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LUISA NEUBAUER (5 SCHNELLE FRAGEN AN)
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Diese Episode von 5 schnelle Fragen an wird präsentiert vom Renault Captur Plug-in Hybrid.
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Das Multitalent im SUV-Look überzeugt durch höchsten Lifestyle.
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Mit Easy-Link-Technologie, eigener Navigation und einer Vielzahl weiterer Innovationen
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kommt ihr immer entspannt und sicher ans Ziel.
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Elektromobilität für Deutschland. Der Renault Captur Plug-in Hybrid.
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Disclaimer.
00:00:22
Disclaimer.
00:00:23
Disclaimer.
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Leute, kurzer Disclaimer vorneweg.
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Die 5 schnelle Fragen Anfolge, die jetzt beginnt,
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haben wir vor anderthalb Wochen aufgezeichnet.
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Wir wollten die eigentlich schon letzte Woche Samstag raushauen,
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hatten dann aber irgendwelche technischen Probleme,
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sodass sich das jetzt ein bisschen gezogen hat.
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Also falls irgendwas zeitlich ein bisschen veraltet oder kontextlos wirkt,
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dann wisst ihr Bescheid.
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Das liegt daran.
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Unabhängig davon ist die Folge aber sehr, sehr gut geworden und verliert absolut nicht an Aktualität.
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Sehr gute Folge. Viel Spaß, Alter.
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Es ist Samstag, der beste Tag in der Woche.
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Wenn man gemischtes Hack-Interview-Folgen hören will.
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Ich lese mein neues Intro, Tobi.
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Ja, mir fehlte jetzt ein bisschen das Leute, was du sonst immer sagst.
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Das fehlte mir jetzt ein bisschen.
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Aber sonst finde ich es gut, ein bisschen wie so ein Fünfklässler, der das vorsingt.
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So kurz vor Xylophon noch dazu oder Glockenspiel.
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Ja, einfach so ein Fünfjähriger, der es wirklich gar nicht hat.
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Dieser kleine Junge hat wirklich null Rhythmus im Blut.
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Da ist wirklich nichts da.
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Der wird nie in seinem Leben irgendetwas Musikalisches reißen.
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Das deutsche Schulsystem will, dass er sich vor 28 weiteren Schülern in der Klasse blamiert.
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Das ist einfach, da muss er durch.
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Das hat was mit Pädagogik zu tun.
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Ja, damit herzlich willkommen.
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Wie schaffen wir jetzt die Kurve rüber zu unserem heutigen Gast?
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Ich habe keine Ahnung.
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Keine Ahnung, ja, aber erst mal herzlich willkommen zu Fünf Schnellfragen an.
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Felix Lobrecht und Tommi Schmitt im Geländeralter.
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Ihr wisst Bescheid.
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Die vierte Folge Fünf Schnellfragen an der zweiten Staffel.
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Heute mal wieder mal wieder ein Gast, mit dem kein Mensch gerechnet hat.
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Ich freue mich sehr, dass sie heute am Start ist.
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Luisa Neubauer.
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Ja, Tommi, Luisa.
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Ich freue mich sehr drauf.
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Ich brauche mal gucken, worüber wir reden.
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Ob über den Menschen, übers Klima.
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Ich weiß nicht, ich brauche ein bisschen Optimismus.
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Es wird dunkler, es wird Herbst.
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Ich brauche Optimismus von ihr.
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Ich bin gespannt, was sie zu erzählen hat.
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Luisa Neubauer, übrigens natürlich Umweltaktivistin.
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Ihr kennt sie alle aus den Medien.
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Sie ist, würde ich sagen, das deutsche Gesicht der Fridays for Future Bewegung.
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Ja, ja, unglaublich jung, unglaublich kompetent in ihrem Thema.
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Das Thema Klimawandel natürlich einfach immer noch akut,
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wahrscheinlich akuter denn je.
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Und deshalb fanden wir es einfach mal spannend,
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die Frau bei uns in den Podcast zu holen.
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Und das haben wir gemacht.
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Und ja, mal sehen, was dabei.
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Ich bin immer aufgeregt, wenn ich mit Leuten rede,
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die irgendwas Richtiges machen.
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Weißt du, was ich meine?
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Ja, ja, also das ist immer so, wo man nur so mitschwimmen kann.
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So man kratzt an der Oberfläche und sie kann halt in die Tiefe gehen.
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Aber wir versuchen alles, um irgendwie halbwegs, wie immer,
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so ein bisschen kompetent rüberzukommen.
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Die alte Partytricks.
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Genau, einfach nicht negativ auffallen und wenig völkisch.
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Das habe ich mir vorgenommen für heute.
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All right, all right.
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Das ist mein, das sind meine Goals.
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Leute, viel Spaß, Alter.
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Viel Spaß.
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Fünf schnelle Fragen an Luisa Neubauer.
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Leute, wir sind live.
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Luisa Neubauer im virtuellen Gelände.
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Hallo, hallo, Luisa.
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Hi, was geht?
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Na, ist ganz komisch.
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Na, ich nehm das Na jetzt schon zurück.
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Das ist super unangenehm.
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Na, Luisa?
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Na hat immer so was von oben herappiges, oder?
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Ja, ja, genau.
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Und das ist nicht meine Art.
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Aber geht es dir gut?
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Mir geht es gut. Wie geht es euch?
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Auch gut, auch gut.
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Luisa, hier werden keine Gegenfragen gestellt.
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Nein, Spaß.
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Du hast vorhin erzählt, dass du noch sehr verkatert bist.
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Daher auf jeden Fall die Frage, what happened last night?
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Ich, also ich werde auf Instagram manchmal gefragt,
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ob ich überhaupt Freizeit habe.
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Und so, ja.
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Aber dann bin ich in der Regel nicht auf Instagram.
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Und gestern Abend hatte ich frei.
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Und so Corona-technisch ist ja gar nicht so leicht mit Freunden und sowas.
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Das heißt, ich habe genau drei Freunde in Berlin,
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die ich ab und zu treffe.
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Aber die sind alle in einem Haushalt.
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So mega Corona-konform natürlich.
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Klammer zu.
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Wem willst du hier eigentlich was beweisen gerade?
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Sag doch einfach, dass du gesoffen hast.
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Ja, nee, gestern Abend, was war eigentlich nice,
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gestern Abend hat Billie Eilish ein Konzert gegeben.
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Und das war schon gut, das war richtig gut.
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Virtuell oder wo hat sie das Konzert gemacht?
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Ja, und das war ehrlich gesagt, ich glaube,
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das ist das beste virtuelle Konzert, was ich jemals gesehen habe.
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Also es war auch eine unglaubliche Produktion.
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Und ich weiß nicht, wie viele Leute das geguckt haben,
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aber ich stelle es mir stressig vor für alle Technik-Menschen dabei.
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Aber das war schon crazy.
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Ja genau, das haben wir gefeiert, das war gut.
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Was habt ihr getrunken?
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Was trinkst du dann, wenn du dir Gips und dein Insta off lässt?
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Boah, lass uns raten.
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Ich glaube, du bist ein ganz klassischer Weißweintyp.
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Nee, wirklich?
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Was denkst du von mir?
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Weißwein ist doch toll.
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Ja, aber doch nicht nach um zwölf, wenn du Billie Eilish hörst.
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Billie Eilish? Dann Korn.
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Ich glaube, Luisa ist eine ganz klassische Biertrinkerin.
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So eine jeder bringt zum WG-Sit in seinen eigenen Sixer mit.
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Und du hast in Göttingen studiert,
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deshalb schätze ich, du bist auf Licher oder auf Nerdy hängen geblieben.
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Was?
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Oder Billie und Gin Tonic.
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Stimmt irgendwas davon?
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Also ich habe das alles schon mal getrunken.
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Also ich komme ja aus Hamburg.
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Das heißt, wenn ich jetzt mit nerding,
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das fühlt sich ein bisschen wie fremd gehen an.
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Das geht nicht.
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Und gestern haben wir Tanz-Säffle getrunken.
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Richtig nett.
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Das war gut.
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Also noch Bier.
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Ich mag richtig gerne Bier.
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Ich finde auch Wein okay oder Gin Tonic oder so.
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Aber so nachts, wenn man tanzt und so,
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ist schon gut, finde ich Bier.
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Passt.
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Und weil du vorhin gesagt hast,
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dass du dein Instagram immer off lässt,
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wenn du mal Freizeit hast.
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Hast du das so von vornherein erwachsen entschieden,
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dass du das so machen wirst?
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Oder hattest auch du diese ehrenlosen Storys,
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die dich am nächsten Morgen überrascht haben,
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dass du anscheinend doch noch mal online warst um 3.41 Uhr?
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Ja, also das ist schon mal passiert, aber sehr selten.
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Aber ich habe tatsächlich, das ist ein bisschen bitter,
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aber das ist schon die Feststellung gewesen,
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dass, wenn ich Leute auf meinem Instagram-Account zeige,
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also Freundinnen und Freunde, die man sonst nicht kennt,
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die werden ganz schnell so krass gestalkt oder gehatet.
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Und das heißt, ich will nicht, dass die so da auftauchen.
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Und das probiere ich schon sehr durchzuziehen.
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Und abgesehen davon, ich habe eigentlich keine Lust,
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Leute mit meinen Instagram-Sachen zu langweilen.
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Ich überlege mir schon, was ich finde,
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was ich den Leuten zumuten kann, was so relevant ist.
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Das hat aber auch damit zu tun,
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dass ich ja so politischen Content mache.
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Leute folgen mir ja nicht, weil sie das interessant finden,
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wie genau ich jetzt, obwohl vielleicht tun sie das,
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aber eigentlich ist ja sozusagen von mir erwartbar,
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wenn du mir folgst, dann erzähle ich dir was
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irgendwie zu Klima und so Sachen.
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Und das heißt, du willst sagen,
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du willst nicht Zeit von deinen Leuten verschwenden
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mit irgendwie so Banalitäten, die irrelevant sind.
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Keine Ahnung.
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Das brauche ich auch mal.
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Ich brauche auch mal eine Linie in meinem Content.
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Ich bin wie so eine Shotgun.
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Ich mache alles irgendwie.
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Und ich glaube, ich könnte da viel mehr rausholen als Typ.
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Wenn ich da so eine Linie hätte, wenn ich irgendwas ...
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Tommi Volkmann, um das zu kriegen.
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Bei mir ist das irgendwie wie so ein Jackson Pollock-Gemälde.
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So alles da und irgendwie nichts gut.
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Ich glaube, dein Instagram kann man ganz gut zusammenfassen.
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Tommi mit unpassende Lieder über Videos von Hunden legen
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und Benjamin Stuckrad-Barre.
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Das ist eigentlich dein Content zur Zeit.
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Du hast richtig abgebaut Instagram-mäßig, Tommi.
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Muss man wirklich so sagen.
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Man hat immer das Gefühl, je mehr Follower du hast,
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desto weniger Mühe gibst du dir.
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Ja, aber das lieben die Leute.
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Die Leute schreiben mir, dass sie das lieben.
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Dass sie das lieben, dass du wenig machst?
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Nee, dass es so weird ist, so alles durcheinander.
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Aber ich bin schon so ein kleiner Satelliten-Staat
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von Benjamin von Stuckrad-Barre geworden.
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Das stimmt schon. Aber ich mach's gerne.
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Ich bin Cross-Promo.
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Ey, Luisa, wir haben gestern das erste Mal gesprochen,
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kurz am Telefon.
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Da warst du in der S-Bahn.
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Die Kombination aus dem, was du eben gesagt hast
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und deiner Präsenz in der S-Bahn fand ich ganz interessant.
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Weil du bist ja schon ...
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Du bist ja extrem bekannt.
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Du bist zum Beispiel viel bekannter als Tommi und ich.
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Weil Tommi und mich kennt man nur,
00:09:15
weil Tommi und mich kennt man nur,
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wenn man sich unseren Scheiß angucken will.
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Aber du bist ja wirklich in einer breiten Masse bekannt,
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weil du viel im Fernsehen bist,
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weil du viel in den Zeitungen bist und so weiter.
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Ist S-Bahn-Fahnder überhaupt möglich?
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Wirst du da nicht extrem viel angequatscht?
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Weil gerade die Themen, für die du dich einsetzt,
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die aus irgendeinem Grund polarisieren die ja extrem.
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Du hast ja auch unglaublich viele Hater wahrscheinlich.
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Ist es unangenehm, dann S-Bahn zu fahren?
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Oder geht das?
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Nein, das ist schon okay.
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Ich finde das schon großartig mit den Masken.
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Weil das ist schon nett dann auch.
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Zweifach praktisch.
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Das Ding ist ja, dass die Menschen, die so krass aggressiv werden,
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wenn sie irgendwas von mir lesen oder so was
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und dann meinen, auf Facebook Sachen schreiben zu müssen und so,
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das sind in der Regel nicht die Menschen,
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die mich sozusagen auf der Straße ansprechen würden.
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Wenn man mich auf der Straße anspricht oder an der S-Bahn,
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das sind in der Regel Menschen, die einfach so superlieb sind
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und vielleicht irgendwie mir was erzählen wollen,
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die eine Idee haben, die sagen wollen,
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dass sie das gut finden, was wir machen
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oder manchmal auch so kritisch freundlich sind,
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aber halt in der Regel konstruktiv.
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So richtig auf der Straße so angepöbelt, ganz selten.
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Das ist noch nie passiert.
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Ist so ein Shitstorm analog wurde, dass jemand vor dich trat?
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Ja, das schon, aber dann halt so gezielt.
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Menschen kommen ja schon zur Verantwortung, wo ich bin,
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einfach nur, um zu sagen, dass sie mich scheiße finden.
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Das schon.
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Aber das ist dann weniger zufällig, sondern mehr so absehbar.
