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SIMON BÖHNLEIN (5 SCHNELLE FRAGEN AN)
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Good morning everybody. Es ist Samstag. Stimmt gar nicht, es ist Fünf Schnelle Fragen Anstag.
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Ich wollte gerade sagen, was hast du denn für einen Kalender? Es grenzt ja an Blasphemie.
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Nee, natürlich ist Fünf Schnelle Fragen Anstag. Und Felix, heute ist eine spezielle Folge. Wir haben keinen,
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das wird jetzt einige Gala und bunte Fans von euch da draußen enttäuschen, aber wir haben keinen Prominenten heute hier.
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Nee, wir haben heute tatsächlich keinen Prominenten da. Wir haben einen, ja mittlerweile würde ich sagen, guten Kumpel von mir zu Gast,
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nämlich Simon Böhnlein. Das ist ein sozialer Unternehmer aus Berlin. Ich kenne ihn über eine gemeinsame Bekannte.
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Wir arbeiten auch zusammen für Attention Please. Das ist so eine Instagram-Aktion, wo wir einmal die Woche irgendwie Posts vorbereiten,
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die irgendwie eine sinnvolle Organisation und eine sinnvolle Sache vorstellen. Daher kenne ich ihn.
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Und ich habe mich halt viel mit ihm unterhalten, irgendwie so über seine Arbeit. Und ich dachte mir, das ist einfach spannend und wichtig
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und finde, dass man das auch hier mal im Podcast irgendwie thematisieren sollte. Also es geht im Wesentlichen darum, wie man die Welt retten kann
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und was jede und jeder tun kann und was soziales Unternehmertum dafür einen Beitrag leistet.
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Und ich bin gespannt, wie es für dich wird, wie du das Gespräch findest, weil mich hinterlässt es meistens irgendwie mit einem guten Gefühl,
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mich mit jemandem zu unterhalten, der in diesen Bereichen tätig ist und einfach ein Netzwerk an Leuten hat, die einfach Probleme angehen.
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Ja, das ist interessant. Ich lerne ihn ja jetzt live on air kennen. Ich habe Bock. Du hast ja mit vielen Vorschuss-Law-Bands gestartet.
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Du hast gesagt, er ist ein guter Typ, viel zu erzählen, spannenden Job, spannende Jobs.
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Wichtige Jobs auch vor allen Dingen.
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Wichtige Jobs, soziales Unternehmertum. Ich bin sehr gespannt. Ich kann mir noch nicht so viel darunter vorstellen,
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aber ich lerne ihn ja jetzt live on air kennen und das, was er tut. Dann legen wir mal los, oder?
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Lass mal loslegen, Tobi. Komm, machen wir.
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Fünf schnelle Fragen an Simon Böhnlein.
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Simon, buongiorno, schön, dass du hier bist. Du bist ja der erste Nicht-Promi, den wir hier haben.
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Du hast einerseits quasi überhaupt keinen Druck, weil du hast keine Karriere, die du verlieren kannst.
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Du hast einerseits keinen Karriereverlierdruck, andererseits, ich weiß nicht, du stehst jetzt auch für alle Nicht-Promi-Gäste, die jetzt noch kommen.
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Du kannst es auch richtig vielen Leuten schwer machen. Wie ist die Situation?
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Nette Anmoderation.
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Ja, oder?
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Man muss dazu sagen, ich habe mich schon fünf Wochen oder sechs Wochen, hat Felix mich gefragt, und ich behalte mich quasi seit sechs Wochen auf dem Podcast vor.
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Das mache ich auch immer so.
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Und das arbeitet auf jeden Fall seit sechs Wochen gut in meinem Kopf. Aber jetzt packen wir es endlich an. Ich freue mich auf jeden Fall. Danke für die Einladung.
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Ja, gerne. Danke, dass du dir die Zeit genommen hast. Simon ist sozialer Unternehmer, Social Entrepreneur, aber das Wort Entrepreneur kann man irgendwie nicht aussprechen, ohne sich dabei zu blamieren.
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Es ist quasi das Wort gewordene Bergablaufen. Deswegen sagen wir einfach sozialer Unternehmer.
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Simon, kannst du vielleicht mal so erstmal in aller Kürze erklären, was ist soziales Unternehmertum? Weil ich glaube, die Leute, und mit die Leute meine ich auch mich, wissen nicht genau, was man sich darunter vorzustellen hat.
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Ja, also wenn man es in einem ganz kurzen Satz erklären müsste, würde man wahrscheinlich sagen, ein Sozialunternehmer ist ein Steve Jobs für die gute Sache.
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Das heißt, anstatt dass ich jetzt ein neues Produkt entwickle und damit Geld machen will, suchen Sozialunternehmer Probleme und wollen kreative Ideen für diese sozialen Probleme oder ökologischen Probleme finden, Organisationen aufbauen und das dann groß machen, um dann das Problem quasi auf einer großen Ebene zu lösen.
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Also quasi, ihr sucht quasi, also die Marktlücke von einem sozialen Unternehmer ist quasi irgendein gesellschaftliches Problem.
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Genau. Oder auch ein ökologisches Problem, je nachdem, wie man das definieren will. Aber allgemein kann man sagen, so alles, was die Welt so ein kleines bisschen besser, ökologischer, gerechter macht.
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Und jetzt bescheuert gefragt, womit verdienst du dein Geld?
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Damit kann man tatsächlich auch Geld verdienen. Also jetzt nicht, dass man damit unbedingt reich wird, aber das sind quasi, das können alle möglichen Sachen sein. Also man kann auch NGOs teilweise als Sozialunternehmen bezeichnen.
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Grundsätzlich geht es darum, man baut quasi Unternehmen auf oder Organisationen auf, die über Produktverkäufe oder Dienstleistungen oder auch im öffentlichen Sektor Geld verdienen.
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Und damit dann auch natürlich die Mitarbeiter bezahlen können, damit sie auch arbeiten können. Also wenn du nichts daran verdienst, dann kannst du auch keine Wirkung haben. Das muss sich schon auf eine gewisse Weise lohnen.
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Ich verdiene konkret mein Geld als Gründer von einem nachhaltigen Online-Shop, der genau diesen Produkten eine Plattform bietet.
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Also wir haben quasi bei uns nur Produkte gelistet, die innovative Lösungen anbieten für globale oder lokale Probleme.
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Hast du da mal ein Beispiel?
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Zum Beispiel gibt es eine Schokolade. Das Problem bei Schokoladenherstellung ist, dass ein Bruchteil der Wertschöpfung, die beim Schokoladenanbau entsteht, im globalen Norden stattfindet.
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Das heißt, im globalen Süden, also in den Anbauregionen, werden hauptsächlich die Kakaobohnen angebaut und die Wertschöpfung findet dann bei uns statt.
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Da sind quasi die Arbeitsplätze, da ist eine Industrie dahinter. Diese Strukturen sind eben auch aus dem Kolonialismus bedingt.
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Also dadurch, dass wir früher diese Länder ausgebeutet haben, die Strukturen gibt es immer noch weiterhin.
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Und bei uns gibt es zum Beispiel einen Anbieter, die in Ghana eine ganze Schokoladenfabrik aufgebaut haben, damit sie die Wertschöpfung komplett in Afrika machen können.
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Und diese Schokolade kannst du zum Beispiel dann bei uns kaufen.
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Also quasi nicht nur die Kakaobohnen aus Afrika oder wo auch immer her nach Europa exportieren, sondern direkt vor Ort anbauen und weiterverarbeiten.
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Richtig.
00:05:53
Damit die mehr davon abkriegen.
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Genau.
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Hattest du nicht auch mal von so einem, das fand ich nämlich eine ganz geile Geschichte. Da waren wir so angesoffen.
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Vielleicht ganz kurz mal für die Leute. Simon und ich kennen uns übrigens über eine gemeinsame Bekannte.
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Und irgendwann hast du mir, glaube ich, mal in einer Bierlaune diese Geschichte erzählt.
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Da konnte man das ganz gut erklären mit diesem Müsli. Das habt ihr auch mit diesem Müsli aus Hamburg. Oder Lüneburg war das, glaube ich.
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Aus Lüneburg ist das Müsli, genau.
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Genau. Das Besondere bei dem Müsli ist jetzt nicht, dass das Müsli irgendwie aus dem globalen Süden kommt, sondern dass in der Produktionsstätte, in der dieses Müsli hergestellt wird,
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hauptsächlich Leute oder ein Großteil der Leute, die dort arbeiten, eine gebrochene Biografie haben.
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Das heißt, sie waren entweder vor Obdach los oder hatten eine Drogenvergangenheit.
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Und die drei Leute, die das gemacht haben, sind eigentlich ganz lustig zusammengestellt.
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Das ist einer, der ganz lange in der Lebensmittelindustrie war, ein Sozialarbeiter und ein Marketingpro.
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Und die haben sich so zusammengetan. Der Sozialarbeiter versucht natürlich, dann in dem Unternehmen das so zu gestalten, dass die Leute dann dort auch gut integriert werden und dass sie einen Arbeitsplatz finden.
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Und durch den Verkauf des Müslis kann das Unternehmen das schaffen, dass die Leute, die vorher auf der Straße gelebt haben, jetzt eine feste Anstellung bekommen und aus diesem Kreislauf ausbrechen können.
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Und dann dort quasi in der Rösterei mithelfen und gleichzeitig einen Broterwerb haben und dann aus diesem Teufelskreislauf, den man eigentlich hat, wenn man obdachlos ist, ausbrechen können.
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Glaubst du, dass das Bewerbungsgespräch für den Job eher schwer oder eher einfach war?
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Das weiß ich nicht.
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Kleines Scherz.
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Ich fand dieses Beispiel gut, weil das irgendwie ganz gut skizziert, was ich glaube, was oft ein Problem mit Spenden und so weiter ist.
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Und zwar, dass man oft mit Spenden oder einfach so Lösungen, die im ersten Moment irgendwie sinnvoll oder intuitiv rüberkommen, meistens nicht das Problem löst.
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Also oft habe ich das Gefühl, bekämpft man nur die Symptome.
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Also wenn man jetzt zum Beispiel einfach auf der Straße angebettelt wird und irgendeinem Obdachlosen fünf Euro schenkt oder sowas, dann ist das vielleicht in dem Moment gut für den und löst vielleicht seine Symptome.
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Das Symptom, ich habe gerade Hunger, ich brauche was zu essen und kann mir nichts kaufen, jetzt kann ich mir was kaufen.
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Aber das Problem dahinter ist halt überhaupt nicht gelöst.
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Und deshalb fand ich diese Müsli-Sache so gut, weil die halt wirklich das Problem bei der Wurzel packt, nämlich Obdachlosigkeit.
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Weißt du, wie ich meine?
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Also das ist eigentlich auch der Kern vom sozialen Unternehmertum, ist auch nicht zu sagen, ich will Symptome bekämpfen, sondern ich gehe wirklich an die Wurzel und will wirklich systemische Veränderungen hervorrufen.
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Also ich gucke mir ganz genau das Problem an.
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Das ist ja meistens ein bisschen komplexer, wenn man sich zum Beispiel Obdachlosigkeit anguckt, sind das ganz viele Faktoren, die dazu führen, a, dass man in diese Situation gekommen ist, aber auch b, wie man aus dieser Situation wieder ausbrechen kann.
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Und soziale Unternehmer versuchen mit ganz verschiedenen systematischen Ansätzen da eben eine langfristige, nachhaltige Lösung für zu finden.
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Heißt aber nicht unbedingt, dass Spenden per se schlecht sein müssen.
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Also man kann Spenden ja natürlich auch zu systemischer Veränderung benutzen.
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Oder wenn man zum Beispiel im Zuge von freiwilligen Beiträgen oder sowas und Journalismus, finde ich zum Beispiel auch ganz spannend.
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Das ist natürlich auch ein super Weg, wie man über freiwillige Beiträge, die man zum Beispiel an unabhängiges Magazin gibt, monatlich, dauerhaft, kannst du zum Beispiel dafür sorgen, dass die redaktionell unabhängig sein können und dann recherchieren können.
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Deswegen Spenden sind nicht per se schlecht. Es kommt immer darauf an, wie die Spenden eingesetzt werden.
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Und wenn man sich jetzt zum Beispiel Nothilfeprogramme anguckt oder Seenotrettung, da sind Spenden natürlich auch sinnvoll.
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Und bei Nothilfe, da geht es ja jetzt auch erstmal um eine kurzfristige Lösung für das Problem.
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Und das ist natürlich auch trotzdem wichtig.
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Aber deine Aufgabe, siehst du dir eine Aufgabe nicht auch so ein bisschen politisch?
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Also es ist ja schon eine politische Einstellung, die da auch hinter steckt.
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Also es liest sich zumindest raus.
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Hattest du mal überlegt, auch in die Politik zu gehen stattdessen?
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Nee, nie.
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Weil eigentlich das, was du da unterstützt, wäre ja eigentlich Aufgabe von Politik, wenn man es mal grob anspricht.
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Wäre vermutlich die Aufgabe, die Frage ist immer, wie weit Politik das überhaupt machen kann.
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Also sieht man jetzt auch beispielsweise Corona, da geht es teilweise auch gar nicht so sehr um die Sache,
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dass man sich wirklich ein Problem anguckt und dann analysiert, okay, das ist jetzt die Ursache und so sollte man sich verhalten.
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Sondern ich finde auch bei Politik geht es halt auch oft dann um Machtkämpfe.
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Und was man auch jetzt sieht, es gibt immer ein Gegenlager und ein Lager dafür.
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Und das hat mich nie gepackt, das da zu engagieren.
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Deutschland kann sich ja auch nicht einfach in die Bedingungen in Ghana einmischen.
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Nee, aber wenn man jetzt zum Beispiel das Beispiel von dir anspricht mit dem Obdachlosen.
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Das kannst du ja versuchen auch an der Wurzel anzupacken, wenn du in die Politik gehst.
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Natürlich mit anderen Gräben.
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Meinst du?
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Ja, also das wäre meine Hoffnung, dass das ginge.
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Beziehungsweise, dass Leute auch so einen Idealismus haben und dann in die Politik gehen.
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Aber du suchst halt einen anderen Weg, aber der ja genauso nobel ist.
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Ich glaube, Obdachlose haben eine Lobby.
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Genau, das wäre auch meine Frage.
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Ich glaube, Obdachlose haben keine Lobby.
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Und Obdachlose, weißt du, was Obdachlose auch wirklich nicht machen können?
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Obdachlose können auch wirklich nicht streiken.
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Stell dir mal vor, Obdachlose so, nee, jetzt gehen wir eine Woche nach Hause.
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Das ist wie dieser alte Scherz, wenn sich zwei Obdachlose prügeln wollen.
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Sag mal, wollen wir beide mal kurz reingehen?
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Das ist natürlich auch ein ganz guter Scherz.
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Aber das ist auch ein bisschen gemein.
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Ich glaube, auch noch so ein Ding, was ich in der Politik nicht so ganz spanne.
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Meine Wahrnehmung davon ist natürlich, ich war nie in der Politik, deswegen kann ich das auch nicht so wirklich beurteilen.
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Aber es ist auch manchmal vielleicht, dass die nicht nah genug an den Problemen wirklich sind.
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Also du bist irgendwo in deinem Bundestag oder in irgendwelchen Landtagen,
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du bist ja auch gar nicht mehr so in Kontakt mit den möglichen Problemen.
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Und ich glaube, wenn du nicht in Kontakt mit den Sachen bist,
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das ist zum Beispiel auch was, was ich in meiner Masterarbeit mal gemacht habe,
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dann kannst du gar keine richtigen Lösungen dafür entwickeln.
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Du brauchst schon eine Nähe dazu.
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Lass uns mal darüber gleich reden.
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Aber ganz kurz, was hast du studiert?
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Du hast Geografie Bachelor gemacht und dann Master in?
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Geografische Entwicklungsforschung mit Schwerpunkt Social Entrepreneurship.
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Ah ja, und deine Masterarbeit, die war ja auch, hieß die nicht,
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wie kann ein einzelner Mensch die Welt besser machen?
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Das ist quasi die Übersetzung für die breite Masse.
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Das hat einen ganz verkopften wissenschaftlichen Titel, den habe ich dir nicht angetan.
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Oh, den will ich wissen.
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Ich auch.
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Boah, wie war der nochmal?
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Du weißt es nur nicht.
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Doch, Entstehung und globale Diffusion sozialer Innovationen durch Social Entrepreneurs.
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Oh, da habe ich den Film gesehen.
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Das ist sehr gut.
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Aber ich glaube, was Politik auch richtig ungeeignet macht,
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um so eine Probleme oft anzugehen, ist einfach wirklich,
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also Demokratie ist ja ein absolutes Pro und Contra.
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Und Demokratie impliziert halt auch immer viele Diskussionen
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und lange Entscheidungs- und Kompromissfindungsprozesse.
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Und da kann man nicht einfach mal so eben schnell irgendwas wegentscheiden.
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Also du musst ja gerade, wenn man jetzt bei sowas wie Obdachlosigkeit,
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wäre wahrscheinlich sowas wie ein bedingungsloses Grundeinkommen
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eine sehr sinnvolle Sache, um dieses Problem wirklich an der Wurzel zu packen.
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Und sowas kann ja nicht einfach mal ein Individuum oder sechs Leute entscheiden.
