
also ich finde es einfach schade, immer wenn man die Moralisierung nämlich raus nimmt aus dem Thema, dann komme ich sogar zu Gedanken, dann könnte ich es noch pragmatischer sehen, nämlich so, wer selbst kein Organspender sein möchte, rückt dann in der Liste auch weiter nach hinten, also nicht, also wenn jetzt von zehn Leuten sieben Organspender sind, sind die auch an Stelle eins bis sieben, da spricht für mich gerade erstmal wahrscheinlich, gibt es wahrscheinlich irgendein triftiges Argument dagegen, aber wenn ich darüber nachdenke, moralisch gesehen,
00:41:01
Ja, ja, genau und das fand ich so witzig, weil dieses Pferd stand da irgendwie so begöppelt irgendwie so, wurde so ein Bein so angewinkelt und der hat sich auch gedacht so, ja, weiß ich auch nicht, Mann, lass den Deutschen machen, was der da gerade macht, ich stehe ja einfach, ich hab da keine Aktien dran, aber anscheinend musste der so sein.