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Dass die Leute mich so ansprechen und sagen,
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bist du nicht Luisa Neubauer?
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Ich finde richtig blöd, was du machst.
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Das passiert, weiß ich nicht, einmal im Monat vielleicht.
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Wir kriegen ja auch viele kritische Kommentare ab und so,
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natürlich nicht so wie du.
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Du bist 24, bist du, ne?
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Ja.
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Was macht das mit einem, um mal so eine ARD-Frage zu stellen?
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Was macht das mit einem? Es macht ja auch was mit einem.
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Und wenn du jetzt sagst, du mich lässt das total kalt,
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dann glaube ich dir das nicht.
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Genau, das würde ARD nie fragen, nur ZDF-Lanz wäre das.
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Lanz würde es aber komisch formulieren.
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So ein bisschen besorgt.
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Ja, so unnötig einfach.
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Wir zeigen das jetzt auch ganz bewusst in der Länge.
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Nee, aber du tust da bestimmt cool,
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hast ja gerade auch so sehr sarkastisch gegrinst,
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als Felix von dem Hate sprach.
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Aber ich nehme dir das nicht ab.
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Also mich nimmt sowas immer mit.
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Ich glaube, jeden so ein bisschen.
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Jeder, der dann sagt, ach, das lässt mich alles kalt.
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Das glaube ich nicht.
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Wie ist das bei dir?
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Nee, das wäre Quatsch, glaube ich, zu sagen,
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dass man das nicht merkt oder sowas.
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Ich fände, das würde auch eine merkwürdige Erwartungshaltung
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in den Raum stellen.
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Von wegen so, Leute, wir sind alle stahlhart
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und haben irgendwie diese Elefantenhaut und sowas.
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Das ist Quatsch.
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Glaube ich, dass mich Menschen so blöd finden
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und dass es so eine krasse Aggression auslöst
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bei halt vor allem vielen älteren Männern vor allem.
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Meine Buma und so.
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Das hat viel weniger mit mir zu tun,
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als mit der Rolle, in der ich bin.
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Die Leute finden mich ja nicht blöd,
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weil ich in der 8b ungerecht zu denen war oder so.
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Oder die das Verletzten fanden, was ich auf Instagram gesagt habe,
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weil sie haben ja einen Hund.
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Sondern weil die Zusammensetzung junge Frau, politisch
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und dann noch sowas mit Öko,
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was bei vielen Menschen ja auch so irgendwas berührt und sowas.
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Das zusammen wird dann so auf mich projiziert.
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Dann wird mal gesagt, die Luisa Neubauer,
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die finde ich richtig scheiße und die will mir das Auto wegnehmen
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und die soll mal ganz brav zu Hause bleiben
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oder in die Schule gehen oder so.
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Das ist aber nicht meine Persönlichkeit,
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in den meisten Fällen zumindest, glaube ich.
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Sondern diese Zusammensetzung, diese Konstellation von Dingen,
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die ich vielleicht repräsentiere.
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Vielleicht auch so ein bisschen so,
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Patriarchat wird es nicht immer geben.
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Solche ganzen Sachen kommen da zusammen.
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Das ist dann irgendwie okay, weil es ist da.
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Und das sehe ich nur bedingt.
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Manchmal sind es halt krasse Sachen.
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Es gibt so ganze Blogartikel,
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wo Menschen meine Vergewaltigung irgendwie beschreiben.
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Und das ist crazy zu lesen, weil ich denke,
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ich bin auch irgendwie ein Mensch und so.
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Ich fühle, was schmerzhafter ist
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und was natürlich ganz anders herausfordernd ist,
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ist, wenn Menschen, die mich gut kennen,
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krass kritisch sind, was dazugehört.
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Weil einfach wahnsinnig viele Menschen
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eine Meinung über mich haben
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und bewerten, was ich tue oder mache oder sage oder was auch immer.
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Und das ist dann aber weniger Hass,
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sondern das ist einfach nur viel sehr scharfe Kritik,
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die sich zusammensetzt
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aus vor allem einer großartigen Erwartungshaltung.
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Und da verbringe ich viel mehr Zeit mit
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und probiere auch da besser darauf einzugehen.
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Okay, also du kannst quasi diesen stumpfen Hass
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von irgendwelchen dahergelaufenen Internet-Ingos,
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den kannst du ganz gut irgendwie für dich verbuchen
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als es geht dir nicht um mich als Person,
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sondern im Wesentlichen um meine Funktion
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oder um das, was ich repräsentiere,
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weil die irgendwie das Gefühl haben,
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dass ich ihnen was wegnehmen will oder so.
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Ja, aber vielleicht muss man dazu noch sagen,
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auch da kostet es natürlich Energie.
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Also ich finde, das ist schon ein großes Problem,
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dass zum Beispiel ich so viel,
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also viele Frauen, ja nicht nur ich,
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und ich bin auch eine weiße Frau und so,
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alles privilegiert,
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aber so in dem Augenblick,
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wo da immer so ein Hass-Buzz ist,
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so ein Hintergrundrauschen,
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wo ich mit meinen Juristen sprechen muss,
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dass die irgendwelche Schreiben rausschicken,
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Klagen im Zweifel,
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wo ich irgendwie darum mich sorgen muss,
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dass irgendwie in den Kommentaren unter meinen Fotos
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Leute nicht krass übereinander herziehen
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und so was, all das kostet die Energie
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und das ist unnötig
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und das merke ich natürlich auch
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und das ist in dem Sinne schon mal ungerecht
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und ziemlich scheiße,
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weil ja das Energie ist,
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die ich woanders lassen könnte
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und das ist das Problem vielmehr für mich,
00:15:14
wo ich das Gefühl habe,
00:15:15
das kann es nicht sein
00:15:17
und dazu muss man sagen,
00:15:19
gesellschaftspolitisch gesehen,
00:15:21
was sagt das über eine Gesellschaft aus,
00:15:22
wo das irgendwie normal ist,
00:15:23
dass man einfach über so Frauen so krass abhatet,
00:15:26
also das ist schon auch gruselig einfach.
00:15:28
Ja klar und es sind ja auch nicht nur Frauen,
00:15:30
also das Internet holt teilweise einfach wirklich
00:15:32
das Schlimmste aus den Menschen raus,
00:15:34
habe ich das Gefühl
00:15:34
und auf einmal hat halt wirklich jeder
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Stefan irgendwie die Möglichkeit,
00:15:39
seine dumme Stefan-Meinung irgendwo rauszuhauen.
00:15:43
Bei mir ist es so,
00:15:44
ich kriege auch öfters mal Shitstorms
00:15:45
und ich hatte auch mal Anfang des Jahres,
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hast du diesen Brand mitbekommen
00:15:50
in dem Zoo in Krefeld
00:15:52
von dem Affenhaus?
00:15:53
Darüber habe ich Witze gemacht
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und das fand Deutschland nicht so witzig
00:15:57
und dann musste ich wirklich drei Wochen lang
00:16:00
Shows unter Polizeischutz spielen,
00:16:01
weil die Bild einen Artikel darüber geschrieben hat
00:16:04
und die so nett waren auch direkt zu schreiben,
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wann, wo meine nächsten Shows sind und so weiter
00:16:07
und dann gab es halt so richtig konkrete
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Anschlagsdrohungen für diese Shows,
00:16:12
weil es einfach Leute gab, die dachten
00:16:13
ey, eine Show in Göttingen vor 3000 Leuten
00:16:16
abfackeln scheint mir eine gerechte Strafe
00:16:18
für Witze über 30 tote Affen
00:16:19
und jedenfalls
00:16:22
immer wenn sowas ist, es gibt es immer mal wieder,
00:16:24
dann schaltet sich mal mein Vater ein
00:16:25
und mein Vater sagt dann mal, komm nimm das offline
00:16:28
das ist egal, streite dich doch nicht
00:16:30
mit irgendwelchen Leuten, deshalb würde mich
00:16:31
voll interessieren, wie deine Eltern
00:16:34
auf sowas reagieren, weil die werden
00:16:35
es ja zwangsläufig auch mitbekommen,
00:16:37
ob die dich dann eher bitten, so einen Gang
00:16:39
zurückzuschalten oder ach Luisa, komm scheiß drauf
00:16:41
ey, geh nicht in die Konfrontation
00:16:43
oder mach mal ein bisschen ruhiger
00:16:45
erstmal oder so, weil es sind ja schon auch
00:16:47
du bist ja eine junge Frau und
00:16:49
auch noch in einem Alter, wo deine Eltern dir zumindest noch
00:16:51
ein bisschen was zu sagen haben
00:16:52
ja,
00:16:55
wie ist es für deine Eltern, mischen die sich da viel ein,
00:16:57
sind die da sehr besorgt?
00:17:00
Jo, also
00:17:00
ich streite mich nicht mit meinen Hatern im Netz
00:17:03
in der Regel
00:17:05
also
00:17:06
in der Regel ist es ja so, ich sag irgendwas
00:17:07
und dann ist es eigentlich egal was
00:17:10
und dann geht das so los
00:17:11
und manchmal eskaliert es halt total
00:17:13
über
00:17:15
manchmal vorhergesehenes und manchmal auch so ganz so
00:17:19
weirden
00:17:20
Kleinkram und
00:17:21
das Ding ist ja aber, also vielleicht muss man das so vorwegnehmen
00:17:24
ich
00:17:26
spreche ja
00:17:28
über Dinge, von denen ich
00:17:29
was ich ja mache
00:17:32
ist ja ganz ganz viel so Wissenschaft
00:17:34
in Anführungszeichen vermitteln oder so
00:17:36
also es ist sehr wissenschaftlich fundiert
00:17:38
das heißt es ganz wenig
00:17:39
also ich hab natürlich eine Meinung zu Sachen
00:17:41
und ich erzähl auch manchmal was über meine Meinung oder so
00:17:43
aber ganz viel ist es auch
00:17:45
ähm
00:17:46
ja es ist sehr faktisch was ich mache
00:17:48
und das heißt,
00:17:50
ich glaube ich bin ein bisschen in einer anderen Position
00:17:52
weil ich nicht für meine Meinung angegriffen werde
00:17:55
in der Regel, sondern für was, was ich einordnen würde
00:17:57
als sozusagen Tatsache
00:17:59
wenn ich erzähle, hey
00:18:00
Klimakrise sieht so und so aus und das und das müsste
00:18:03
gemacht werden, dann ist das nicht, weil ich morgens aufstehen
00:18:05
und denke so, jo wie fühle ich mich zu diesem Thema
00:18:07
und das heißt
00:18:09
ähm
00:18:10
das ändert glaube ich sehr die
00:18:13
die Art und Weise, wie Menschen über mich
00:18:15
so abhaten, weil die können mich als Person scheiße finden
00:18:17
und du kannst es auch scheiße finden
00:18:19
dass es die Klimakrise gibt, aber das ist dann ja
00:18:21
weniger meine Meinung, sondern so
00:18:22
und dann natürlich die ganze Projektion
00:18:24
und das heißt
00:18:27
ne ich meine es konkret eher so
00:18:29
aber es ist weniger persönlich
00:18:30
und wenn dann dieser Hass da ist oder so
00:18:32
dann sagt meine Mutter schon so
00:18:34
jo Luisa
00:18:34
musst du so viel machen
00:18:39
kannst du nicht ein bisschen weniger machen
00:18:40
also ich glaube meine Mutter würde sich vor allem wünschen
00:18:42
dass ich ein bisschen entspannteres Leben hätte
00:18:43
und ich mich nicht mit so viel Scheiße beschäftigen müsste
00:18:46
und das ist so
00:18:47
vor allem ich glaube aus so einer
00:18:49
ja es ist dann
00:18:51
weniger die Frage von
00:18:54
Luisa was mutest du der Gesellschaft zu
00:18:57
sondern hey wie geht es dir gut
00:18:58
ähm
00:19:00
kannst du mal mehr Freizeit haben
00:19:01
kannst du dich mehr mit Dingen beschäftigen
00:19:03
die schön sind und so
00:19:06
solche Sachen, das ist glaube ich schon
00:19:08
ja das ist schon ein Thema natürlich
00:19:10
und gleichzeitig mache ich das ja
00:19:13
aus einer politischen Überzeugung
00:19:15
oder so einer wissenschaftlichen Überzeugung
00:19:16
und das heißt es ist nicht so sehr
00:19:18
also es stellt sich nicht so richtig die Frage
00:19:21
ob ich irgendwas wegnehmen kann
00:19:22
oder aufhören kann
00:19:23
also das funktioniert ja nicht so richtig
00:19:25
ja
00:19:26
okay du hast gesagt am Endeffekt deine Mutter will also auch
00:19:30
nur dass es dir gut geht
00:19:31
das ist ja normal
00:19:32
geht es dir denn gut in deiner Funktion und in deiner Rolle
00:19:36
so
00:19:37
weil du hast es dir an dem Maßstab auch nicht ausgesucht
00:19:40
wahrscheinlich
00:19:40
also du bist ja extrem reingewachsen
00:19:43
und wurdest auch so reingeworfen
00:19:44
ja global geht es mir schon gut
00:19:50
klar aber ich meine es ist auch krass
00:19:52
was ich
00:19:52
also einerseits ist es krass
00:19:56
weil es einfach auch überwältigend ist
00:19:57
aber ich denke das ist halt eben die Klimakrise
00:19:59
die ist überwältigend und wenn man sich ihr so aussetzt
00:20:02
dann ist es halt krass und viel
00:20:03
und eigentlich zu viel
00:20:04
aber so ist es und dann machen wir das dagegen
00:20:07
und
00:20:08
das Ding ist ja dass ich in einer super super super
00:20:12
privilegierten Situation bin ganz viel
00:20:13
machen zu können
00:20:14
also
00:20:17
das ist schon einfach ein großes Thema
00:20:19
dass viele Menschen die Klimakrise
00:20:21
irgendwie anfangen zu verstehen
00:20:23
und so
00:20:25
ein Gefühl dafür bekommen
00:20:26
was da auf uns zukommt
00:20:27
und was schon jetzt gerade passiert
00:20:28
und das macht erstmal ohnmächtig
00:20:30
und ich kenne keinen besseren Weg als
00:20:32
sich zusammen zu tun und zu organisieren
00:20:35
und was dagegen zu tun was man machen kann
00:20:37
und das ist ja mega
00:20:38
bereichert
00:20:41
aber es gibt auch Energie und so
00:20:42
das heißt das geht und dann dieser
00:20:45
Hass, Hate
00:20:46
wenig Freizeit
00:20:49
viel Stress, hohe Belastung
00:20:50
Erwartungsdruck, viel Verantwortung
00:20:52
das kommt dazu
00:20:55
und ist irgendwie Teil der Rechnung
00:20:56
aber das passt schon
00:20:59
Ich bin ja großer Fan von
00:21:01
so Kinderfragen weil die immer auf so
00:21:02
eine ganz ehrliche Art und Weise immer das
00:21:04
versuchen abzudecken was eigentlich wirklich ist
00:21:06
und deswegen wollte ich dich immer mehr fragen
00:21:07
Glaubst du wir schaffen das noch?