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Das wäre ja wahrscheinlich ein unglaublich langer Diskussions-,
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Überzeugungs-, was auch immer Prozess.
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Und da glaube ich auch, was Simon sagt,
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dass da Unternehmen einfach viel schneller direkt rein können,
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weil sie sich ja quasi ihre eigenen Regeln geben.
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Also sie können ja quasi selber den Verwendungszweck
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oder ihre Unternehmenscharter definieren, was sie machen wollen.
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Ja, also ich glaube die Frage ist so ein bisschen,
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also wir haben ja sehr, wenn man sich so Nachrichten anguckt und so,
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wir haben ja schon ziemlich viele Probleme, die es mal zu lösen gibt.
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Und es fehlen eigentlich kreative Lösungen, wie man das irgendwie machen kann.
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Und ich glaube nicht, dass die Politik so kreativ ist
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und so ein Innovationspotenzial hat,
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dass sie jetzt auf einmal super viele neue Ideen hätten,
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um irgendwelche Probleme zu lösen.
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Sondern das ist, also wenn ich mir die deutsche Politik vor allem angucke,
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geht es eigentlich immer um die gleiche Diskussion.
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Also sowas wie das Grundeinkommen,
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das jetzt irgendwie seit ein paar Jahren diskutiert wird.
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Da sind wir auch keinen Schritt weiter.
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Also die letzte super Innovation, die wir irgendwie in Deutschland hatten,
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war wahrscheinlich Mindestlohn.
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So, das ist jetzt auch keine dieser Innovation gewesen.
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Ja, glaubst du, also worauf ich eigentlich vorhin hinaus wollte,
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mit dem Thema Spenden ist,
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ich wollte nicht sagen, dass Spenden schlecht ist.
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Ich glaube nur, dass man bei Spenden so,
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das, was oft intuitiv rüberkommt, vielleicht gar nicht hilft.
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Wir haben zum Beispiel bei Gemischtes Hack im normalen Podcast
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auch schon öfters dazu aufgerufen,
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dass die Hackis mal ihre Kleiderschränke durchsortieren sollen
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und einfach Sachen irgendwie spenden sollen,
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die sie eh nicht mehr tragen.
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Weil es garantiert Leute gibt, die das mehr brauchen.
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Da habe ich mich so ein bisschen mit dem Thema Kleiderspende beschäftigt.
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Und da kann man, also bei so Sachen kann man ja so viel falsch machen.
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Es ist so eine offensichtliche Lösung.
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Okay, ich habe Klamotten hier, die sind noch gut,
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aber ich trage sie nicht mehr, so die gebe ich jetzt weg.
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Ah, da muss man einfach auf einmal richtig aufpassen,
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wo man die hingibt, weil man Gefahr läuft,
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dass die vielleicht an irgendeine Organisation gehen,
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die die Dinger dann nach, was weiß ich was,
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hier, bleib einfach mal plakativ, nach Afrika verschiffen.
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Und da werden die dann einfach zu Spotpreisen verkauft.
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Und die lokale Wirtschaft kann mit diesen Preisen nicht mithalten
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und geht dann pleite.
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Und das Gefühl habe ich, dass es oft bei Spenden so ist,
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dass es fast wie so eine Wissenschaft für sich ist.
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Weißt du, wie ich meine?
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Genau, jedes Problem ist super komplex.
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Deswegen ist es auch sinnvoll,
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dass es wirklich Menschen gibt,
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die sich ganz intensiv mit so einem Thema auseinandersetzen
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und dann wirklich eine systemische Veränderung herbeirufen wollen
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und sich ganz intensiv damit befassen,
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weil es eben nicht so einfach ist, dass man einfach sagt,
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okay, ich spende was und dann ist es irgendwie gut.
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Oder das Schlimmste, was ich auch immer sehe,
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was ich auch gestern wieder darüber aufgeregt habe,
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habe ich mal zufällig bei Lanzlein gesappt.
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Dann ging es irgendwie um die Frage,
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dass Corona jetzt ja auch die Wirtschaft schädigt
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und dann auch Kinder im globalen Süden
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dadurch die Kinderschädlichkeit ansteigen wird,
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weil eben die Wirtschaft zusammenbricht.
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Und dann hat irgendwie, ich weiß auch nicht mehr,
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wer es gesagt hat, können wir ja später drüber reden,
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dann können wir den armen Kindern ja wieder Geld schicken.
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So eine Aussage, das ist ganz schlimm.
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Von diesem Bild müssen wir einfach wegkommen.
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Also A, überhaupt zu sagen, wir sind jetzt hier die Gönner
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und schicken jetzt irgendwie Geld nach Afrika,
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um da irgendwie den kleinen Kindern zu helfen.
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Wir müssen uns erstmal bewusst werden,
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dass super viele Probleme, die dort entstehen,
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alles unsere Schuld sind.
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Oder zumindest unsere europäische Historie dafür schuld ist,
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dass diese Situation ist, so wie sie jetzt ist.
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Ja.
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Und dann zu sagen, ja, dann können wir wieder mehr spenden,
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dann ist ja alles gut.
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Das fand ich jetzt auch gut im Zuge der Lockerungen
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bezüglich der Fußball-Bundesliga.
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Da hat irgendein Funktionär, ich weiß nicht, wer es war,
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auch gesagt, wenn jetzt für unsere Belustigung
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auch nur ein Mensch in Lebensgefahr kommt,
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dann dürfen wir nicht spielen.
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Da dachte ich auch so.
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Für unsere Belustigung sind schon generell
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sehr viele Leute gestorben.
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Wenn man sich einfach so unseren Konsum anguckt weltweit,
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das ist komisch, dass plötzlich das irgendwie so ein Thema ist.
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Also wenn man jetzt einfach nur an Smartphones denkt,
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an Autos, an billige Klamotten, an Fast Fashion und so.
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Das fand ich schon sehr interessant,
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dass es da plötzlich zum Thema wurde.
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Ganz kurz mal, weil Tommi es gerade sagt,
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du bist ja quasi genau aus der Branche, würdest du,
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also das ist jetzt eine richtig komische Frage,
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aber was glaubst du, für wie viel Prozent aller Produkte,
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die man so tagtäglich benutzt,
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gibt es so etwas wie eine fair
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oder sinnvoll produzierte Alternative?
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Also, weißt du, was ich meine?
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Wenn man jetzt einfach mal durch so einen Tag geht,
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man steht morgens auf, macht sich einen Kaffee.
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Kaffee gibt es ja garantiert auch in fair produziert.
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Dann geht man ins Bad, geht kacken.
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Aber doch kacken.
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Hier, da hast du mir auch etwas Geiles erzählt.
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Dieses Klopapier von Viva con Agua.
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Was war das nochmal?
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Genau, also das Klopapier von Viva con Agua,
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das spendet man quasi bei jedem Kauf,
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wenn man sich so eine Packung kauft,
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gleichzeitig an Sanitärprojekte im globalen Süden.
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Das ist so ein neues Konstrukt,
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wie ganz viele Organisationen Geld sammeln für ihre Projekte,
00:18:27
dass sie sagen, okay, du kaufst was
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und du spendest gleichzeitig noch was dazu,
00:18:30
dass jemand anders auf der anderen Seite der Welt
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auch auf Toilette gehen kann.
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Aber das muss man sich auch leisten können.
00:18:36
Das kostet aber sehr wahrscheinlich mehr als ein anderes Produkt.
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Jetzt lass mich hier erstmal meinen Punkt fertig machen, Thomas.
00:18:43
Jetzt werde ich aber bockig.
00:18:44
Der Mann hat geantwortet
00:18:45
und dann besteht die Möglichkeit, eine Frage zu stellen.
00:18:48
Ich bin ja hier noch mitten in meinem Tag.
00:18:50
Wir waren doch gerade mal kacken.
00:18:52
Ach so, du willst jetzt bis abends durch?
00:18:53
Ja, dann deklinieren wir den Tag durch.
00:18:55
Ich bin gespannt.
00:18:57
Ich komme dann zum Kaffee wieder.
00:19:01
Ja, aber jetzt mal exemplarisch.
00:19:03
Glaubst du, für die meisten Sachen,
00:19:04
die man so tagtäglich nutzt,
00:19:07
inklusive technischer Geräte,
00:19:08
gibt es schon irgendwie
00:19:10
gesamtgesellschaftlich vertretbare Alternativen?
00:19:13
Ist das Fairphone beispielsweise noch ein Thema?
00:19:15
Ich weiß es nicht.
00:19:16
Gibt es diese Alternativen?
00:19:20
Bei den alltäglichen Konsumsachen, ja.
00:19:24
Da gibt es schon relativ viele Alternativen,
00:19:26
weil es jetzt auch nicht so kompliziert
00:19:27
in der Herstellung ist.
00:19:28
Bei so einem Handy oder bei technischen Produkten
00:19:29
ist es natürlich noch mal ein bisschen komplizierter,
00:19:31
weil da riesen Forschungsprojekte dranhängen.
00:19:33
Das ist eine riesen technische Entwicklung.
00:19:35
Es ist nicht schwer,
00:19:37
dass du als junges Start-up oder so
00:19:39
sagst, okay, wir machen jetzt ein cooles Toilettenpapier
00:19:41
und sammeln noch irgendwie Geld ein.
00:19:43
Du kannst nicht so einfach sagen,
00:19:44
lass mal ein Handy produzieren.
00:19:45
Das ist natürlich viel komplexer
00:19:46
und es sind dadurch auch viel höhere Fixkosten da,
00:19:49
die du einfach hast als Unternehmen.
00:19:51
Bei so komplizierteren Sachen
00:19:54
wird die Auswahl dann schon dünn.
00:19:56
Ja.
00:19:57
Jetzt Tommis Frage, das stimmt schon.
00:20:01
Man will natürlich
00:20:03
immer gern was machen,
00:20:04
aber es ist auch oft so,
00:20:06
man muss ja nur mal in einen Bioladen gehen
00:20:08
und der ist ja wahrscheinlich preislich noch mal eine Stufe
00:20:10
unter so einem richtigen, nachhaltig,
00:20:12
Fairware, was auch immer Laden.
00:20:15
Man muss sich das ja auch irgendwie alles leisten können.
00:20:17
Also ist es ein Klischee,
00:20:18
dass die Sachen wirklich so viel teurer sind
00:20:20
oder ist es wirklich
00:20:21
ein privilegierten Privileg quasi?
00:20:26
Weißt du, wie ich meine?
00:20:27
Ich glaube,
00:20:28
das muss man ein bisschen gucken.
00:20:30
Ich glaube, es gibt bei uns zum Beispiel auch viele Sachen,
00:20:32
die sind teilweise sogar günstiger,
00:20:34
als konventionelle Sachen, die du kaufst.
00:20:36
Wenn du zum Beispiel eine gute Glasflasche kaufst
00:20:37
und dann Leitungswasser trinkst und dafür dir nicht jede Woche
00:20:40
10 Plastikflaschen
00:20:43
am Späti kaufst,
00:20:44
dann sparst du vielleicht sogar noch Geld.
00:20:46
Und dann gibt es Sachen, die sind, sag ich mal,
00:20:48
im gleichen Preissegment oder vielleicht ein ganz kleines bisschen teurer,
00:20:50
aber absolut noch vertretbar.
00:20:52
Und dann gibt es natürlich schon Sachen,
00:20:53
also ein richtig fair gehandelter Kaffee ist schon deutlich teurer,
00:20:55
als wenn der jetzt überhaupt nicht fair ist.
00:20:58
Ich finde, da muss man aber in der Debatte
00:20:59
auch immer dazu sagen,
00:21:01
der Preis, oder zumindest bei uns,
00:21:03
bei unseren Sachen, die wir anbieten, ist der Preis nicht
00:21:05
entstanden dadurch, dass sich jemand hingestellt hat
00:21:07
und gesagt hat, okay, wir machen jetzt eine faire Schokolade.
00:21:09
Und wenn das jetzt eine gute Schokolade ist,
00:21:11
dann sind die Leute ja bestimmt bereit, viel mehr Geld dafür zu bezahlen.
00:21:13
Deswegen machen wir die jetzt möglichst teuer.
00:21:15
Sondern die Preise entstehen eher dadurch,
00:21:17
welche Kosten entstehen eigentlich bei der Produktion,
00:21:20
wenn man alle Leute fair bezahlt.
00:21:22
Und das ist jetzt nicht konzipiert,
00:21:23
um damit viel Geld zu verdienen.
00:21:25
Und ich kann das natürlich verstehen,
00:21:26
dass es dann für viele Leute abschreckend ist,
00:21:28
wenn das so teuer ist.
00:21:29
Auf der anderen Seite muss man da auch sagen,
00:21:33
ich weiß, dass bei uns
00:21:34
viele Leute, also auch Studierende,
00:21:36
einkaufen gehen, oder auch Leute, die jetzt
00:21:38
nicht so gut betucht sind. Ich bin selber kein Gutverdiener.
00:21:42
Also da ist
00:21:42
natürlich auf der Mikroebene schon
00:21:44
wichtig, also wofür will man
00:21:46
sein Geld ausgeben?
00:21:48
Das gehört dazu. Aber auf der anderen Seite gehört natürlich auch dazu,
00:21:50
dass es auch Makro-Probleme gibt,
00:21:52
dass Leute sich das überhaupt
00:21:53
nicht leisten können, weil sie
00:21:55
schlechte Löhne bekommen, weil sie viel zu viel
00:21:58
Geld für ihre Miete bezahlen, oder weil die Löhne
00:22:00
nicht im gleichen Maß wie die Miete
00:22:01
steigt. Und
00:22:03
das sind quasi größere wirtschaftliche Probleme,
00:22:06
die mehr mit sozialer Gerechtigkeit zu tun haben.
00:22:08
Aber das Problem kann ich jetzt
00:22:10
in meinem Kosmos ja nicht lösen.
00:22:11
Also ich kann natürlich dafür sorgen, dass die Mitarbeiter,
00:22:13
die wir irgendwie haben, fair bezahlt werden,
00:22:15
dass die sich das einigermaßen leisten können.
00:22:18
Aber ich kann ja jetzt nicht
00:22:23
die
00:22:24
prekären Verhältnisse
00:22:24
ändern mit meinem Unternehmen.
00:22:27
Siehst du denn
00:22:28
ein Bewusstsein dafür? Gehst du positiv
00:22:29
durchs Leben, oder denkst du so, wenn du
00:22:31
siehst die Discounter, siehst diese immer billiger
00:22:34
Mentalität,
00:22:35
zieht dich das nicht total runter? Also was motiviert dich?
00:22:39
Mich motiviert auf jeden Fall die
00:22:41
Positiv-Beispiele jeden Tag zu sehen.
00:22:43
Hier mit den ganzen Marken, mit denen wir
00:22:45
zusammenarbeiten, zu telefonieren. Das sind super inspirierende Menschen,
00:22:48
die einfach Bock haben,
00:22:49
da irgendwie was Gutes zu tun.
00:22:51
Ich habe da kein böses Blut, wenn ich
00:22:53
beim Lidl vorbeilaufe und die Leute da sehe,
00:22:55
und die da einkaufen gehen.
00:22:56
Ich habe da auch jahrelang eingekauft als Student.
00:23:00
Das kann jeder selber
00:23:02
entscheiden, wo einkaufen geht.
00:23:04
Ich finde, jeder sollte einfach gucken,
00:23:05
was er in seinem Umfeld irgendwie
00:23:07
machen will.
00:23:09
Im Rahmen seiner Möglichkeiten halt.
00:23:12
Genau, und wichtig ist, glaube ich,
00:23:13
auch in der ganzen Debatte, es geht auch nicht,
00:23:15
wenn man jetzt auch diesen Fleischkonsum
00:23:17
oder whatever, da gibt es ja auch immer
00:23:19
diese Debatten, es geht ja auch gar nicht, dass du dich
00:23:21
gegen Fleisch entscheidest, sondern dass du dich
00:23:23
vielleicht für was Vegetarisches entscheidest oder für
00:23:25
was Veganes entscheidest. Also ich finde, man sollte
00:23:27
da auch von der Motivation
00:23:29
her hingehen und sagen, ich verbiete nichts,
00:23:31
sondern ich entscheide mich für eine Alternative.
00:23:33
Und das auch positiv zu besetzen.
00:23:35
Ganz kurz bitte,
00:23:37
falls die Hörer jetzt denken,
00:23:38
hier passiert sonst was in Köln, schüttet es
00:23:40
ohne Ende. Ich weiß nicht, ob man das hört auf der Tonspur.
00:23:43
Ich blinzel nicht irgendwie ganz schnell oder so,
00:23:45
das sind Regentropfen, die hier gegen das Fenster
00:23:47
knallen. Nur zur Info.
00:23:48
Würde ich dir sofort glauben,
00:23:50
wenn du gerade nicht aufgestanden wärst und dich
00:23:52
umgedreht hättest.
00:23:54
Nee, aber
00:23:58
es war auch überhaupt
00:24:00
kein Vorwurf, dass
00:24:02
Läden wie deine teuer sind.
00:24:04
Das ist ja absolut
00:24:05
logisch einfach, nur ist ja dann eher
00:24:08
erschütternd, wie billig dann quasi
00:24:11
die Massenware ist,
00:24:12
wenn man sieht, dass an euren Produkten ja
00:24:14
theoretisch,
00:24:16
dass die Margen halt für euch kleiner sind.
00:24:19
Also wie viel es quasi kosten würde,
00:24:21
Produkte herzustellen, wenn man es
00:24:23
fair macht, so mäßig.
00:24:24
Also ich hab auch keine Ahnung, wie das alle Junile
00:24:26
zum Beispiel machen, wenn ich mir das bei mir angucke.
00:24:28
Keine Ahnung, also das ist einfach völlig
00:24:31
utopisch, wie das funktionieren soll.
00:24:33
Ja.
00:24:34
Und ich glaube halt, es ist natürlich eine Frage,
00:24:36
was man sich leisten kann und viele Leute haben einfach
00:24:38
wirklich nicht die Wahl, deswegen wäre es auch völliger
00:24:40
Schwachsinn irgendwie Leuten, die im Discounter
00:24:42
einkaufen gehen, weil sie im Discounter
00:24:44
einkaufen müssen, weil sie sich und ihre Familie ernähren
00:24:46
müssen, so bla. Ich glaube halt,
00:24:49
das wahrscheinlich hat auch viel
00:24:50
damit zu tun, da sind wir auch alle nicht frei von,
00:24:53
bin ich auch absolut nicht frei von, dass man generell
00:24:55
so, anstatt sich über
00:24:56
höhere Preise aufzuregen, vielleicht auch einfach mal
00:24:58
sein Konsumverhalten generell
00:25:01
irgendwie überdenken muss.
00:25:02
Also wie viel braucht man wirklich?
00:25:05
Und wenn man es wirklich mal
00:25:06
aufs Wesentliche reduziert, dann braucht man wahrscheinlich
00:25:08
viel weniger, als man tagtäglich so
00:25:10
wegkonsumiert und dann
00:25:12
hätte man quasi auch das Geld für
00:25:14
diese teureren, besser produzierten
00:25:16
Sachen da.
00:25:19
Weiß ich meine.
00:25:20
Ja, auf jeden Fall, aber da darf man
00:25:22
trotzdem auch nicht so Makro-Themen
00:25:24
außer Acht lassen, also
00:25:25
wenn man sich anguckt, wie Mieten steigen und wie
00:25:28
Gehälter steigen, dann ist das natürlich auch eine
00:25:30
Debatte, die damit auch reinfließt und wenn man
00:25:32
irgendwie jetzt irgendwie
00:25:34
Klimawandel angehen will und dann alle
00:25:36
Nachhaltige konsumieren müssen, muss man sich auch die Frage
00:25:38
stellen, wie sozial gerechter man
00:25:40
das Geld verteilen kann.
00:25:42
Weil jemand, der kein Geld hat,
00:25:44
kann sich eben nicht beim Biomarkt
00:25:46
eindecken mit irgendwelchen Produkten und
00:25:48
das ist eine riesen Debatte, die man in dieser
00:25:50
grünen Revolution,
00:25:52
die man jetzt irgendwie anstrebt mit Fridays for Future,
00:25:54
da auch auf jeden Fall mitdenken muss, dass es da auch
00:25:56
eine soziale Revolution irgendwie
00:25:58
braucht in gewisser Form. Also vielleicht Revolution
00:26:00
ist auch ein hartes Wort, aber auf jeden Fall
00:26:02
müssen da Einkommen wieder einiger
00:26:04
fairer verteilt werden, weil wenn man sich da Statistiken
00:26:06
anguckt, wie
00:26:06
Reichtum und Löhne sich in den letzten
00:26:10
Jahren verändert haben, zugunsten von
00:26:12
wenigen, dann ist das erschreckend und dann kann
00:26:14
man auch verstehen, dass das natürlich
00:26:16
auch dafür sorgt, dass zum Beispiel ökologische
00:26:18
Faktoren dann auch verstärkt werden dadurch, dass
00:26:19
Leute keine Wahl haben, um Discount
00:26:22
einkaufen zu müssen. Ja, bevor
00:26:24
hier irgendwie der Eindruck entsteht,
00:26:25
dass quasi Leute, die finanziell nicht
00:26:28
die Mittel haben, einfach gar nichts dazu
00:26:30
beitragen können, irgendwie
00:26:31
für eine bessere Welt
00:26:34
zu sorgen. Gibt es denn irgendwas, was
00:26:36
wirklich jeder Mensch
00:26:37
unabhängig von seinem Kontostand
00:26:40
machen kann, um zumindest
00:26:42
im Kleinen oder im Kleinsten
00:26:43
irgendwie einen Beitrag zu leisten?
00:26:45
Also gerade dadurch, dass ich aus
00:26:48
dem Online-Segment komme,
00:26:50
klingt jetzt total
00:26:52
blöd eigentlich, aber was man immer machen kann,
00:26:54
ist zum Beispiel
00:26:55
Beizüge, Artikel,
00:26:58
Bilder, egal, von coolen Sachen,
00:27:00
von guten Organisationen, einfach
00:27:01
in seinen Social-Media-Feeds zu liken oder zu kommentieren,
00:27:04
weil diese Feeds eben so funktionieren,
00:27:06
je mehr Likes und Interaktionen
00:27:07
irgendwas bekommt, desto öfter
00:27:09
wird das auch anderen Leuten ausgespielt.
00:27:12
Das heißt, wenn jetzt zum Beispiel
00:27:13
Erzundergänzen irgendwie
00:27:14
einen Artikel rausschicken und das wird von
00:27:17
zehn Leuten geliked, dann sehen das nicht so
00:27:19
viele, aber wenn jetzt zum Beispiel alle, die diesen Artikel sehen und das
00:27:21
potenziell unterstützenswert finden, das liken
00:27:23
würden, wird der Artikel viel mehr Leuten
00:27:25
ausgespielt. Also das kann jeder
00:27:27
sofort machen. Ja, das ist ja eh das große Problem. Gute
00:27:29
Leute sind im Internet zu leise. Das ist auch
00:27:31
mal ein Appell von mir, ich denke mal
00:27:33
von euch auch. Das ist,
00:27:35
gute Leute sind im Internet wirklich zu leise.
00:27:37
Das ist
00:27:37
der Problematik.
00:27:41
Das kann man damit zum Beispiel ja ganz
00:27:43
einfach lösen. Das ist quasi, damit
00:27:45
trickst man zwar ein bisschen diese Algorithmen
00:27:47
aus, aber damit kann man zum Beispiel
00:27:49
zumindest dafür sorgen, dass die Themen
00:27:51
mehr Leuten ausgespielt werden und mehr
00:27:53
Leute das dann sehen können überhaupt.
00:27:55
Ja, und
00:27:57
äh
00:27:58
noch irgendwas so aus dem
00:28:01
irgendwas, was analog ist,
00:28:03
irgendwas, was sich im Offline-Leben abspielt,
00:28:05
gibt's so irgendwie? Ja, ich weiß nicht, ich probier so
00:28:07
griffige, so, weißt du, das würde ja schon
00:28:09
reichen, wenn so jeder so sich so drei
00:28:11
kleine Sachen angewöhnt,
00:28:13
die einfach nichts kosten,
00:28:15
die aber einfach wirklich in
00:28:17
der Masse irgendwie ein
00:28:19
Change einleiten können oder zumindest
00:28:22
irgendwie einfach
00:28:22
verstärken, weißt du, was ich meine?
00:28:25
Weil ich hab oft das Gefühl, dass so Welt retten
00:28:27
und Welt besser machen, das ist einfach
00:28:29
so ein riesiges, großes,
00:28:31
übermächtiges
00:28:33
Thema, was einfach so,
00:28:35
weiß ich nicht,
00:28:36
was zu groß wirkt, um es
00:28:38
überhaupt irgendwie anzugehen. Und die
00:28:40
Medienlogiken, da haben wir im Podcast auch schon tausendmal
00:28:42
drüber geredet, funktionieren ja auch einfach
00:28:44
fast nur über Negativ-Schlagzeilen,
00:28:46
sprich, du wirst rund um die Uhr
00:28:49
bombardiert von Klimawandel hier und
00:28:50
da und Ditte und Krieg und
00:28:52
Hunger und, also es ist ja, du wirst
00:28:54
ja nur von schlechten Nachrichten, also
00:28:56
man hat ja den Eindruck, als wenn es der Welt
00:28:58
nie schlechter ging als jetzt, dabei
00:29:00
ging es den Menschen nie besser als jetzt,
00:29:02
was ja total, also es ist ja so eine riesige,
00:29:05
ist ja so eine riesige,
00:29:07
so ein
00:29:08
krasser Unterschied in der Realität und,
00:29:10
genau, Diskrepanz, danke, zwischen Wahrnehmung
00:29:12
und Wirklichkeit, so, und dadurch,
00:29:14
dass es halt so groß wirkt und diese Probleme
00:29:17
so allgegenwärtig wirken, hat man als Einzelner,
00:29:18
also es geht mir auch oft so voll auf das Gefühl,
00:29:21
so, es ist eh, also ich kann
00:29:22
eh nichts mehr machen, so, also was will
00:29:24
ich denn machen? Und deshalb fände ich es
00:29:26
irgendwie motivierend, wenn man so
00:29:27
Kleinstigkeiten hätte, die wirklich jede und jeder
00:29:30
so machen kann, die nichts kosten, so,
00:29:32
die, für die man nichts
00:29:34
haben muss, so, weißt du, wie ich meine?
00:29:36
Aber ich finde das eigentlich total interessant, dass du
00:29:38
so eine Einstellung hast, also dass man
00:29:40
quasi so ein Gefühl hat, dass man nichts
00:29:42
ändern kann. Also dafür,
00:29:44
das ist ja genau das Ding, was man,
00:29:46
was quasi Social Entrepreneurship ist, zu sagen,
00:29:48
es gibt ganz viele Probleme, aber
00:29:50
ich gebe mich dem nicht hin, sondern ich pack
00:29:52
das jetzt an, so, und...
00:29:54
Genau, ich glaube nicht, ganz kurz zum Verständnis, ich glaube
00:29:56
nicht, dass man nichts machen kann, ich glaube
00:29:58
nur, dass man als Mensch, der nicht aus der, also
00:30:00
nicht aus eurem Business ist quasi,
00:30:02
oft das Gefühl hat, dass man nicht
00:30:04
weiß, wo man irgendwie anfangen kann
00:30:06
und dass dann noch, wenn man sich anfängt,
00:30:08
ein bisschen zu informieren, dann immer noch diese Angst mitschwingt,
00:30:10
vielleicht noch an die falsche Organisation zu spenden,
00:30:12
die dann vielleicht sogar
00:30:13
das eigentliche Ziel
00:30:16
konterkariert, Beispiel
00:30:18
Klamotten spenden nach Afrika, weißt du, wie ich meine?
00:30:20
Also ich glaube, wenn man nicht aus der Szene ist, dann ist
00:30:22
es einfach so,
00:30:23
dann ist es einfach so schwierig, irgendwie
00:30:26
das mal so auf irgendwas runterzubrechen,
00:30:28
womit man anfangen kann, irgendwas Konkretes,
00:30:30
das ist immer so ein abstraktes, großes
00:30:32
Thema und Problem, so.
00:30:34
Ja, also wenn man es wirklich so plakativ machen
00:30:38
will, auf jeden Fall
00:30:40
ist Ernährung diesen Punkt,
00:30:42
der ökologisch zumindest
00:30:43
ziemlich starke Auswirkungen hat
00:30:45
und das habe ich zum Beispiel
00:30:47
irgendwann mal gemacht, ich habe einfach gesagt, okay, ich esse jetzt pro
00:30:49
Woche mindestens ein veganes Gericht und koche mir das,
00:30:52
das ist jetzt im Zweifel auch nicht teuer,
00:30:54
als wenn ich mir jetzt irgendwie
00:30:54
was Normales koche, um einfach dem
00:30:57
ganz normal eine Chance zu geben, also ich war am Anfang
00:30:59
auch überhaupt kein Fan davon, aber mittlerweile
00:31:01
bis auf Käse habe ich es eigentlich geschafft,
00:31:04
komplett auf vegane Ernährung einigermaßen umzustellen
00:31:05
und da einfach mal anfangen
00:31:07
oder einfach mal gucken, was kann man bei sich machen,
00:31:09
das kann auch mal sein, vielleicht im Park Müll räumen,
00:31:11
also wie blöd wie das klingt, aber jeder muss halt bei sich einfach
00:31:13
gucken, was er machen kann,
00:31:15
also ich kann jetzt da keine
00:31:16
super Empfehlung rausgeben, die jetzt universal
00:31:19
gültig ist, ich glaube,
00:31:21
aber was eine universal Empfehlung ist, die ich auch
00:31:23
immer beachtenswert finde, die du in meinem Podcast sagst,
00:31:26
ist, seid lieb zueinander.
00:31:28
Ah ja.
00:31:29
Ja, ist krass, wa? Die absoluten Basics, ey.
00:31:31
Das ist auch so ein Internetproblem.
00:31:33
Klar, was du nicht willst, dass man mehr tut. Immer.
00:31:36
Die alte...
00:31:37
Ey, aber das ist auch echt so ein
00:31:38
Internetproblem, was sich dann glaube ich
00:31:40
irgendwie, was dann so in die echte Welt
00:31:43
irgendwann backfired, ist so, dass so im
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Internet irgendwie so Verhaltensweisen
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und Charakterzüge,
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die eigentlich immer
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eklig waren, auf einmal so mit Likes
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belohnt werden.
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Was kriegt denn Likes auf Twitter?
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Mobbing,
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Besserwisserei
00:31:59
und so
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Weißen
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und so Pätzen.
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Wisst ihr, was ich meine? Das sind drei
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richtige Scheiß-Charaktereigenschaften,
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aber so funktioniert da beispielsweise
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Twitter. Also weißt du, so kriegt man
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da Likes und Follower und wenn
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quasi der Belohnungsmechanismus
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so
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konditioniert ist, dass dieses
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Verhalten irgendwie Anerkennung bringt,
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dann ist es auch nicht verwunderlich,
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wenn die Menschen im echten Leben dann irgendwann anfangen, eklig
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zueinander zu werden. Deswegen sag ich auch immer so, seid lieb
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zueinander. Ja, deswegen müssen einfach alle Leute
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so gute Sachen liken, dann wird
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das sich vielleicht auch ändern. Also du hast hier eine große
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Darstellung. Simon, darf ich dir was fragen?
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Ja. Und zwar, das ist jetzt gar
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keine meiner, ich weiß
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nicht, wie die Sendung heißt.
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Ich wollte gerade sagen, Stefan vorher hätte das gesagt. Nee, ehrlich gesagt.
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Nee, dann ist das das falsche Format.
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Nee, aber da brauche ich mal deine Hilfe,
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das ist gar keine meiner Fragen, sondern
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ich hatte letztens die Situation, da ging es auch um
00:32:53
Arbeitsbedingungen in Bangladesch
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bezüglich Klamotten und so weiter und so fort
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und da habe ich das angeprangert
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und dann sagte ein Kumpel zu mir, er hätte jetzt einen Bericht
00:33:01
gesehen, wo
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Näherinnen gesagt haben, bitte
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kauft weiter diese Fast Fashion, sonst verlieren wir
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unseren Job. Ich war in dem Moment nicht
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smart, clever und spontan
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genug, darauf eine passende Antwort zu finden. Was würdest
00:33:13
du mir sagen?
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Was sagt man
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in dem Moment? Ich konnte da wirklich nichts
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entgegnen und kam mir vor wie der dümmste Mensch der Welt.
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Tommi will nichts
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über das Problem lernen, er will nur künftig
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besser dastehen. Absolut.
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Nee, ich will in Zukunft Fast
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Fashion kaufen mit einem guten Gewissen. Nee, Quatsch.
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Ich will das einfach nur. In solchen Debatten
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habe ich totalen Nachholbedarf,
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habe ich gemerkt.
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Da kann ich dir auf die Schnitte, glaube ich,
00:33:39
keine Antwort geben. Ich kann die Antwort geben.
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Jetzt kommt, kauf Gucci.
00:33:44
Ja, also
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jetzt echt mal Leute.
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Kauf doch einmal ein 600 Euro T-Shirt, Problem gelöst.
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Spart man nicht an der falschen Stelle.
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Nee, aber es ist, also ich glaube,
00:33:53
ich glaube, natürlich
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sagen die dir, kauf die Sachen weiter, weil sonst
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haben wir keinen Job mehr.
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Weil die natürlich lieber unter prekärsten
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Arbeitsbedingungen arbeiten und wenigstens
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ein bisschen Geld verdienen, als gar nicht.
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Und wenn man denen aber
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natürlich sagen würde, okay,
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wir scheißen auf Fast Fashion und bauen
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aus diesen ekelhaften Fabriken einfach
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nachhaltige Fabriken, wo
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Arbeitsschutz und blablabla
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alles gewährleistet ist und dann macht ihr dieselbe Arbeit
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und verdient aber fünfmal so viel damit,
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weil ihr dann einfach euren fairen
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Share kriegt, dann würden die natürlich
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sagen, ja, okay, dann machen wir lieber das als Fast Fashion.
00:34:28
Weißt du, wie ich meine?
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Ja, natürlich.
00:34:31
Bevor sie gar nichts haben,
00:34:33
lieber Fast Fashion, aber wenn sie
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die Wahl hätten, dann würden natürlich
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einfach das, was halt wirklich fair wäre
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oder fair rare,
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das ist ja immer nur ein Ernährungsverfahren
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so letzten Endes, was ist schon fair, Alter.