00:21:12
Ja
00:21:13
Was macht dich optimistisch?
00:21:15
Also wissenschaftlich gesehen geht es
00:21:17
also wir wissen
00:21:19
dass man das so physikalisch
00:21:21
geht die Rechnung noch irgendwie auf
00:21:23
und das ist eine sehr sehr kleine Chance
00:21:24
aber das ist okay
00:21:25
es ist auch die Frage was jetzt genau was wir noch schaffen
00:21:28
aber sagen wir so
00:21:29
maximaler Kollaps vermeiden
00:21:31
ja
00:21:31
aber nur wenn wir wirklich
00:21:35
uns zusammen reißen und loslegen
00:21:37
das ist ganz knapp
00:21:38
und es geht nur mit den Menschen
00:21:41
also es ist eine Frage von Leuten
00:21:42
sorry willst du es nochmal sagen?
00:21:45
Aber so zusammenreißen
00:21:47
wie wir es jetzt quasi in der Corona-Zeit
00:21:49
gemacht haben heißt
00:21:50
was alles plötzlich möglich ist
00:21:52
also wirklich 180 Grad
00:21:54
Dinge anwenden, das meinst du wahrscheinlich
00:21:57
ne?
00:21:58
Ja genau
00:22:00
die Klimakrise wird jetzt nicht überwunden
00:22:03
werden wenn Menschen in den Lockdown gehen
00:22:05
also ich glaube Leute
00:22:06
manchmal wenn wir so sagen ey wir müssen so
00:22:08
krisenernst nehmen wie wir Corona ernst nehmen
00:22:10
dann denken dann Leute schnell so
00:22:12
oh die wollen das wir auch alle zu Hause bleiben
00:22:13
aber so der Modus ist halt hilfreich
00:22:16
der Modus ist halt krass
00:22:17
wenn man will kann man Krisen ernst nehmen
00:22:19
und man kann Wissenschaft ernst nehmen
00:22:22
und vor allem das ist halt so spannend
00:22:24
bei Corona man hat den Menschen was zugemutet
00:22:26
und ganz viel Klimaschutz wird ja nicht gemacht
00:22:29
weil man das Gefühl hat man überfordert die Menschen
00:22:30
und man mutet denen zu viel zu
00:22:32
und dann irgendwie auf einmal
00:22:33
dann gehen die auf die Straße mit gelben Besten
00:22:35
oder wählen die AfD oder sowas
00:22:36
das ist ja so eine Annahme die man ganz oft trifft
00:22:39
also politisch
00:22:40
und das ist bei Corona zumindest
00:22:43
im Großteil der Gesellschaft nicht passiert
00:22:45
die Leute haben das verstanden und die waren am Start
00:22:47
und die waren solidarisch
00:22:48
und das ist krass inspirierend
00:22:51
und das wäre eine Art Modus den wir bräuchten
00:22:53
Hast du Angst
00:22:55
dass die Klimakrise
00:22:57
oder die Klimafrage so ein bisschen der Verlierer ist
00:23:00
unter der Corona, in der Corona Zeit auch
00:23:01
weil die Leute wenn Corona irgendwann mal zu Ende sein sollte
00:23:04
vielleicht egoistischer sind, mehr an sich denken
00:23:06
dazu kommen Fake News
00:23:08
die salonfähiger werden
00:23:09
beziehungsweise Verschwörungstheorien
00:23:10
was deine Arbeit sicherlich auch nicht einfacher machen wird
00:23:13
Ja, ne
00:23:15
also es muss auf jeden Fall nicht so sein
00:23:18
weil was Corona ja auch ist
00:23:19
es zeigt ganz viel was wir brauchen
00:23:21
was wir eigentlich nicht brauchen
00:23:22
also wenn es darauf ankommt stellen wir fest
00:23:24
dass wir, oder viele Menschen zumindest
00:23:28
relativ gut klar damit kommen
00:23:29
weniger, keine Ahnung
00:23:31
weniger zu fliegen, weniger Sachen zu kaufen
00:23:34
die sie eigentlich nicht brauchen
00:23:35
aber womit wir viele von uns nicht gut klarkommen
00:23:38
ist Freunde und Verwandte nicht zu sehen können
00:23:40
nicht rausgehen zu können
00:23:41
nicht in der Natur sein zu können
00:23:43
also ganz viele Sachen verschieben sich ja auch
00:23:46
wir stellen ganz neu fest
00:23:48
was eigentlich so richtig
00:23:49
wichtig ist zumindest
00:23:50
wenn einmal so Existenzgrundlagen gesichert sind
00:23:53
und vor allem
00:23:56
stellen wir ja gerade fest, wie hilfreich es ist
00:23:57
wenn man präventiv über Krisen nachdenkt
00:24:00
also
00:24:00
dass man am Ende einfach so viel
00:24:04
Mehrwert
00:24:05
generieren kann, wenn man sich
00:24:07
frühzeitig kümmert
00:24:09
und diese zweite Welle
00:24:10
naja was mit Corona gerade abgeht ist halt krass
00:24:14
den ganzen Sommer über wurde das prognostiziert
00:24:16
und man hat gesagt, jo Leute
00:24:17
wenn ihr jetzt alles öffnet, dann wird das richtig in die Höhe gehen
00:24:20
dann wird es 10.000
00:24:21
Erkrankte am Tag geben, so
00:24:23
macht was und
00:24:24
dann ist es genau eingetreten, weil es halt
00:24:27
so verlockend war zu sagen, so ja
00:24:29
ein bisschen mehr lockern geht schon und irgendwo
00:24:31
ist es auf einer ganz anderen Ebene, dass was mit der Klimakrise
00:24:33
passiert. Die ganzen Leute sagen so, jo Leute
00:24:35
das kommt, das kommt, das kommt, macht es doch und
00:24:37
man denkt so, ja ist doch gerade noch okay
00:24:39
und wir müssen doch nicht und überhaupt
00:24:40
Aber ich glaube genau das ist
00:24:42
der Unterschied in der Vermittlung zwischen
00:24:45
einer Pandemie wie Corona und dem Klimawandel
00:24:47
also warum ich glaube, dass
00:24:49
es bei Corona einfacher ist
00:24:51
die Menschen zu irgendeinem
00:24:53
Verzicht oder sowas zu
00:24:55
überreden, als die Klimakrise
00:24:57
ist, dass das
00:24:58
vermeintlich erfahrbarer ist, weißt du
00:25:01
also es ist irgendwie
00:25:02
konkreter, es ist näher dran und
00:25:05
es ist viel erfahrbarer als sowas
00:25:06
abstraktes wie Klimawandel
00:25:09
wenn wir jetzt nicht irgendwas machen, dann ist
00:25:11
in 20 Jahren XYZ-Scheiße
00:25:13
so ich glaube das ist ein
00:25:14
richtig großes Problem von diesen
00:25:17
ganzen Maßnahmen, die man wahrscheinlich
00:25:19
irgendwie einleiten müsste für
00:25:20
Klimaziele erreichen
00:25:23
und so weiter. Ja, obwohl das glaube ich
00:25:25
auch damit zusammenhängt, wie wir über die Klimakrise
00:25:27
sprechen und inwieweit wir anerkennen
00:25:29
dass sie halt so da ist, also ich habe gerade
00:25:30
für meinen Podcast mit jemandem
00:25:33
gesprochen aus Kalifornien und der hat erzählt
00:25:35
als diese Brände
00:25:37
in Kalifornien war, da sind
00:25:38
tote Vögel vom Himmel gefallen
00:25:40
das muss man sich mal vorstellen
00:25:42
dieses ganze, das hat einfach überall gebrannt
00:25:45
alles war voller Rauch und Dampf und diese toten
00:25:47
Vögel fielen vom Himmel und da kann man
00:25:49
irgendwie sagen, so die Klimakrise ist weit weg
00:25:50
aber in dem Augenblick so
00:25:52
stellen wir schon fest, die ist
00:25:54
eigentlich da, wenn wir sie anerkennen
00:25:57
als Klimakrise oder
00:25:58
zumindest als Folgen der Klimakrise, die wir da erleben
00:26:01
und
00:26:02
die uns der Sache öffnen.
00:26:05
Aber es sind ja dann doch immer genau
00:26:07
diese Sachen
00:26:07
die das dann erfahrbar machen, aber
00:26:10
die wenigsten Leute
00:26:12
in Deutschland wohnen
00:26:14
in Kalifornien und kriegen
00:26:16
verbrannte Vögel auf den Kopf, weißt du wie ich meine?
00:26:19
Also es fehlen so
00:26:20
diese, glaub ich, dass das
00:26:23
echt ein Problem ist
00:26:25
dass diese
00:26:26
Erfahrbarkeit dieses
00:26:28
Problems so ein Stück weit fehlt.
00:26:30
Ihr habt doch bestimmt schon mal Szenarien
00:26:32
durchgespielt und durchgerechnet
00:26:33
was und wann wären, wenn man
00:26:36
so weitermachen würde
00:26:37
die ersten wirklich physisch
00:26:40
erfahrbaren Folgen.
00:26:43
In Deutschland?
00:26:44
Ja.
00:26:46
Also ganz viel erfahren wir heute schon.
00:26:48
Also wenn man sich anguckt, wie der Wald in Deutschland aufgestellt ist.
00:26:51
Also das, glaub ich, ist schon eine Sache, die
00:26:52
viele Leute mitbekommen. Wir haben dritten
00:26:54
Dürresommer in Folge. Das heißt, wenn du irgendwie
00:26:56
in der Landwirtschaft bist, kriegst du es auf jeden Fall mit.
00:26:59
Man kriegt es auch schon mit. Also ich weiß
00:27:00
nicht, wer von euch, also ich hab Schneemänner gebaut, als ich
00:27:02
klein war. Heute wäre das irgendwie ein schlechter Scherz
00:27:04
in Hamburg noch einen Schneemann zu bauen.
00:27:06
Also das sind so Sachen, die man
00:27:08
kriegt man schon mit. Man erlebt auch
00:27:10
irgendwie, dass wir letztes Jahr
00:27:12
und die Jahre davor hatten wir so krasse
00:27:14
Hitzephasen im Sommer und die waren viel länger. Die gingen einfach
00:27:16
gar nicht weg. Das hat
00:27:18
angefangen zu brennen. Jetzt haben wir
00:27:20
in Deutschland eine Wasserknappheitsstrategie.
00:27:22
Finde ich richtig abgefahren. Also wir müssen
00:27:24
irgendwie uns darauf einstellen, dass wir nicht mehr genug sauberes
00:27:26
Trinkwasser für alle Leute haben.
00:27:29
Und
00:27:29
das sind so Sachen, die man jetzt mitbekommt.
00:27:32
Und wenn man das jetzt in die Zukunft rechnet und ich glaube
00:27:34
schon, Felix, da hast du schon recht,
00:27:36
wir müssen natürlich irgendwie Wege finden
00:27:39
uns Dramen praktisch
00:27:40
vorzustellen und dann
00:27:42
uns da von dieser Vorstellung motivieren
00:27:44
zu lassen. Also so eine Art
00:27:46
Imaginationskrise ist auch, wenn wir nicht uns
00:27:48
vorstellen können, was abgeht, dann können wir uns auch
00:27:50
schlecht motivieren, das zu verhindern, was
00:27:52
eintreten könnte. Und als wir
00:27:54
das gemacht haben, ich habe letztes Jahr ein Buch geschrieben
00:27:56
und da haben wir das mal so für Hamburg,
00:27:58
ich komme aus Hamburg, haben wir das mal so
00:28:00
ein ganz bisschen skizziert. Wie könnte das
00:28:02
2050 in Hamburg aussehen?
00:28:04
Und das haben wir nur gemacht anhand
00:28:06
von Reports, die die Stadt Hamburg veröffentlicht
00:28:08
hatte. Es war einfach nur abgeleitet von offiziellen
00:28:10
Daten. Und dieses
00:28:12
Kapitel wurde so
00:28:14
auseinandergenommen, weil man gesagt hat, ja
00:28:16
ist doch hysterisch und Panik machen, ich saß bei
00:28:18
Markus Lanz und habe Sacken und der
00:28:20
ist fast darüber ausgerastet,
00:28:22
dass ich es wagen würde, sowas aufzuschreiben,
00:28:24
weil das ja so viel Panik schüren würde.
00:28:26
Und ich meinte so, jo Leute, das ist im Endeffekt
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eine Ableitung von dem, was da ist.