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Würdest du das unterschreiben, Simon? Würdest du sagen,
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dass ich jetzt gut dastehe gegenüber
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Tommi, der scheiße dastand?
00:34:52
Ja, du hast
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gewonnen, Felix.
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Ja, aber dem kann man ja auch entgegnen,
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es gibt ja für diese Frau
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ein akutes Problem, ähnlich wie beim Obdachlosen, wenn du
00:35:01
ihm sagst, ich gebe dir jetzt keine fünf Euro, weil ich will
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das Problem an der Wurzel packen, dann kann er sich trotzdem nichts
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zu essen kaufen, genau wie die Frau zwei Jahre
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keinen Job hat dann, das würden die dann mir
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entgegnen, wenn ich das jetzt sagen würde.
00:35:11
Ja, also diese Diskussion ist halt
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einfach auch, das ist natürlich
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wirtschaftliche Mechanismen, das ist auch echt schwer,
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also ich meine auch Lieferandodienstleister
00:35:19
oder irgendwie bei Amazon
00:35:21
irgendwie ein Paket bestellen, klar, wenn du das nicht mehr bei
00:35:23
Amazon bestellst, dann werden wahrscheinlich bei Amazon ein paar
00:35:25
Leute arbeitslos, klar.
00:35:26
Aber dann entstehen wahrscheinlich irgendwo anders Arbeitsplätze,
00:35:29
die es vielleicht besser machen.
00:35:30
Ja, schon klar.
00:35:33
Das hat immer Wirkung und Wechselwirkung.
00:35:35
Ja.
00:35:36
Ich glaube, es ist auch wirklich schwer, einfach so ein Dreier-Dialog
00:35:39
mit einer fiktiven Inderin zu führen,
00:35:41
gerade.
00:35:45
Ja.
00:35:42
Bangladesch, plötzlich.
00:35:48
Ey,
00:35:49
Simon, ich hab mal eine Frage an dich.
00:35:51
Ich sag jetzt einfach mal, das ist jetzt
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die zweite Frage, unser Format heißt ja
00:35:54
5 schnelle Fragen an, der Running Gag ist so ein bisschen,
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dass wir nie wissen, dass wir einfach irgendwann
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willkürlich anfangen zu zählen und irgendwann aufhören,
00:36:01
damit Spotify einfach das
00:36:03
Gefühl hat, dass sie hier sowas wie ein Format gekauft
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haben. Ja, und unsere Idee
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71 Fragen an ist nicht durch den
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Pitch gekoppt, leider.
00:36:11
17 bis 92 Fragen
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waren nicht so catchy, Alter.
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Simon, ich hab hier eine Frage,
00:36:19
die
00:36:19
fand ich auch so, also
00:36:21
wenn man sich so gut auskennt,
00:36:23
wie du mit dem ganzen Thema und sich so viel
00:36:25
damit beschäftigt, gibt es dann trotzdem so Momente,
00:36:27
wo du einfach so schwach wirst, wo du so richtig,
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wo du dann einfach so,
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komm, ich will einen doppelten
00:36:33
Cheeseburger von McDonalds. Das war eine meiner Fragen.
00:36:36
Egal. Ja, Tommi,
00:36:37
es geht ja darum,
00:36:39
den Podcast voranzubringen.
00:36:40
Nee, wir hatten es ja nicht abgesprochen. Ich wollte ja nur sagen, das ist spannend.
00:36:43
Das ist tatsächlich der Beweis nach da draußen.
00:36:44
Wir sprechen das nicht ab. Aber das war auch eine
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meiner Fragen. Die haben wir ja jetzt schon zwei
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Fragen gestellt. Wirst du manchmal schwach um 3 Uhr
00:36:50
morgens und holst dir einen Cheeseburger?
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Ja, auf jeden Fall. Das ist bei mir aber auch
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echt unfair, weil ich wohne hier in Friedrichshain
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und ich steige meistens am Ostkreuz aus
00:36:58
und ratet mal, welche Fastfood-
00:37:00
Kette direkt an meinem Ausstiegsplatz
00:37:02
ist. Burger King.
00:37:04
McDonalds. Jedes Mal,
00:37:05
wenn ich vom Feiern irgendwie nach Hause komme,
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so 4 Uhr morgens, dann steht
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dann auch der McDonalds offen.
00:37:11
Da habe ich dann auch mal meinen schwachen Moment.
00:37:14
Aber ich habe da auch kein schlechtes
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Gefühl. Also ich finde,
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klar ist es im ersten Moment jetzt
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nicht gut, da was zu kaufen, aber man sollte sich
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auch nicht verrückt machen lassen davon.
00:37:23
Ja, das ist, glaube ich, auch so ein richtiges Problem
00:37:25
in dieser ganzen, in unserer Debattenkultur
00:37:27
ist, so dass man von den Leuten, die irgendwas
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machen, um die Welt besser zu machen,
00:37:31
immer erwartet, dass sie alles richtig machen
00:37:33
und wenn sie auch nur ein einziges Mal
00:37:35
sich nicht 100% perfekt verhalten, sind sie
00:37:37
auf einmal Heuchler und Doppelmoral
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und ba ba ba ba. Weißt du, wie ich meine?
00:37:42
Ja, oder dann so waterbautisten
00:37:43
ausreden, driften. Ja, ich esse jetzt beim
00:37:45
Rollens, weil Klimawandel kommt ja sowieso und dafür
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fliege ich nicht.
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Ich esse jetzt vegan, aber du fliegst ja noch.
00:37:52
Also das ist ja trotzdem gut, wenn man
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sich trotzdem dafür entschieden hat. Das meine ich ja.
00:37:55
Es ist ja trotzdem besser, irgendwas zu machen.
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Auf dem Weg nach Bali nur das
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vegane Menü in der Economy
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rauszustellen. Das ist auch eine Möglichkeit.
00:38:03
Haben eigentlich manchmal Freunde Angst,
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mit dir abzuhängen
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in einem H&M? Also jetzt ernstgemäße Frage,
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dieses so mit dir kann man keinen Spaß haben.
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Gibt's so, gab's das schon mal, dass
00:38:13
Leute das denken oder dass du dich irgendwie
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rechtfertigen musstest, weil irgendjemand
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sagte, boah, jetzt kann ich hier nicht, ich gehe noch
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zu H&M, ich hoffe, es ist in Ordnung oder so
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oder gibt's das dazu?
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Nee, gar nicht. Eigentlich finden alle, alle finden es immer ziemlich cool.
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Also ganz viele sind natürlich
00:38:27
auch irgendwie meiner eigenen Blase, also dadurch,
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dass ich das studiert hab, sind natürlich ganz viele Freunde
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von mir, als auch irgendwie in NGOs
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entwicklungspolitisch aktiv.
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Von daher ist mein Freundeskreis da eh schon ein bisschen
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so vorselektiert, aber auch die Freunde,
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die ich jetzt noch zu Hause hab, die mit dem Thema überhaupt
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nichts zu tun haben, die finden es immer total geil
00:38:43
und holen eigentlich eher Ratschläge.
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Die Einzigen, denen ich ein bisschen auf den Nerv
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gehe, sind glaube ich meine Eltern.
00:38:49
Da sag ich dann schon mal so, ja vielleicht jetzt doch mal
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einmal weniger fliegen oder so, aber die finden
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es mittlerweile auch alles gerechtfertigt
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und holen sich da auch mal gerne jemanden Rat ab,
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als sich dann...
00:38:58
Das fand ich aber eh spannend, als ich mich
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ein bisschen mit dir jetzt beschäftigt hab,
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mit deinem Werdegang quasi in Vorbereitung
00:39:05
auf diese Folge, ohne es
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jetzt irgendwie zu konkret
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zu machen, aber
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dein Vater ist ja schon
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jemand, der, sagen wir mal, im Kapitalismus
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sehr aktiv und erfolgreich mitwirkt.
00:39:20
Ist das...
00:39:21
Könnte man so sagen, ja.
00:39:24
Gibt es da
00:39:24
dann so klischee-mäßige Probleme,
00:39:26
so im Sinne von, dass der das irgendwie nicht so
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ernst nimmt, was du machst, oder hast du
00:39:30
das Gefühl, dass du
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das, was du jetzt tust, vielleicht gar nicht
00:39:34
hättest machen können, wenn du nicht finanziell
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dein Leben lang irgendwie den Rücken frei gehabt hättest?
00:39:38
Ich glaube, das ist auch ein Generationending.
00:39:40
Also als mein Vater irgendwie
00:39:42
jung war, da gab es ja sowas doch gar nicht.
00:39:44
Da war es auch voll erstrebenswert,
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in so einen großen Konzern zu gehen und da
00:39:48
Karriere zu machen.
00:39:50
Und
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das hat er auch gemacht und hat auch
00:39:52
da immer, glaube ich, einen guten Weg gefunden,
00:39:54
wie er seine Werte da auch einbringen kann.
00:39:56
Also er ist natürlich in dem System irgendwie drin.
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Er ist jetzt aber auf jeden Fall
00:40:00
keiner, der das System irgendwie schlimmer macht, sondern
00:40:02
versucht eigentlich von innen das System so ein bisschen besser
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zu machen. Von daher kann man das
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auch super damit vereinbaren.
00:40:08
Und es ist auch wichtig, also wir können ja
00:40:10
nicht einfach alles umkempeln. Also wir brauchen auch Leute, die von innen
00:40:12
das irgendwie neu denken und
00:40:14
vor allem verantwortungsbewusst denken und auch Wirtschaft
00:40:18
halt gut versuchen
00:40:18
umzusetzen. Und ja, klar,
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auf jeden Fall habe ich da eine privilegierte Situation
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gehabt, dass ich
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mir auch Zeit für mein Studium nehmen konnte.
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Ich habe auch oft nebenbei gearbeitet, aber
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jetzt auch nicht immer. Und dass
00:40:30
ich vor allem die Entscheidung, als ich
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dieses Studium angefangen hatte, ich hatte nicht den großen
00:40:34
Karriereplan, was ich dann damit mache, sondern ich wollte
00:40:36
erstmal sagen, ey, ich will jetzt irgendwie mal
00:40:37
verstehen, wie diese Welt funktioniert.
00:40:40
Wo kommen eigentlich diese ganzen Probleme her?
00:40:43
Das hätte ich jetzt vielleicht nicht
00:40:44
studiert, wenn ich diese
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ökonomische Unabhängigkeit nicht in einer gewissen
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Form gehabt hätte. Also wann
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entscheidet man sich für ein Studium, wo man einfach sagt, ja,
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gut, Tommi hat auch so ein bisschen was
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halbwegs Nutzloses studiert wahrscheinlich, ne?
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Ich ja, selbstverständlich.
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Du hast ja auch Ärzte, Alter, ne?
00:41:01
Ja. Ich habe
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Medienquatsch studiert. Genau.
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Ich dachte, du hast Geschichte studiert.
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Nee. Na, sag mal.
00:41:08
Dann war ich komplett falsch.
00:41:10
Tommi schreibt Geschichte mit V, Alter. Tommi hat ja
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Geschichte studiert. Ich habe viele Ahnungen. Ich bin sehr in der Geschichte interessiert,
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aber ich habe das nicht studiert.
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Ach so. Boah, das hatte ich irgendwann falsch
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verstanden auf jeden Fall. Ja, aber
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genau, ich muss mir sagen, ich habe da
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auf jeden Fall so die Unabhängigkeit gehabt zu sagen,
00:41:26
okay, ich interessiere mich dafür, ich mache das,
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auch wenn ich noch nicht weiß, ob ich damit später genug Geld verdienen kann.
00:41:32
Ja. Und sag mal, wo wir
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gerade schon so ein bisschen dabei waren,
00:41:36
wenn man sich,
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also, guck mal,
00:41:40
als ich früher gebraked habe, ja,
00:41:43
waren auf einmal,
00:41:44
und immer tiefer in diese Szene
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reinkamen, waren für mich,
00:41:48
war für mich Breakdance überhaupt nichts Besonderes mehr.
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Irgendwie hat jeder gebraked, für jeden war das,
00:41:52
gibt es einfach so. Jetzt mache ich Comedy
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oder bin Autor oder was auch immer,
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wie man das nennen mag. Ich habe das Gefühl, jeder hat
00:41:58
schon ein Buch geschrieben. Jeder war
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schon mal im Fernsehen. Weil man einfach in dieser
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Bubble unterwegs ist. Wie ist denn das bei dir? Hast du
00:42:04
das Gefühl, also, hast du überhaupt
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noch sowas wie ein Problembewusstsein?
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Weil du bist ja quasi fast permanent
00:42:10
von Menschen umgeben, die
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irgendwie was Gutes machen. Weißt du,
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wie ich meine? Also,
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hast du das Gefühl, du bist in so einer
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Bubble, dass du dir immer wieder,
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dass du dich da selber immer wieder rausnehmen musst
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und zu sagen, okay, es ist wirklich,
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das trügt hier gerade so. Die meisten Menschen
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haben damit nichts zu tun und es
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gibt krass viele Probleme, die nicht angegangen
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werden. Es kommt mir nur so vor, als wäre
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alles quasi gerade Work in Progress.
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Hast du diesen Effekt?
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Also, Problembewusstsein habe ich trotzdem,
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weil ich auch ziemlich viele Nachrichten
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mir durchschaue
00:42:42
und auch so kritische Magazine
00:42:44
und sowas lese. Das ist noch
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aus Studienzeiten bedingt.
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Aber ich glaube, ich habe schon ein
00:42:49
wahrscheinlich zu positives Weltbild
00:42:52
von Menschen, weil
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mit den Leuten, mit denen ich in meiner Arbeit
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und Freizeit abhänge, schon alle irgendwie versuchen,
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was Cooles zu machen und was
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Gutes zu machen. Das ist auf jeden Fall
00:43:02
irgendwie kein repräsentativer
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Ausschnitt von der Gesamtgesellschaft und ich glaube,
00:43:05
da bin ich vielleicht auch ein bisschen zu weit weg, ehrlich gesagt.
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Ja, total, weil guck mal, also vielleicht
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für die Leute, also du arbeitest,
00:43:12
also du bist Gründer
00:43:13
von Goodbuy, das ist das nachhaltige Einkaufen,
00:43:15
du arbeitest aber auch noch bei Goodjobs
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und Goodjobs ist quasi, wenn ich
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das richtig verstanden habe, einfach eine Plattform,
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in der Unternehmen,
00:43:24
also Social
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Entrepreneurs
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Jobangebote inserieren können.
00:43:29
Richtig? Richtig, aber
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nicht nur die, sondern alle nachhaltigen
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und sozialen Organisationen, die wir
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klassifizieren, dass sie bei uns ausschreiben dürfen.
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Genau. Das kann auch irgendwie
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Biomarkt sein oder das
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kann auch irgendwie Krankenhaus sein oder soziale
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Einrichtungen, so alles, was in die Richtung geht.
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Genau, aber worauf ich hinaus will,
00:43:47
du bist quasi im Büro und hast
00:43:49
da nur mit Anfragen von Unternehmen
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zu tun, die irgendwie was Gutes machen,
00:43:53
vermittelt irgendwie Jobs an bestimmt
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auch so Leute, die aus der
00:43:57
freien Wirtschaft kommen und irgendwie
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keinen Bock mehr hatten, irgendwie, was weiß ich,
00:44:01
bei McKinsey zu arbeiten und ihr Skillset
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lieber für was Sinnvolles geben wollen.
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Sprich, du kommst von dieser Welt
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in dann deinen Laden, wo ihr nur
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nachhaltige Produkte verkauft und nur in Kontakt
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seid mit Firmen, die sich mit sowas auseinandersetzen,
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wo nur Leute einkaufen, die sich
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damit irgendwie beschäftigen. Also das muss
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ja unglaublich das Weltbild verzerren.
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Also wie
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holt man sich denn da zurück in die Realität, außer
00:44:23
mit Nachrichten gucken? Ich würde ins Internet
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gehen.
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Ja, gute Frage.
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Also da machst du auf jeden Fall
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einen Fass bei mir auf.
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Blöderweise habe ich nicht die Situation,
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die du hast, dass du irgendwie deine
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Homies von früher irgendwie in Berlin hast. Ich bin in Bayern
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aufgewachsen, deswegen sind meine
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Freundeskreise, die ich da habe, der ist relativ sozial
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durchmischt. Also da sind
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ein paar Studenten dabei, da sind aber auch
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ganz normale Arbeiter und sowas dabei
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und auch Leute, die Handwerker sind, keine Ahnung.
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Aber mit denen habe ich halt aufgrund
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meiner Wohnsituation jetzt in Berlin nicht mehr so viel
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Kontakt. Aber das wäre auf jeden Fall hilfreich,
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um da mal wieder auf den Boden zurückzukommen.
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Da hast du auf jeden Fall recht, aber
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da muss ich wahrscheinlich noch ein bisschen mehr dann arbeiten.
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Weißt du, was ich manchmal mache? Und das
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meine ich wirklich ernst. Manchmal,
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wenn ich so auf Tour bin, so tagsüber
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und so ein bisschen Off-Zeit habe,
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dann gehe ich einfach so ins örtliche Mediamarkt
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oder so eine Scheiße.
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Weil im Mediamarkt
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ist das echte Leben.
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Im Mediamarkt kannst du gucken, wie weit sind wir
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denn eigentlich schon mit gegenderter Sprache?
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Weißt du, was ich meine?
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Weil wenn du da diese
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ganzen Technik-Ingos...
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Das ist wirklich...
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Das Kurzarmhemd-Kalifat.
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Das Kurzarmhemd-Kalifat.
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Genau, aber nicht das coole Kurzarmhemd,
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sondern das Kurzarmhemd mit bestickten Kragen.
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Das ist doch schwindelig.
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Ja, aber wie befreist
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du dich denn davon? Also gut, du hast deine
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Homies, mit denen du noch irgendwie abhängst, aber
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ich stelle mir super schwer vor, gerade in deiner
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Situation jetzt, also
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so auf was im Programm passiert, da ist ja schon viel
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Alltagsbeobachtungen und so Sachen von früher
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wahrscheinlich dabei, aber jetzt bist du ja
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schon in der Situation, dass du wahrscheinlich nicht mehr so
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alltägliche Beobachtungen machst, weil du ständig erkannt wirst.
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Ja, geht eigentlich. Also ich
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lebe tatsächlich, also jetzt gerade lebt natürlich niemand
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normal wegen Corona, aber ich lebe
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eigentlich völlig normal. Also wenn alles
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wie immer ist, dann trainiere ich im McFit,
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also ich wohne ja auch hier am Kotti, Alter.
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Am Kotti ist es wirklich schwer, irgendwie abzuheben, Alter.
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Das stimmt.
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Ich habe immer noch
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meine Freunde von früher
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und
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weiß ich nicht, also ich
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probiere einfach so weit wie es geht, im normalen
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Leben einfach weiter zu machen
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und hier in Kreuzberg ist es auch wirklich
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so, dass ich fast gar nicht erkannt werde.
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Das wäre mega.
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Ja, ich finde es mega geil, wenn deine Comedy
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jetzt in so reichen Comedy abdriften würde in Zukunft
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und so bei Nightwatch stehen, so kennt ihr das, wenn
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die G-Klasse bei 200 immer so leicht
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an die Leitplanke, mega nervig, oder?
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Wo sind meine G-Klassenfahrer? Und erst da sind
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so Leute mit Gaffelkölsch, so
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Hä, was? Was ist denn, Mann?
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Das wäre sehr witzig.
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Also ich probiere
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da nicht so Gefahr zu laufen, aber
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natürlich muss man sich immer wieder so
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Reality checken.
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Ich glaube halt nur, bei mir wäre es im schlimmsten Fall,
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würde ich halt irgendwie abheben,
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aber bei euch, wo es ja
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wirklich um gesamtgesellschaftliche Sachen geht,
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ist es ja absolut
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elementar, dass man eben nicht
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den Bezug zur Realität verliert, weißt du, wie ich meine?
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Das ist ja voll oft auch was,
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was ich so Leuten, die sich
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für Political Correctness und gegen
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Diskriminierungsmechanismen stark machen und so weiter,
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das sind ja alles an sich
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total lobenswerte, sinnvolle Sachen, was ich denen nur oft
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vorwerfe, ist, dass sie einfach
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das in so einer, auf eine
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Art und Weise und in einer Welt
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praktizieren, die überhaupt nichts mit der Realität
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zu tun hat, die einfach so krass
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Bubble-intern ist, was heißt ich,
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was hier Soziologie, fünftes Semester,
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Uni, Seminar,
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Poetry Slam,
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queere Blogs
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Kosmos so, das hat ja
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einfach nichts mit der Realität zu tun,
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im Sinne von 99,99%
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der Menschen
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leben anders, so, weißt du, wie ich meine?
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Kann ich 100%
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unterschreiben, aber ich habe auch noch keine geile
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Lösung dafür für mich selber entwickelt, wie man
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da in der sozialen Durchmischung
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trotzdem irgendwie hinbekommt, gerade in einer Stadt wie Berlin,
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wenn du jetzt in einer Kleinstadt leben würdest,
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dann wäre es wahrscheinlich noch ein bisschen einfacher,
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aber hier segregieren sich auch die Stadtteile
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so extrem, also Kreuzberg und
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Friedrichshain sind ja komplett unterschiedliche Stadtteile,
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da segregieren sich quasi schon die Leute vor,
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die quasi eine gewisse Einstellung haben, dann mit Arbeit
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natürlich nochmal mehr,
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das ist halt auch, glaube ich, ein gesellschaftliches Problem,
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weswegen wir auch immer,
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alles mehr polarisiert und man sich nicht mehr versteht
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und das ist auf jeden Fall ein Riesenproblem,
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Aber ich habe auch noch keine perfekte Lösung dafür entwickelt.
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Ja.
00:48:32
Was glaubst du, weil jetzt könntest du mal
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was dagegen sagen quasi,
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was glaubst du ist so die größte
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Misconception gesamtgesellschaftlich so,
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was dein Business angeht,
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also was euch angeht quasi,
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also ist es wirklich so dieses klischee-mäßige
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Bild vom humorlosen, spießigen
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Weltverbesserer oder
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hast du, was glaubst du?
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Was ist so ein Bild, was ihr
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habt und warum glaubst du, dass es nicht stimmt?
00:48:56
Also das eine, was
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mich persönlich am meisten
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nervt, ist so diese Frage
00:49:02
der Professionalität und also die erste Frage
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ist meistens, kann man damit Geld verdienen? Habt ihr auch gestellt.
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Und das zweite ist so, ja,
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aber ihr macht das doch nur irgendwie zum
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Spaß oder so oder so, ist das
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überprofessionell, was ihr da macht? Zum Spaß!
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Oder seid ihr irgendwelche Hippies, die
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irgendwie was besser machen wollen? Aber ne, es ist halt wirklich
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krasse Arbeit, die dahinter steckt und
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damit kann man auch Geld verdienen und es ist auch wichtig, dass man damit
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Geld verdienen kann, weil sonst, also
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wir müssen ja auch alle von irgendwas leben können.
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Und also einfach, dass man das anerkennt,
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dass das, dass man a,
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dass das eine mögliche Karriere sein kann, die man irgendwie
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einschlägt, mit der du jetzt wahrscheinlich nicht mega
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reich wirst, aber mit der du auf jeden Fall einigermaßen gut leben kannst.
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Und halt auch
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die Professionalität, die da an den Tag
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gelegt wird und die Opferbereitschaft von
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vielen Leuten, gerade in so Berufen,
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was auch super schwierig ist, also
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soziale und nachhaltige Berufe sind sogar noch, fast
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noch öfter von Burnouts betroffen,
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weil die Leute sich viel zu stark committen,
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teilweise für die Sache. Ja, ja, total.
00:49:54
Und weil man ja, gerade wenn man diese vorhin
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angesprochenen riesigen Problem
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Berge vor sich hat, ja auch ganz selten
00:50:00
sowas wie ein wirkliches Erfolgserlebnis hat.
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Ja. Also es ist ja wirklich,
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ja natürlich hat man Erfolgserlebnisse,
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aber immer nur so wirklich in kleinen.
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Ja, aber das ist immer, es fängt immer
00:50:10
wieder neu an, ne? Also, ja.
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Aber das ist super wichtig. Also Wertschätzung ist
00:50:14
das wichtigste Mittel, um Burnouts zu verhindern.
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Das ist zum einen, dass du halt auch
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mit den Leuten, mit denen du arbeitest, halt irgendwie auch
00:50:20
deine Wertschätzung ausdrückst.
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Auf der anderen Seite ist es natürlich auch wichtig, dass du
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weißt, was du machst. Also es drückt sich bei uns zum Beispiel
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aus, dass uns dann Leute bei Goodjobs schreiben, ey,
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ich hab hier jahrelang in einer großen Bank gearbeitet,
00:50:31
ich hab bei euch irgendwie jetzt einen
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neuen Job gefunden, der erfüllt mich jetzt total,
00:50:34
ich war noch nie so glücklich in meinem Leben.
00:50:35
Das ist quasi unsere Motivation, das dann auch zu machen.
00:50:39
Cool. Ja, total.
00:50:40
Und hast du das Gefühl,
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dass, also, glauben euch
00:50:44
die Leute, dass ihr das wirklich aus
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Überzeugung macht? Oder ist es wirklich so,
00:50:48
dass ihr auch oft noch dagegen ankämpfen müsst,
00:50:50
dass Leute euch vorwerfen, ah, das machst
00:50:52
du doch alles nur, um blablabla deinen Lebenslauf
00:50:54
zu pimpen oder um mehr zu bumsen oder was
00:50:56
weiß ich was. Also ist das
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zusätzlich auch noch ein Problem, weil das könnte ich mir
00:51:00
vorher vorstellen. So oft ist es ja so, zum Beispiel, wenn man
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in Tommis und meiner Branche irgendwie probiert,
00:51:04
was Sinnvolles zu machen oder sich für irgendwas stark zu
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machen, dass dann wieder gleich irgendwelche Idioten
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aus ihren Löchern gekrochen kommen und so,
00:51:10
ja, jetzt wollen sie hier noch mal
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nur ein bisschen Promo machen und so.
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Weißt du, wo man sich so denkt, ja, so Leute,
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weißt du, was ich meine?
00:51:17
Habe ich besetzt nicht so
00:51:20
wahrgenommen.
00:51:20
Naja.
00:51:23
Nee, ich glaube,
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das ist echt so, dass
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voll viele Leute sich gar nicht vorstellen können,
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so über ihren eigenen,
00:51:30
über ihre eigenen Bedürfnisse hinaus
00:51:32
was anzugehen und deshalb einfach anderen
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Leuten immer vorwerfen, dass sie es auch nicht machen.
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Weißt du, wie ich meine? Aber wenn du damit noch
00:51:38
keine Probleme hattest, dann ist das ja
00:51:40
eine gute Sache.
00:51:42
Eine psychologische Theorie,
00:51:44
dass man Dinge an anderen Leuten kritisiert, die man
00:51:46
an sich selbst nicht mag.
00:51:48
Ja.
00:51:50
Ja.
00:51:50
Ey, was glaubst du denn,
00:51:53
was glaubst du denn, wie man
00:51:54
mehr Menschen,
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wir haben ja auch viele junge Hörerinnen und
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Hörer, viele, die auch gerade
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noch so auf dem Weg sind, sich
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irgendwie beruflich zu orientieren, die noch zur Schule gehen,
00:52:05
die studieren, Ausbildung machen, was weiß ich
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was. Was glaubst du denn, wie kriegt man denn mehr
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Menschen in eure Branche, also
00:52:10
wie kriegt man,
00:52:13
also gibt es irgendwie, was weiß ich was?
00:52:15
Du hast mir doch zum Beispiel von so einem Spiel erzählt,
00:52:16
was ihr entwickelt habt.
00:52:18
Ja, die große Überraschung für heute.
00:52:21
Die große Überraschung für heute.
00:52:22
Die große Überraschung für heute.
00:52:24
Kann man das on-air spielen? Das können wir on-air spielen.
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Ernsthaft? Das wäre quasi eine Weltpremiere.
00:52:30
Ja, gib uns die Weltpremiere.
00:52:30
Beantwortet das meine
00:52:33
Frage ein bisschen, weil wenn nicht, dann müssen wir
00:52:34
erst die Frage beantworten und danach spielen. Ja, total.
00:52:36
Also, das war auch
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am Anfang, als ich meinte, die Steve Jobs für die gute Sache.
00:52:41
Also, sowas hängt glaube ich immer ganz stark
00:52:42
an Role Models. Also zum Beispiel, glaube ich, kann ich
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mir vorstellen, dass wegen dir, Felix,
00:52:46
jetzt viele Leute Comedian werden wollen.
00:52:48
Oder zumindestens jetzt vielleicht mehr Leute dazu
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inspiriert sind, das vielleicht zu machen, oder dass man damit irgendwie
00:52:52
auch eine Karriere machen kann.
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Es gibt ganz viele.
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Und wenn man sich jetzt so wirklich Karriere,
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Wirtschaftskarriere irgendwie anguckt, dann sind natürlich immer
00:53:00
hier Steve Jobs, Elon Musk, keine Ahnung.
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Die kennt man alle. Aber du kennst nie die
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Leute, die wirklich so geile Lösungen
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für die Welt irgendwie
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entwickelt haben. Und das sind quasi die fehlenden
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Role Models, die eigentlich fehlen. Die haben mir auch gefehlt,
00:53:13
als ich mich da orientierte. Ich wusste auch gar nicht,
00:53:14
was ich da machen soll, oder was ich eigentlich
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machen wollte. Ich wusste nur, okay, ich will irgendwie in dem Bereich
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was machen. Aber ich kannte keine Person, die das
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gemacht hat. Und ich glaube, es ist
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ganz wichtig, dass wir diese Personen,
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die das eben machen, dass man
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die in den Fokus stellt, dass die quasi
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die neuen Steve Jobs werden, wo Leute sich dann
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orientieren können und sagen, ey, ich will sowas machen.
00:53:32
Ich will auch in diese Richtung gehen.
00:53:34
Ich will irgendwie mit meinen Skills, die ich habe,
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die Welt ein Stückchen besser machen. Weil natürlich
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ist es auch stark davon abhängig, wer
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letztendlich dann in diesen Organisationen
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sitzt. Also wir brauchen eigentlich die talentiertesten
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Leute, die wir irgendwie in Deutschland haben oder
00:53:46
auch weltweit haben. Die sollen nicht am Ende
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in irgendeinem DAX, also nicht in irgendeinem
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Finanzunternehmen arbeiten und irgendwelche Algorithmen
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von A nach B schieben, sondern die sollen unsere Probleme lösen.
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Also unsere smartesten Leute brauchen wir gerade da.
00:53:57
Ja.
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Ja. Also du meinst quasi, dass man
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die Leute, die
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so eine Lösung finden, die Social
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Entrepreneurs sind, die geile Sachen machen, dass man
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die einerseits quasi bekannter machen
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müsste, was man unter anderem mit,
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also was so ein bisschen den Bogen zu dem spannt,
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was wir vorhin besprochen haben, als ich gefragt habe,
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was kann denn jeder und jeder so machen
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für Umme? Nämlich so,
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wenn man irgendwie Beiträge liest, die was
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Positives, Sinnvolles thematisieren,
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dass man die einfach mal liked und teilt, dass man
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diese Leute halt einfach bekannter macht,
00:54:26
dass man deren Arbeit irgendwie
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pusht, ja? Und ich glaube, euer Spiel,
00:54:30
genau, und euer Spiel ist
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ja, das hast du mir auch
00:54:34
an demselben Abend so verklärt,
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ich weiß es auch nur noch so halb,
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aber da geht es ja weniger um Personen.
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Aber hat dich gepackt gleich. Ja,
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extrem, deswegen, also ich hatte, damals
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gab es ja diese Formate. Erklär mir doch mal das Spiel.
00:54:46
Ja, jetzt halt doch mal kurz den Sappel, Thomas.
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Nee, nee, die Leute wollen auch mal,
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seit 10 Minuten geht es um irgendein Spiel, was denn für ein Spiel?
00:54:52
Ich will jetzt auch mal spielen.
00:54:54
So, okay, dann,
00:54:55
okay, dann. Was ist denn ein Spiel?
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Ja, erklär es Tommi und mir bitte auch noch mal.
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So, Tommi. Ja. Das Spiel
00:55:01
geht um
00:55:03
soziale Unternehmer,
00:55:04
Social Entrepreneurs. Wie heißt das Spiel?
00:55:05
Das Spiel heißt Impact Heroes.
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Impact Heroes.
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So, das ist eigentlich ganz einfach.
00:55:12
Es ist ein Kartenspiel.
00:55:14
Da vorne ist ein Rätsel abgedruckt und hinten
00:55:16
ist quasi die Story
00:55:18
des Menschen,
00:55:20
der diese geile Lösung entwickelt
00:55:22
hat, wie man die Welt ein bisschen besser macht.
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So, das sind 25 verschiedene Rätsel, die es gibt,
00:55:26
mittlerweile.
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Die sind immer aufgegliedert in vier verschiedene
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Stufen. Das ist auch so ein bisschen an den
00:55:31
wissenschaftlichen Kontext davon angelehnt.
00:55:34
Also, wie man Social Entrepreneurship
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beschreiben kann. Das ist, du hast immer
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am Anfang eine Problemstellung.
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Das heißt zum Beispiel, ganz viele Kinder sind arm.
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So, das wäre zum Beispiel eine Problemstellung.
00:55:44
Aber das ist jetzt nur
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die Beschreibung des Problems. Da geht es auch um die Ursache.
00:55:47
Also, da wird es dann auch darum gehen, die sind arm,
00:55:50
weil bla bla bla.
00:55:51
Dann gibt es eine Entdeckung. Das heißt,
00:55:53
irgendjemand hat gesagt, okay, hat irgendwie
00:55:55
das Problem erkannt, aber auch gleichzeitig
00:55:57
erkannt, dass es da und da
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dieses Problem gibt und das ist die
00:56:01
Ursache dieses Problems.
00:56:03
Und dann gibt es diese Lösung. Also, wie,
00:56:05
welche Lösung habe ich dafür entwickelt?
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Also, zum Beispiel,
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was nehmen wir denn
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als Beispiel?
00:56:13
Wir können auch bei dem Beispiel
00:56:15
von vorhin bleiben. Genau, Lüneburg
00:56:17
hat ein Problem mit Obdachlosigkeit.
00:56:20
So, das ist
00:56:21
die Problemstellung.
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Das ist tatsächlich auch eine
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Geschichte, die spoilern wir jetzt, Felix.