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Und da ging es zum Beispiel darum, dass
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wir ein Problem haben werden mit so
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großen Flächen, so zum Beispiel
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so Schulhöfen,
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wo schwarzes Asphalt ist,
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weil das wird in diesen heißen, krassen Sommertagen
00:28:42
so heiß werden, dass man sich
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überlegen muss, wie da Kinder spielen sollen.
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Das heißt, es gibt jetzt mittlerweile auch so
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Schattierungskonzepte, dass man
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das verhindert, dass sich diese krassen
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Hitzeinseln in Innenstädten und sowas
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bilden. Und
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das wird gruselig sein.
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Aber wir feststellen, wir haben irgendwie so Infrastruktur
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um uns herum aufgebaut,
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die überhaupt nicht mit der Klimakrise
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umgehen kann und die uns auch nicht vor ihr schützen kann,
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sondern es nur verstärkt, wie zum Beispiel
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in diesen Innenstädten und so. Und ich denke
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schon so, wenn meine Mutter mal, keine Ahnung,
00:29:11
meine Mutter in 20 Jahren, ich habe
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keine Ahnung, wie das bei ihr gehen soll
00:29:15
an diesen Hitzetagen mit dem Kreislauf zum Beispiel.
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Riesenthema. Was passiert mit
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alten Menschen, mit unseren Großeltern oder Eltern oder sowas,
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wenn das immer
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größer, mehr zum Problem wird,
00:29:25
wenn es eine immer größere Gesundheitsbelastung wird,
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wenn es zum Beispiel zu heiß ist?
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Also ich finde dieses
00:29:31
Mittel, der
00:29:31
letzten Endes ist es ja auf eine Art eine Dystopie,
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die du dann da anscheinend beschrieben hast,
00:29:36
beziehungsweise einfach nur mal konsequent
00:29:38
den Status Quo weitergedacht, so
00:29:40
Ceteris Paribus mäßig.
00:29:42
Ich finde es ein völlig legitimes Mittel,
00:29:44
weil ich hatte früher auch mal irgendwie so einen Joke,
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wo ich gesagt habe, Umweltschutz ist irgendwie eine coole Sache,
00:29:49
aber es hat voll das krasse Marketingproblem.
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Du kriegst die Leute nicht mit Gletschern.
00:29:53
Weißt du, wie ich meine?
00:29:54
Weil es ist halt ein Gletscher,
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es ist mir doch egal, was mit dem Gletscher ist.
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Ich habe mit Gletschern nichts am Hut.
00:30:00
Deshalb finde ich das schon
00:30:02
ein völlig legitimes Mittel.
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Wie arbeitet man denn
00:30:10
gerade, was diese ganzen
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Probleme angeht? Also sind wir
00:30:14
gerade eher damit beschäftigt, Symptome zu
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lindern oder sind wir dabei,
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Ursachen zu verändern
00:30:20
oder sollte beides parallel laufen?
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Weißt du, wie ich meine? Also dieses Schattierungskonzept,
00:30:24
das ist ja ein klassisches
00:30:25
Symptomlinderungsprojekt.
00:30:28
Adaption.
00:30:30
Adaption, genau, danke.
00:30:34
Wo arbeiten wir gerade?
00:30:36
Wird gerade so in drei
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Zeitstrahlen gearbeitet?
00:30:40
Also kurz-, mittel- und langfristig?
00:30:41
Wo sollte der Fokus drauf liegen?
00:30:44
Wo sind wir gerade? Was passiert?
00:30:46
Also zum einen
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zu der Sache mit den Gletschern und sowas.
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Das ist ganz spannend, weil ich glaube,
00:30:51
das ist schon auch ein, weiß ich nicht,
00:30:53
Geheimrezept oder sowas, Fridays for Future.
00:30:56
Wir haben die Klimakrise
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humanisiert. Also wir haben aufgehört,
00:31:00
über Eisbären und Gletscher zu reden, sondern haben angefangen,
00:31:01
über uns zu sprechen. Und wenn du Eltern
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oder Großeltern bist, dann können dir vielleicht
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die Gletscher und die Eisbären egal sein, aber so
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dein eigenes Kind und deren Zukunft eher nicht.
00:31:10
Und das macht
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einen Riesenunterschied in der Wahrnehmung,
00:31:13
also in der Art und Weise, wie wir über Klimakrise sprechen,
00:31:15
weil du auf einmal anfängst,
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die Klimakrise als Menschheitsproblem
00:31:19
zu verstehen und nicht als Klimaproblem.
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Und es ist halt ein Menschheitsproblem, weil es ja eigentlich egal ist,
00:31:23
wie es zum Klima geht. Es geht ja darum,
00:31:25
dass wir nicht damit klarkommen, wie wir es
00:31:27
verändert haben.
00:31:30
Und jetzt gibt es also eine,
00:31:31
in der so internationalen Klimapolitik
00:31:33
spricht man immer von
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Mitigation und Adaptation,
00:31:37
also Anpassung und Verminderung.
00:31:39
Und das ist
00:31:41
in meinen Augen super paradox, auch in
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Deutschland, weil wir, wie gesagt,
00:31:45
total selbstbewusst machen wir Wasserknappheitsstrategien,
00:31:47
wir erhöhen Deiche und Dämme.
00:31:50
Man macht echt viel, um irgendwie
00:31:51
so die Folgen, von denen wir wissen,
00:31:54
dass sie kommen, abzufangen.
00:31:56
Das ist natürlich wichtig
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und gut, gleichzeitig paradox,
00:32:00
weil man so
00:32:01
selbstverständlich die Klimafolgen
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irgendwie behandelt
00:32:06
und verhandelt und gleichzeitig
00:32:07
die ganze Zeit dementiert, dass die Klimakrise so schlimm ist.
00:32:10
Also wenn es darum geht, zu verhindern,
00:32:12
dass es so schlimm werden könnte.
00:32:14
Und es ist halt
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klar, offensichtlich, wir könnten
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sehr schnell
00:32:19
sehr viel
00:32:22
machen, um
00:32:24
richtig, richtig krasse Schäden abzuwenden.
00:32:26
Und das passiert
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aber eigentlich nicht wirklich.
00:32:31
Und
00:32:32
sorgt halt dafür, dass wir was,
00:32:34
also man spricht immer von,
00:32:36
es gibt so Szenarien, auf denen wir uns
00:32:38
bewegen können und der Weltklimarat berechnet
00:32:40
immer so Szenarien von den Emissionen,
00:32:42
wie könnten die Emissionen werden,
00:32:44
wenn das passiert, wenn das Szenarien.
00:32:46
Das sind Hunderte, die es davon gibt.
00:32:48
Und gerade jetzt sind wir auf diesem
00:32:49
Szenario unterwegs, was die Worst-Case-Szenario
00:32:52
nennen. Also so, gerade
00:32:53
tritt genau das Schlimmste ein,
00:32:55
was die berechnet haben.
00:32:58
Das ist schon nicht geil, weil das ist,
00:33:00
also wenn man das jetzt so, wenn man das
00:33:01
weiter rechnet, das ist halt
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große, große, große Schäden und einfach
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eine krasse Gefahr für uns selbst, die wir da
00:33:07
produzieren.
00:33:09
Was mich auch immer interessiert, ist diese
00:33:12
Henne-oder-Ei-Frage. Also wenn du
00:33:13
zum Beispiel im Supermarkt stehst und vor dir
00:33:15
legt einer Billigfleisch aufs Band,
00:33:17
was jetzt schlecht für Tier, Umwelt,
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Klima, Mensch und für eigentlich alle ist,
00:33:22
bist du dann,
00:33:23
bist einfach gefragt, bist du dann sauer auf den Konsumenten
00:33:25
oder die Konsumentin oder auf
00:33:27
eine Politik, die das zulässt? Das gleiche gilt auch
00:33:29
für Billigflüge. Also wenn jemand für 10 Euro noch
00:33:31
Malle fliegt mit Ryanair, bist du dann auf den
00:33:33
Passagier, siehst du den Passagier
00:33:35
kritisch oder eine Politik, die
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diese Flugreisen ermöglicht?
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Also wer ist eher gefragt?
00:33:42
Boah, natürlich die Politik.
00:33:43
Also ich bin nicht sauer auf Menschen, die
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Billigfleisch kaufen oder fliegen oder sowas.
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Das wäre auch irgendwie, glaube ich, eine komische moralische Grundhaltung.
00:33:50
Das ist ja auch einer der
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größten Vorwürfe an Umweltschutz, dass es
00:33:53
auch ein bisschen so ein privilegierter Sport ist
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auf eine Art. Ja, das ist so interessant,
00:33:57
weil die, also es ist interessant,
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weil man macht die Klimakrise zum Elitenproblem
00:34:00
und gleichzeitig ist klar, die Klimakrise
00:34:03
trifft so alle außer die
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Eliten am meisten. Also
00:34:08
sozusagen die Ungerechtigkeit
00:34:08
ist die Tatsache, dass die Klimakrise eskaliert
00:34:10
und man weiß genau, wen es treffen wird, nämlich die Menschen,
00:34:12
die am wenigsten dazu beigetragen haben und die
00:34:14
am wenigsten gut ausgestattet sind, sich
00:34:16
zu wehren. Und
00:34:18
das ist so, das ist fast schon
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strategisch, fühlt es sich für mich an, dass man sagt,
00:34:22
ja, ihr habt ja Zeit und Energie, euch mit der Klimakrise
00:34:24
zu beschäftigen, ihr Privilegierten.
00:34:26
Und ich denke so, jo, die Klimakrise
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ist eine Gerechtigkeitskrise und
00:34:30
die sozusagen
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alles, also wenn man sich
00:34:34
ernsthaft um diejenigen kümmert,
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die nicht privilegiert sind,
00:34:38
dann legt man los und macht
00:34:40
radikal gerechten und nachhaltigen
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Klimaschutz.
00:34:45
Was
00:34:45
politisch
00:34:48
ermöglicht wird,
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dass wir im Supermarkt stehen
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können und Produkte kaufen, von denen wir wissen,
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das kann eigentlich niemand bezahlen, die realen
00:34:58
Kosten, die dahinter stehen.
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Das gleiche gilt ja auch für Menschenrechte, wenn es Produkte gibt, von denen
00:35:02
man weiß, die verletzen so viele
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Menschenrechte in der Produktion,
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das kann es ja eigentlich nicht geben und eigentlich
00:35:08
müsste man auch in den Supermarkt gehen können und wissen können,
00:35:10
egal was ich hier kaufe, ich verletze damit
00:35:12
nicht unweigerlich massiv Menschenrechte
00:35:14
oder mute dem Planeten
00:35:16
was zu, von dem ich weiß, ich selbst kann es eigentlich
00:35:18
nicht tolerieren. Das müsste ja eigentlich die Erwartungshaltung
00:35:20
sein, mit der wir einkaufen gehen zum Beispiel.
00:35:22
Und ich glaube auch,
00:35:25
weiß ich nicht, das wird
00:35:27
mittlerweile auch
00:35:29
mehr und mehr verstanden,
00:35:31
dass das eine politische Frage ist.
00:35:33
Ich glaube auch.
00:35:34
Wir wissen, dass
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wir diese großen Probleme nur lösen
00:35:38
werden und den notwendigen Druck aufbauen können
00:35:40
und die notwendige Aufmerksamkeit
00:35:42
erzeugen können, wenn wirklich Menschen
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in ganz großer Zahl anfangen, darüber zu
00:35:46
reden, sich einzumischen
00:35:48
oder zum Beispiel auf die Straße zu gehen, wenn es geht.
00:35:51
Ich würde Menschen immer ermutigen, sich zu
00:35:52
überlegen, ob das nicht in ihrem
00:35:54
Möglichkeitenfeld ist. Und viele
00:35:57
Menschen wissen Bescheid und
00:35:58
könnten was machen. Und ich glaube, da ist
00:36:00
ganz viel Potenzial von Leuten, die
00:36:05
die Möglichkeit hätten,
00:36:06
sich einzubringen, die sind gefragt.
00:36:09
Das wäre eher sozusagen
00:36:12
eine Art freundliche Einladung
00:36:14
oder so.
00:36:15
Vorwürfe machen natürlich denen, die dagegen anarbeiten.
00:36:18
Das ist nochmal eine andere Sache. Die, die
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strategisch verhindern, dass sie das machen. Das ist aber nochmal
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eine andere Kategorie. Das sind nicht die Leute,
00:36:25
über die wir gesprochen haben.
00:36:26
Es muss ja offensichtlich
00:36:28
eh auf verschiedensten Ebenen gleichzeitig
00:36:30
angegangen werden, das Problem.
00:36:32
Was ich am Fridays for Future krass fand
00:36:33
und das habe ich auch hier
00:36:35
im Podcast damals gemacht. Ich glaube,
00:36:38
das war einer meiner größten
00:36:39
Meinungsänderungen in den letzten
00:36:41
zehn Jahren oder so, an die ich mich erinnern
00:36:44
kann, weil ich war eigentlich nie irgendwie
00:36:46
Fan von Demos
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oder hielt Demos auch immer
00:36:49
für ein Stück weit
00:36:52
sinnlos oder so viel
00:36:53
Selbstbeweihräucherung und einfach irgendwie
00:36:55
was erleben so mäßig.
00:36:57
Aber Fridays for Future hat diese Meinung
00:36:59
von mir wirklich grundlegend verändert, weil man da
00:37:01
wirklich gesehen hat, wie ihr es
00:37:03
geschafft habt. Also mir ist es dann ganz
00:37:05
extrem bei der letzten Europawahl aufgefallen,
00:37:07
wie Fridays for Future
00:37:09
es wirklich geschafft hat, dieses Ökologie
00:37:11
Nachhaltigkeits- und
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Umweltschutzthema einfach
00:37:15
auf einem Europa,
00:37:17
also auf einer europaweiten Skala so auf den Plan
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zu rufen. Das fand ich
00:37:21
wirklich beeindruckend.