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Ah ja.
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Dann habt ihr noch 24 Rätsel.
00:56:32
Problemstellung, Lüneburger
00:56:33
haben mega Hunger auf Müsli.
00:56:35
Ich wette übrigens,
00:56:38
das Müsli heißt
00:56:39
bestimmt Lüne-Müsli, weil in Lüneburg
00:56:41
heißt alles
00:56:42
Lüne plus was auch immer das ist.
00:56:45
Die Obdachlosen heißt bestimmt Lüne.
00:56:47
Lüne-Obdachlose.
00:56:48
Nein, heißt tatsächlich nicht.
00:56:52
Genau, also
00:56:54
die Herausforderung
00:56:55
in dem Fall wäre Obdachlosigkeit, aber auch,
00:56:57
dass die Leute eben dadurch, dass sie obdachlos sind,
00:56:59
keinen Job finden.
00:57:00
Das ist quasi dieser Teufelskreislauf.
00:57:02
Die Entdeckung ist dann quasi, die drei Leute haben sich zusammen getan,
00:57:05
haben gesagt, ey,
00:57:06
inspiriert von einem anderen Unternehmen in den USA,
00:57:09
das war da zum Beispiel der Fall,
00:57:10
wollen wir so ein soziales
00:57:12
Start-up aufbauen und wir drei tun das zusammen
00:57:14
und machen das. So, die Lösung ist, ich mache
00:57:16
ein Müsli und die Hälfte meiner Beschäftigten
00:57:18
sind Leute mit gebrochenen Biografien und ich gebe denen damit
00:57:21
einen Arbeitsplatz dauerhaft.
00:57:22
Und dann gibt es noch den vierten Punkt,
00:57:24
das ist quasi die Wirkung davon.
00:57:26
Das würde ich euch dann aber vorlesen,
00:57:28
weil das könnt ihr auf die Schnelle nicht erraten.
00:57:31
Da würde ich euch einfach erzählen,
00:57:32
so und so viele Leute arbeiten da jetzt,
00:57:34
so und so viele Müslis haben die jetzt verkauft.
00:57:36
Also, dass man auch sieht, welche Wirkung hatte das Ganze.
00:57:38
Also, was hat sich mit jeder Lösung bewirkt.
00:57:40
Also, was hat sich quasi positives daraus
00:57:42
längerfristig entwickelt?
00:57:43
Genau, also das ist quasi in jeder Geschichte gibt es Probleme,
00:57:46
Entdeckung, Lösung und was passiert danach.
00:57:48
Also, was hat das bewirkt.
00:57:50
Okay, und jetzt noch mal zum Verständnis,
00:57:52
du liest uns jetzt quasi einfach so ein Satz,
00:57:57
also ein Rätsel vor
00:57:58
und wir müssen jetzt quasi
00:57:59
uns daran durch und
00:58:01
arbeiten das jetzt quasi.
00:58:02
Genau, ihr müsst jetzt quasi eine soziale Innovation entschlüsseln.
00:58:05
Ich antworte
00:58:06
normalerweise nur mit Ja und Nein.
00:58:08
Also, ihr müsst die Fragen auch so stellen, dass ich quasi mit Ja und Nein
00:58:10
darauf antworten kann.
00:58:13
Das ist Lust, also am besten
00:58:15
sind eigentlich die Spiele, wenn man die wirklich lange spielt
00:58:16
und lange rumtüfteln muss, aber wir haben jetzt
00:58:18
nicht eine halbe Stunde Zeit irgendwie hier Rätsel zu spielen,
00:58:20
deswegen versuche ich euch ein bisschen schneller
00:58:22
da auf den Weg aufzubringen, auf die Lösung.
00:58:25
Grazie.
00:58:25
Vielleicht knacken wir dein kleines Rätsel hier auf.
00:58:29
Vielleicht schlägt
00:58:30
Ratekönig Felix wieder zu,
00:58:32
man weiß es nicht.
00:58:34
Stimmt, Mezzosoprane.
00:58:36
Mezzosoprane Felix, hör zu.
00:58:38
Tommi auch.
00:58:39
Gut, das erste Rätsel,
00:58:43
diese Karte
00:58:45
hilft Grenzen zu überwinden.
00:58:47
Diese Karte
00:58:49
hilft Grenzen zu überwinden.
00:58:51
Diese Karte
00:58:53
hilft Grenzen zu überwinden.
00:58:55
Okay, es geht, also
00:58:56
jetzt aber nicht diese Karte, die du in der Hand
00:58:59
hast, sondern das steht da,
00:59:01
diese Karte steht auf der Karte.
00:59:04
Genau, hier steht
00:59:05
diese Karte hilft Grenzen zu überwinden.
00:59:07
Okay.
00:59:08
Also geht es schon um diese Karte, die du in der Hand
00:59:11
hältst?
00:59:12
Nee, geht's nicht.
00:59:13
Ja, okay, das war nämlich meine, genau, danke,
00:59:15
das war meine Frage.
00:59:16
Weil sonst hätte ich gesagt, Simon,
00:59:19
ja, dann gib die doch den Leuten.
00:59:20
Ja, eben, du Arschloch.
00:59:21
Du Schwein.
00:59:25
Okay, diese Karte hilft Grenzen zu überwinden.
00:59:27
Also Grenzen überwinden.
00:59:28
Es gibt eine Karte,
00:59:31
mit der man Grenzen überwinden kann.
00:59:33
Grenzen wahrscheinlich
00:59:34
über Übertragene sind gemeint.
00:59:36
Es geht jetzt wahrscheinlich nicht um Nordkorea und Südkorea,
00:59:39
schätze ich mal.
00:59:40
Es geht nicht um Staatsgrenzen.
00:59:43
Ah ja, okay.
00:59:45
Da hätte ich jetzt tatsächlich als erstes
00:59:47
dran gedacht, dass es vielleicht irgendwas mit
00:59:48
Migrations- oder mit
00:59:51
Flüchtlingsbewegungen zu tun hat.
00:59:52
Grenzen überwinden kennt man ja sonst nur
00:59:54
jetzt so, wenn es nicht um
00:59:56
Staatsgrenzen geht, so aus dem Leistungssport oder so
00:59:59
seine Grenze überwinden.
01:00:01
Nein.
01:00:03
Es gibt noch dritte Grenzen.
01:00:06
Es gibt wahrscheinlich noch ganz viele Grenzen.
01:00:09
Diese
01:00:09
Karte hilft Grenzen zu überwinden.
01:00:12
Grenzen überwinden.
01:00:14
Vielleicht Grenzen.
01:00:15
Armutsgrenze.
01:00:17
Nein.
01:00:20
Nein? Nein.
01:00:21
Also schon mal nicht die Armutsgrenze.
01:00:23
Hat das mit Religion zu tun?
01:00:26
Nein.
01:00:28
Geht es um Obdachlose und Müsli?
01:00:30
Nein.
01:00:32
Verdammt.
01:00:34
So viele Probleme haben wir doch
01:00:35
gar nicht in der Welt.
01:00:36
Ich glaube,
01:00:39
du musst mir mal einen Tipp geben.
01:00:41
Jetzt schon?
01:00:42
Sag mal, um welche Grenze es geht.
01:00:45
Okay Felix, ich habe auf jeden Fall
01:00:47
einen richtig geilen Tipp für dich.
01:00:49
Jetzt geht es los.
01:00:51
Das erste Rätsel ist wie die Witze auf deiner Show.
01:00:56
Die müssen sitzen.
01:00:58
Die müssen sitzen.
01:00:59
Also hat es was mit Barrierefreiheit zu tun?
01:01:01
Barrierefreiheit.
01:01:03
Es hat was mit Barrierefreiheit zu tun.
01:01:06
Diese Karte hilft Grenzen zu überwinden.
01:01:08
Das heißt, es gibt so für
01:01:09
Menschen mit Behinderung
01:01:12
eine Karte.
01:01:15
Die schieben sich wo rein
01:01:20
und dann wird die Treppe
01:01:21
zu einer Steigung.
01:01:23
Wie so eine Kreditkarte sieht das aus.
01:01:29
Boah,
01:01:29
da hast du uns jetzt aber.
01:01:31
Warte mal.
01:01:32
Das macht aber Bock.
01:01:35
Diese Karte
01:01:36
hilft Grenzen zu überwinden.
01:01:38
Wir sind im Reich der Behinderten.
01:01:40
Menschen.
01:01:43
Wie in Harry Potter.
01:01:44
Komischer Harry Potter Film. Harry Potter und das Reich der Behinderten.
01:01:48
Oh Gott.
01:01:52
Ich schätze, Simon kriegt richtig Ärger von den Leuten,
01:01:54
mit denen er das Rätsel zusammen...
01:01:55
Nee, gar nicht.
01:01:56
Wie habt ihr es geschafft,
01:01:59
ins Reich der Behinderten zu kommen?
01:02:01
Du solltest Werbung für das Rätsel machen.
01:02:04
Werbung?
01:02:04
Was ist denn Barrierefreiheit?
01:02:11
Barrierefreiheit bedeutet ganz oft
01:02:13
dass man
01:02:15
Alternativen für Treppen findet.
01:02:18
Rampen.
01:02:19
Da gibt es einen der besten Jokes ever von Louis CK.
01:02:21
Da erzählt er, dass er
01:02:22
in einer behindertengerechten Schule
01:02:25
mal einen Auftritt hatte.
01:02:27
Dann ist er da so durch die Gänge gelaufen.
01:02:28
Und dann sagt er so
01:02:29
There were ramps all over.
01:02:33
It looked like a Tony Hawk level
01:02:35
all over the place.
01:02:40
Sehr gut.
01:02:42
Barrierefreiheit hat viel mit...
01:02:46
Ich habe in Marburg studiert.
01:02:48
Das wissen die wenigsten.
01:02:49
Konnte keiner von euch wissen.
01:02:50
Marburg ist zum Beispiel die Blindenhauptstadt.
01:02:56
Und Marburg ist eigentlich die ungeeignetste Stadt.
01:02:58
Wer schon mal in Marburg war,
01:02:59
weiß, dass es die ungeeignetste Stadt für Blinde ist.
01:03:02
Weil da nur so Kopfsteinpflaster und Berge.
01:03:03
Aber ist ja auch egal.
01:03:04
Da hat sich da dein Modegeschmack entwickelt.
01:03:07
Da ist ja der Tommi.
01:03:09
Da wurde ganz viel Wert auf Barrierefreiheit.
01:03:12
Da habe ich gelernt,
01:03:13
wie auch so Smartphones
01:03:14
und so, wie weit die eigentlich schon sind
01:03:16
in der Bedienbarkeit
01:03:18
für Menschen mit Sehstörungen.
01:03:21
Hat das vielleicht damit was zu tun,
01:03:23
dass diese Karte irgendwie...
01:03:27
Dass man mit dieser Karte
01:03:30
jemanden bedroht
01:03:33
und der einem dann hilft
01:03:35
im Alltag.
01:03:37
Gibt es...
01:03:37
Aber Handy war schon mal gut.
01:03:40
Eine SIM-Karte.
01:03:41
Eine SIM-Karte.
01:03:42
Ach, fuck.
01:03:45
Eine prepaid-Karte.
01:03:46
Eine Karte, wo man anrufen kann.
01:03:48
Vielleicht findet ihr erst mal raus,
01:03:51
um was für eine Karte es sich handelt.
01:03:53
Eine Karte kann natürlich viel sein.
01:03:55
Ein Ausweis.
01:03:57
Eine Karte, wo man Geld draufladen kann.
01:04:01
Eine Visitenkarte.
01:04:03
Telefonkarte.
01:04:06
Nee.
01:04:09
Felix, was habe ich denn studiert?
01:04:12
Wo du studiert hast?
01:04:13
Nee, was ich studiert habe.
01:04:15
Du hast Geografie studiert.
01:04:16
Ah, eine Landkarte.
01:04:18
Die Karte zeigt dann,
01:04:20
wo man langfahren kann mit seinem Rollstuhl.
01:04:22
Ja.
01:04:23
Auch.
01:04:24
Eine Karte,
01:04:26
die barrierefreie,
01:04:30
alles Mögliche anzeigt.
01:04:31
Ich sitze im Rollstuhl
01:04:34
und möchte gerne ins Kino gehen.
01:04:35
Wo ist hier das nächste barrierefreie Kino?
01:04:38
Ein Google Maps für behinderte Menschen.
01:04:40
Es geht um eine App.
01:04:42
Ich schätze, es ist einfach so ein ...
01:04:44
Ich bin ein Mensch, der im Rollstuhl sitzt
01:04:47
und ich will jetzt wissen,
01:04:47
wo ist bei mir in der Nähe das nächste Kino?
01:04:51
Das nächste barrierefreie Kino.
01:04:54
Dann gucke ich auf diese Karte.
01:04:56
Karte im weitesten Sinne.
01:04:57
Es wird wahrscheinlich eine App sein.
01:04:59
Mit der ich mich dann orten kann.
01:05:01
Dann spuckt diese App mir aus,
01:05:03
wo bei mir im Radius
01:05:04
das nächste barrierefreie Kino ist.
01:05:07
Das ist richtig.
01:05:09
Yes!
01:05:09
Jetzt gibt es noch ein paar Kleinigkeiten,
01:05:12
die man herausfinden muss.
01:05:14
Das eine ist, wie entsteht diese Karte überhaupt?
01:05:16
Die kommt ja nicht aus dem Nichts.
01:05:18
Was bei den Geschichten auch immer wichtig ist,
01:05:20
ist herauszufinden, wie es zu dieser Entdeckung
01:05:22
der Innovation kam.
01:05:23
Wie kam jemand auf die Idee, das zu machen?
01:05:27
Wie entsteht die Karte?
01:05:28
Wie entsteht die Karte?
01:05:31
Durch Erfahrungen der anderen.
01:05:33
Wie ist der Fachbegriff, Felix?
01:05:35
Crowdsourcing.
01:05:37
Ich schätze,
01:05:38
das ist so,
01:05:39
dass es ständig aktualisiert wird
01:05:42
durch die User selber.
01:05:44
Yes!
01:05:45
Jawohl, da sind sie.
01:05:48
Dann würde ich euch noch sagen,
01:05:50
ein Begleitumstand müsste noch herausfinden,
01:05:53
was die Person angeht,
01:05:54
die das entwickelt hat.
01:05:57
Ein Begleitumstand?
01:05:58
Die Person
01:05:58
wollte
01:06:03
zu einer
01:06:04
Felix Lobrecht Show gehen
01:06:05
und das Theater war nicht barrierefrei.
01:06:07
Das hat die Person so fertig gemacht,
01:06:09
dass sie sich dachte,
01:06:10
ich glaube nicht,
01:06:12
dass die Person zur Felix Lobrecht Show
01:06:14
gehen wollte.
01:06:17
Das ist
01:06:20
richtig.
01:06:22
Aber genau das wird es auch sein, oder?
01:06:24
Wahrscheinlich genau so.
01:06:25
Die wollte irgendwas machen
01:06:26
und hat einfach so geguckt,
01:06:28
wo finde ich jetzt raus,
01:06:30
wo bei mir der nächste
01:06:32
barrierefreie Supermarkt ist.
01:06:33
Dann wird die Person rausgefunden haben.
01:06:36
Ich schätze, es war ein direkter Betroffener.
01:06:38
Genau, ein Betroffener.
01:06:40
Er ist selber ein Deutschschulpfadler gewesen.
01:06:42
Dann lese ich euch jetzt
01:06:44
abschließend einmal die ganze Geschichte vor.
01:06:47
Das gehört immer dazu,
01:06:48
dass man einmal Zahlen und Facts hat.
01:06:50
In Deutschland
01:06:53
gibt es 1,6
01:06:54
Millionen und weltweit mindestens
01:06:56
85 Millionen Rollstuhlfahrer
01:06:58
innen. Felix.
01:07:00
Ich habe nichts gegen gegenderte Sprache.
01:07:02
Ich mag die Pause vorm Innen nicht.
01:07:04
Wir haben so eine kurze Karte, da konnten wir es nicht anders machen.
01:07:06
Ein Rollstuhlfahrer ist auch echt ein langes Wort.
01:07:08
Wenn du das genderst, dann ist die Karte
01:07:10
auch nicht voll.
01:07:12
Sonst sind wir nicht so hart wie die Rollis.
01:07:14
Eines der
01:07:16
größten Hindernisse
01:07:17
im Alltag ist die Barrierefreiheit.
01:07:19
Denn nicht alle Orte sind mit dem Rollstuhl
01:07:21
erreichbar. Häufig entscheiden die letzten
01:07:23
Meter, ob man zum Beispiel ein Café erreichen kann.
01:07:26
Der
01:07:28
Rollstuhlfahrer Raoul Krauthausen
01:07:29
und sein Freund mussten sich immer im gleichen Café treffen.
01:07:32
Den kennt man.
01:07:32
Den kennt man.
01:07:34
Den kennt man aus dem Fernsehen.
01:07:36
In dieser Situation
01:07:40
dachte sich Raoul, dass
01:07:41
eine Karte helfen würde.
01:07:43
Daraufhin entwickelte Raoul eine Onlinekarte
01:07:45
wheelmap.org, für alle, die das mal angucken wollen.
01:07:47
Das ist ziemlich cool.
01:07:49
Über 40.000 Freiwillige arbeiten
01:07:51
an der Karte und bewerten quasi Orte
01:07:53
nach ihrer Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer.
01:07:56
Sie sagen dann komplett barrierefrei,
01:07:57
halbwegs barrierefrei, barrierefrei Toilette und so weiter.
01:08:01
Durch die
01:08:01
Karte sind bereits eine Million
01:08:03
Orte eingezeichnet.
01:08:06
Ohne
01:08:07
Hindernisse können Rollstuhlfahrer
01:08:09
die Orte besuchen. Täglich werden
01:08:11
über 300 neue Orte eingetragen.
01:08:14
Die Karte gibt es mittlerweile in 25
01:08:16
Sprachen.
01:08:16
Steht da noch, wie viele Menschen in Deutschland
01:08:19
die nutzen oder wie viele Prozent
01:08:21
der
01:08:22
Rollstuhlfahrer das nutzen?
01:08:25
Die Zahl habe ich leider nicht.
01:08:27
Wir machen jetzt erst mal
01:08:29
dieses Prototype von dem Spiel.
01:08:31
Wir wollen aber auf jeden Fall
01:08:33
eventuell noch so ein Zusatzmagazin rausbringen,
01:08:35
wo man noch mal so richtig lang
01:08:37
Backstory hat.
01:08:39
Das wäre ganz cool.
01:08:42
Und
01:08:44
super, super
01:08:44
geiles Spiel.
01:08:47
Macht Spaß darüber
01:08:48
nachzudenken und
01:08:49
hinterlässt dann irgendwie mit einem
01:08:52
positiven Gefühl, wenn man dann so ein Rätsel löst,
01:08:54
was dann auch einfach wirklich ein Problem löst.
01:08:57
Du meinst, das ist eine Weltpremiere?
01:08:59
Was meinst du damit?
01:09:01
Die Idee zu dem Spiel
01:09:02
kam mir vor
01:09:03
zwei Jahren ungefähr.
01:09:06
Nach einem Papier am Späti haben wir rumgerätselt
01:09:08
in einem anderen Game.
01:09:09
Und einer meinte so,
01:09:10
gibt es nicht irgendwie ein Rätsel mit
01:09:12
so guten Geschichten?
01:09:14
Das war bei mir wirklich so dieser Film-Effekt.
01:09:17
Ich sitze da und so,
01:09:18
ich habe eine Masterarbeit genau über das Thema geschrieben.
01:09:21
Das sind richtig geile,
01:09:22
das sind teilweise so richtig abgefahrene Innovationen,
01:09:25
wo man sich so denkt, kann keiner draufkommen
01:09:27
eigentlich. Dann habe ich gesagt,
01:09:29
probiere ich mal aus. Habe dann so ein halbes
01:09:31
Jahr irgendwie rumgedoktert,
01:09:32
bis es dann irgendwann funktioniert hat.
01:09:35
Und dann seit einem Jahr bin ich mit zwei
01:09:37
Freunden, also einem Freund und einer Freundin
01:09:39
dran, das Spiel zu konzipieren.
01:09:40
Wir haben jetzt quasi 25 Geschichten fertig
01:09:43
gemacht, haben die Texte
01:09:45
geschrieben, uns die Rätsel ausgedacht.
01:09:46
Das war tatsächlich so das Schwierigste,
01:09:48
weil es gibt super viele geile Geschichten,
01:09:51
aber nicht alle eignen sich als Rätsel.
01:09:52
Du musst natürlich irgendwie einen coolen
01:09:56
Angle
01:09:57
finden für das Rätsel.
01:09:58
Es geht jetzt nicht mit jeder Innovation.
01:10:01
Das war so ein bisschen die Challenge,
01:10:03
die wir hatten. Die haben wir jetzt auch gepackt.
01:10:05
Wir haben auch schon Probe gespielt. Das Feedback von allen,
01:10:07
die das gespielt haben, war mega geil.
01:10:09
Und jetzt sind wir quasi in den Startlöchern
01:10:11
und haben auch für Corona-Zeiten
01:10:13
die ersten fünf Geschichten
01:10:14
komplett for free zum Download
01:10:17
bereitgestellt.
01:10:19
Wo kriegt man das her?
01:10:21
Das kriegt man alles bei Goodbye finden.
01:10:23
Da haben wir quasi
01:10:24
nochmal einen Artikel
01:10:27
geschrieben, wo man auch nochmal eine Anleitung hat,
01:10:29
wie das Spiel funktioniert.
01:10:30
Da könnt ihr alle fünf
01:10:33
Rätsel runterladen, die es momentan gibt,
01:10:34
die frei verfügbar sind.
01:10:36
Und man kann auch schon vorbestellen, wenn man
01:10:38
das Spiel selber haben will.
01:10:40
Impact Heroes.
01:10:42
Checkt das aus. Ich würde gerne noch eine Runde spielen,
01:10:44
aber ich glaube, das sprengt den Rahmen, zumal
01:10:46
Tommi und ich jeweils eine Frage hatten.
01:10:48
Die Gefahr ist natürlich, auch wenn wir das hier spielen,
01:10:50
können halbe Millionen Leute das nicht mehr spielen.
01:10:53
Na, schon ein paar mehr.
01:10:54
Oder am Wochenende.
01:10:55
Wir haben mehr Hörer als
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Behinderte in Deutschland.
01:11:02
Hahaha.
01:11:03
Irgendwie klingt der Satz offensive,
01:11:05
aber eigentlich ist nichts falsch.
01:11:07
Weißt du?
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Naja, egal.
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Stell deine Frage.
01:11:13
Soll ich beginnen?
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Du hast noch eine Frage? Ich kann auch anfangen.
01:11:16
Aber warte, ich wollte noch kurz selber
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euch fragen.
01:11:20
Hat euch das
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jetzt Social Entrepreneurship besser erklärt,
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als ich es erklärt habe? Oder einfacher, spielerischer?
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Das Spiel jetzt?
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Ja.
01:11:31
Ich würde da jetzt gar nicht ranken.
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Ich habe auf jeden Fall
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seit unserem Gespräch das Gefühl,
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verstanden zu haben, worum es geht.
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Vorher war es ein sehr diffuser, abstrakter Begriff.
01:11:45
Mittlerweile habe ich das Gefühl,
01:11:46
das verstanden zu haben.
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Das Spiel...
01:11:51
Warum ich das so cool fand
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und warum ich dich auch voll gerne
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in den Talk einladen wollte,
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war einfach, weil...
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Weil einem das irgendwie,
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obwohl es ja eigentlich immer nur
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um Probleme geht, quasi in eurem Business,
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hinterlässt einem das
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darüber reden oder dieses Rätselspiel
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irgendwie immer mit einem positiven
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Gefühl, weil das irgendwie zeigt,
01:12:14
dass da Leute dran sind, die irgendwie
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was im Kopf haben und
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dass Probleme angegangen werden.
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Ich finde, es hat immer was
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sehr Positives und
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Aufmunterndes.
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Das Spiel
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macht für mich eher
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Mut, als mir den Begriff
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Soziales Unternehmertum näher zu bringen, weil ich glaube, das haben wir
01:12:34
im Gespräch schon genug gemacht.
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Das ist quasi auch das Ziel.
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Simon, eine Frage, die ich hier all unseren Gästen stelle
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und bei dir ist die natürlich
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besonders interessant.
01:12:44
Was war dein letzter Fehlkauf?
01:12:47
Boah, ich habe mir
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die Frage tatsächlich voll überlegt, weil
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ich musste auch echt ein bisschen überlegen.
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Das klingt jetzt irgendwie total abgedroschen,
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weil ich mir tatsächlich meistens nicht
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was kaufe, was ich jetzt nicht unbedingt brauche.
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Aber ich habe eher so einen technischen Fehlkauf gemacht.
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Meine Mitbewohnerin ist ausgezogen und ich
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brauchte einen neuen Staubsauger.
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Und jetzt wartet mal, was ist das größte
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Problem an einem Staubsauger?
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Simon fühlt immer so Rätselgespräche.
01:13:10
Jetzt hat er sowas
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Rätseliges.
01:13:12
Das größte Problem an einem Staubsauger ist
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die Kabellänge.
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Richtig. Und warte mal, welcher
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Staubsauger 30 cm zu kurzes Kabel
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hat für meine ganze Wohnung?
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Ich glaube, dein Staubsauger.
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Und meine Wohnung ist nicht groß und
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das ist, glaube ich, das kürzeste
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Kabel der Welt für einen Staubsauger.
01:13:30
Und jetzt habe ich diesen Staubsauger und muss jedes Mal dreimal umstöpseln,
01:13:33
wenn ich meine Wohnung sauge.
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Das ist auf jeden Fall ziemlich nervig.
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Das ist ein klassischer Fehlkauf.
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Da muss Afrika auch mal denken, was es da für Simon
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tun kann, finde ich.
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Da muss auch mal angesetzt werden.
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Da formiert sich niemand, ja.
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Da geht niemand auf die Straße, ja.
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Ist auch so geil, dass man immer direkt
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den Sechstisch abdriftet.
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Da weiß ich, wer da jetzt mal drüber nachdenken sollte.
01:13:54
Egal.
01:13:55
Ich auf jeden Fall nicht, ja.
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Was wollte ich sagen?
01:13:59
Ich finde übrigens witzig, das ist mir vorhin auf meinem Staubsauger
01:14:01
aufgefallen. Kennt ihr diesen Knopf,
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den man drückt, damit sich das Kabel wieder einzieht?
01:14:06
Ja klar, das ist das Geilste überhaupt.
01:14:08
Ja, natürlich ist das das Geilste überhaupt. Aber bei mir
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auf dem Staubsauger steht da so Komfort drauf.
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So quasi das Komfort wieder einziehen.
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Wo ich mir dachte, so, Bro, das ist kein Komfort.
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Wenn es das nicht gibt, dann ist der Staubsauger kaputt.
01:14:19
Aber gibt es
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zwei Arten? Also kannst du es einmal schnell einziehen
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und komformäßig einziehen?
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Also langsam?
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Nee, der Knopf heißt einfach Komfort.
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So als wenn es eine Komfortdienstleistung
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des Staubsaugers wäre. Aber die Alternative
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wäre halt einfach, dass die ganze Zeit dieses Kabelleiten rauskommt.
01:14:33
Das ist einfach das völlig falsche Wort.
01:14:35
Das ist das absolut falsche Wort.
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Du könntest auch Lasagne draufschreiben oder so.
01:14:39
Das ergibt überhaupt keinen Sinn.
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Ein schwieriger Staubsauger.
01:14:43
Okay, also dein letzter Fehlkopf
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war ein Staubsauger mit einem zu kurzen Kabel.
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Habt ihr automatisch diese
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selbstfahrenden Staubsauger,
01:14:51
die dann immer coole,
01:14:53
catchy Namen von den Besitzern bekommen?
01:14:55
Ich habe sowas nicht.
01:14:56
Ich habe sowas auch nicht. So ein UFO.
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Funktioniert das? Wie kommt das in die Ecken?
01:15:00
Und wer macht den Deckel sauber?
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Niemand und nein.
01:15:05
Nein und niemand.
01:15:06
Okay.
01:15:07
Das sind die Antworten.
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Kommt nicht in die Ecken, Felix?
01:15:12
Nee, der kommt ...
01:15:12
Ich hatte überlegt, den für den Laden zu holen.
01:15:16
Aber wenn er nicht in die Ecken kommt,
01:15:18
dann ist es blöd.
01:15:19
Du brauchst schon ...
01:15:20
Eine Frau brauchst du schon im Team.
01:15:23
Oh Gott, oh Gott, oh Gott.
01:15:26
Oh Gott, oh Gott.
01:15:27
Simon ...
01:15:28
Ich kann dir auch einen ganz billigen empfehlen.
01:15:31
Staubsauger.
01:15:31
Habe ich jetzt gesehen?
01:15:34
Das wäre geil, Simon so einen billigen
01:15:35
Prospekt zuzuschustern.
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Ach Gottchen.
01:15:41
Ja, ich habe neulich
01:15:44
den sexistischsten Witz,
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den ich seit langem irgendwo gesehen habe,
01:15:48
gesehen.
01:15:48
Wollt ihr den hören oder lieber nicht?
01:15:51
Komm raus, ich will ihn hören.
01:15:53
Aber nur, wenn er gut ist.
01:15:55
Ja, der ist sehr gut.
01:15:56
Das war so ein Meme und da stand ...
01:16:00
Da war so ein Typ
01:16:01
mit seiner Freundin
01:16:03
oder so und die hatte so einen
01:16:05
gebrochenen Arm, einfach so ihren Arm
01:16:07
in einem Gips halt und
01:16:09
der hat einfach drüber geschrieben,
01:16:10
my dishwasher is broken.
01:16:16
Der ist so unglaublich stumpf.
01:16:19
Aber irgendwie musste ich
01:16:21
dann doch lachen, leider.
01:16:23
Shoutout an der Stelle,
01:16:24
an alle Menschen.
01:16:26
Wir sind alle human beings.
01:16:29
Tobi, jetzt stellen wir deine Frage.
01:16:30
Ja, Simon.
01:16:33
Jetzt gerade sind wir in so einer Zeit,
01:16:35
wo es,
01:16:36
ich beobachte es zumindest, wo es selbst im
01:16:38
eigenen Freundeskreis immer mehr Thema wird
01:16:40
oder es komisch wird, wenn einer eine andere
01:16:42
politische Meinung hat, die muss jetzt nicht mehr
01:16:44
eine radikale Meinung sein, sondern einfach man hat
01:16:46
irgendwie, es ist auf jeden Fall Thema
01:16:48
aktuell. Wie ist das bei dir
01:16:50
in deinem Themengebiet,
01:16:53
wenn du Freunde hast, die
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nur Schwachsinn kaufen,
01:16:57
nur auf billig achten, obwohl sie es nicht müssten
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und so, hast du da, verlieren
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die bei dir so ein bisschen an Ansehen? Also zum Beispiel,
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ich hatte das mal im Freundeskreis, dass
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jemand, obwohl es
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halt klar eindeutig einen Klimawandel
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gibt, trotzdem weiter
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viermal im Jahr
01:17:11
transatlantisch fliegt und sonst
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was macht und ich einfach,
01:17:16
es hat total
01:17:18
in meinem Ansehen, in seinem Ansehen
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bei mir gesungen und ich dachte irgendwie so,
01:17:22
also ich habe ihn für dumm gehalten
01:17:24
in dem Moment. Hast du
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auch solche Situationen, dass du
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Angst hast, den Respekt vor Kumpels
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zu verlieren oder Freundinnen?
01:17:32
Ich glaube,
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am Konsumverhalten würde ich das, glaube ich,
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nicht machen, weil das ist, finde ich,
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klar ist das irgendwie, was man
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in direktem Umfeld macht, aber wenn jetzt einer irgendwie
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öfter mal
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fliegt, ist okay,
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finde ich jetzt vielleicht nicht cool, aber auf jeden Fall ist das
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immer noch dann mein Homie.
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Ja, definitiv.
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Wo ich aber mit ein Problem hätte, glaube ich,
01:17:53
wenn ich jetzt wüsste, dass irgendjemand,
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mit dem ich kenne, irgendeinen richtigen
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Scheißjob
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an irgendeiner Immobilien
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in Finanzierungsunternehmen
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ist und dort
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dafür sorgt, dass
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irgendwie die Mieten steigen.
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Ja, also dann wäre der raus, also
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sofort so. Also ich glaube eher so,
01:18:13
von dem, was machen die Leute, mit denen ich abhänge.
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Also außer die, also wenn das jetzt
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irgendwie was komplett Verwerfliches sein soll
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oder die sich einfach nur bereichern wollen an irgendwelchen,
01:18:22
also so hauptsächlich Geld verdienen,
01:18:23
dann wären die bei mir durch.
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Okay. Vor allen Dingen so wissentlich,
01:18:27
also wenn man so wissentlich quasi
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das macht, das finde ich immer noch
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schlimmer. Also Unwissenheit schützt zwar
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vor Strafe nicht so, aber wenn man so richtig
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bewusst einfach irgendeinen Scheiß macht,
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das finde ich dann schon äußerst
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verwerflich. Ja, und wenn halt
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jemand irgendwelche rassistischen oder
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irgendwelchen krass rechten Meinungen, dann ist der
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auch durch. Aber das passiert zum Glück fast nie.
01:18:48
Okay.
01:18:48
Und was aber schwierig wird, glaube ich,
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ist dieses,
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weiß nicht, ob jeder das schon beobachtet, bei mir jetzt aber,
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teilweise schon in meinem Freundeskreis, dieses Verschwörungstudio.
01:18:58
Ja, da ist
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diesen bei mir auch sofort durch.
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Da geht's auch schon mit Corona los. Ja, total.
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Bei mir auch so normale Leute, die jetzt auf einmal anfangen, mit Corona
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das irgendwie in Verbindung zu bekommen und so.
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Auch Elon Musk hat irgendwie die Woche getwittert
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Free America und irgendwie
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alle Faschisten und sowas.
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Wo ich jetzt auch gedacht hätte,
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der ist schon ein bisschen komisch, aber
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hätte ich jetzt erstmal so eingeschätzt, dass der noch alle Latten
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irgendwie am Zaun hat. Das finde ich
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gerade komisch.
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Aber das ist bei mir auch so. Sobald
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Freunde irgendwie mit so Verschwörungskram
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anfangen, dann sind die bei mir einfach so,
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ich bin ganz unterbewusst,
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einfach so ganz unten durch. Weil ich kann die dann nicht mehr
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ernst nehmen.