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Da muss ich wirklich meine Einstellung
00:37:25
zu Demos an sich wirklich grundlegend
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negieren quasi
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oder überdenken, sagen wir mal so.
00:37:32
Aber was mich noch
00:37:33
interessieren würde,
00:37:35
mit diesem ganzen
00:37:37
Wissen und diesen ganzen
00:37:38
schlimmen Szenarien, die du ja quasi
00:37:41
auch durch deinen Job jeden Tag
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irgendwie vor Augen
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hast, weil du ja auch ständig darüber
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redest.
00:37:49
Kannst du überhaupt irgendwie mal so
00:37:53
abschalten?
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Da habe ich mit Tommi im Vorgespräch drüber
00:37:57
geredet.
00:37:58
Du im Sinne von ihr
00:38:01
habt euch ja wirklich den größt
00:38:03
möglichen Gegner auf der Welt
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ausgesucht. Also es
00:38:07
gibt ja wirklich keinen größeren
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Gegner als alle
00:38:11
politischen Elite
00:38:13
Verantwortungsträger weltweit
00:38:18
gleichzeitig.
00:38:18
Also es muss doch unglaublich frustrierend
00:38:21
sein teilweise, wenn du dir
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jeden Tag in irgendwelchen Interviews den Mund
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fusselig redest so und dann läufst du durch
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Berlin und dann fährt vor dir einfach irgendso
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ein Typ mit einem Landkreis
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Dame Spree-Kennzeichen
00:38:32
mit seinem Jeep da lang und aus dem Kofferraum
00:38:34
gucken so zwei Greta-Zöpfe raus.
00:38:37
Also da denkst du dir auch so, sag mal
00:38:38
Fridays for Hubraum, Ingo, ist
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das dein Ernst? Gerade du bist 43,
00:38:43
du hast Kinder, was ist mit dir?
00:38:46
Also weißt du, was ich meine?
00:38:47
Du kämpfst gleichzeitig gegen
00:38:49
diese ganzen Hörnis
00:38:51
und dann auch noch
00:38:52
gegen die komplette Weltelite.
00:38:55
Das ist auch nervig.
00:38:56
Kleiner hatten wir es nicht.
00:38:58
Kleiner hatten wir es nicht, Lisa.
00:39:01
Ja, ist nervig, stimmt.
00:39:04
Das Ding ist ja
00:39:07
so, wir haben gerade
00:39:09
über Europawahl gesprochen und so, wir können
00:39:11
ja was verändern, wenn wir wollen und
00:39:12
ich glaube, es gibt keinen
00:39:15
Grund, jetzt anzunehmen, dass wir nicht noch viel
00:39:17
mehr verändern können, also jenseits von der Europawahl,
00:39:20
wenn wir es machen.
00:39:21
Und das ist schon eine krasse Erfahrung
00:39:23
und ich glaube,
00:39:24
Selbstwirksamkeit zu erfahren, also dass du
00:39:26
als Person einen Unterschied machen kannst, weil du dich einbringst,
00:39:29
weil du mitmachst, weil du organisierst,
00:39:31
weil du Teil von was Großen bist,
00:39:33
das ist eine der wichtigsten und bereicherndsten
00:39:35
Erfahrungen, die ich gemacht habe im letzten Jahr.
00:39:37
Und ich wüsste nicht, warum
00:39:40
also was mich jetzt noch
00:39:41
abhalten sollte oder was viele von uns glaube ich
00:39:43
jetzt noch abhalten sollte, da weiter zu machen.
00:39:45
Aber unterm Strich ist es eine
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Katastrophe. Das ist ja nicht nur eine Katastrophe
00:39:49
klimatisch gesprochen,
00:39:51
also die Klimakrise als reale Bedrohung
00:39:53
anzuerkennen, macht ja was mit dir.
00:39:55
Und du stellst fest, dass
00:39:56
du dann praktisch dein ganzes Leben damit verbringen
00:39:59
wirst und das völlig unklar ist,
00:40:01
wie die Welt aussehen wird, die du
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in 20 Jahren erleben wirst, nur wir wissen,
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dass diese Welt sich krass unterscheiden wird von der Welt,
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die wir kennen. Und wir wissen überhaupt nicht,
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wie das funktionieren soll, wie wir Menschen
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auf dieser Welt, in Anführungszeichen,
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beherbergen sollen. Wir wissen nicht, wie wir
00:40:15
genug intakten Lebensraum
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sicherstellen können für die Menschen auf der Welt.
00:40:19
Das ist richtig, richtig, richtig krass.
00:40:20
Als Erfahrung und als Feststellung.
00:40:23
Und macht ohnmächtig,
00:40:25
ganz schnell. Und Angst, natürlich.
00:40:27
Ich saß neulich in einer Bar
00:40:29
und am Nebentisch saßen
00:40:30
junge Leute, die sich halt wirklich
00:40:32
ernsthaft, und das kritisier ich jetzt gar nicht,
00:40:35
sondern einfach nur feststellen, darüber
00:40:36
ausgetauscht haben, ob man halt
00:40:39
Kinder kriegen sollte. Sie wollten alle Kinder,
00:40:41
ob man sie kriegen sollte. Und das ist ja auch eine,
00:40:42
da hab ich auch drüber nachgedacht, was für eine Zäsur das ist.
00:40:45
Das zahlt ja sehr darauf ein, was du gesagt hast,
00:40:47
dass das einfach neu ist.
00:40:49
Tommi, kannst du dich noch daran erinnern, wo wir,
00:40:50
ich weiß gar nicht mehr, in welcher Stadt es war, wir hatten mal irgendwo eine Liveshow.
00:40:53
Ich glaub, da waren so knapp tausend
00:40:55
Zuschauer da. Und da haben
00:40:57
wir gefragt, dass sich mal bitte alle melden
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sollen, also haben wir das Publikum gebeten,
00:41:01
dass sich mal alle melden sollen, die glauben,
00:41:03
dass unsere Kinder in einer besseren
00:41:05
Welt leben werden als wir.
00:41:07
Weil es war ja eigentlich immer jetzt in den
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letzten 50, 100 Jahren
00:41:11
wurde es ja quasi von Generation zu Generation
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immer besser. Meine Kinder sollen es mal besser haben
00:41:15
und wir hatten es meistens auch besser als die Generation
00:41:17
davor. Und da haben wir das
00:41:18
unsere Zuschauer gefragt.
00:41:20
Und da hat sich tatsächlich eine krasse
00:41:22
Minderheit nur gemeldet.
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Also die meisten Leute glauben, dass
00:41:27
unsere Kindergeneration
00:41:29
in einer schlechteren Welt
00:41:31
leben wird als wir.
00:41:33
Das ist
00:41:34
richtig gruselig und es geht ja nicht nur
00:41:36
um unsere Kinder, sondern auch so um
00:41:38
unser Leben.
00:41:40
Und dann denke ich natürlich, also wir sind ja
00:41:42
auch eine globale Bewegung, das heißt,
00:41:44
keine Ahnung, ich spreche schon einfach wahnsinnig
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viel mit Leuten. Keine Ahnung,
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Hilda zum Beispiel kommt aus Uganda
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und die macht so ganz
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ähnliche Sachen wie ich. Die studiert und die hat
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einen Minijob und die hat eine Familie.
00:41:58
Und
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ganz regelmäßig wird
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das ganze Dorf von ihrer Familie so
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dermaßen geflutet, dass die Leute
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also, die Leute wissen nicht mehr, wo sie schlafen sollen.
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Und das ist nichts, dass es nichts
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zufällig ist, sondern es ist
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Klimakrise, die halt
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ewig
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und immer wieder und andauernd und zunehmend
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und in extremeren Ausmaße
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ja, keine Ahnung,
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deren Leben
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prügelt.
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Determiniert, sag ich jetzt mal.
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Achso, gut, dass du gerade determiniert und ich
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sag prügeln, geil.
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Ja, Luisa,
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ich hab nämlich auch studiert.
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Ey, aber du hast es ja
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schon so ein bisschen gesagt, also du hast
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dich, also du bist ja auch schon, du warst
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ja schon Umweltschützerin, bevor es cool war.
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Ja, als du, als du umweltgeschützt
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hast, schon angefangen hast, dich dafür stark
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zu machen, da war die olle
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Greta 4.
00:42:50
Na ja, nicht ganz.
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Seid ihr eigentlich Freunde?
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Tommi, jetzt lass mich
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doch erstmal kurz ausreden.
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Danach beantworten.
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Was wäre denn das für ein sinnloser Redebeitrag von mir gewesen?
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Ne, also du bist ja quasi schon dein
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halbes Leben, du bist ja schon dein halbes Leben
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mehr oder weniger am Start, also irgendwie so
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seit du 13, 14 bist, hab ich irgendwo gelesen.
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Beschäftigst du dich mit diesem Thema
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und hast du dich dann quasi jetzt schon damit
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abgefunden oder bist dir der
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Tatsache gewahr, dass es wahrscheinlich dich
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wirklich dein Leben lang
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beschäftigen wird?
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Also dass es deine Lebensaufgabe ist
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auf eine Art?
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Ja.
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Also so wie es aussieht,
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wenn wir so weitermachen, auf jeden Fall.
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Ich hab früher mal so gesagt,
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keine Ahnung, Leute haben mich mal gefragt so, und was willst du
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mal werden? Das fang ich an, dann hab ich gesagt,
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hab ich immer gesagt so scherzhaft, ja in 10 Jahren,
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wenn wir die Klimakrise im Griff haben, dann
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kümmer ich mich um andere Sachen.
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Und mittlerweile schon so, klar, das geht
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so nicht ganz auf.
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Wie alt warst du da,
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als du das gesagt hast?
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Vor 2 Jahren.
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Achso, okay.
00:43:53
Du musst dich ja vorstellen, als wir
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Fries of Future angefangen haben in Deutschland, zumindest ich
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war sehr davon überzeugt, dass
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das nicht so ein Dauerprojekt werden würde, jetzt
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2 Jahre später, dass wir das immer noch machen müssen.
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Weil ich ja dachte, also es ist ja richtig banal,
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wir haben ja nur
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der Regierung erklärt, hey, ihr habt ein Abkommen
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unterzeichnet und es wäre einfach geil, wenn ihr
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das einhaltet. Das ist ja so lächerlich,
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das ist ja was für ein Vorhaben, das ist so
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das Unradikalste, was man sich vorstellen kann.
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Und ich dachte
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tatsächlich damals so, ah stimmt, die werden
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dann sagen, ach sorry Leute, wir haben es total vergessen,
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wir mussten irgendwie einen CDU-Vorsitz wählen, aber
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stimmt, thanks for the reminder und
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wir haben ja auch eigentlich einen eigenen
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wissenschaftlichen Beirat, der sagt uns ja
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regelmäßig, wie scheiße es ist, was wir machen.
00:44:34
Wir kümmern uns drum, keine Sorge Leute,
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wir haben es ja verhandelt.
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Unterdessen war
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aber die Reaktion so,
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Fräulein, nicht in diesem Ton
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und schon gar nicht während der Schulzeit.
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Und ich denke so, yo, was geht?
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Da habe ich mir nicht vorstellen können,
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dass das die Antwort ist und dass das
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auch so gesellschaftlich eine ganz
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große Stimmung ist. Wie wagen die es,
00:44:56
auf die Straße zu gehen
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und nicht, wie wagen die es,
00:45:00
dermaßen krass
00:45:01
Klimaschutz zu verkacken?
00:45:04
Das ist, ja.
00:45:06
Ja, da bist du aber sehr naiv
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da reingegangen quasi, wa?
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Naiv oder demokratisch
00:45:10
überzeugt.
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Also ich dachte,
00:45:14
naja, die Klimakrise ist
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politisch eine sehr
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problematische Angelegenheit,
00:45:20
weil es eigentlich keine politische Logik gibt,
00:45:22
laut der man mit Klimaschutz was gewinnen kann.
00:45:24
Also es funktioniert nicht in Wahlkreisen,
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es funktioniert nicht in Legislaturperioden.
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Du musst zunächst irgendwie vor allem dich mit Industrien
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beschäftigen und die sind einfach lobbystark.
00:45:32
Dann geht es um Jobs, das ist irgendwie eine Gewerkschaftsfrage.
00:45:34
Keine Frage.
00:45:35
Aber ich dachte schon,
00:45:37
dass es so eine Art,
00:45:39
keine Ahnung,
00:45:41
so eine Art moralische Grundhaltung gibt,
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von wegen ey, wir kümmern uns am Ende des Tages darum,
00:45:45
dass Gesellschaften langfristig gut leben können
00:45:47
in der Politik und das mehrheitlich.
00:45:50
Es ist ja eins der,
00:45:51
also es ist ja das grundlegende Problem
00:45:53
von internationaler Politik und internationalen
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Beziehungen ist ja, dass es quasi
00:45:57
keine übergeordnete Instanz gibt,
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die sowas wie ein Gewaltmonopol hat.
00:46:01
Das ist ja das Schwere dieser Zustand,
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also dieser internationale Zustand von Anarchie,
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dass es quasi keine Instanz gibt,
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die Sachen global durchsetzen kann.
00:46:10
Und das ist ja bei Klimafragen
00:46:13
extremst wichtig,
00:46:14
dass da alle an einem Strang ziehen.
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Naja, aber eigentlich gibt es das ja,
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das Pariser Abkommen.
00:46:19
Ja klar, aber es gibt keine Sanktions...
00:46:22
Es gibt ja keine...
00:46:23
Sanktionsmechanismen.
00:46:25
Es gibt ja keine Instanz,
00:46:28
die ein Gewaltmonopol hat,
00:46:29
die es dann wirklich auch durchsetzen kann.