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Das ist ganz interessant.
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Bei mir ist es leider schon so,
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dass ich auch, also ihr sagtet,
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Felix, vor allem du sagtest ja gerade,
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dass es dir darum geht,
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dass jemand nicht bewusst irgendwie sowas macht.
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Bei mir ist es manchmal auch schon Ignoranz oder Naivität,
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die mich irgendwie zur Weißglut geraten hat.
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Ja, ich meine, wissentlich
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macht es auf jeden Fall noch schlimmer.
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Das ist nochmal ein qualitativer Unterschied.
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Also jemand in einer Notsituation, der einfach
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irgendeinen scheiß Job macht, einfach damit er irgendwie
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seine Familie durchkriegt,
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das ist nochmal was ganz anderes, als jemand, der sich einfach
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bewusst für irgendwas entscheidet,
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von dem er oder sie weiß, dass es Blödsinn ist.
01:20:08
Aber mit dem scheiß Job
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schade ich ja normalerweise niemanden.
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Außer vielleicht mir selber, wenn ich den mache.
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Ich meine das aber auch
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so wie du, Simon. Also es kann
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ein Kumpel dreimal im Jahr in den Urlaub fliegen
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und jeden Tag Fleisch essen,
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ist trotzdem mein Freund. So ist es nicht.
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Mir ging es da wirklich so um
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diese Scheißegal,
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bewusste Scheißegal-Haltung.
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Und ich beobachte das einfach an mir.
01:20:31
Oder noch schlimmer,
01:20:32
als die bewusste Scheißegal-Haltung, ist so diese
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und jetzt, so die und jetzt-Haltung.
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Also quasi, dass wenn es dann noch kippt,
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so die Fridays for Hubraum.
01:20:43
Ja gut, dann
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würden wir auf jeden Fall sehr
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stark in meinem Ansehen sinken.
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Und ob ich dann noch befreundet bin, weiß ich nicht.
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Ist so noch nicht vorgekommen in dem Maße.
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Oder der schöne Satz, das Flugzeug fliegt auch ohne mich.
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Das finde ich auch.
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Hier haben wir so Leute, ey.
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Nochmal kurz nachdenken.
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Eine Vorlesung PFL tut vielleicht manchen
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Leuten doch gar nicht so schlecht.
01:21:04
Haha.
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Simon, ich habe noch eine abschließende Frage
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an dich.
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Bist du optimistisch,
01:21:12
was so
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die
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Probleme unserer Zeit,
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unserer Welt,
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sei es ökologisch oder gesellschaftlich,
01:21:22
sozial,
01:21:23
was all diese
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riesigen Themengebiete angeht, bist du da,
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bist du optimistisch, dass wir das
01:21:29
in den Griff kriegen?
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Dass wir vielleicht
01:21:32
in einer besseren Welt leben oder zumindest
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die Generationen, die nach uns kommen?
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Also bin ich, aber ich glaube
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auch einfach aus
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Zwang. Also ich meine, was ist die Alternative?
01:21:42
Zweckoptimismus.
01:21:43
Also wir müssen ja versuchen, irgendwie eine Utopie
01:21:46
zu erreichen und
01:21:48
diese Probleme endlich anzugehen.
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Ich meine, wenn ich jetzt sage, okay, wird eh alles
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kacke, dann kann
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ich ja auch gleich aufhören, irgendwie
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zu leben. Ja, total.
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Ne, nur ganz kurz, wir hatten, Tommi und ich
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hatten mal eine Liveshow, ich weiß gar nicht mehr, bei welcher das war.
01:22:01
Kannst du dich noch dran erinnern, Tommi? Da hatte ich die
01:22:03
Frage ins Publikum gestellt, wer von
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euch glaubt, dass es der Generation
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nach uns besser gehen wird
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als uns? Und
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da haben sich tatsächlich...
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Ne, in Gelsenkirchen war das.
01:22:15
In Gelsenkirchen. Da haben sich tatsächlich
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weniger Leute gemeldet,
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mehr als die Hälfte dachte, den
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nachfolgenden Generationen wird es schlechter gehen als uns.
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Das ist eine total spannende Frage, die habe ich auch
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mal im Kontext gesehen, glaube ich,
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in irgendeinem Talk war das, und da hat
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auch so einer gefragt,
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quasi auch so ein älteres Publikum, ob es ihnen besser
01:22:33
geht als ihren Eltern.
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Da haben alle sich gemeldet und dann haben sie gesagt,
01:22:37
wer glaubt, dass seine Kinder auch besser leben
01:22:39
als sie selber? Ja, genau. Da ist die Hälfte der Stimme runtergegangen.
01:22:41
Ja, das ist ja wie die Floskeln. Unsere
01:22:42
Großeltern haben immer gesagt, unsere Kinder sollen es mal besser haben
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und unsere Eltern sagen eigentlich,
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unsere Kinder sollen es mal so haben wie wir.
01:22:49
Das ist schon
01:22:50
interessant.
01:22:53
Aber
01:22:54
das ist doch schön, wenn jemand vom
01:22:55
Fach quasi, der sich tagtäglich,
01:22:58
sei es unmittelbar oder mittelbar
01:23:00
mit Problemen auseinandersetzt,
01:23:02
trotzdem optimistisch ist,
01:23:03
dann hinterlässt uns und die
01:23:05
Hörerinnen und Hörer das ja hoffentlich auch mit
01:23:07
einem positiven Gefühl.
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Simon, danke, dass du...
01:23:12
Darf ich, ich will nur einmal...
01:23:13
Sorry, dass ich dich nochmal unterbrechen muss, aber
01:23:15
ich glaube, das Wichtige ist, dass diese
01:23:17
ganzen Probleme, die wir haben,
01:23:19
einfach als Aufgabe zu sehen
01:23:20
und nicht als Problem. Und ich glaube, wenn wir
01:23:22
das begreifen, dass wir einfach sagen, ey, das sind alles
01:23:24
Sachen, die wir lösen müssen und wo
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wir ran müssen, wo wir kreative Lösungen brauchen, wo wir auch
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politischen Willen brauchen, dann kann man
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da auch einer positiven Zukunft
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entgegengehen. Aber solange man das nur als
01:23:34
Problem begreift, ohne gleichzeitig zu sagen,
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für ein Problem braucht man auch eine Lösung,
01:23:39
dann wird es schwierig.
01:23:40
Und vor allen Dingen halt auch das Problem nicht immer
01:23:42
als großes Ganzes zu sehen, sondern
01:23:44
das auch wirklich mal in so kleinere
01:23:47
Stücken zu hackeln,
01:23:48
um dann zu sehen, okay,
01:23:50
also dann ist es auf einmal gar nicht mehr
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so mächtig. Dann fängt man so an, okay,
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das Problem so in Einzelteilen
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zu sehen, die man dann so einzeln,
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iterativ lösen kann quasi. Also
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Schritt für Schritt und dass wirklich jede und jeder
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irgendwas machen kann. Und es waren ja jetzt gerade so
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die Sachen, die du genannt hast,
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die auch nichts kosten, waren ja wirklich,
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wirklich einfach. Also es ist einfach so
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auf Social Media einfach
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positive Beiträge von sinnvollen
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Organisationen, von sinnvollen Menschen
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einfach wirklich zu liken
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und zu teilen, auch mal
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positive Sachen zu verbreiten.
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Sei es hier die App Good News oder einfach
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generell Beiträge von Ärzte ohne Grenzen.
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Es gibt tausende sinnvolle Sachen, denen einfach
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die Reichweite geben, die sie verdienen
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und nicht immer nur irgendeinen Quatsch zu teilen.
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So, dass man, was weiß ich,
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du hattest mal noch das Beispiel genannt, dass man
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vielleicht einfach eine Suchmaschine
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benutzt, die
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mit jeder Suchanfrage irgendwie Geld für
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für jede Suchanfrage
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einen Baum pflanzt.
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Dass man vielleicht einfach seinen
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Fleischkonsum ein bisschen reduziert,
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dass man im Alltag einfach nett und
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höflich zueinander, das sind ja alles
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so Sachen, die kann ja jede und jeder machen.
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Da bricht sich ja niemand ein bei ab und
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die kosten nichts. Und es ist glaube ich
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echt so, dass wenn man anfängt, auf diese
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kleinen Sachen zu achten, wenn das viele Menschen auf einmal
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machen und dann auch noch weitertragen,
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dann kann man schon wirklich einiges
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erreichen. Ich will jetzt nicht den Pathos
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unterbrechen, aber bist du höflich
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im Alltag, Felix? Ich kann mir das irgendwie nicht vorstellen.
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Ich bin eigentlich
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ziemlich höflich, ja. Ja? Also, das meine ich gar nicht
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respektierlich. Ich stelle
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mir vor, du hast so eine Berliner Schnauze dann so
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im Alltag. Ja, ich lasse mich
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nicht
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anficken, aber ich bin jetzt
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nicht irgendwie unfreundlich. Okay.
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Ich meine jetzt auch nicht so
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ein unterwürfiges, hochförmliches
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höflich sein, sondern einfach so
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ein nett sein.
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Ne, aber vielleicht
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bin ich jetzt ein bisschen in den Pathos abgedriftet.
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Schön.
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Ja, aber wenn man einfach, ich glaube,
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wir können schon alle was machen.
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Und Leute, die halt wirklich Bock haben,
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nicht nur an diesen kleinen Schrauben zu
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drehen, denen steht es natürlich frei,
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Geld zu spenden oder
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einfach selber wirklich in die Branche
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zu gehen, sich
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Probleme anzugucken, sich Lösungen zu überlegen,
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vielleicht selber Firmen zu gründen,
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selber sozialer Unternehmer zu werden,
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wer irgendwie in dem Bereich tätig werden will,
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sollte vielleicht mal die Internetseite Goodjobs besuchen
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und sich da mal die Jobinserate
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durchlesen und so weiter und so fort.
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Ja,
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also ich finde es richtig gut, was du machst, Simon.
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Und natürlich alle Leute, mit denen
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du zusammenarbeitest, absoluten Respekt für eure
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Arbeit. Vielen Dank, dass du dir
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die Zeit genommen hast.
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Ja, wir quatschen
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ja eh jede Woche für Attention Please.
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Donnerstag immer 18 Uhr
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gibt es Insta-Feed mit
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sinnvollen Sachen. Checkt
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das Spiel Impact Heroes aus,
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checkt Goodbye aus
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und
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ja, ich weiß es nicht. Willst du noch was sagen, Simon?
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Mach bloß so weiter.
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Schickt uns,
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jeder, der das Spiel jetzt spielen sollte,
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schickt uns gerne Feedback bei Instagram, wie ihr das findet,
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ob ihr irgendwelche Verbesserungsvorschläge habt. Falls ihr noch irgendwelchen
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geilen Geschichten kennt, schickt uns
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das, weil es ist quasi, wenn wir
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noch was geiles finden, eine coole Geschichte,
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wenn ihr die kennt, wir packen und machen noch ein Rätsel draus,
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dann haben wir noch mehr Geschichten für alle.
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Gibt es das auf Instagram?
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Haben wir schon gemacht,
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es sieht noch ein bisschen unprofessionell aus, aber es gibt
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schon eine.
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Professionalität
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heißt gar nichts, guck uns an.
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Ich stabilisiere mein Mikro
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immer,
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meine Kamera, Felix, ich sehe uns immer auf FaceTime,
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letzte Folge auf so einem Camembert stabilisiert,
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weil ich nichts anderes
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hatte, da dachte ich auch so,
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der Podcast mit so vielen Hörern,
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der ist nicht professionell,
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das ist nicht professionell genug, aber das heißt gar nichts.
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Wichtig ist doch Leidenschaft.
01:27:35
Vielen, vielen Dank.
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Und wichtig,
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Physical Distancing
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statt Social Distancing,
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also man kann immer noch soziale Kontakte
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über Skype und so weiter machen und vielleicht,
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ich finde dieses Wort einfach schwierig, wollte ich noch loswerden.
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Ja, das stimmt.
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Und ich grüße meine Mutter, Spaß.
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Danke Simon, mein Name ist Felix Lobrecht,
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das war 5 schnelle Fragen an, das letzte Wort
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hat wie immer der wunderbare Tommi Schmitt, würde ich sagen.
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Ja, aber
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das ist doch alles gesagt.
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Simon,
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mach bloß so weiter, hat viel Spaß gemacht.
01:28:10
Lass mal
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einen fairen Kaffee zusammen trinken.
01:28:13
Bis bald.
01:28:15
Ciao.
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So, Thomas.
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Spezielle Folge, ne?
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Ich will dich auch immer bei deinem echten Namen nennen,
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aber du heißt ja Felix.
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Das ist in Sachen
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Necken hast du einen riesen Vorteil.
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Extrem, ich war auch immer
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einer, der Spitznamen verteilt hat.
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Ich wurde nie selber
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Spitz genannt. Obwohl, doch, du hast
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im Gegensatz zu mir ja einen Zweitnamen, ich nenne dich dann einfach mal
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Manuel.
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Manuel, würde sich nicht durchsetzen, müssen wir weiter.
01:28:41
Manuel. Lass uns mal beim Thema bleiben, Tommi.
01:28:44
Alles klar, Manu.
01:28:45
Alles klar, Manu.
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Wie war es also? Wir haben jetzt ja wirklich hier
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die riesigen
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Themen der Welt besprochen.
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Ich hoffe, dass wir
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irgendwie das so rüberbringen konnten, dass auch irgendwas
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hängen geblieben ist. Es ist echt schwer,
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da so einfach
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konkret zu bleiben, weil man halt so schnell
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immer in den großen Themen
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so ist. Aber
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es hat Spaß gemacht. Es war ein cooler Talk.
01:29:10
Total. Auch sehr
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Augenöffnend.
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Also ich hatte ja immer
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so ein bisschen, nicht Vorbehalt,
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das ist das falsche Wort, mir fällt gerade kein besseres ein,
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aber ich hatte ja immer so die Denke, wenn man was
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ändern will, gestalten will,
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dann ist es doch am besten, in die Politik zu gehen.
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Das hat er ja auch gar nicht verneint, sondern er hat gesagt,
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es gibt aber auch noch die Möglichkeit, in der jetzigen Phase
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anders zu interagieren und so.
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Das fand ich schon, er hat seinen Punkt sehr klar gemacht,
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hat das sehr gut ausgearbeitet,
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was er macht und ich finde es sehr spannend.
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Mir hat es auch wieder total viel gebracht,
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auch für mein Leben.
01:29:41
Ja genau, ich finde es immer sehr
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inspirierend, irgendwie sich mit diesen Themen
01:29:45
auseinanderzusetzen und mit Leuten, die in der Branche arbeiten.
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Und ich glaube, was
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deinen Vorbehalt in Anführungszeichen angeht,
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ich glaube, es ist halt
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so, wie er es auch gesagt hat,
01:29:55
man kann halt,
01:29:57
man muss Probleme immer
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auf beiden Seiten angreifen,
01:30:01
sowohl auf ökonomischer als auch auf politischer,
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weißt du, wie ich meine?
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Weil nicht alle Probleme, bla, kann man damit lösen.
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Ja Leute, danke fürs Zuhören,
01:30:09
wir hoffen, euch hat es auch gefallen.
01:30:10
Gebt mal auf jeden Fall Feedback, Alter,
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ob euch auch nicht Promi-Talk
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genauso viel Spaß macht wie uns.
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Wir würden sowas auch gerne öfters machen,
01:30:18
weil ich das auch einfach für sinnvoll halte,
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sich mit Leuten zu unterhalten,
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die mehr machen als Pimmelwitze
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erzählen, so wie wir.
01:30:26
Und das machen wir ja nach wie vor eine Woche.
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Ja, vielleicht noch mal ganz kurz
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an der Stelle, Alter, danke
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für das unglaubliche Feedback auf die
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gemischtes Hack-Jubiläumsbox.
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Ich glaube, ich kann jetzt hier einfach mal
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revealen, dass wir insgesamt
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über 80.000 Euro für die
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Spenden gesammelt haben.
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Also,
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das ist wirklich
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eine Menge
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Holz, sag ich jetzt einfach auch noch mal.
01:30:54
Ja, danke fürs Zuhören,
01:30:56
wir machen weiter.
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Wir hören uns Mittwoch, wir hören uns Samstag.
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Seid lieb zueinander, ihr wisst, Alter.
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Seid lieb, genau.
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Mein Name ist Felix Lobrecht, das letzte Wort.
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Jetzt hab ich grad ein bisschen voreilig schon im Talk,
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hab ich mich mitreißen lassen, hast du das gemerkt?
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Ja, aber ich hab zum zweiten Mal gar nichts Neues zu sagen,
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weil das war so inhaltsstark, was da
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passiert ist, auch vor allem durch den Simon.
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Denk dran,
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was er gesagt hat, denk dran, was Felix grad gesagt hat,
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weil das ist ja auch mein Credo, was auch immer
01:31:21
Credo bedeutet, aber seid lieb zueinander.
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Es klingt immer pathetisch,
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aber die einfachen Floskeln,
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was du nicht willst, dass man den Todesführer auch keinem anderen zu,
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wenn man sich daran hält, dann geht's eigentlich.
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Dann geht's eigentlich. Also, macht's gut.
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Ciao. Tschüss.