00:46:31
Ja, aber Deutschland wird jetzt Strafen zahlen,
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europäisch, weil wir das nicht gut genug machen.
00:46:35
Und das ist ja auch eine Frage von,
00:46:38
schaffen wir vielleicht
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dann die Mechanismen, die wir brauchen,
00:46:40
um uns selbst zusammenzureißen.
00:46:42
Und als ich angefangen habe zu studieren,
00:46:44
wurde das Pariser Abkommen unterschrieben.
00:46:46
Und ich habe es damals schon auch richtig gefeiert
00:46:48
und dachte, geil, das ist genau diese internationale Instanz.
00:46:51
Man hat sich international geeinigt
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zu sagen,
00:46:54
krasse Herausforderung, sehr kompliziert,
00:46:56
aber wir wollen das machen, weil wir wissen,
00:46:58
warum wir es machen, weil wir verstehen, was die Klimakrise ist.
00:47:00
Und ich meine, wir haben sie ja
00:47:02
selbst produziert,
00:47:04
das heißt, wir können sie auch selbst
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überwinden.
00:47:08
Und das war schon ein Moment, wo ich dachte,
00:47:10
so geil, das ist richtig, das ist diplomatisch
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so innovativ, das ist politisch so zukunftsfähig,
00:47:15
fantastisch und
00:47:16
das muss nicht mein Job sein,
00:47:18
jeden Tag damit zu verbringen,
00:47:20
das irgendwie bekannt zu machen
00:47:22
und umzusetzen.
00:47:23
Und das ist ja das Problem,
00:47:26
dass man ein Pariser Abkommen unterschrieben hat
00:47:28
und dann so back to business
00:47:31
as usual gegangen ist.
00:47:32
Das war ja die Motivation von Fridays for Future,
00:47:34
dass wir gesagt haben, Leute, tschau, was geht?
00:47:37
Erst lasst euch feiern
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für ein Abkommen und dann
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gebt euch nicht in irgendeiner Weise Mühe,
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das noch wirklich einzuhalten. Das geht nicht.
00:47:44
Genau da greift das,
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was ich sage. Es gibt einfach keine Instanz,
00:47:48
die eine Gewaltmonopolatie sowas durchdrücken kann.
00:47:50
Im Endeffekt, rein theoretisch
00:47:52
gesprochen, könnte man einfach aus dem Abkommen
00:47:54
wieder aussteigen und dann ist gut so.
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Das ist ja so, als wenn du Gesetze hast und keine Polizei,
00:47:58
die sie durchsetzt.
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Aber das sind dann noch die Menschen, oder?
00:48:01
Ich meine, das ist ja genau das, was...
00:48:04
Einerseits, glaube ich, muss man dann
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teilweise Instanzen schaffen und ein bisschen geht es
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auch schon und gleichzeitig
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man könnte da raussteigen, sicherlich,
00:48:12
aber warum macht man das in Deutschland nicht?
00:48:14
Weil das gesellschaftlich
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überhaupt nicht fähig wäre, weil die Menschen da sind
00:48:17
und wissen,
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es ist wichtig, dass wir es haben und es ist wichtig,
00:48:21
dass Klimaschutz da ist.
00:48:23
Und das ist, glaube ich, in dem Augenblick das,
00:48:25
was Fridays for Future machen kann und was
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eine klimabewusste Gesellschaft machen kann.
00:48:30
Public Opinion.
00:48:31
Die Leute zu nerven, ja.
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Sozusagen zu verstehen
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als Macht und diese Macht
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in dieser Krise...
00:48:38
Also wäre die Kontrollinstanz quasi einfach
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die Weltbevölkerung?
00:48:43
Ja, oder zumindest ein Teil von ihr,
00:48:45
also ja, die braucht es
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und da braucht es ja nicht die gesamte Weltbevölkerung,
00:48:50
sondern einfach ein Teil von ihr,
00:48:52
die das sozusagen
00:48:53
ja einfordert.
00:48:55
Ich meine, das ist ja ein Teil von Fridays for Future.
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Und man merkt ja auch ein bisschen, dass es geht.
00:48:59
Wir haben darüber gesprochen,
00:49:01
das hat schon auch Wirkung, wenn Menschen sich zusammentun
00:49:03
und sagen so, macht mal,
00:49:06
dann
00:49:07
kann das tatsächlich
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oder macht das einen Unterschied.
00:49:12
Du hast
00:49:13
vorhin gesagt, eingangs,
00:49:15
dass ihr mit Fridays for Future die ganze
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Thematik auch ein bisschen humanisiert habt.
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Das heißt, dadurch hielt
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dieses ganze Thema ja auch Einzug
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in Familien, in Freundeskreise und so weiter
00:49:25
und so fort. Hast du einen gesunden Umgang damit gefunden?
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Ich nämlich noch nicht.
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Wie man mit ökologischen Entscheidungen
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von Freunden und so umgeht,
00:49:32
die vielleicht jetzt diametral laufen zu dem,
00:49:34
was man selber machen würde. Also zum Beispiel,
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damit wollte ich schon immer mal angeben, ich saß seit 15 Monaten
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in keinem Flugzeug mehr. Das habe ich mir irgendwie
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vorgenommen.
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Wir haben auch seit neun Monaten eine Pandemie, Alter.
00:49:45
Und viele Leute, die da von anderen
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Stranzen fliegen.
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Nee, aber ich habe auch viele Freunde, die
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Kinder haben und trotzdem
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super viel fliegen in Urlaub und so.
00:49:54
Das wirkt im ersten Moment, wenn man sich die Zahlen
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anguckt, ja, eigentlich
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nennen wir es so banal dumm.
00:50:00
Weil es einfach so gegen die Zukunft
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der Kinder agiert.
00:50:05
Wie gehst du mit sowas um?
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Also gehst du dann direkt in Konfrontation und sagst so,
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okay, das ist jetzt nicht mein Thema, beziehungsweise
00:50:10
das soll jetzt nicht unseren Abend
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zerstören hier. Wir essen gerade Käse zusammen
00:50:14
und feigen Senf und trinken Wein und
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reden über was anderes. Wie ist das da?
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Wie machst du das?
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Ich bin veganerin.
00:50:22
Ja, so.
00:50:23
Aber gib mir mal einen Tipp.
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Wie gehe ich damit um?
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Also ich probiere
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sehr, diese Unterhaltung
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nicht zu führen. Also nicht mit
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anderen Menschen darüber zu streiten, ob sie in Urlaub fliegen
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oder nicht, weil ich es halt so krass unproduktiv
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finde. Und mir ist auch
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ehrlich gesagt dann überhaupt nicht so wichtig ist,
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was ich viel spannender finde, ist, ob die Leute am Freitag
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am Start sind. Weil das ist das, wo es
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Unterschied macht.
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Die Bundespolitik hat sich in den letzten zwei Jahren
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nicht verändert, weil
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zusätzlich eine Million Leute Vegetarier geworden
00:50:54
sind oder so, sondern weil
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Millionen Menschen gesagt haben, sie gehen mit uns auf die Straße.
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Das hat den Unterschied gemacht. Das heißt, darauf kommt
00:51:00
es auch an. Das heißt,
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das ist wo ich
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es wichtig finde
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und auch in der Regel gar nicht so
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undankbar mit Menschen darüber zu sprechen.
00:51:10
Wie fühlen sie sich in der Klimakrise?
00:51:13
Also ich erzähle zum Beispiel
00:51:14
dann, keine Ahnung,
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warum ich das mache, was ich mache. Also
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ich probiere, wenn ich über das
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Klima spreche mit, keine Ahnung, Familien und
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Freunden und so, dann probiere ich eher darüber zu sprechen,
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was macht die Klimakrise mit uns
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und was können wir aus ihr machen?
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Also so im konstruktiven Sinne
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und nicht in dieses
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selbstgeistlerische, du hast aber
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und du willst doch, weil das ist genau
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das, was wir nicht brauchen können, dass wir unsere Energie
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irgendwie schon vorm Edeka-Regal
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verlieren, wenn wir uns fragen, how the fuck
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können wir irgendwas einkaufen, was nicht Klima zerstört?
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Ich bin ja genauso, ich bin ja auf der anderen Seite.
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Also es ist ja nicht so, als hätte ich eine weiße Weste,
00:51:50
sondern es gibt halt Leute, die...
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Also zum Beispiel habe ich mein Auto
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abgeschafft, habe mir jetzt aber wieder eins
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geholt, weil ich gemerkt habe, es ging nicht
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und da hatte ich auch Gewissensbisse bei,
00:52:00
aber irgendwie auch durch diese Corona-Zeit rausfahren,
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sonst wie, bin ich ganz ehrlich,
00:52:04
hat mir sehr viel geholfen,
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jetzt wieder ein Auto zu haben, auch durch die Gegend
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zu fahren.
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Aber das ist auch nicht, worum es geht.
00:52:11
Das ist ein kalkuliert, dass man anfängt,
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also es ist ja auch eine kalkulierte Debatte, die man da
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inszeniert hat, dass man Klimaschutz
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krass individualisiert.
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Was bringt das original gar nichts?
00:52:21
Weil Menschen fangen an, sich irgendwie darüber zu streiten,
00:52:23
wer jetzt wie ein Auto hat. Man fängt an,
00:52:25
die Energie dort zu lassen, wo man sie nicht brauchen kann
00:52:27
und all das hilft nur denjenigen,
00:52:30
die, keine Ahnung, an den Lobbys sitzen,
00:52:32
denen es egal ist, was mit dem Klima
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passiert und die sich einen Ast
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ablachen, wenn wir
00:52:37
uns irgendwie
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überwerfen mit Leuten,
00:52:41
mit denen wir uns eigentlich verbinden sollten.
00:52:43
Und über Avocado diskutieren.
00:52:46
Ja genau und ich finde,
00:52:48
also ganz viele Leute
00:52:49
fragen, das ist ganz interessant, Leute kommen zu mir
00:52:51
und sagen, ey Luisa, was würdest du eigentlich sagen
00:52:53
der Krankenschwester, die pendeln muss,
00:52:56
wie wachst du es? Und ich denke so,
00:52:57
jo, meine Mutter ist Krankenschwester
00:52:59
und hat ganz lange gependelt.
00:53:01
Und so, I'm with you
00:53:03
und das ist überhaupt nicht, worum es geht.
00:53:05
Sondern es geht um politische Fragen,
00:53:07
es geht um systemische Fragen und es geht nicht darum,
00:53:09
ob wir im Supermarktregal entscheiden,
00:53:11
A oder B zu kaufen, sondern ob wir
00:53:13
uns verstehen als
00:53:15
Menschen mit politischer
00:53:17
Stimme und mit politischer Macht,
00:53:19
wenn wir uns zusammentun und das dann auch irgendwie
00:53:21
machen, wenn wir es können.
00:53:23
So dass es am Ende des Tages
00:53:25
daraus ankommt. Das ist aber krass,
00:53:27
also es ist echt, es ist total einleuchtend,
00:53:29
was du gerade sagst und ich finde es auch richtig gut,
00:53:31
dass du das hier gerade sagst, weil ich glaube,
00:53:33
das ist so die größte
00:53:34
Misconception von Fridays for Future,
00:53:37
die es so gibt.
00:53:38
Dass das Individuum das Gefühl hat,
00:53:41
man will ihm irgendwas wegnehmen oder
00:53:42
verbieten und so bla, aber euer Adressat
00:53:45
ist ja eben nicht der Ingo mit den
00:53:47
Greta-Zöpfen aus dem Kofferraum,
00:53:49
sondern die politischen Entscheidungsträger.
00:53:51
Ja und ich meine so, Tommi,
00:53:53
wir stehen auch nicht vor deiner Garage und protestieren,
00:53:54
sondern vor dem Verkehrsministerium, weil wir sehen so,
00:53:56
da muss was gemacht werden und
00:53:59
das ist,
00:54:01
ich glaube,
00:54:02
du hast recht, Felix, das ist einer
00:54:04
der Punkte, wo ich, also ich höre es immer
00:54:06
wieder und Leute sagen so, nee, ich könnte mich
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Fridays for Future nicht anschließen, weil ich weiß ja,
00:54:10
dass man auf dem Land ein Auto braucht und ich denke
00:54:12
so, jo Kollege, ich bin total bei dir
00:54:14
und
00:54:17
das ist sozusagen, das ist gar
00:54:18
nicht die große Frage, sondern die Frage
00:54:20
ist halt, ja, Mobilitätswende, bla.
00:54:25
Ähm,
00:54:24
ich glaube,
00:54:27
aber,
00:54:28
ja, also
00:54:30
von den Unterhaltungen, die geführt wurden im letzten
00:54:32
Jahr in Deutschland, waren ich glaube die,
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die die Sache verändert haben, die Diskurs
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verschoben haben, die
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Klimabewusstsein verschoben haben,
00:54:40
das war nicht die Unterhaltung über Avocados und
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neue Autos, sondern das waren diese Unterhaltungen, die
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zum Beispiel Eltern und Kinder
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geführt haben, von wegen, ey,
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Mami, Papi, was machst du eigentlich, was
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arbeitest du, ähm, wie stellst
00:54:52
dir das vor in meiner Zukunft, oder auch
00:54:54
zwischen Freunden und Freunden, die darüber
00:54:56
gesprochen haben,
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wie sich es anfühlt, in der Klimakrise zu leben,
00:55:00
weil ich glaube, wir meinen, dass
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wir ganz viel über das Klima sprechen, aber
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eigentlich reden wir nicht richtig über die Klimakrise, wir reden
00:55:06
wenn über so, darf ich das oder darf ich das
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nicht, oder ich darf doch wohl
00:55:10
noch, statt über
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so, what the fuck, wir haben
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uns als Menschheit in einen Zustand
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manövriert, den wir nicht kennen und von
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dem wir nicht wissen, also nicht gut wissen,
00:55:20
ob wir da schnell genug wieder
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rauskommen, und das ist,
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das ist existenziell, das ist
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schicksalhaft, und
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das ist richtig, es ist gar nicht so leicht,
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sich dem, in Anführungszeichen, zu öffnen, und ich verstehe
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total, dass es, dass man auch
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sozusagen die Klimakrise gerne begreifen möchte
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als eine Krise, die einem nichts angeht,
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weil so, who am I,
00:55:40
und ich bin keine Aktivistin oder ich bin kein Wissenschaftler,
00:55:41
und das ist nicht mein issue, aber das funktioniert in einer
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Klimakrise nicht, die uns ja alle betrifft,
00:55:46
und von der wir wissen, dass wir
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wirklich die einzige Chance, da rechtzeitig
00:55:50
rauszukommen und da rechtzeitig richtig großen
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Schaden abzuwenden, ist, wenn Menschen
00:55:54
in richtig großen Zahlen
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anfangen, diese Klimakrise persönlich zu nehmen.
00:55:59
Okay, also
00:55:59
quasi, wir haben ja relativ viele
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Hörerinnen und Hörer, wäre so
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der gleichzeitig
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bequemste, aber wahrscheinlich auch mit
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effektivste Weg, sich
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zu beteiligen, einfach wirklich
00:56:12
an diesen Demonstrationen und
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Petitionen und was auch immer so teilzunehmen,
00:56:16
einfach um Druck
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aufzubauen oder den Druck aufrechtzuerhalten?
00:56:20
Ja, also
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es fängt, drüber reden,
00:56:23
definitiv, und dann gibt's
00:56:26
ja tausend, also so
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tausend Dinge, von denen wir wissen, dass sie
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wirksam sind. Also, vor ein paar Tagen
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wurde in Europa, also in Straßburg
00:56:34
wurde so eine Landwirtschaftsreform
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durchgesetzt, und niemand hätte
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über die Landwirtschaftsreform gesprochen,
00:56:40
hätten nicht ganz ganz viele Menschen den Tag
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über im Netz, auf Twitter, auf Instagram,
00:56:44
auf Facebook, richtig Lärm gemacht und gesagt, so, yo,
00:56:46
mach das anders, mach das besser, und
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das ist das erste Mal überhaupt, dass
00:56:50
eine Landwirtschaftsreform, das ist so unsexy,
00:56:52
und es interessiert so wenig Leute eigentlich,
00:56:54
aber weil wir angefangen haben, uns zu organisieren,
00:56:56
weil Menschen irgendwie zuhören, weil sie
00:56:58
auf einmal den Content angucken und
00:56:59
irgendwelche Hashtags genutzt haben,
00:57:01
ist es ein Thema geworden. Das heißt,
00:57:04
ja, Protestieren ist,
00:57:07
ich würde sagen,
00:57:08
mit das wirksamste,
00:57:10
aber es gibt auch ganz viele andere Sachen, die man machen kann,
00:57:12
auch zu Corona-Zeiten,
00:57:14
ja, wie du sagst. Und das macht halt
00:57:16
einen Unterschied, das ist, glaube ich, das Entscheidende.
00:57:18
Und so ganz viele Leute,
00:57:21
ich spreche
00:57:22
relativ viel so mit Schulklassen
00:57:24
und so Seminaren an Unis und so,
00:57:26
und manchmal sagen die Leute so, ja,
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ich fand Fridays for Future immer ein bisschen blöd, weil ich dachte,
00:57:29
ihr könnt keinen Erfolg haben.
00:57:31
Und das ist so dramatisch,
00:57:34
weil es Fridays for Future nur gibt,
00:57:35
weil genug Menschen darauf gesetzt haben,
00:57:38
dass sie einen Unterschied machen können.
00:57:39
Dass es einen Unterschied macht, ob sie an diesem Freitag zur Demo gehen oder nicht.
00:57:43
Und sie verstanden haben,
00:57:44
dass sie nicht ersetzbar sind.
00:57:46
Und das ist genau, worauf es ankommt.
00:57:48
Keiner von uns ist ersetzbar.
00:57:50
Und je mehr Menschen am Start sind
00:57:52
und je mehr Menschen
00:57:52
digital oder offline mit Freunden und Freunden
00:57:56
im Gespräch, in der Firma,
00:57:57
in der Schule, in der Uni, wo auch immer sie sind,
00:58:00
das zum Thema machen und sich überlegen,
00:58:02
okay, was könnten wir eigentlich tun,
00:58:03
welchen Beitrag könnten wir leisten und welche Rolle nehmen wir gerade ein,
00:58:06
desto wahrscheinlicher ist es,
00:58:08
dass wir das auch hinkriegen.
00:58:09
Das ist eigentlich mega schön.
00:58:10
Ich finde das etwas sehr, ja, fast utopisches, so gesehen.
00:58:15
Kannst du
00:58:15
neben dem Buch, was du selber geschrieben hast,
00:58:17
natürlich so Basic-Reading-mäßig
00:58:20
irgendwas, irgendein Buch
00:58:22
empfehlen, irgendwelche Literaturtipps
00:58:23
für unsere Hörerinnen
00:58:26
und Hörer, was einen guten Überblick
00:58:28
über das Thema oder sowas verschafft?
00:58:31
Boah, gibt's
00:58:32
richtig viele.
00:58:34
Ein Bestseller gerade,
00:58:35
wahrscheinlich viele Leute das jetzt gerade hören,
00:58:38
mal gesehen irgendwo im Regal
00:58:40
oder sowas von Maja Göpel,
00:58:42
die hat nochmal eine sehr schöne Zusammenfassung gerade geschrieben,
00:58:44
Unsere Welt neu denken heißt das Buch,
00:58:46
seit ewigen Wochen
00:58:47
Spiegel-Bestseller und
00:58:49
das ist gut zu lesen
00:58:52
und zeigt nochmal so ein bisschen auf,
00:58:54
auch worüber wir nicht
00:58:56
sprechen, also wenn wir über Klimakrise
00:58:58
sprechen, dann erzählen wir immer so eine Hälfte
00:59:00
der Geschichte und die geht ungefähr so,
00:59:02
Klimaschutz nimmt uns was weg
00:59:03
und die Geschichte, die wir nicht erzählen,
00:59:06
ist, was heißt eigentlich die Klimakrise für uns
00:59:07
und was nimmt uns die Klimakrise weg
00:59:09
und wenn wir aber diesen Teil der Geschichte immer auslassen,
00:59:11
natürlich ist es eine Scheiß-Rechnung, da machen wir es natürlich
00:59:13
lieber nicht, weil wir sagen so, hä,
00:59:16
Klimaschutz oder keinen Klimaschutz,
00:59:17
dann lieber keinen Klimaschutz, weil es ist
00:59:19
bequemer und billiger und
00:59:21
diese Rechnung geht aber nur auf, wenn man halt
00:59:23
komplett ignoriert, was für krasse Einschränkungen
00:59:25
die Klimakrise für uns bedeuten, also
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uns als Menschheit gesehen und
00:59:29
wie viel Freiheiten uns geraubt werden
00:59:31
durch die Klimakrise und
00:59:33
dass alles, was wir machen
00:59:35
schon, also
00:59:36
unbezahlbar ist.
00:59:39
Nochmal zum Beispiel, wie heißt das Buch?
00:59:41
Maya Göpel und das Buch heißt?
00:59:42
Unsere Welt neu denken.
00:59:44
Unsere Welt neu denken, Leute, wenn euch das Thema interessiert,
00:59:47
grabbt euch das Buch oder
00:59:49
macht Luisa Neubauer reich und kauft ihr ein Buch.
00:59:50
Wie heißt dein Buch?
00:59:53
Vom Ende der Klimakrise heißt das Buch.
00:59:55
Vom Ende der Klimakrise.
00:59:56
Gibt's jetzt als Taschenbuchausgabe.
00:59:58
Gibt's jetzt auch als Taschenbuchausgabe.
01:00:01
Ansonsten können wir bald
01:00:02
alle Armageddon lesen.
01:00:04
Womit verdienst du eigentlich
01:00:06
dein Geld, Luisa?
01:00:07
Ich bin ja Studentin.
01:00:10
Studierst du noch?
01:00:11
Ja, ich studiere
01:00:13
einen Bachelor.
01:00:16
Ist übrigens mega schön, ne?
01:00:19
Also ich kann einfach da studieren, womit ich mich ganz viel
01:00:22
beschäftige und das heißt...
01:00:26
Kannst du das anrechnen lassen?
01:00:27
Naja...
01:00:28
Geografiefreak, ne?
01:00:31
Ja, das ist ja die Welt, ne?
01:00:33
Ja, liebst du auch so Hauptstädtequiz?
01:00:35
Hauptstädtequiz und sowas, ich liebe das.
01:00:38
Können wir den ganzen Tag machen.
01:00:39
Boah, hast du eine Kindervorstellung
01:00:41
von einem Geografiestudium, ey?
01:00:42
Nein, ich hatte nur Leistungskurs.
01:00:44
Du kennst bestimmt alle Flaggen.
01:00:46
Und paar Wolken.
01:00:48
Und dann ziehen die Wolken hoch und dann runter.
01:00:51
Was ist deine Lieblingshauptstadt?
01:00:52
Ich bin die Lieblingshauptstadt von Luisa.
01:00:54
Egal, ich bin die Lieblingshauptstadt von Luisa.
01:00:57
Meine Lieblingshauptstadt?
01:00:59
Ja, wo man damit angeben kann, dass man die weiß.
01:01:01
Skopje?
01:01:03
Ja, aber es ist doch...
01:01:05
Bei mir ist es Antananarivo von Madagaskar.
01:01:08
Das ist immer auf WG-Partys, kommt das gut.
01:01:09
Da stehe ich plötzlich immer alleine in der Küche.
01:01:11
Das will ich immer gerade sagen.
01:01:14
Jedenfalls, Tommi, du hast gerade Luisa,
01:01:16
der es gerade unangenehm war,
01:01:17
darüber zu reden, wo sie ihr Geld verdient, hast du gerade
01:01:19
viel zu leicht vom Haken gelassen.
01:01:21
Aber es ist ja wirklich interessant.
01:01:22
Du musst ja von irgendwas leben.
01:01:24
Und das Problem mit Aktivismus ist ja,
01:01:25
dass man damit wahrscheinlich tendenziell
01:01:28
eher wenig Geld verdient.
01:01:30
Sie kriegen den Satz weiter mit.
01:01:33
Ich bin ja Studentin und ich habe ein Stipendium.
01:01:35
Also für das Studieren.
01:01:37
Das ist sehr, sehr
01:01:40
wirklich hilfreich.
01:01:42
Und...
01:01:43
Das Deutschlandstipendium?
01:01:44
Nein, das ist von der Böll-Stiftung.
01:01:47
Eine Heinrich-Böll-Stiftung von den Grünen.
01:01:49
Göttingen, ne?
01:01:51
Ja, in Göttingen studiere ich.
01:01:53
In der Heinrich-Böll-Stiftung in Berlin.
01:01:55
Es gibt ja so verschiedene
01:01:57
Studienstiftungen.
01:01:58
Parteinahe Stiftungen.
01:02:01
Und...
01:02:03
Das ist übrigens nice.
01:02:05
Da habe ich mich nur beworben,
01:02:06
weil ich eine Statistik gesehen hatte,
01:02:08
dass sich weniger Menschen für Stipendien bewerben,
01:02:10
als es sie gibt.
01:02:11
Und ich so, what?
01:02:12
Und da habe ich mich beworben.
01:02:13
Ich habe mich für alle
01:02:15
bei allen Stipendienfirmen
01:02:18
äh Firmen, bei allen Stiftungen
01:02:20
geworben.
01:02:20
Und ich wurde nirgendwo
01:02:23
nicht mal zum Gespräch eingeladen.
01:02:26
Obwohl Stipendien eigentlich
01:02:27
für Leute wie mich erfunden wurden.
01:02:30
Aber fühlst du dich jetzt gut?
01:02:32
Weil du denkst so, you watch me.
01:02:34
Ähm, fickt euch alle.
01:02:36
Ja, ich fahre jeden Tag mit meinem AMG
01:02:38
vor der Böll-Stiftung lang.
01:02:40
Und halte meine Rolex aus dem Fenster.
01:02:42
Nehmt das, ihr Schwänze.
01:02:44
Nee, aber das hat mich
01:02:46
wirklich damals krass gefickt.
01:02:47
Ich glaube, ich hätte mein Studium
01:02:48
fertig gemacht damals, wenn
01:02:50
ich irgendeine Form von finanzieller
01:02:53
Unterstützung bekommen hätte.
01:02:54
Ich will aber nicht rumjabbern.
01:02:55
Also du kriegst dein Geld von der Stiftung.
01:02:58
Naja, das ist nicht so ein Büchergeld und sowas.
01:03:00
Und ich habe ein Buch geschrieben.
01:03:01
Und ich habe jetzt aber ein relativ großes Thema.
01:03:03
Ich habe ja so einen Podcast ab November.
01:03:07
Also so einen Spotify-Podcast.
01:03:09
Und da habe ich
01:03:10
gesagt, dass ich dafür kein Geld
01:03:12
kriegen möchte, weil ich das irgendwie
01:03:13
problematisch fand.
01:03:15
Sehen wir auch so. Machen wir genauso.
01:03:17
Also kennt ihr ja das Thema.
01:03:19
Und da kriege ich jetzt zum Beispiel
01:03:21
eine Aufwandsentschädigung für den Aufwand,
01:03:23
den ich praktisch arbeite, aber ich kriege kein Honorar oder sowas.
01:03:26
Und da haben mir jetzt mega viele Leute
01:03:28
geschrieben, dass sie es gut finden, aber sie sich alle
01:03:29
ein bisschen Sorgen machen von wegen so,
01:03:31
Jo, Luisa, wovon lebst du?
01:03:32
Aber das geht schon.
01:03:34
Ich schreibe ja auch jetzt Bücher
01:03:36
und solche Sachen.
01:03:37
Es ist okay und ich
01:03:39
dann...
01:03:41
Ich finde es so
01:03:43
wichtig, dass
01:03:45
ich Aktivismus
01:03:48
machen kann und nicht das Gefühl habe, ich muss
01:03:49
auf irgendeine Verantwortung sprechen, weil ich davon abhängig
01:03:52
bin, wie viel Geld ich da bekomme.
01:03:53
Das wäre problematisch. Und genau das möchte ich sicherstellen.
01:03:56
Dass ich in dieser Situation niemals bin.
01:04:00
Abgesehen davon muss ich ja
01:04:02
nicht viel Geld ausgeben oder sowas.
01:04:03
Aber es passt schon.
01:04:05
Ja, klar.
01:04:06
Du musst es ja aber schon auch schaffen,
01:04:09
dass du irgendwie den
01:04:10
Kopf insofern frei hast,
01:04:13
als dass du dich auf deine Arbeit und dein Studium
01:04:15
und was du alles machst konzentrieren kannst.
01:04:18
Bist du stolz auf dich, Luisa?
01:04:22
Weil du in deinem Alter
01:04:25
einfach schon so
01:04:28
unglaublich viel gemacht
01:04:29
und geschafft hast und weil du garantiert
01:04:31
auch für ganz viele Menschen irgendwie
01:04:32
ein Vorbild bist und weil du ja wirklich
01:04:34
maßgeblich dazu beiträgst,
01:04:37
dass die Welt nicht untergeht.
01:04:39
Wow.
01:04:40
Das ist schon krass.
01:04:42
Ja, wenn schon, denn schon.
01:04:45
Und jetzt noch nö, darauf bin ich nicht stolz.
01:04:49
Weiß ich nicht. Ich kann mit Stolz
01:04:53
glaube ich nicht so viel anfangen.
01:04:55
Aber ich bin froh,
01:04:57
dass ich so viel aus meinen
01:04:59
Möglichkeiten mache und machen kann.
01:05:01
Ich glaube, das ist eher...
01:05:03
Und es ist aber auch...
01:05:06
Ich bin auch dankbar, schätze ich,
01:05:10
dass ich überhaupt die Möglichkeiten dazu habe.
01:05:13
Das ist nicht
01:05:13
selbstverständlich.
01:05:16
Eher so, glaube ich.
01:05:19
Wir haben eine Frage,
01:05:20
die wir jedem Gast stellen
01:05:24
und die möchte
01:05:25
ich auch dir stellen, Luisa.
01:05:27
Und zwar,
01:05:28
was war dein letzter Fehlkauf?
01:05:30
Wir steigen immer richtig
01:05:32
seicht aus. Wir steigen immer richtig
01:05:34
seicht aus aus dem Podcast. Wir fangen seicht an,
01:05:37
im Optimalfall wird es ein bisschen inhaltlich
01:05:38
und dann geht es richtig seicht wieder raus.
01:05:40
Damit Leute, die nur den Anfang und das Ende hören,
01:05:42
denken, wow, ist das ein Pippi-Kacka-Talk hier, Alter.
01:05:44
Luisa hat sich ein Karrieren-GTS gekauft.
01:05:47
Das war einfach dumm.
01:05:48
Und vor allem die Farbe.
01:05:52
Also,
01:05:53
kann ich ja Transparenz halber sagen,
01:05:54
ich wurde ja gewarnt.
01:05:56
Und ich habe mir wirklich,
01:05:57
ich weiß nicht,
01:05:58
ich habe ein bisschen drüber nachgerübelt,
01:06:02
gedacht und
01:06:03
also eine Sache,
01:06:05
die glaube ich,
01:06:08
ich weiß kein Fehlkauf oder sowas,
01:06:10
aber ich habe so eine Maske,
01:06:11
so eine Corona-Maske und so,
01:06:14
und auf der steht,
01:06:15
I warmly smile underneath this mask.
01:06:17
Und das ist natürlich mega sweet,
01:06:19
weil du siehst dann diese Maske und da steht dann das drauf
01:06:21
und das ist eigentlich nur nett.
01:06:23
Und mir ist viel zu spät aufgefallen,
01:06:25
dass es ja in der Arbeit, die ich mache,
01:06:28
nicht immer hilfreich ist, wenn man annimmt,
01:06:29
dass ich gerade lächle.
01:06:31
Also, es gibt dann so
01:06:32
total unangenehme Fotos mit Ursula von der Leyen,
01:06:36
wo dann ich mit dieser Maske
01:06:39
und das ist einfach nur so Sunshine-Foto
01:06:41
und ich sehe eigentlich
01:06:43
krummelig aus, aber die Maske sozusagen
01:06:45
ist in diesem Augenblick so das denkbar
01:06:46
ungünstigste politische Signal, was ich senden könnte.
01:06:50
Das ist für alle politische Aktivisten eigentlich eine geile Maske.
01:06:53
Hier demonstrieren wir vor Guantanamo,
01:06:55
das endlich auf I warmly smile underneath.
01:06:58
Aber ich glaube,
01:07:00
jedes Foto mit Ursula von der Leyen ist ein bisschen
01:07:03
unangenehm auch, maskenunabhängig.
01:07:06
Da willst du jetzt nichts zu sagen, Luisa,
01:07:09
du alter Profi.
01:07:11
Ich will auch noch was wissen.
01:07:13
Du hast eingangs gesagt,
01:07:14
jetzt müssen wir die Klammer zumachen.
01:07:16
Was wird gleich dein Kateressen sein?
01:07:19
In Berlin?
01:07:22
Irgendwas musst du ja reinpfeifen.
01:07:26
Das ist so Klischee.
01:07:27
Es wird irgendwas mit Nudeln geben
01:07:31
und wahrscheinlich so ein bisschen...
01:07:32
Das ist jetzt total Öko-Klischee.
01:07:34
Es wird Brokkoli passieren.
01:07:37
Aber ich hätte vor allem, ehrlich gesagt,
01:07:38
Essen ist mir wirklich egal heute,
01:07:39
aber es ist vor allem Kaffee,
01:07:41
der jetzt zentral ist.
01:07:43
Hol dir ein Stück Kuchen noch dazu.
01:07:45
Ah, gut, okay.
01:07:47
Ja, das finde ich gut.
01:07:50
Gut, wir würden jetzt mal zum Ende kommen.
01:07:52
Luisa, hast du noch irgendwas,
01:07:53
was du unseren Hörerinnen und Hörern
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mitgeben möchtest? Hast du irgendwas zu promoten?
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Gibt es gerade irgendeine
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Großdemo, die ansteht,
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für die man hier noch mal werben kann?
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Oder hast du irgendwas noch zu announcen?
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Die Leute freuen sich immer sehr
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über so griffige Sachen,
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die man denen noch so mitgeben kann.
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Kannst auch gerne irgendwas promoten.
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Also kannst auch dein Buch promoten.
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Kauft euch das Buch von Luisa Neubauer
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vom Ende der Klimakrise.
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Nee, dann lieber meinen Podcast, bitte.
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Damit verdienst du kein Geld.
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Du musst ökonomisch denken.
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Aber ich glaube, es wird richtig nice.
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Ehrlicherweise. Wir haben es schon ein bisschen aufgenommen.
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Ist gut.
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Ja, danke für die Einladung übrigens.
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Ich komme gerne.
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Ach, Mensch.
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Ich dachte sozusagen, Staffel 3.
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Wie heißt der Podcast?
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1,5 Grad.
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Und den gibt es ab wann? Ab November
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exklusiv auf Spotify.
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Very much, ja. 10.11.
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Jeden 2. Dienstag.
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Das ärgert mich richtig.
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Das wirkt die ganze Zeit, als würden wir
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mit den Schweden, mit Spotify, uns hier so
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Cross-Probe-mäßig die Gäste zuschustern,
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die ab und zu mal so einen Podcast aufnehmen.
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Das ist aber wirklich Zufall.
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Das war in der ersten Staffel mit Linda Zervakis auch so.
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Wir so, wir wollen unbedingt Linda.
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Auf einmal hat die auch einen Podcast.
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Jetzt du hast auch einen Podcast.
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Wir müssen ein bisschen aufpassen,
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wer da noch so um die Ecke kommt.
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Aber das ist wirklich Zufall.
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Sorry, ihr müsst den Leuten vorher noch mal kurz fragen.
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Wir ziehen die Checkliste vorab.
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Hast du auch auf Spotify Podcast aufgenommen.
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Ja.
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Ansonsten, ja.
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Leute, folgt
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Fridays for Future und seid dabei, wenn wir streiken.
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Es ist sehr schwer mit
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Corona und eine krasse Herausforderung.
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Kann ich noch mal einen Satz dazu sagen?
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Weil ich das Gefühl habe so
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2 große Corona-Missverständnisse.
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Ganz viele Leute kommen zu uns und sagen,
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boah, ist ja ganz schön schwierig für euch.
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Während Corona, wie macht ihr das?
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Und es ist nett, dass man sich so kümmert.
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Aber das ist ein riesengroßes demokratisches Problem,
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was wir haben.
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Dass ganz viele politische Räume nicht offen sind.
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Nicht zugänglich sind.
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Und dass so...
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Außer man ist jetzt so...
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Keine Ahnung.
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Es gibt ja noch ein paar Leute, die meinen,
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dass man jetzt trotzdem ohne Maske protestieren muss.
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Aber die meisten Menschen machen es gerade nicht.
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Und das ist auch gut, so Corona-technisch.
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Aber eine Demokratie lebt ja davon,
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dass man protestieren kann.
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Und es ist schwierig für Fridays for Future,
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aber es ist auch für alle anderen schwierig.
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Und ich würde behaupten,
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in einer Gesellschaft tut es gut,
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wenn man Widerstand artikulieren kann und protest.
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Aber Leute, das kommt wieder.
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Und wir werden das machen und Formate finden,
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in denen wir protestieren können.
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Auch Corona-konform.
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Und es stehen viele Entscheidungen an.
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Und es wird viel abgehen in den nächsten Monaten.
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Und so bis zur Bundestagswahl.
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Und es geht umso besser,
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je mehr Leute dabei sind.
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Ist schon schön auch.
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Ist schon auch schöner.
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Also Leute, folgt Fridays for Future.
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Verfolgt die Arbeit von den Aktivistinnen und Aktivisten.
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Guckt die Nachrichten.
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Hört mit offenem Ohr zu,
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wenn es um diese Themen geht, Alter.
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Luisa, vielen Dank fürs Gespräch.
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Danke, dass du dir Zeit genommen hast
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an deinem Katersonntag.
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Wir hoffen,
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es war okay für dich
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und nicht zu unangenehm alles.
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Ja, Alter.
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Ich würde sagen, tschüss.
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Ciao.
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Tommi, welche Note gibst du uns?
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Wie immer eine 3+.
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Aber...
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Wir sind immer so klassische 3-Plus-Kandidaten, oder?
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Ja, total. Wir kommen so durch.
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Aber Tendenz Richtung 3.
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Also weniger Richtung 2-,
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sondern eher so gegen 3.
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Ja.
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Es ist halt immer wirklich...
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Ich fühle mich immer schlecht,
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wenn ich mich mit Leuten unterhalte,
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die einfach so viel machen.
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Und dann auch noch so...
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Dann ist die auch noch so bescheiden.
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Dann ist sie nicht mal stolz auf sich.
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Aber wirklich sehr beeindruckende Frau.
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Und sie hat ein spannendes...
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Entschuldige.
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Sie hat einen Katersonntag, sagte sie.
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Aber das hält sie nicht auf, hier zu Gast zu sein.
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Also so stelle ich mir einen Katersonntag nicht vor.
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Dabei hatte ich auch ein schlechtes Gewissen.
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Ich werde mir gleich irgendwo Hollandaise reinschütten.
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Aber das ist der Unterschied.
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Ja.
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Aber sehr beeindruckende Frau.
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Sehr, sehr, sehr wichtige Sache,
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für die sie sich einsetzt.
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Für mich wirklich das,
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was hängen geblieben ist aus der Folge,
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ist, dass Fridays for Future
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sich nicht irgendwie darum kümmert,
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dass der dahergelaufene zivile Ingo XY
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irgendwie sein Auto abgeben muss.
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Sondern dass es letzten Endes
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sich an politische Verantwortungsträger wendet.
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Ich glaube,
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das ist eine gute Sache zum Mitnehmen.
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Unterstützt Fridays for Future, Leute,
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in welcher Form auch immer.
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Spendet, geht zu den Demos.
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Lest euch das Buch durch, was wir empfohlen haben.
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Kauft Luisas Buch, unterstützt die Frau.
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Ja.
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Ich würde sagen,
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wir sind erst mal raus.
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Aber wir sind ja auch so im Overkill-Modus.
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Wir hören uns ja eh in drei Tagen schon wieder, Leute.
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Es lohnt sich gar nicht zu verabschieden.
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Macht den Pelikan zu, wir hören uns die Tage.
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Es war mir eine Ehre.
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Ja, echt, Leute. Komm, jetzt ist es gut hier. Tschüss.
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Diese Episode von Fünf schnelle Fragen an
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wurde präsentiert vom Renault Captur Plug-in Hybrid.
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Überzeugt euch selbst von den Vorteilen
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der innovativen Hybrid-Technologie
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und vereinbart einen Termin bei eurem Renault-Händler.
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Elektromobilität für Deutschland.
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Der Renault Captur Plug-in Hybrid.